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Anfänger bei (langen) Abfahrten

Das Gewicht des Rads alleine ist unerheblich. Die Kombi aus Fahrer + Rad + Ausstattung (evtl. Protektoren, Helm oder Rucksack mit Zeug o.ä.) ergeben ein Gesamtbild und damit kann man dann auch was anfangen. Mein Scott Downhiller wiegt gute 23 KG, dazu kam dann Fahrer mit 91 KG und Protektoren/Helm von ca. 4 KG = 118 KG Gesamtgewicht. Damit war die ab Werk verbaute 203 mm Bremse an der Federgabel hoffnungslos überfordert und daher hab ich diese gegen eine Avid 6 Kolbenbremse getauscht. Fading war weg und ich hatte auch bei brutal materialmordenden Abfahrten zu keiner Zeit Bremsprobleme. Von daher...

Aber ne 180 mm Bremse würde ich so oder so am MTB nicht fahren, egal bei welchem Gewicht. Hätte mir zuwenig Reserven.
 
Aber ne 180 mm Bremse würde ich so oder so am MTB nicht fahren, egal bei welchem Gewicht. Hätte mir zuwenig Reserven.
Auch beim RR finde ich die 160mm Scheiben nicht gerade überdimensioniert. Alufelgen z.B. wiegen locker das 4-fache und leiten die Wärme gut ab. Scheiben werden teilweise schon sehr heiß, schon bei Abfahrten, bei denen die Alufelgen hinterher nur lauwarm sind. O.k., Scheiben dürfen wärmer werden, aber viel Reserve ist da nicht...
 
Wenn die Bremsscheiben zu heiß werden, dann solle mal überlegen mit Belägen zu experimentieren. z.B. mit Keramik. Teuer, aber werden weniger heiß und halten länger. Ich bin zufrieden mit den SRAM Belägen, bremse aber meist sehr spät und hart + im Wechsel hinten & vorne.
 
...Ein Problem ist noch, dass viele Hersteller die hydraulischen Scheibenbremsen nicht sortenrein verbauen und z.B. billige Bremsscheiben verwenden. Ging mir mit meinem Disc Rad auch so, mit dem Ergebnis, dass ich bei einer schnellen Abfahrt in der ersten Kurve starkes Fading hatte. Nach Umbau auf XT Scheiben und gesinterten Belägen ist nun alles gut.

Gut zu beobachten bzw. zu hören waren dieses Jahr auf der Transalp wieder die Ice-Tec-Sandwichscheiben: Wenn die durch "kundige Hände" schön heißgebremst sind, dehnen sie sich offenbar so stark aus, dass sie einen Dauerschleifton von sich geben... :-/
 
Ne, sie wandeln genauso viel Energie um, werden genauso heiß, aber sie können es ab.
Also werden nicht die Bremsscheiben zu heiss sondern die Beläge, die Scheiben könnten eigentlich viel länger? War da nicht was dass der eigentliche Hitzelimiter das Hydraulikmedium ist? (da gibt's ja auch wieder solche und solche, nur dass man nicht mal eben wechseln kann...)
 
Ich hab mal einen ähnlichen Test wie GCN gemacht, mit extra leichter China-Bremsscheibe. Allerdings gibt es hier keine langen steilen Abfahrten. Es ist mir aber gelungen auf einer kurzen steilen Abfahrt Anlassfarben auf der Scheibe zu erzeugen. Die Bremskraft war da. mit gesinterten Belägen, noch voll da.
Nu, will ich nicht sagen das das bei langen Pässen sicher ist, aber es zeigt das das System doch einiges verträgt. Ich wollte ja auch nur wissen wie sich die Bremsen bei den extremsten Bedingungen die ich in meiner Umgebung konstruieren kann verhält
 
Ich hab mal einen ähnlichen Test wie GCN gemacht, mit extra leichter China-Bremsscheibe. Allerdings gibt es hier keine langen steilen Abfahrten. Es ist mir aber gelungen auf einer kurzen steilen Abfahrt Anlassfarben auf der Scheibe zu erzeugen. Die Bremskraft war da. mit gesinterten Belägen, noch voll da.
Nu, will ich nicht sagen das das bei langen Pässen sicher ist, aber es zeigt das das System doch einiges verträgt. Ich wollte ja auch nur wissen wie sich die Bremsen bei den extremsten Bedingungen die ich in meiner Umgebung konstruieren kann verhält
Nun sagen die Kollegen im Video ja, dass das eine Felgenbremse nicht mitmachen würde (evtl. mit Alufelge). In der Praxis hatte ich mit Felgenbremse auch bei langen und schnellen Abfahrten aber bisher keine Probleme - meine hydraulische XT aber schon einmal über die Grenze gebracht (ohne sie vorher schleifen zu lassen)
Gut wäre ein Testaufbau, bei dem die verschiedenen Scheiben und Beläge im Grenzbereich getestet würden.
Wieviel besser ist eine sortenrein verbaute Bremse? Welche Beläge haben die größte Reserve?

Nachtrag
https://www.bike-x.de/rennrad/parts/scheibenbremsentest/
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn die Bremsscheiben zu heiß werden, dann solle mal überlegen mit Belägen zu experimentieren. z.B. mit Keramik. Teuer, aber werden weniger heiß und halten länger.

