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Brauche Einführung ins Thema Ritzel und Co.

Florian_87

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Hallo Forum,

ich habe mich jetzt schon eine Zeit lang durchs Forum gesucht in der Hoffnung einen Thread zu finden der mir das mit den Ritzeln und der Kasette erklärt!

Alle die ich gefunden habe ( und das waren einige) steigen mir zu hoch ein :-/

Ich habe nämlich 0 ahnung was die ganze Abstuferei und diese Spreitzung bei den Ritzeln sein soll, was dabei schlecht oder gut ist und auf was ich achten muss....also quasi alles

kann mir mal bitte irgendwer das mit den ritzeln ganz einfach erklären???

Bei der Kurbel gehts dann schon weiter....

zb: Kurbelsatz Shimano Ultegra FC-6703 Hollowtech II 52x39x30T, Press-fit BB

Was ist mit diesem 52x39x30T gemeint?

Ich komm da einfach nicht dahinter! :-(


Danke im voraus

Florian
 
zb: Kurbelsatz Shimano Ultegra FC-6703 Hollowtech II 52x39x30T, Press-fit BB

Was ist mit diesem 52x39x30T gemeint?

Das ist die Anzahl der Zähne der 3 Kettenblätter, die an der Kurbel verbaut sind. Das größte hat 52 Zähne, das mittlere 39 Zähne und das kleinste 30. (Tooth = Zahn im englischen)

Je größer das Kettenblatt umso mehr Entfernung legt man mit einer Kurbelumdrehung zurück. Je weniger Zähne das Kettenblatt hat, desto leichter kann man auch steile Anstiege hochfahren.

Shimano Ultegra ist der Name der zweitbesten Gruppe für Rennräder von Shimano.
FC könnte Front Crankset (~Kurbel) heissen,
67xx sagt das es sich um die 7. Variante der Ultegragruppe handelt und
6703, daß es sich um eine Kurbel mit 3 Kettenblättern aus der 7. Inkarnation der Ultegragruppe handelt.
Hollowtech II beschreibt eine besondere Technik, mit der die Kurbel hergestellt wurde (Hohlschmieden), das sind aber alle besseren Shimanogruppen heutzutage.
Press-fit BB ist der Lagertyp für den die Kurbel geeignet ist.
 
52x39x30 ist die Abstufung der drei großen Kettenblätter vorne, die Zähnezahl des jeweiligen Blattes. Hinten kann man die Kassette ebenfalls unterschiedlich wählen, entweder mit einer großen Spreizung zb 11-28, dann kommt man in den meisten Fällen mit einer Kassette aus, egal wo man fährt, die Sprünge zwischen den Gängen sind dafür aber größer, wenn man schatet, ändert sich die Trittfrequenz deutlicher bei gleichem Tempo. Oder man wählt eine Kassette, die zu dem Gebiet passt, in dem man hauptsächlich fährt, also zb 11-23 für die Ebene, dann hat man eine enge Abstufung zwischen den einzelnen Gangen und beim Schalten ändert sich die Trittfrequenz in kleinerem Umfang. Wenn Du vorne eine Dreifachkurbel fährst, kannst Du auch eine Kassette mit zb 12-25 fahren und kommst trotzdem in fast allen Gebieten klar, da Du in der Ebene vorne das große Kettenblatt zum Schnellfahren nehmen kannst und am Berg dann vorne da kleine Kettenblatt und hinten das große Ritzel.
Ich hoffe, dass hilft Dir etwas weiter.
Zur Entfaltung etc kannst Du Dir den Online Ritzelrechner anschauen, da gibt es diverse von im Netz.
 
Die Zahlen beziehen sich auf die Anzahl der Zähne auf einem Kranz. Bei dem oben angegebenen Beispiel hast du 3 Kettenblätter (das sind die vorne), das größte mit 52 Zähnen, eins mit 39 und eins mit 30.
Auf der Kassette am Hinterrad hast du wiederum verschieden große Zahnkränze. Eine (von vielen) üblichen Kassettenabstufungen ist zB 12-25 mit den Einzelritzeln 12-13-14-15-16-17-19-21-23-25.

Wenn du die Kurbel nun einmal komplett drehst, wandert die Kette um die Zahl der Zähne auf dem Kettenblatt (vorne) weiter.
Und jedesmal, wenn die Kette um die Zähnezahl auf dem aktiven Ritzel (hinten) weiterwandert, wird damit das Hinterrad einmal rumgedreht.

