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Berliner Höllentouristen

AW: Berliner Höllentouristen

Ich war gestern in den Gegend unterwegs. In Kallinchen zum Zugucken und ein bisschen schwatzen - von KW aus über Mittenwalde hin und dann über Storkow, Spreenhagen nach Erkner. Ob ich am nächsten WE mit nach Usedom fahre, werde ich kurzfristig entscheiden.
 
AW: 3 Wochen Alpen Part 1

nach 3 Wochen Alpen bin ich gestern wieder in Berlin gelandet.

Es war ein perfekter Velo-Urlaub. Von der Landschaft her (19 Alpenpässe und unzählige Gletscher), vom Wetter her (nur 2 Regentage); bezogen auf Radbekanntschaften, Unterkunft, Material und den Rennen.

Meine Idee im Winter´06 war es gewesen, Alpenbrevet, Alpenchallange und Ötzi, die im Wochenrythmus stattfinden, zu einem 3 Wöchigen Urlaub zu verbinden. Der Weg in die Alpen ist ja schließlich zeitaufwendig und kostenintensiv :D

Also 1. Samstag im August rein in den Flieger nach Zürich und nach nur 7 Stunden stand ich in Andermatt, Ausgangspunkt für Fahrten über gleich 7 2000er Pässen.
Bei Traumwetter musste am folgenden Tag dann gleich ne grosse Runde her. Susten, Grimsel, Nufenen und St.Gotthard - 156km und 4400hm - die Classicdistanz des Brevets. Gleich mußte ich die Feststellung machen, daß die schweizer Pässe irgendwie anders als ihre Pandons in Südtirol sind: kilometerweite "gerade" Rampen an einem riesigen Berghang, Ziel trotzdem nicht einsehbar. Den Susten nahm ich noch mit Elan, der Grimsel unter Qual und am Nufenen bei konstant >8-9% ging es dann nur um`s oben ankommen, ohne zwischendurch absteigen zu müssen. Zum Glück konnte ich mich immer durch die Landschaft auf andere Gedanken bringen:D . Oben traf ich dann zufällig 2 Landsleute aus Augsburg mit selbigen Ziel Andermatt via St. Gotthard, so daß diesen doch noch in Angriff nahm. (eigentlich hatte ich beim Anstieg mit mir den Deal ausgemacht Nufenen ja - Gotthard nein:lol: ). Zum Glück - denn 12,5 km Anstieg über Kopfsteinflaster und unzählige Serpentinen hat man nicht alle Tage. Fazit der ersten war dann Tour: die Schweiz ist genial, die Form genau das Gegenteil davon.

Ergo: von nichts kommt nichts, also jeden Tag 3 Pässe abfahren. Unter der Woche zog dann vom Westen eine Schlechtwetterfront auf, die über Nacht für Schnee(reste) auf den Westhängen sorgte, sich aber pünktlich zum Brevet wieder verzog.

Der Marathon am folgenden Samstag lief dann durchwachsen. Gleich beim ersten Anstieg fing das Tretlager an zu knacken - bei jeder Pedalumdrehung und ständig lauter werdend. Zwischendurch hatte ich Angst, daß sich die Lagerschalen ganz verabschieden würden. Das Ganze nervend, aber deshalb nur die kurze Runde zu fahren kam nicht in Frage. Zum Ende hin war ich wahrscheinlich kilometerweit zu hören. :mad:
Von der Strecke her ist die Challange-Strecke brutal - 1 Stufe über dem Ötzi: auf den ersten 110 km 3 Pässe (Susten-Grimsel-Nufenen) mit 4000hm, dann 60km mehr oder weniger leicht bergab nach Biasca und anschließend zunächst 40km 1600hm rauf zum Lukmanier, um dann über den Oberalppass wieder nach Andermatt zu gelangen.
Vor allem der Lukmanier zog sich unendlich lang hin - nie wirklich steil, aber bei mittlerweile knallender Sonne aufgezehrten Kraftreserven und zunehmenden Knieaua war diese Phase eine einzige Qual. Bei der Abfahrt zum Einstieg vom Oberalppass erwischte ich dann aber eine Gruppe guter Abfahrer - was nicht selbstverständlich war, denn bei 2/3 aller Marathonteilnehmer die ich in 3 Wochen erlebt habe, fuhr die Agst mit - so daß noch mal richtig aufs Tempo gedrückt wurde. Der Oberalp war moraltechnisch dann kein Problem mehr und
nach 11:47h, 267km, 6500hm und mit salzverkrusteten Radklamotten war dann endlich das Ziel erreicht, was zum 30. Platz in der Challangewertung reichte.
Danach war ich allerdings so kaputt, daß ich nach dem Duschen zähneklappernd in`s Bett fiel - die Pastaparty fand ohne mich statt.:lol:


