Na ja, da liegt aber ein guter Teil der Belastung. Da geht im Zweifel das volle Gewicht als Be- und Entlastung in die Bespeichung.
Die 24 Speichen sind ganz offensichtlich so etwas wie die "untere Grenze" des verträglichen. Und das aber nicht unbedingt dauerhaft. Ich habe in schöner Regelmäßigkeit genau solche Laufräder mit entsprechenden Schäden: Speichenbruch vorne oder hinten, oder Laufräder mit komplett gelockerten Speichen.
Speichenbrüche meist bei konfektionierten, bzw. System-Laufrädern. Was höchstvermutlich auch daran liegt, dass die Speichennippel verklebt sind, also eine Totalentlastung von einzelnen Speichen eben nicht die Lockerung des Nippels neigt und damit unbemerkt bleibt.
Und nein: 2:1 ist dabei nun gar nicht irgendwie effektiv, weil die Anzahl der Speichen, die belastet werden im Zweifel noch einmal abnimmt.
Je weniger Speichen man verbaut, umso mehr wird jede einzelne belastet. Das wiegt bei Scheibenbremsen noch mal schwerer.
Natürlich ist es eine Kombination auch Anzahl der Speichen, Steifigkeit, also Querschnitt, und nicht zuletzt der Vorspannung. Wird die an einer Stelle zu gering, zerlegt sich das Rad. Allerdings auch bei höheren Speichenzahlen. Das gleiche trifft bei zu elastischen Speichen zu, die trotz ausreichender Vorspannung zu stark nachgeben.
Wenn Du Steifigkeit und Fahrstabilität meinst, dann kommt es darauf an: Mir reichen bei gleichem Gewicht 24 Sapim CX-Ray ( Felgenbremse), bei 25mm hoher Felge, anderen, die etwas empfindlicher reagieren, würde ich bei gleicher Belastung stärkere und / oder mehr Speichen empfehlen, was allerdings auch abhängig von der Felge und der allgemeinen Geometrie ist.
Wenn ich Laufräder für Scheibenbremsen baue, schließe ich einiges aus, was durchaus auf dem Markt ist, weil es einfach grenzwertig ist, vor allem, wenn erwartet wird, dass die Räder auch halten:
Keine Speichen unter 1,65mm Durchmesser in der Mitte, generell beidseitig gekreuzt, keine Sapim CX-Ray ( oder vergleichbar dünne Messerspeichen anderer Hersteller), denn die sind eigentlich gar nicht für diesen Zweck geeignet, keine differenzierten, also unterschiedlich starken Speichen. In der Regel konservativ mit 32 Speichen, bei leichten Fahrern bis etwa 75kg auch schon mal mit 28 Speichen, je nach "Gesamt-Konzept".
Ausgereizter wird das nur unter Voraussetzungen, dass klar ist, dass man womöglich regelmäßig nacharbeiten muß. Nun überwiegen immer noch Laufräder für Gravel- / Quer- / und diverse andere" Universal-Rennräder", die auch im Alltag benutzt werden. Da kommt es eh nicht auf Aerodynaimk oder ähnliches an. Aber auch für reine Straßenrennräder würde ich nicht so ohne weiteres die Speichenzahl "mutwillig" reduzieren, sondern da schon sehen, was das Konzept hergeben soll.