ist fast unmöglich.Die Gabel kostet ,wenn man sie findet bzw.wenn der VK weiss was er hat ab 200 Euro...
Cinelli B Gabeln werden international sogar mit bis zu 500 Euro gehandelt; sowie ich ein solches Preisniveau für heillos überzogen halte — ist es doch keineswegs etwa durch besondere Güte gerechtfertigt — scheinen sie doch aufgrund ihrer Seltenheit und der Bereitschaft der Liebhaber, hohe Summen für ein Original einzusetzen, zu solchen Preisen angeboten und wohl auch gekauft zu werden.
Hierzulande scheint mir ein Preis von etwa 200-350 Euro realistischer, wobei natürlich auch der Zustand der Verchromung in die Abwägung einzubeziehen ist, denn eine Neugalvanisierung würde nicht nur hohe Kosten verursachen, sondern eine hochwertige, dünnwandige Gabel durch Wasserstoffversprödung, die am Rohr von außen nach innen wirkt und umso deutlicher ausfällt, je härter der Stahl ist, für den Gebrauch unsicher machen.
Eine leichtgewichtige, gehärtete Gabel würde nach einer Neuverchromung unsicher sein, was natürlich problemlos ist, solange das Rad nur noch für die Ausstellung gedacht ist. Wasserstoffversprödung bei Neuverchromungen läßt sich durch Anpassung der Temperatur und Verringerung der Geschwindigkeit begrenzen, leider jedoch hat in den letzten Jahren im Galvaniseurgewerbe ein derartiger Verdrängungskampf stattgefunden, sodaß außerhalb automatisierter Prozesse kaum noch ein Betrieb sich noch auf individuelle Handarbeit bei langsamer Geschwindigkeit einläßt, und wenn, dann nur zu horrenden Preisen.
Wer es natürlich in Bezug auf Umweltschutz mit seinem Gewissen verantworten kann, sich für diese Handarbeit eines Galvaniseurs in Polen zu bedienen, wird sicherlich äußerlich tadellose Ergebnisse zu niedrigen Preisen erhalten, wie aber dabei vorgegangen wurde, wird immer unklar bleiben; hinzu kommt die Fraglichkeit der ordentlichen Entsorgung der verwendeten Chemikalien, wo doch in osteuropäischen Länder die Umweltschutzstandards wesentlich niedriger sind, was besonders in einem landschaftlich so schönen Land wie dem heutigen Polen mit den deutschen Ostgebieten sehr problematisch ist. Ist es Verdrängung oder Gedankenlosigkeit — die Unbekümmertheit, mit der westliche Sammler ihren Fahrradtrödel in Polen aufhübschen lassen (die Veränderung des Originalzustandes im Ausmaße von Neulackierung und Neuverchromung zerstört den Wert), befremdet mich immer wieder und läßt mich vermuten, die betreffenden Auftraggeber hatten unter dem Motto „laß die Polen den Dreck bei sich anrichten, es nicht bei uns ist” sich von allen sonst gewichtigen Bedenken befreit.
Ironischerweise habe ich gestern, beim Durchsuchen meines Vorrates an Gabeln eine weitere Cinelli Gabel gefunden, zwar überlackiert, aber mit sehr gutem Chrom an den Gabelscheidenenden und an der -krone. Bei Gelegenheit werde ich gerne Bilder machen; die Fotos meiner ersten Cinelli B-Gabel sollten sich in einem meiner früheren Beiträge finden lassen.
Auch ich hatte zuerst geplant, die erste Gabel nach dem Zulöten der Öffnung in ihrer Gabelkrone als universelle, neutrale Ersatzgabel zu nutzen; in der Zwischenzeit gefundener Ersatz und Wissen um deren Wert haben diese Lötarbeit jedoch verhindert. Beide Gabeln waren mir übrigens als Ersatzausrüstung mit Rädern zugefallen, an denen die Originalgabeln irgendwann vom Vorbesitzer ausgewechselt worden waren. Eines davon ein war ein deutsches Rennrad der 60-70er Jahre; an die Herkunft der zweiten, gestern entdeckten Gabel kann ich mich nicht erinnern. Das zuerst erwähnte deutsche Rad hatte ich etwa 2006 für unter 16 Euro bekommen, was heute natürlich kaum mehr möglich wäre. Etwa 2007 habe mit einem Bauer-Rennrad eine Diamant-Gabel aus der Vorkriegszeit für zusammen 70 Euro bekommen, der noch gute Chrom dick mit roter Farbe überpinselt.
Ich bin mir sicher, daß diese Forumsrubrik Rennmaschinen bis 1990” mit ihrern Beiträgen sehr stark zum Wertbewußtsein und damit zur Anhebung des Preisniveaus für alte Rennräder in Deutschland beigetragen hat.