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Le Tour de France de Cathérine

Tag 15

Modane - Briancon, 100km, 1 (3) Pass.

Die Nacht mir die Seele mehr aus dem Leib gehustet (so, als wenn man sich ordentlich verschluckt hätte), ganz böse Alpträume gehabt. Die Angst war schon vor dem losfahren dabei.

Erst ging es Tal weiter. Eine gute Infrastruktur könnte man es auch nennen. Links die Bahn, rechts die Autobahn. Und ein größerer Fluss war auch noch da. Ich fuhr, als ob ich noch nie die Vespa gefahren wäre.

Auf dem Weg zum Col du Galibier geht es automatisch auch über den Col du Telegraphe (HC). Die Strecke dahin ist an 2Tagen lange gesperrt, weil er 2x befahren wird. Die Müllsäcke für die Zuschauer hingen schon, im Moment wurden einige Stellen mit Strohpacken gesichert.

Die Strecke gefiel mir wieder. Schön durch den Wald zog es sich hoch.
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Am Col war schon was los.
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Links der Radfahrer in grün war begeistert von der Vespatour.

Eine kurze Abfahrt und schon ging es in le Col hoch zum Col du Galibier. Natürlich auch ein HC.

Es wurde voll auf der Strecke. Rennradler, Radfahrer, die in so eine Höhe nicht sein sollten. Aber E-Bike sei Dank, wurde hoch gefahren. Dass sie dann eine lange und anstrengende Abfahrt haben, ob denen das so klar ist?

Fotos machen war schwer, denn die besten Plätze waren schon komplett mit den Wohnmobilen zugeparkt. Radfahrer überholten Autos, die Fußgänger überholten und dass da Gegenverkehr kommt? Egal. Für meine Vespa war immer Platz. Zum Glück. Interessant war die Kombination Motorradfahrer überholt in der Kurve ein Wohnmobil und ich hatte zur Wand nicht mehr viel Platz...
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Oben war es dem Maschinchen sehr, sehr warm. Ich habe zugesehen, dass ich da aus dem Verkehrschaos raus komme. Ich war vollkommen überfordert, schwarze Gedanken kamen auf. Immer flossen heute oben auf dem Berg keine Tränen.

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Da die Abfahrt war sehr zügig. Am Col Lautaret musste links abgebogen werden. Gar nicht so einfach bei dem Verkehr.

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Briancon hoffte ich, dass ich auf dem Campingplatz 2Tage bleiben kann. Mir hat der Platzwart den Stellplatz gezeigt, andere müssten ihn selbst suchen. Ich kann zum Glück 2Tage bleiben. Mir war zum heulen zu mute. Mit wirklich allem überfordert. Zelt aufbauen, Essen kaufen, Bett machen. Jetzt muss ich irgendwie noch das Essen warm gemacht bekommen. Aber dank dem Bedarfmedikament bin ich aus dem Kreislauf etwas raus. Gut ist aber noch was anderes.

Der Platznachbar (Bikepacking) hat mich schon unterwegs ein paar mal gesehen. Er findet es cool das mit der Vespa zu fahren.

Morgen bleibt das Maschinchen stehen.
 

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Re: Le Tour de France de Cathérine
Tag 15

Modane - Briancon, 100km, 1 (3) Pass.

Die Nacht mir die Seele mehr aus dem Leib gehustet (so, als wenn man sich ordentlich verschluckt hätte), ganz böse Alpträume gehabt. Die Angst war schon vor dem losfahren dabei.

Erst ging es Tal weiter. Eine gute Infrastruktur könnte man es auch nennen. Links die Bahn, rechts die Autobahn. Und ein größerer Fluss war auch noch da. Ich fuhr, als ob ich noch nie die Vespa gefahren wäre.

Auf dem Weg zum Col du Galibier geht es automatisch auch über den Col du Telegraphe (HC). Die Strecke dahin ist an 2Tagen lange gesperrt, weil er 2x befahren wird. Die Müllsäcke für die Zuschauer hingen schon, im Moment wurden einige Stellen mit Strohpacken gesichert.

Die Strecke gefiel mir wieder. Schön durch den Wald zog es sich hoch.


Am Col war schon was los.


Oben war es dem Maschinchen sehr, sehr warm. Ich habe zugesehen, dass ich da aus dem Verkehrschaos raus komme. Ich war vollkommen überfordert, schwarze Gedanken kamen auf. Immer flossen heute oben auf dem Berg keine Tränen.