Fazit der 1. Woche: erster Marathon trotz Formdefizit im Soll geschafft,
Veranstaltung toporganisiert mit super Verpflegung, 865km und 22500hm abgerissen.
Andermatt ist auf jeden Fall eine Topadresse für Rennradfahrer.
 
AW: Berliner Höllentouristen

Boniperti: Schöner Bericht. Grade wollte ich Dir zum Ötzi-Finish in sagenhaften 8:10 gratulieren. Hammerharte Zeit für die Höllentouristen eingefahren! Den Gotthard wollte ich mir demnächst auch mal geben...
 
AW: 3 Wochen Alpen Part 1

...nach 3 Wochen Alpen bin ich gestern wieder in Berlin gelandet.

...zu einem 3 Wöchigen Urlaub zu verbinden. .

Tach Zusammen!

Ja, der Bericht is super aber is das Urlaub?:D :aetsch: :dope:

Is ja Schwerstarbeit im Akkord!

Deswegen also die fruehe Vorbereitung u. Dein uebersteigerter Einsatz:cool:.

Glückwunsch!:daumen: :feier:

Haste denn Fehlerquelle gefunden/behoben Tretlager/Innenlager?

Und och u.a. Marchisios LRS gefahren?

Gruss, reg.tm. /jmp.
 
AW: 3 Wochen Alpen Part 1

nach 11:47h, 267km, 6500hm und mit salzverkrusteten Radklamotten war dann endlich das Ziel erreicht, was zum 30. Platz in der Challangewertung reichte.
Na klar, die Form ist unter aller Sau....Wie man so tiefstapeln kann, ist mir schleierhaft.

Erzähl mal mehr davon, ich freue mich auf die Fortsetzung.

Twobeers
 
AW: Berliner Höllentouristen

Boniperti, schöner Bericht. Bin schon auf die Fortsetzung gespannt. Deine Ötzi-Zeit ist ja unglaublich. Glückwunsch zu dieser Leistung! Was war denn an deinem Innenlager kaputt?
 
AW: Berliner Höllentouristen

smileknik.gif
Ich schätze, er ist mit 145er Durchschnittspuls gefahren und konnte sich nicht richtig ausbelasten. War ja schließlich Urlaub!
smileknik.gif
 
AW: Alpentour Part2

In der zweiten Woche hieß die Station Tiefencastel nahe Lantsch/Lenzerheide.
Die Fahrt dorthin mit dem Glacier-Express war mehr als eindrucksvoll - über den Oberalppass mit dem Zug zu fahren gewährte einen ungewohnt entspannenden Blick aufs Alpenpanorama.
Im Hotel angekommen fiel mir erst mal ein Auto mit Berliner KZ und zwei Räder montierende Recken auf. Einer der beiden kam mir irgendwie bekannt vor - von der Usedom-Tour - es waren Matze und sein Kumpel Volker, die sich zur Alpenchallange diese Woche ebenfalls einquartiert hatten. Die Welt ist klein ... :)
Nach 2 Ruhetagen stieg ich dann wieder mit ins Training ein, und war überrascht, daß der Punch, der mir die letzten 2 Monate gefehlt hatte, plötzlich wieder da war und ich endlich wieder in höheren Pulsbereichen dauerhaft fahren konnte. Die Rätischen Alpen unterschieden sich merklich von den Urnern - weniger vergletschert und verschachtelter, die Straßen schmaler und kurvenreicher. Vor allem die verkehrsarmen Straßen des Albula und Flüela ließen sich gut fahren.

