AW: Bremer (Team/s) zu den RTFs/Rennen/Marathons
moin,
ein kurzer reisebericht...
bin mit drei freunden im wohnmobil unterwegs gewesen, eine praktische sache, da man so sehr flexibel ist.
die tour ging zuerst nach österreich in ötztal, wo ich mit einem der kumpel bei strömenden regen und 10C° den Kühtaisattel aus oetz kommend gefahren bin. sehr steile passagen bis 16% steigung und freilaufende kühe waren schonmal ein genialere urlaubsanfang. am selben tag sind wir nach prad am stilfser joch gefahren, welches wir über die schönen kehren am folgetag erklimmen wollten. ging nur leider nicht, weil eine gerölllawine den weg versperrte. also sind wir quasi außen um den berg in die schweiz geradelt und über den umbrailpass aufs stilfser joch hoch. das waren knapp 2000Hm am stück, mit schotterpassagen und zwei grenzübergängen. die steigungen waren auch recht ordentlich, zumal die letzten 3km zur passhöhe nochmal bis zu 15% steil waren.
am folgetag ging es mit dem wohnmobil in die schweiz, passüberquerung inbegriffen...mit 2,30m breite und 3,30m höhe schon recht witzig. das highlight war eine bergdurchquerung mit dem zug, auf den man mit dem mobil auffuhr, das ding fuhr dann mit geschätzten 80-100km/h durch den tunnel.
unser ziel hieß andermatt, ein kleines dorf umgeben von herrlichen bergen! um die abendstunden nicht zu lang werden zu lassen habe ich mit einem der freunde den oberalbpass unter die räder genommen, nach 45min war der aufstieg geschafft. die abfahrt war richtig geil, blöderweise hatte ich die kurve im tunnel vergessen, in den ich fast blind mit 80km/h einfuhr....mit vollem körpereinsatz konnte ich einen einschlag in der tunnelwand gerade noch abwenden...
am folgenden tag fuhren wir über den furkapass und den grimselpass. da eine rundstrecke zu weit für einige mitreisende war, fuhren wir die strecke auch so wieder zurück nach andermatt. waren an diesem tag ca 2300Hm.
unsere reise ging nun weiter in die französischen alpen. wir campierten auf dem col du telegraph. diesen fuhren wir am morgen herunter, um ihn anschließend hoch zu fahren...aber nur um nach valloire zu gelangen und anschließen den galibier zu erklimmen. dieser berg ist einfach geil! er besorgts dir richtig...wenn du denkst du kannst was auf dem rad...dieser berg beweisst dir das gegenteil!
landschaftlich ist die gegend um valloire ein traum, wenn man auf hochgebirgsregionen steht..
ruhetage hatten wir natürlich auch, haben uns das peloton der tdf auf dem galibier angesehen, mit werbekarawane usw...
am letzten trainingstag sind wir von einen kleinen ort, der genau zwischen les deux alpes und alpe d huez liegt, hoch nach les deux alpes gefahren und sind dann in den startort der tour gerollt. die teamfahrzeuge und räder mal aus der nähe zu sehen war schon cool. ganz aus der nähe habe ich thor hushovd gesehen, für einen sprinter ist er ziemlich schmal...
dann kam das worauf alle ungeduldig warteten...alpe d huez ...es hatte ungefähr 30°C im schatten als wir die zeit bei km 0 einstoppten. am tag zuvor waren hier noch die profis unterwegs...ein großartiges gefühl...ich wusste noch an welcher stelle der jüngere schleck attackierte...doch die freude schwand schnell. die schilder, welche die kehren markieren und die namen von siegern tragen sind scheißklein, kann man kaum lesen. der ganze berg stank nach pisse und überall lag müll. da sich jeder an diesem berg probieren will lagen haufenweise spinner am straßenrand...kollabiert oder was weiß ich...
der ort selbst ist häßlich, kein passschild, keine hinweisschilder, nichts...wenn man sich nicht auskennt, fährt man erstmal zur skistation anstatt zum denkmal bei der zielankunft...
die zeit von pantani steht noch, aber nur aus respekt, weil er nicht mehr nachlegen kann....
alles in allem, 6 tage auf dem rad, 10000Hm, literweise adrenalin...so muss urlaub aussehen!