Briancon hoffte ich, dass ich auf dem Campingplatz 2Tage bleiben kann. Mir hat der Platzwart den Stellplatz gezeigt, andere müssten ihn selbst suchen. Ich kann zum Glück 2Tage bleiben. Mir war zum heulen zu mute. Mit wirklich allem überfordert. Zelt aufbauen, Essen kaufen, Bett machen. Jetzt muss ich irgendwie noch das Essen warm gemacht bekommen. Aber dank dem Bedarfmedikament bin ich aus dem Kreislauf etwas raus. Gut ist aber noch was anderes.

Der Platznachbar (Bikepacking) hat mich schon unterwegs ein paar mal gesehen. Er findet es cool das mit der Vespa zu fahren.

Morgen bleibt das Maschinchen stehen.
Sehr sehr schöne Bilder, Kathrin.
War es an den letzten drei Tagen immer so schwer, oder anders gefragt, was könnte es Dir leichter machen?
 
War es an den letzten drei Tagen immer so schwer, oder anders gefragt, was könnte es Dir leichter machen?
Das Neue, die ungewohnte Höhe mit der Wärme, zu viele Eindrücke, zu viel Klimawandel zu sehen. Das doch anspruchsvolle fahren. Der schlechte Schlaf mit dem vielen Husten, Alpträume, schwarze Gedanken. Zu viel Stress ist es dadurch, sonst würden die schwarzen Gedanken nicht kommen. Ich muss irgendwie was ändern, weiß aber noch nicht so recht was. 2Etappen vor dem Mittelmeer wollte ich jetzt nicht aufhören. Das wäre ein aufgeben, versagen.

Was mir heute wieder aufgefallen ist, dass ich unterwegs weder esse noch trinke, versorge mich also schlecht. Mache zu wenig Pause.
 
Das Neue, die ungewohnte Höhe mit der Wärme, zu viele Eindrücke, zu viel Klimawandel zu sehen. Das doch anspruchsvolle fahren. Der schlechte Schlaf mit dem vielen Husten, Alpträume, schwarze Gedanken. Zu viel Stress ist es dadurch, sonst würden die schwarzen Gedanken nicht kommen. Ich muss irgendwie was ändern, weiß aber noch nicht so recht was. 2Etappen vor dem Mittelmeer wollte ich jetzt nicht aufhören. Das wäre ein aufgeben, versagen.

Was mir heute wieder aufgefallen ist, dass ich unterwegs weder esse noch trinke, versorge mich also schlecht. Mache zu wenig Pause.
Hallo Kathrin,
ich war heute den ganzen Tag mit einem Monteur unterwegs. Essen und trinken war auch Nebensache und je weiter es in den Nachmittag ging, desto weniger war volle Leistung vorhanden. Ging leider nicht anders. Bin aber jetzt über den Feierabend froh.

Versuche du Ess- und Trinkpausen zu machen und ruhig immer wieder einen Tag Pause einzulegen. Mit dem Rad fährst ja auch nie durch. Vielleicht kannst du dich dadurch etwas entspannen und trotzdem irgendwann am Meer ankommen. Glücklich und zufrieden über deine Leistung.

Zur Tour de France - das ist echt ein Erlebnis, auch wenn sie an dir vorbeizischen. Interessant wäre es, wenn du ein Fahrerlager aufsuchen könntest. Da trifft man so manch bekannten Fahrer. Mir hat das immer viel Spaß gemacht.

Wünsche dir eine traumlose Nacht und gute Erholung vH ....und natürlich meinen besten Dank fürs Steinle werfen
 
Der TdF Trubel war mir heute echt schon genug. Wenn wollte ich mir nur Start oder Ziel ansehen, weil da viel mehr zu gucken ist. So ist meine Erfahrung.

Zum Galibier wird abends die Straße um 20Uhr gesperrt. Heute waren schon die besten Plätze belegt. Am Folgetag wird die Straße um 15:45 Uhr geöffnet. Bis dann alle wieder vom Berg sind, ist der nächste Tag. Also da oben Zelten. Und wo geht man dann auf Klo? Das macht ja nicht nur einer, sondern zig 10 000de. Die Wohnmobile lassen das Wasser auch so wieder raus laufen. Der Geruch war eben eindeutig.