Der Quotient aus Zähnezahl vorne und Zähnezahl hinten wird als Übersetzung (>1) bzw Untersetzung (<1, beim Rennrad quasi nichtexistent) bezeichnet:


Beispiel: Du hast das mittlere Kettenblatt (39) und ein mittelgroßes Ritzel (16) gewählt. Das Übersetzungsverhältnis beträgt 39/16 = 2,44. Das heißt, für eine Kurbelumdrehung dreht sich das Hinterrad 2,44mal um die Achse.


Wenn du das mit dem Umfang des Hinterrads multiplizierst, bekommst du die Entfaltung. So weit wirst du mit einer Kurbelumdrehung angetrieben.

Beispiel: 39/16 und ein (gemessener) Umfang von 2133mm. Entfaltung: 39/16 * 2,133m = 5,20m

Wenn du das mit der Trittfrequenz (pro Sekunde) multiplizierst, bekommst du deine Geschwindigkeit:

Beispiel: 5,20m * 1,5/s = 7,8 m/s = 28,1 km/h


Für den Fall, dass das Hinterrad sich schneller dreht, als durch das Treten gewährleistet wird (z.B. Tretpause oder Gefälle), hat das Rad einen Freilauf, das heißt, das Hinterrad kann sich auch drehen, ohne dass die Kurbel bewegt wird.
 
Moin Florian,

kann mir mal bitte irgendwer das mit den ritzeln ganz einfach erklären???

Die Ritzel sind auf der Hinterradnabe und das kleinste Ritzel (die wenigsten Zähnen) hat 11 Zähne. Die größten Rennradritzel habe in der Regel bis 28/29 Ritzel, es passen teilweise Ritzel aus anderen Bereichen (MTB) mit über 30 Zähnen.

Was ist mit diesem 52x39x30T gemeint?

3 Kettenblätter mit 52, 39 und 30 Zähnen an dem Teil (Tretlager), wo die Pedale sich rum bewegen.

Als Beispiel:
Kleinste Übersetzung = 30 Zähne vorn / 28 Zähne hinten
Größte Übersetzung = 52 Zähne / 11 Zähne hinten
Alle Übersetzungen für 52x39x30T und 11-28 als Beispiel
 
Ok, schon mal vielen Dank das ihr mir die Basics vermitteln konntet!

Da hätte ich aber glei noch weitere Fragen:

DjTornado schrieb:

Wenn Du vorne eine Dreifachkurbel fährst, kannst Du auch eine Kassette mit zb 12-25 fahren und kommst trotzdem in fast allen Gebieten klar, da Du in der Ebene vorne das große Kettenblatt zum Schnellfahren nehmen kannst und am Berg dann vorne da kleine Kettenblatt und hinten das große Ritzel.
Damit ich die zusammenhänge verstehe...mal angenomme ich habe eine 2-Fach Kurbel welche Kasette sollte man dann wählen um möglichst überall fahren zu können und warum macht diese Kombination dann auch Sinn?

Und wie sieht das mit den verbotenen Ritzeln aus? Also woher weiß ich was ich nicht Schalten kann/darf?

Dann gibts ja auch noch Kurbeln mit zig verschiedenen Ritzelgrößen....wie Verhält es sich dabei? Trifft da auch die Regel zu das je größer der Kranz vorne ist desto schneller kann ich fahren dafür komme ich aber schwerer Berg auf?
Oder täusche ich mich da?

Was ist da dann der große Unterschied zwischen einer 2 Fach Kurbel und einer 3 Fach? Also warum sollte ich was verwenden?

Vielen dank schon mal für eure Hilfen!
 