Was gibt es denn aktuell für Ceramic Beläge? Ich hatte welche von Alligator, die haben ewig gehalten.
 
Kommt auf die Bremse und aufs Bremsverhalten an. Hatte an der Force 22 die von AMP, haben sehr lange gehalten. An der Red AXS fahre ich noch orischinal Beläge, bin damit aber auch recht zufrieden.
 
Also werden nicht die Bremsscheiben zu heiss sondern die Beläge, die Scheiben könnten eigentlich viel länger? War da nicht was dass der eigentliche Hitzelimiter das Hydraulikmedium ist? (da gibt's ja auch wieder solche und solche, nur dass man nicht mal eben wechseln kann...)
Die Keramik dient gerade dazu, dass die Hitze nicht in den Bremssattel eingetragen wird, so dass sich nur Disc und Beläge aufheizen. Das funktioniert mit organischen Belägen schon besser als mit gesinterten, Keramik setzt noch einen drauf.

Wenn's möglichst standfest sein soll: Temperaturbeständige Beläge, die wenig Hitze in den Sattel eintragen, dazu ne dicke, möglichst große Scheibe. Da mein Gravelbike nur auf 160/160 ausgelegt ist, habe ich 2,05 mm dicke Dächle HD verbaut mit TS Power mit Stahlträger statt Alu. Gibt ja auch noch dickere Scheiben, z. B. TRP, Hope oder Intend, aber ich habe gute Erfahrungen mit den TS an den MTBs.

Shimanos Sandwichgerümpel käme mir nicht ans Rad, und die Centerline fand ich auch nicht so toll.
 
Ah, das ergibt wirklich Sinn. “Machen die Scheiben noch heisser“ ist wirklich genau das was man haben will, je heisser der am wenigsten empfindliche Teil desto weniger heiss der Rest, weil die Übertragung zur Umgehung ja proportional zur Temperaturdifferenz ist.

Die Shimano-Sandwiches sind da natürlich außen vor (ob praktisch oder nur theoretisch möchte ich nicht beurteilen!). Womit man die allerdings tatsächlich interessant interessant machen könnte wäre wenn man ins Alu hitzestabile “Punkte“ einarbeiten würde, also ein wenig “Drillium“ am Alu-Rohling, kleine Stahlzylinder rein und erst dann zusammenbacken. Ob das irgenwie realistisch ist könnten aber wohl nur Fertigungstechniker beantworten.
 
Ah, das ergibt wirklich Sinn. “Machen die Scheiben noch heisser“ ist wirklich genau das was man haben will, je heisser der am wenigsten empfindliche Teil desto weniger heiss der Rest, weil die Übertragung zur Umgehung ja proportional zur Temperaturdifferenz ist.
Keramik/Carbon wird in Rennsport seit Jahren erfolgreich genutzt. Wieso soll es im Radsport nicht funktionieren? Selbst schon mal gefahren oder schweben wir hier im Reich der Theorie?
 
Carbonkeramik? Jetzt wird das Begriffe frei durcheinanderwürfeln ja mal richtig sportlich. Ja, im Motor(sport)-Bereich gibt's das, hat aber wirkt denkbar wenig mit dem zu tun was für Fahrräder angeboten wird.
 
Ich schrieb Keramik/Carbon. Dies heißt im Umkehrschluss nicht das es ein Material ist. Soweit so gut.

Wenn Motorsport so irrelevant ist für den Radsport, wieso werden dann deren Entwicklungen (Carbon als Rahmenmaterial, SCHEIBENBREMSEN) im Radsport eingesetzt?
Eine hitzestabile Bremse besteht in der Tat aus Carbon (Trägerplattenrückseiten) mit einem Bremsbelag aus Keramik.

Weil ich heute so gut gelaunt bin anbei ein Link: https://r2-bike.com/AMP-Bremsbelaege-Ceramic-fuer-SRAM-Magura-Campagnolo
 
Und das wird seit Jahren im Rennsport eingesetzt? Sieht für mich eher nach einem Produkt für “Grammfrickler“ aus (sorry für den abwertenden Begriff, bin dieser Tätigkeit aber selber nicht völlig abgeneigt, habe z.B. schon viele Stunden nach passenden Titanschrauben für meine Bremsen gesucht, wenn auch bisher mehr oder weniger vergeblich) als für Leute die ergebnisorientiert fahren.

Aber ja: ich habe tatsächlich mit Rennsport bei dem die Bremsen im Mittelpunkt stehen nichts am Hut, egal ob mit Motor oder ohne. Das Gegensatzpaar Radsport <> Rennsport (und damit implizit Motorsport) hat du aber in den Raum gestellt, und im Motorsport versteht man unter Carbon im Bremsumfeld eben etwas völlig anderes.

Die AMP-Dinger sind wieder “Machen die Scheiben noch heisser“, also genau das was man haben will. Hatte ich oben schon geschrieben. Und nein, ich hatte das nicht sarkastisch gemeint.
 
Tut mir leid, ich kann dir nur schlecht folgen.

alles was ich schrieb kann im Internet nachgelesen werden. Fakt ist: Bremsenteile aus Carbon oder Keramik sind weniger hitzeempfindlich als welche aus Metall.
 
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