also an dem Punkt wäre ich sehr vorsichtig, denn die Problematik beim Konflikt Radfahrer gegen Autofahrer ist nicht so uneindeutig wie gesagt. Der Konflikt ist sogar deutlich schwarz-weiß! Vielleicht kannst Du mal erläutern wo in Deinem Erfahrungsschatz im Straßenverkehr es ein Radfahrer geschafft hat einen Autofahrer tot zu fahren?
Noch weniger lustig wird das, wenn diverse Forenteilnehmer die Relevanz von Aussagen an der "schwere" des Unfalls festmachen. Mein "schwerster" Unfall bei dem am kaputten Rad das Vorderrad fast am Hinterrad war und ich erst im Krankenhaus wach geworden bin, war im Grunde von den Auswirkungen (wenn ich vom Rad, also Blechschaden, absehe und das tue ich, da ich da andere Prioritäten setze!) mein leichtester Unfall. Da hatte ich andere mit z.B. nur kaputten Vorderrad und deutlich mehr Blessuren und zeitlicher Beeinträchtigung.
Es gilt grundsätzlich, dass jeder Teilnehmer im Straßenverkehr ein deutliches Risiko eingeht, aber komischerweise wird überwiegend den schwächeren eine größere Verantwortung zugewiesen als den Gefährdern. Das ist "victim-blaming"! Wer das Risiko minimieren will, der darf sich eigentlich nicht mehr auf der Straße bewegen, zumindest nicht ungeschützt, d.h. nur im Blechpanzer und selbst da gibt es die überdeutlich sichtbare Aufrüstung seit vielen Jahren (die offenbar auch nur zu gerne irgnoriert wird).
Rückspiegel!! Ich hatte schon mehrfach Bilder hier im Forum gespostet bzgl. riskanter Verkehrssituationen und da war bestimmt schon der Rückspiegel an meinem Rad zu sehen und so was ist offenbar für viele ein no-go. Ich benutzte den nicht aus Spaß seit vielen Jahren. Es ist sozusagen eine Aufrüstung, die dem gestiegenen Verkehrsaufkommen geschuldet ist. Es ist der verzweifelte Versuch das Risiko etwas zu vermindern indem ich versuche den Rundumblick über die Verkehrssituation zu behalten. Die Alternative ist dann nur noch gar nicht mehr zu fahren und das passiert aktuell bei mir, wobei das natürlich auch am Alter liegt.
Es geht hier um ein Lebensrisiko und es ist mehr als nur abzulehnen, wenn das dem Opfer angelastet wird, während die Zustände immer weiter eskalieren. Ähnliches "blaming" ist übrigens deutlich auch bei z.B. luftiger, leichter Bekleidung zu erkennen, wenn behauptet wird der/die hätte die übergriffige Reaktion doch damit provoziert.
Übrigens könnte der deutliche Unterschied zwischen Radfahrern und Fußgängern (als Verkehrsteilnehmer) auch bekannt sein. Da könnte ich jetzt ein "lustiges(Achtung! Sarkasum)" Bild posten, wenn nach vielen Jahren die "Straßenplaner" es geschafft haben zu erkennen, dass Radfahrer nicht im rechtwinkligen Zick-Zack fahren können. Dabei reicht eigentlich schon der unterschiedliche "Bremsweg". Fußgänger können sofort stehenbleiben, d.h. Bremsweg ist 0. (ok, die neumodischen Fußgänger mit Blick aufs Handy .... können gar nicht mehr
bremsen...). Bei Radfahrern beträgt der Bremsweg immer etliche Meter und das geht bei unübersichtlichen Örtlichkeiten schon so weit, dass er nicht mehr ausreicht, wenn von einem anderen sehr schnell auftauchenden Verkehrsteilnehmer die gesamte Fahrbahn versperrt wird (was natürlich auch mehrere sein können, fast egal ob jetzt 2 Autos nebeneinander oder 2,3, ja mir sind auch schon 4 nebeneinander fahrende Radfahrer an noch dazu unübersichtlicher Stelle entgegen gekommen. "fast egal", weil es nicht egal ist ob die Kollision mit einem Auto oder Radfahrer erfolgt!).