Also, eine Dreifachkurbel bietet ein wesentlich breiteres Übersetzungsverhältnis, vom kleinsten Kettenblatt mit zB 30 Zähnen bis zum größten Kettenblatt mit zB 52 Zähnen, gepaart mit einer Kassette von 11-28 Zähnen.
Die Geschwindigkeit bei einer minimalen Trittfrequenz von 70 (vorne kleinstes Kettenblatt, hinten größtes Ritzel) liegt bei ca. 9 km/h. Mit dieser recht geringen Geschwindigkeit kommt ein halbwegs trainierter Radler auch im Mittelgebirge die Hügel hoch, ohne tot vom Rad zu fallen.
Die Geschwindigkeit bei einer maximalen Trittfrequenz von 110 (vorne größtes Kettenblatt, hinten kleinstes Ritzel) liegt bei ca. 60 km/h. Mit dieser Geschwindigkeit kann man auch ordentlich den Berg runter fahren.
Ein Anfänger der noch nicht genau sagen kann, wo er mit dem Rad fährt (Ebene, Berge, Gegend mit viel Gegenwind) und dessen Fitness noch ausbaufähig ist, ist mit einer solchen Kombination gut bedient und muss sich nicht mehr mit diesen Fragen rumschlagen. Der Vorteil ist, das Rad so zu kaufen und (fast) überall damit klar zu kommen.
Zweifachkurbeln gibt es als "normale" und als Compaktkurbel. Die früher gängige normale Kurbel hat ein großes Kettenblatt mit mehr als 50 Zähnen und ist für hohe Geschwindigkeiten gedacht. Im Hobbybereich trifft man nun immer mehr Compaktkurbeln mit der Standardübersetzung 50/34 an, diese kann man durch ein kleineres große Kettenblatt auf 46/34 ändern. Im Zusammenspiel mit einer 11-28er Kassette kommt man bei dem vorderen Kettenblatt mit 46 Zähnen auf einen Geschwindigkeitsbereich von ca. 23 - 60 km/h. Diesen Geschwindigkeitsbereich können viele Einsteiger in der Ebene dann fahren, ohne mit dem Umwerfer schalten zu müssen. Man schaltet also nur am Berg vorne auf das kleine Kettenblatt und ansonsten alles auf dem großen. Daher halte ich für einen Anfänger, der keine Dreifachkurbel haben möchte, diese Kombination für die sinnvollste. Mit einem 50er Kettenblatt mach man auch nichts falsch, schaltet aber häufiger zwischen dem großen und kleinen Kettenblatt hin und her, wenn ein Hügel in Sichtweite kommt.
Verbotene Ritzel sind vorne großes Kettenblatt und hinten großes Ritzel (bzw. eins daneben) sowie vorne kleines Kettenblatt und hinten kleines Ritzel (bzw. eins daneben), da die Kette dann sehr schräg läuft bzw. am Umwerfer schleift. Dies bedeutet einen erhöhten Verschleiß der Kette und Ritzel. Das ist aber eigentlich eher eine Richtschnur, an die man sich nicht immer sklavisch halten muss. Man kann auch den Hügel rauf mal vorne das große Kettenblatt und hinten das größte Ritzel lassen, wenn es die letzten Meter des Hügels sind und man nicht vorne schalten möchte. Davon stirbt die Kette nicht sofort.

Meine persönliche Empfehlung:
- als Anfänger Dreifachkurbel, Kassette nach Wunsch 11-28 oder bei viel Fahrten in der Ebene auch 12-25 wegen der engeren Abstufung
Alternativ (wenn man dreifach nicht will oder nicht bekommen kann)
- Kompaktkurbel mit 50/34 oder besser 46/34 und Kassette 11-28

Bei der Kurbel solltest Du Dich vor dem Kauf festlegen, da ein Tausch später aufwändiger ist. Die Kassette ist nicht ganz so wichtig, da Du sie für ca. 30€ einfach auch selbst wechseln kannst.
 
schau dir einfach den Ritzelrechner an: www.ritzelrechner.de
Damit kannst du spielen und siehst auch sofort die Abhängigkeiten Kettenblatt-Ritzel-Trittfrequenz.
Da du zwei Konfigurationen gleichzeitig vornehmen kannst werden die Unterschiede noch deutlicher.
 
Ich schließe mich "DJTornado"'s Meinung an und finde die Kombi 46/34 zu 11-28 einfach sehr gut und vollkommen ausreichend....insbesondere für Schaltmuffel.
Man kanns aber noch auf die Spitze treiben (wie ich;)) und vorn lediglich ein 44er Blatt und hinten 11-28 fahren. Langt auch fürs Flache hin und man muss /kann vorn endlich nicht mehr schalten:confused:
 
Ok, für Costumbauten bin ich definitiv noch zu früh dran :-)

Fahre seit über nen Jahr Rennrad. Allerdings hatte ich noch kein eigenes. Hab mich halt immer bei Freunden usw bedient :-)
Allerdings bin ich Ausdauermäßig sehr fit (Marathon,Rettungsschwimmen, Fußball usw) bin auch schon das Stilfzer Hoch mitn Rennrad hoch.
Allerdings war ich da froh überhaupt zu wissen wo die Schaltung an dem Teil is...also fragt mich nicht nach technischen Daten von dem Teil :-/

Warum ich euch bzw dir DJTornado das erzähle?