So stand als nächstes die Alpenchallange an. Die lange Runde 4,5 Pässe über 220km. Unterschätzt hatte ich bei der Urlaubsplanung die Quartierwahl: Tiefencastel lag ja nur 5 km weit vom Startpunkt weg, daß dabei aber 500 hm überwunden werden mussten hatte ich irgendwie nicht realisiert gehabt. Also extrafrüh aufstehen und ne halbe Stunde warmfahren in der Finsternis. Für den Tag war zwar sonniges Wetter angesagt, schon zum Start türmten sich aber mächtige Wolken auf - die Regenjacke war on board, nicht aber die wasserdichten Überschuhe. :rolleyes: zum Glück sollte ich beides nicht brauchen.
Das Rennen lief zunächst prima. Während der neutralisierten Phase zur Feldspitzen aufgeschlossen, mit viel Tempo in den ersten Pass rein, mit einer der Verfolgergruppen über den Albula, die folgende steile Abfahrt (>9%) noch trocken fahren können... alles lief perfekt bis zum Teilungspunkt Challange-Classic-Strecke: Es hatte leicht zu regnen angefangen und während ich (gerade in der Führungsarbeit) im Kreisverkehr nach links zur langen Runde abbog, fuhr die gesamte Gruppe rechts die kurze Classicrunde und ich "stand" allein da. :mad: Motivationsloch??? Es sollte dann 100km dauern, bis mich am Julier 4,5 Fahrer überholt hatten und meine demotivierend und abstumpfende Alleinfahrt somit endlich ein Ende fand. In der Gruppe lief es dann wieder richtig gut - Radfahren ist halt auch kopfsache - und im letzten Anstieg nach Lantsch war von Kräfteverschleiß nicht mehr viel zu spüren. Mit der Gesamtzeit 7:47h, 48 min nach Triaprofi Faris Al-Sultan, war ich mehr als zufrieden.


Fazit von Woche Zwo: Kraftausdauer lässt sich exessiv nur in den Alpen trainieren, Form war plötzlich wieder da, 702 km und 14470 hm im 2. Block



PS1:
das "Tretlager" waren die 2 Shimano Außenlagerschalen. Bei der Montage der Kompaktkurbel war ich nicht sorgfältig genug vorgegangen: Dreck/Schmiere auf der Steckachse => ließ sich nur mit Gewalt durchstecken => seitlicher Druck auf die Lagerschalen, was diese offensichtlich nur ne Woche lang mitmachten. :o Zum Glück hatte ich Ersatz und Werkzeug mitgeführt.

PS2:
bin von Marchisio auf Fulcrum Zero umgestiegen, außerdem hatte ich 1 Tag nach dem Brocken auch das Campa-Zeug wieder vom Rad geschmissen und reuhevoll zurück auf Shimano gerüstet :D
 
AW: Berliner Höllentouristen

Wo bleibt eigentlich Teil3 und Finale von Boniperti? Und da plötzlich und unerwartet Herbst ist, wirds ja mit Grillen in absehbaren Zeit nichts mehr. Wie wärs mit Inhouse-Gastronomie?

