AW: Berliner Höllentouristen
Schön war's in den Pyrenäen: Viel Sonne, viel gutes Essen & nicht ganz so viel, aber immerhin die ein oder andere Fahrradtour, meist auf dem Weg zu einer Stelle, wo meine beiden Liebsten mit dem Auto hingefahren sind. Ích hatte diesmal auch eine 12 bis 32 Zahn-Bergkassette mit & bin deshalb auch Pässe hochgefahren, an die ich mich vor zwei Jahren mit maximal 27 Zähnen nicht getraut habe. Der
Col de Peguere war auch mit 32 Zähnen noch ziemlich anstrengend, zumal gleich zwei (wohl allerdings etwas übertriebene) 18 % Schilder im Abstand von anderthalb Kiloemetern etwas demotivierend wirken. Der
Col D'Agnès ließ sich nicht nur recht flüssig & ohne übertriebene Milchsäureerzeugung fahren, sondern ist auch noch atemberaubend schön.
Leider fand mein Hinterrad die 32 Zahn-Kassette offenbar etwas strapaziös. Bei der Abfahrt vom Col D'Agnes riss jedenfalls eine Druckspreiche hinten rechts. Offenbar arbeitete das Hinterrad bei der Würgerei mit 39 zu 32 Zähnen in sich mehr, als ihm gut tat. Zum Glück gibts Herrn Moncassin. Der war früher ein ziemlich guter Sprinter und hat bei der Tour vor 13 Jahren zwei Etappen gewonnen. Obwohl ihm sein Job als Radfahrer in den Pyrenäen immer ziemlich schwer gefallen ist, hat's ihm da besonders gefallen. Er hat dort zunächst ein Gasthaus für Wanderer und Radfahrer betrieben und in diesem Sommer ein Fahrradgeschäft in
Saint Girons übernommen. Nach langem Suchen in der Werkstatt fand er für mich eine Speiche, die zwar leider nicht konifiziert, aber immerhin passend lang war. Dank unseres neuen Großraum-Vehikel war es mir möglich, ausreichend
Werkzeug & sogar einen Zentrierständer mitzunehmen. Das Rad ist beim Neuaufbau richtig schön rund & steif geworden. Leider hat's zwar immerhin bis zum vorletzten Tag, aber wieder nicht besonders lang gehalten. Dann riss die nächste Druckspeiche auf der Antriebsseite. Ich werde das Rad wohl mit dickeren Speichen auf der Antriebsseite noch mal ganz neu bauen müssen. Reifenpannen gab's wieder keine einzige. Nur eine Kette hat's noch buchstäblich verrissen. Zum Glück war das Kettenglieder nur auf einer Seite aufgegangen und hat sich so im Umwerfer verfangen, dass dieser hinterher besser funktionierte als vorher & auch bei 53 zu 12 gar nicht mehr ratterte.
Die Königsetappe ist leider ausgefallen. Wir alle drei haben eine leckere Gorgonzola-Sahne-Sauce sehr genossen, aber sie wohl wegen verdorbener Sahne ziemlich bald auf einem Weg wieder von uns gegeben, der dafür eigentlich nicht vorgesehen ist. Als wir wieder bei Kräften war, fehlte es wegen herannahendem Abreisetermin an Zeit für die Tour zum Tourmalet mit ihren rund 100 Kilometern Anfahrt. Fotos gibts deshalb auch nicht. Die sollten natürlich da entstehen
Ist nicht so schlimm. Wir kommen wieder. Wer nicht hinfährt, verpasst was. Die
ausgebaute Scheune dort steht den meisten Teil des Jahres leer, und ich könnte Euch sagen, wo der Schlüssel ist