Ich weiß, ich bin spießig geworden! Wenn man lange auf der Vespa sitzt, denkt man das schon durch:D

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Ach ja, 2038km bisher. Das Mittelmeer ist 300km entfernt.
 
Doch, keine Probleme. Die wesentlichen Plätze sind bereits am Galibier belegt. Der war die Hölle zum Fahren, sehr verkehrmäßig.

Ansonsten ist heute alles doof. Ängste, dunkle Gedanken, volle Bandbreite. Dazu noch massiv Asthmaprobleme.

Denk bitte an was schönes. Ansonsten alles Klasse was Du machst. :daumen: :bier:
 
Das Neue, die ungewohnte Höhe mit der Wärme, zu viele Eindrücke, zu viel Klimawandel zu sehen. Das doch anspruchsvolle fahren. Der schlechte Schlaf mit dem vielen Husten, Alpträume, schwarze Gedanken. Zu viel Stress ist es dadurch, sonst würden die schwarzen Gedanken nicht kommen. Ich muss irgendwie was ändern, weiß aber noch nicht so recht was. 2Etappen vor dem Mittelmeer wollte ich jetzt nicht aufhören. Das wäre ein aufgeben, versagen.

Was mir heute wieder aufgefallen ist, dass ich unterwegs weder esse noch trinke, versorge mich also schlecht. Mache zu wenig Pause.

Ja, achte da drauf, ist wichtig.
 
huhu Kathrin, ich finde das erst jetzt hier (ich komme hier im RRN überhaupt nicht zurecht) … und es freut mich unglaublich Dich hier so lesen zu können und Dich virtuell auf Deiner Reise bespicken zu können. Ganz gross, dass Du das machst und noch viel grösser wg. „against all odds“ … Chapeau! und dann noch in so eine wundervolle Ecke, wenn auch im Juli schon grenzwertig krass heiss und voll. Bonne voyage und grossen Genuss auf all Deinen Wegen. Die Kraft liegt in der Gelassenheit, kennste ja 👍🏼

Gruss von oben nach unten ☀️☀️☀️
 
Denk bitte an was schönes. Ansonsten alles Klasse was Du machst. :daumen: :bier:
Natürlich denke ich an was schönes, was gibt es besseres als seit 18Tagen (Tag 16 der Tour) unterwegs zu sein? (OK, das eigene Bett und Klo vielleicht)

Das sind Gedanken, die ich seit über 33Jahren habe. Sie kommen wie eine Wolke angezogen, bleiben einen Moment und ziehen dann weiter. Einen kleinen Moment ist es schwierig, dem Impuls nicht nachzugeben. Denn das wäre ein tragischer Fahrfehler in den Alpen.... Schrecklich der Gedanke daran.

Entweder sind die Gedanken bei zu viel Stress oder wenn es mir schlichtweg zu gut geht. Da hilft nur einmal innehalten, Seele und Körper wieder vereinen. Alle Reize von außen weg. Sozusagen der Tag auf dem Sofa verbringen.
 
Tipp zum Trinken: Uhrzeiten auf den Flaschen markieren. Ich mache das morgens mit zwei Sodastream-Flaschen. So wird man wirkungsvoll daran erinnert, ausreichend Wasser zu tanken. Vor allem gut für ältere Semester (wie mich so langsam 😕), weil denen zunehmend das Durstgefühl abhanden kommt.
 
Die Tagessumme trinken passt bei mir. Nur passiert das alles am Nachmittag. Es ist das gleiche Problem wie beim Radfahren. Ich habe es nicht auf dem Schirm. Ich muss wohl jede Stunde stehen bleiben und dann was trinken. Hätte ich doch mal den Trinkrucksack mitgenommen...
 
Die Tagessumme trinken passt bei mir. Nur passiert das alles am Nachmittag. Es ist das gleiche Problem wie beim Radfahren. Ich habe es nicht auf dem Schirm. Ich muss wohl jede Stunde stehen bleiben und dann was trinken. Hätte ich doch mal den Trinkrucksack mitgenommen...
Jetzt kommt die Hitze. Also bitte sehr drauf achten, das kann heftig sein. Habs als Rettungsschwimmer/Bademeister oft genug erlebt, wie die Leute umgekippt sind....
 
Tag 17
Bin in der absoluten Einöde gelandet. Kaum Handyempfang. Es war heute grandios von der Landschaft.
 
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