Die beste Versicherung ist die, die man nicht braucht, an der Stelle kann man einiges steuern.
Ich fahre in keinen Gruppen mehr, wo ich die Mitfahrer nicht einschätzen kann. Kollegen, die vorn sind, haben eine gewisse Verantwortung für die Nachfahrer hinsichtlich der Wahl der Spur und dass sie nicht plötzlich ohne erkennbaren Grund einfach den Tritt rausnehmen. Verantwortung übernehmen heißt hier nicht juristisch verantwortlich sein, ich denke, den Unterschied versteht jeder.
Vor ein paar Jahren fuhren wir eine Sonntagsrunde in größerer Gruppe, der Führende bog ohne Vorwarnung über ein Kiesbett auf den parallelen Radweg. Ein Fahrer, auf dem Renner noch unerfahren, lenkte im Kies, kam zum Sturz mit Schlüsselbeinbruch und defektem Rahmen.
Verantwortung übernehmen heißt für die Nachfahrer vorausdenken. Der Vordermann war im juristischen Sinne nicht Schuld, aber er wußte danach, dass er Mist gebaut hatte. Und der unerfahrene Kollege machte den Fehler, dem Vordermann ohne Einschätzung quasi blind zu vertrauen. Es gab hier keine rechtliche Auseinandersetzung.
Damit eine Radgruppe gut und sicher funktioniert, müssen Fahrweise und Kommunikation stimmen. Bis es soweit ist, ist Vorsicht geboten. Es gibt Leute, mit denen fahre ich einfach nicht mehr, nachdem ich mir das einmal angesehen habe. Es gibt andere Kollegen, die fahren einen sauberen Strich, da kann ich hintendran die Augen zumachen, das läuft.