Hier erstmal nur ein paar spontane Kommentare. Der Anlaß ist es mir wert, da wirklich eine Art Merkblatt oder so draus zu machen, mit Gruppierung der Unterthemen mit Zwischenüberschriften (z.B. "Grundhaltung zum Sturzgeschehen", "Defensivität" usw.) und so.
Aber vorweg: ich finde deine Punkte grundsätzlich alle im Kern gut.
Auch wenn du das ersteres mutmaßlich nicht gerne hören wirst,
@Karl2021
S.o.
- Wenn man einen Radcomputer mit Navigation nutzt, bei Abfahrten in fremden Gefilden immer die Seite mit der Karte und passender Zoomstufe wählen. Dann kommt keine "unvorhergesehen enge" Kurve, da man auf der Gerade vor der Kurveneinfahrt schon schauen kann und sollte, wie die nachfolgende Kurve aufgebaut ist.
Muß man halt nur aufpassen, daß man nicht so an dem Display hängt, daß man die Strasse nicht mehr genug im Auge hat...
Ironie aus
- Wenn man von einem Auto überholt wurde, solange den Verkehr und das Auto beobachten, bis das Auto genug Sicherheitsabstand hat....
- Wenn und falls man gerade sowieso nicht im Interval ist oder auf Zeit fährt, dafür aber langsam ist und mangels Überholgelegenheit einen Tross Autos hinter sich her zieht, mal kurz in eine Einbuchtung, einen Waldweg etc. einbiegen und in 10 Sekunden die Fahrzeuge vorbeilassen. Das sind dann alles Fahrzeuge, die nicht aus Ungeduld gefährlich überholen. Und nebenbei auch in der Wahrnehmung der Autofahrer ein schöner Gegenpol zu den Pseudoradlern, die in der Stadt als auf der falschen Straßenseite über rote Ampeln fahren.
Auch das grundsätzlich ok, allerdings habe ich gewisse Bedenken: Zum einen denke ich nicht, daß unsere Sicherheit im Straßenverkehr von unserem "Wohlverhalten" abhängt. Wer einen "Hass"(unglückliches Wort, aber egal) auf uns hat, hat den so oder so. Der kommt nicht vom Fehlverhalten der Radfahrer und geht durch Wohverhalten auch nicht weg. Wer umgekehrt Respekt hat, wird den auch nicht wegen ein paar Idioten verlieren, denn wer Respekt hat, hat auch die Fähigkeit, zu differenzieren und schaut genauer hin. Zum zweiten: Wenn man es so macht wie du vorschlägst, kann das Wiedereinscheren lebensgefährlich werden. Ich habe es eine Weile lang gemacht, aber nur bei LKW's und Bussen. Nachdem die sich aber, tw. unmittelbar im Anschluß, wie 'ne besengte Sau verhalten haben, habe ich es gelassen.
- Bürgersteige sollten tabu sein und wenn doch, dann nur extrem langsam und vorsichtig befahren werden. Ich sehe öfter mal Leute, die dann schreckhaft einen Schlenker machen müssen, weil völlig unerwartbar aus den Türen der angrenzenden Häusern manchmal Menschen (oder sogar Hunde, teilweise vor dem Besitzer) kommen. Das ist offensichtlich auch ihr gutes Recht, im Gegensatz zum Radfahrer auf dem Bürgersteig.
Der springende Punkt ist nicht, daß es unerwartbar ist. Wenn es ihr Recht ist, ist es das ja auch nicht. Im Gegenteil: Man muß immer damit rechnen.
Vielleicht kann man das mal voranschicken, bevor wir versuchen, weitere nützliche Tipps zusammenzutragen:
Wenn wir als Radsportler überleben wollen, und zwar im wortwörtlichen Sinne, müssen wir immer mit allem rechnen. Wir müssen die bei weitem aufmerksamsten Verkehrsteilnehmer sein. Übrigens: Wenn wir das hinkriegen, ist es auch kein großartiger weiterer Schritt, die bei weitem rücksichtsvollsten Verkehrsteilnehmer zu sein. Das wär' doch was?