Interessanter Artikel, das mit dem Mindestabstand.
Eigentlich wundere ich mich über die gepostete Statistik. Ich habe gefühlt eher den Eindruck, daß sich ca. 90 % aller Autofahrer NICHT an 1,5 Meter Mindestabstand halten. Die restlichen 10% halten die 1,5 Meter auch nicht ein, vielleicht 1 oder 2 von 100, der Rest überholt zwischen 50 cm und so um die 100 cm rum. Aber das ist meine persönliche Einschätzung, die differiert vermutlich ggü. der Erfahrung, die Ihr gemacht habt.
Ich bin fast täglich mit dem Rad unterwegs, und auch, wenn ich meine Runde drehe, gibt es immer Passagen, wo ich nicht umhin komme, den öffentlichen Straßenverkehr nutzen zu müssen. Es ist und bleibt schwierig, hier zu bestehen, und dabei auch noch gesund zu bleiben.
Was mir enorm hilft, ist
a) meine lange Erfahrung und
b) meine Vorsicht. Es gab auch mal Zeiten, wo ich locker flockiger unterwegs war, aber seit einem Unfall vor gut 4 Jahren (noch nicht einmal auf einer Straße, und ich bin nicht mit dem Rad gefahren, sondern wollte nach einer kurzen Rast zurück zu meinem Rad) habe ich meine Einstellung komplett verändert.
Meine Knochen sind mir heilig, und genauso fahre ich auch.
Gibt es einen benutzungspflichtigen Radweg, nehme ich diesen, aber immer mit der Hand an der Bremse. Jede Ausfahrt, jede Kreuzung ist eine potentielle Gefahr, vom meist indiskutablen Zustand dieser Wege erst gar nicht zu reden. Hinzu kommt die unweigerliche Dooring-Zone, weil die Radwege zu 99% an parkenden Autos vorbeiführen. Wenn es geht, nutze ich die Straße. Natürlich auch in dem Wissen, daß ich damit leben muß, eng, enger und nochmal enger überholt zu werden.
Parken rechts Autos, dann halte ICH 1,5 Meter Abstand ein, ist es nur die Bordsteinkante ohne parkende Autos, dann bewege ich mich zwischen 80 und 100 cm, um noch Bewegungsspielraum zu haben, im Fall eines Falles. Dies führt zuweilen dazu, daß ich mittig fahren muß. Autos müssen dann halt mal ein paar Sekunden warten. Aber das ist mir meine Gesundheit wert. Ich werde definitiv nicht, um den Autofahrern immer eine schnelle Fahrt zu ermöglichen, mich rechts an den Fahrbahnrand quetschen, somit das Risiko eingehen, erst recht eng überholt zu werden, und bei parkenden Autos in die sich öffnende Autotür zu fahren. Die Autofahrer passen nicht immer auf, und es reicht ja bereits 1 unaufmerksamer Zeitgenosse, und es ist passiert.
Andererseits achte ich natürlich auch darauf, nicht unnötigerweise ein Verkehrshindernis zu werden, ich fahre zur Seite, wann immer es geht. Und für ein flüssiges Vorwärtskommen behalte ich auch den Rückraum immer im Auge. Dennoch verhindert das nicht, daß ein zu ungeduldiger Autofahrer mich anhupt, oder besonders eng überholt.
Fazit:
Ich fände es zwar grundsätzlich gut, wenn es eine gesetzliche Verpflichtung gäbe, die einen bestimmten Mindestabstand vorschreibt, aber bis das kommt.....und wenn es kommt, bis sich das durchsetzt.....und vor allem, wie viele sich daran halten.....

Da bleibt nicht viel übrig.
Im Grunde genommen wird sich in absehbarer Zeit nichts ändern, da mache ich mir nichts vor. Es bleibt nur, IMMER auf der Hut zu sein, mitzudenken, vorausschauend zu fahren und gefährlichen Situationen aus dem Weg zu gehen. Dann hat man gute Chancen, gesund zu bleiben. Freilich, eine Garantie ist das nicht, aber dessen sind wir uns ja alle bewußt.
