AW: Wien
Also, die 1. Grosse Wilhelm Grasshoff Erinnerungsfahrt war - retrospektiv - nur mässig zum Start grösserer Bewegungen wie sozialer Revolutionen oder Hobetten-Vereinen geeignet (aus diesem Gründungsmythos wird nix, da müssen wir beim Glockner bleiben); Aufgrund der Starterzahl im niedrigen einstelligen Bereich wurde auf die Ausgabe von Startnummern und Zeitmessungs-Chips verzichtet (des kann man sich dann eh merken), und es begann klassisch mit einer Fahrt ins Weidlingbachtal. Da das Metall-Gegenstückerl von meinem Tacho (wie sagt man da dazu?) noch auf Shimagnolos Smoliks klebte, hatte ich den durch den Glockner wildgewordenen Genen Güldensternns keine objektiven Messwerte zur Untermauerung von Tempowünschen entgegenzusetzen und so sind wir dort raufgebrettert als obs kein Morgen gäbe (zumindest subjektiv - mein Tacho ging ja nicht).
Auch wenn die Normstrecke Weidlingbach-Tulbinger-Hadersfeld ausgeschrieben war, konnte ich Güldensternn dazu bewegen, auf Sophienalpe umzusteigen - vorgeschoben hatte ich den Wunsch nach Abwechslung, tatsächlich war ich Botschafter meiner Schenkel, die sich am liebsten gleich langgemacht hätten.
Dort sind wir dann aber auch noch in gutem Tempo rauf (was vermutlich leichter ist, wenn man nicht in den Asphalt einsinkt), was ein netter Abschluss einer dann leicht verkürzten aber sehr ambitionierten Runde war.
Sonntags war das Starterfeld auch wieder verkürzt, aber es gelang uns, die Teilnehmerzahl der 1. Grossen Wilhelm Grasshoff Erinnerungsfahrt knapp zu übertreffen. Beim Treffpunkt hat dann der Wind auch noch gleich mein Rad nicht umgeworfen, sondern im Gegenteil dafür gesorgt, dass es entlang einer rauen Mauer entlangschreppert und jetzt kann ich mit den Kriegsverletzungen von Woges Rad locker mithalten. Grrr.
Sei's wie's sei, die Sonntags-Runde war ungewöhnlich lang, wir haben Einzelreihe geübt, was uns teilweise sogar ganz gut gelungen ist. Im Weidlingbachtal hat Shimagnolo einen Einzelfahrer aufgeklaubt, der sich "gern bei uns hintendran hängt". Mir war ein bissi unklar, wie man das macht, sich vorn im Wind hinten dranhängen, Günther, vielleicht magst uns das bei Gelegenheit erklären? Oder liegt das am Wilier? Die Dinger sind glaub ich einfach nicht für den Windschatten gebaut, wie die Kuotas.
Jedenfalls gings von dort auf den Tulbinger, dann runter nach Tulln, und von dort entlang der Donau wieder zurück. Und eh klar, je näher wir dem schönen Ort Greifenstein kommen, umso grösser und heller werden Glitzern und Funkeln in Shimagnolos und Stefans Augen, und eh klar, es geht rauf auf's Hadersfeld.
Shimagnolo wurde dort leider Opfer seiner selbst, als eine Speiche riss, verschuldet seines monströsen Antritts. So wie sein Hinterrad ausgesehen hat hätte ich vermutet, dass er sich die Felge auch gleich mitverbogen hat.
Es ist zwar grausam, aber den Gesetzen des Berges folgend mussten wir ihn dort oben zurücklassen, um uns selbst zu retten. (Irgendwie muss er es aber ins Tal geschafft haben, ausser, es gibt mehrere von ihm - was hat es damit auf sich?)
Der Sonntag war also geprägt von Fahrtechniktraining, einer Erweiterung der klassischen Runde sowohl personell als auch räumlich, einer Wiederverkaufswertminderung mässigen Ausmasses und schliesslich leider auch noch von einem bösen technischen Defekt, der glücklicher Weise ohne Verletzung oder Sturz ablief, aber sicher trotzdem ärgerlich war und eine motorisierte Abholung notwendig machte. Abgesehen davon war's eine schöne Runde, hat viel Spass gemacht, und die nette Ergänzung durch Günther war nicht nur für das Tempo ein Gewinn.
Und gleich meine Entschuldigung hintendran: Ich bin dieses Wochenende in da Hoamat, und stehe dementsprechend am Sonntag leider nicht zur Verfügung. Würde aber sehr gerne mal wieder unter der Woche fahren, wenn jemand Zeit und Lust hat. Bei mir geht's dann klassisch so ab 16.30 oder 17.00.