Twobeers
 
AW: Berliner Höllentouristen

Ja, Teil 3 hätte mich auch noch interessiert.
Ich fahre morgen in die Alpen nach Prad (am Stilfser Joch) und habe dann 9 Tage zum Radfahren, Ausspannen und Sightseeing.
Ich suche noch gute Tips für Touren (habe Auto dabei, da passt das Bike rein, wenn's nicht regnet). Bisher habe ich auf meiner Liste:
1. Stilfser Joch - Passo di Foscagno - Passo d' Eira - Ofenpass
(ist der Umbrail Pass inzwischen asphaltiert???)
2. Auto -> Livigno; dann Forola de Livigno - Passo del Bernina - Pontresina - Zernez - Livigno
3. Auto ->St. Leonhard; dann Timmelsjoch - Sölden - Ötztaler Gletscherstrasse - retour
4. Auto -> Meran; dann Jaufenpass - Penser Joch - Bozen - Meran
5. Auto -> Landeck; dann Silvretta Hochalpenstrasse
6. Diavolezza (mit der Gondelbahn :D )

Zum Gotthard wollte ich erst im nächsten Jahr im Juli, wenn die Tage etwas länger sind (und wärmer).

Hat jemand noch gute Tourenvorschläge? Her damit :D
Taugt z.B. die Tour von Naturns das Schnalstal hoch (nach Maso Corto) etwas?

Auf Wunsch poste ich dann wieder einen Pass mit Höllentrikot (in Lang, soll da gerade schneien :( )
Netter Gruss
Glashütte Roadrunner
 
AW: Berliner Höllentouristen

1. Umbrailpass ist "Naturstrasse" (so ne Art feingefahrener Schotter), aber mindestens bei trockenem Wetter gut mit Rennrad fahrbar. So war das als wir letztes Jahr da waren, glaube aber, da hat sich nix geändert.

2. Stilfser Joch nicht am Wochenende fahren und Timmelsjoch besser auch nicht. Zuviele Moppedfahrer, macht keinen Spass. Unter der Woche war zumindest das Stilfser Joch selbst bei bestem Wetter erfreulich leer.

3. Sellagruppe ist sehr schön. Fedaiapass würde ich von der Westseite hochfahren. In dem sehr steilen kilometerlang geradeaus führenden Stück bekommt man bestimmt ne gute Topspeed.

4. Bitte Foto mit HT-Trikot posten.

5. Viel Spass :)

P.S.: und bitte unfallfrei
 
AW: Berliner Höllentouristen

Der Fedaia gehört von der steilen Seite erklommen!:rolleyes:

Wenn man schon im Einzugsbereich des Stelvio ist, dann muß man auch Gavia und Mortirolo fahren.

ne schöne Runde ist auch St.Maria - Ofen - via Livigno - Bormio - Umbrail - St Maria.

ab Zernez bietet sich Flüelapass - Davos - Albula - Zernez an.

Timmelsjoch + Rettenbachferner von St. Leonard aus ist eine Herausforderung: da kommen wohl 4500 hm zusammen.

auf jeden Fall viel Spaß und teu teu teu mit dem Wetter.
 
AW: Berliner Höllentouristen

Vielen Dank für die vielen Tips! :daumen:
Bonperti: Timmelsjoch + Rettenbachferner von St. Leonard aus ist eine Herausforderung
Herausforderungen liegen mir nicht;) , da werde ich das wohl auf 2 Tage verteilen (ersten Tag Timmelsjoch, zweiten Tag mit Auto bis zur Grenze, Timmelsjoch runter, Rettenbachferner und retour. Das sind dann auch so ca. 2600Hm.
Mein persönlicher Rekord (nach 5 Tagen Training) liegt bei ca. 4000Hm (Cols de Telegraph, Galibier, Lautaret, Gladon, Croix de Fer) bei fast 160km. War echt grenzwertig und in einem Tag kaum zu schaffen.

Schmadde: Sellagruppe ist sehr schön
Das wäre nun schon sehr weit weg von Prad. Klingt aber hoch interessant. Ich werde berichten :rolleyes:

So, nun klapp ich den Composter zu und ab ins Körbchen
:wink2: Glashütte Roadrunner
 
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