DreiHaeschen
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Einen Teil von Jan Heines altem Windkanaltest findet man noch in seinem alten Blog:
https://www.renehersecycles.com/aerodynamics-of-real-world-bicycles/
Die Aussage zu Schutzblechen ist dort so, wie ich sie auch in Erinnerung hatte: zumindest entsteht dadurch kein aerodynamischer Nachteil.
Interessant fände ich mal einen Test mit sehr langem vorderen Schutzblech, das vorn mindestens bis auf Nabenhöhe runtergeht und dafür natürlich einen zweiten Strebensatz braucht. So ähnlich wie beim Eisspeedway, aber eben aus aerodynamischen Gründen (und natürlich auch als optischer Gag). Wenn so ein Blech nicht allzu weit vom Reifen entfernt und auch nicht deutlich breiter ist, könnte das Ergebnis auch ohne seitliche Abdeckungen interessant werden.
Irgendwie denke ich ja, dass ein Schutzblech-Eigenbau aus faserverstärktem Kunststoff nicht wirklich schwierig sein kann. Ein Satz olle Felgen, ein Satz überbreite profillose Reifen und Schläuche und zwei darauf abgestimmte seitliche Abdeckscheiben ergeben eine Positivform; Kohlefaserband, Harz und Abreißgewebe erledigen den Rest. Schön müssen sie ja nicht werden, nur halt leicht. Beides lässt sich mit Positivformen zuverlässig erreichen, kenne ich noch vom RC-Modellbau.
Den aerodynamischen Effekt einer maximal großen Lenkertasche ohne abstehendes Schnickedöns und mit deutlich abgerundeten Kanten werde ich demnächst kennenlernen, verspreche mir davon aber ehrlich gesagt nicht viel. Eigentlich wollte ich nur mal 'ne Tasche selber bauen, weil es meine Wunschtasche nicht mehr gab. Wenn sie voll ist, sind die Knicke natürlich weg.
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Und wenn wir schon dabei sind: meinen ersten Vorbau fand ich weder schwierig, noch zeitaufwendig, aber er ist natürlich auch weder perfekt, noch leicht und schon gar kein kostspieliges Schmiedeteil. Und ja, ich weiß, dass mir der Rahmen zu klein ist, an dem er hängt.
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Worauf ich damit raus will:
Die Kombination aus Ahead-Vorbau und entsprechend längerem Gabelschaft aus Stahl ist meistens schwerer, als ein klassischer, geschmiedeter Schaftvorbau. Ahead "lohnt" sich auf der Gewichtsseite eigentlich nur bei Carbongabeln, aber die Vorbauten selbst können durchaus auch aus Stahl relativ leicht sein, wie z.B. der Syntace 808.
Adapterlösungen mit eingesteckten Röhrchen finde ich fragwürdig, aber an einen leichten Ahead-Vorbau aus Stahl mit Durchführmöglichkeit des Bremszugs würde ich in etwa so rangehen, wie Victoire: Zwei Stücke ovale Sitzstreben, z.B. Max oder Life, dünnwandige Hülsen, zierliche Klemmteile an möglichst gering belasteten Stellen (keine Biegebelastung auf der Klemmschraube, bitte!).
https://www.victoire-cycles.com/velo/le-randonneur-de-gabriel
Habe gestern in den unendlichen Weiten der GCN-Videos eines aufgestöbert, wo sie Gepäcklösungen für den Weg zur Arbeit einem Windkanaltest (an der Mailänder Uni) unterzogen. Natürlich ohne Schutzbleche und ohne Fronttasche, dafür mit dem Gag nach Top Gear Art, dass Emma Pooley die schwere Windkanaltür kaum aufbekommt, und wenig überraschend waren Taschen seitlich vom Hinterrad bremsender und die Banane unter dem Sattel, hinter dem Gesäß des Fahrers am schlüpfrigsten. Die redeten von etwa 20 Watt Leistungsbedarf für die klasssichen Packtaschen am Träger. Das ist schon eine Hausnummer.
In einem frischen Beitrag von GCN mit Simon R. über ein brevetartiges Langstrecken-Gravelrennen sagt er, dass Fronttaschen die Aero verschlechtern und er deshalb ohne fahre. Glaube oder Wissen? Und wer hat Recht: GCN oder Jan Heine? Ich tippe auf J. H.
PS: Windtunnelbeitrag war dieser hier.
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