Du hast mir in deinen sehr ausführlichen und gut verständlichen Beiträgen immer wieder zu Konfigurationen geraten die für Anfänger die besten wären.
Jetzt sellt sich mir nur die Frage....komme ich damit auch noch in ein paar Monaten zurecht? Da ich mich nicht als absoluten Anfänger sehe.
Wohne in Bayern und fahre meist hügelige Landschaften. Ab und an gehts auch mal in die Berge (Dolomiten, alpen)

Kannst du mir da aus deiner Erfahrung heraus etwas sagen. Also zu welcher Kombination man greifen sollte?
Also etwas für fittere Fahrer die schon ein wenig fortgeschritten sind.

Danke schon mal!

Den ritzelrechner habe ich mir angeschaut und ein wenig gespielt.Finde ich sehr intressant. Müsste jetzt aber mal wissen mit wievielen Umdrehungen pro minute ich in der Regel so unterwegs bin. Damit ich das auf mich mal ummünzen kann.
 
Müsste jetzt aber mal wissen mit wievielen Umdrehungen pro minute ich in der Regel so unterwegs bin.
Moin Florian,

aus dem Bauch raus: "Zu wenig!" Gerade wenn man anfängt und noch deine Sportgeschichte dazu sieht, gehe ich davon aus, dass Du mit Trittfrequenzen unter 70 fährst.
Im Allgemeinen sollte man Trittfrequenzen zwischen 80 und 100 anstreben, um vorallem die Kniegelenke zu schonen. Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass meine mittlere Trittfrequenz sich von um 65 langsam in 4 Jahre auf 90 erhöht hat. DJTornado hat im Beitrag #7 schon mal den Bereich 70 - 110 Umdrehungen genannt. Ob 3fach mit 12-23 Ritzel = kleinste Schaltsprünge, 2fach-Kompakt mit 11-28 oder Heldenkurbel mit 11- ? und 32-34-MTB-Rettungsritzel kannst nur Du entscheiden. Fahrbar ist alles und Jeder hat andere Vorlieben.
 
Also ich kann zwar im moment kein Rennrad fahren. Aber ich bin jeden 2ten tag aufm ergometer oder aufm spinningrad und ich fahre immer so zwischen 80-85rpm. Spinning immer so um die 100rpm. Nicht weils mir irgendwer mal gesagt hat. Hat sich über die Zeit so eingeschliffen das ich in dem Bereich fahre. bin also schon ziemlich gut drin in deinem besagten Bereich.

Wie's aufm RR is kann ich jetzt nicht sagen, aber denke mal das nicht viel unterschied sein wird. Hab im Ritzelrechner mal mit groben werten gearbeitet und bei der o. og. 3 Fach Kurbel ( 52x39x30) und einer Kasette von 12-28 müsste ich ziemlich genau bei 30km/h die Kette Umwerfen. Ist das nicht so ziemlich genau die Geschwindigkeit die man als RR fahrer +/- ein paar km/h im durchschnitt fährt??!?!

Da würde ich ja dann ständig über den Umwerfer schalten müssen sobald ich ein wenig Gas gebe.

Deswegen auch meine Frage an euch welche Kasette und welche Kurbel ihr empfehlen würdet für einen "fitteren" Fahrer. Einfach um mal ein paar Erfahrungen gelesen zu haben die ihr so gemacht habt. Will halt nicht nach 2 Monaten merken das es die komplett falsche Kurbel für mich ist und ich sie dann aufwendig tauschen muss :-/

Danke für eure mühen!
 
Hallo hier Doc,

wenn du ohnehin schon gut im Trainig bist würde ich an deiner Stelle mit dieser Dreifachkurbel keine 11-28 Kassette fahren. Die kannst du fahren wenn du 2 fach fährst. Ich denke so wie schon berichtet ist die 12-25 für die 3 fach richtig. Ich nehme an du wohnst nicht in den Alpen oder doch?

Doc
 
Nene, die Alpen sind schon noch ein Stück weg. wohne in der Gegend um Regensburg.

Werde mich dann auch an die Ratschläge von DjTornado und dir halten. Eine kurze Probefahrt wird dann auch klarheit bringen.

Vielen Dank nochmal an alle die geholfen haben!
 
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