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Das Feigenblatt im Rahmenbau...

  • Ersteller Ersteller Gelöschtes Mitglied 87966
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Die Rahmen hinter Pinarello:

1961er Galmozzi für Pinarello
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1960er Cinelli Mod B mit Pinarello Decals
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1975er Teamrad von Bertoglio gebaut von Gino Milani.
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Ob Pinarello jemals selber Rahmen baute halte ich für fragwürdig.
 

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Re: Das Feigenblatt im Rahmenbau...
Bevor du andere Meinungen ins Lächerliche ziehst, schau dir doch mal in Ruhe die Rahmen an und vergleich sie doch mal mit anderen aus der Zeit. Wir waren gerade bei dem von dir und mir gezeigten Drali-Bianchi. Verstehe auch nicht, warum du dich jedes Mal persönlich angegriffen fühlst, als ob du selber die Gios-Bianchi-Masi-Rahmen damals gelötet bzw. nicht gelötet hast. Es geht doch einfach nur um nachvollziehbares Wissen. Langsam verliere ich echt die Lust am Forum.

Noch mal kurz...Für mich ist es nicht logisch, warum ein Bianchi mit Einöler am Steuerrohr und Loch im Tretlager, aber dafür mit einer Zugführung auf der Achse existiert aus den 1970ern und mit modernen Decals so daherkommt. Kannst du mir ja gerne erklären, was daran so toll ist und warum das ein Teamrad von Drali ist...Interessant wären ja die Rahmennummern an den Sattelmuffen, die sind aber immer schön bewusst auf Fotos nicht zu sehen oder weggeschliffen und mit dickem Lack übertüncht.

Es ist ja schön, wenn manche Leute sich nur für den Namen interessieren, der auf dem Rahmen steht und als nächstes auf einen Rohrsatzaufkleber schielen. Dann sollte man sich aber auch nicht über Newbies lustig machen, die hier ein Sportrad vorstellen und denken es ist das Topmodell von Bianchi.

Für alle anderen ist der Thread gewidmet, die sich für das Handwerk hinter den Marken und den dazugehörigen Rahmenbauern interessieren, wie eingangs @fuerdieenkel schon sehr treffend ausführte.
? Interpretierst Du da nicht etwas in den post, was da gar nicht steht? ...ich habe das jedenfalls ganz anders gelesen.
 
Sehe da nen Zitat von mir, welches im sarkastischen Bezug auf andere Räder von Drali verwendet wurde und nicht dazu beiträgt Inhalte zu besprechen.
 
das mit dem Vorbau? Hier:

... bei 20:00 etwa :)

Ich muss da aber immer schmunzeln... Beim Keirin sind ja nur NJS Teile zulässig, weil deren strikte Standards ein mechanisches Versagen der Sportgeräte verhindern soll.
Und dann kommt da so ein DDR-Sportler und zerreißt erstmal alle Teile 🤣🤣🤣

Ein Wunder das die ansässige Keirin-Kaderschmiede nicht gleich bei InBike angerufen und 1000 Sprintrahmen bestellt hat :D
 
@all:
Es ist ja schön, wenn manche Leute sich nur für den Namen interessieren, der auf dem Rahmen steht und als nächstes auf einen Rohrsatzaufkleber schielen. Dann sollte man sich aber auch nicht über Newbies lustig machen, die hier ein Sportrad vorstellen und denken es ist das Topmodell von Bianchi.

Für alle anderen ist der Thread gewidmet, die sich für das Handwerk hinter den Marken und den dazugehörigen Rahmenbauern interessieren, wie eingangs @fuerdieenkel schon sehr treffend ausführte.

Italien hat eben nicht nur gute Ingenieure und Handwerker hervorgebracht, sondern es auch wie kaum ein anderes Land verstanden tolle Marken aufzubauen. Ich meine das überhaupt nicht despektierlich.
 
Hab ich doch auch schon gemacht 🤣😜
Ich hatte ihn aber mal darauf angesprochen und er meinte vor laufender Kamera macht er das nie wieder. Es gab wohl echt Sammler die sich danach bei ihm gemeldet hatten und ihm domitteilten wie kacke die das fanden 🙈🙈🙈
Ein Beispiel, wie verbohrt manche sind ... ich finde die Aktion richtig geil! Wie der Herr Kindermann dann noch schnell die Späne raus klopft und rein, ready to Race. Authentisch.
Was denken den die Leute, wie das früher im Rennbetrieb gemacht wurde? Ernsthaft?! Erstmal beim Honni anrufen, ob er noch eine kürzere Sattelstütze bestellen kann, damit der Micha in Zwei Minuten den Finalsprint zur WM fahren kann? Peinlich.
 
Genau 1966 schlossen die Reparto Corse Tore von Bianchi. Da kann ich vielleicht noch mal etwas beitragen, weil der Chefrahmenbauer dann abging. :)

Hier mal 2-3 Beispiele von Milani für Bianchi.

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Milani dürfte ab 1973-74 für Bianchi manche Rahmen im Auftrag gelötet haben. Hier eins aus dem Forum aus 1975. Wie @FM1234 schon ausführte entstand eine große Lücke im Rahmenbau in den frühen 1970er Jahren. Guiseppe Pelá hörte auf, die Voltabrüder um Colnago gingen in den wohlverdienten Ruhestand und auch bei Masi wurde es dünn, da Confente in die USA ging. Lücken füllten schnell andere. :)

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woran siehst du denn an den beiden Rädern, dass sie von Milani gebaut wurden? Ich kenne ein Teamrad mit recht typischen kleinen Merkmalen, die ich aufgrund der Qualität oben gar nicht sehen kann (auch wenn mir klar ist, dass Gimondis Räder immer sehr speziell waren und sich auch von den restlichen Teamrahmen deutlich unterschieden) und unten scheint mit eher ein "normales" Specialissima auf den ersten Blick. Was natürlich nicht ausschließt, dass Milani auch die Serienrahmen oder Gimmicks gelötet hat, nur das wird dann ja schwer nachzuvollziehen, oder?
 
woran siehst du denn an den beiden Rädern, dass sie von Milani gebaut wurden? Ich kenne ein Teamrad mit recht typischen kleinen Merkmalen, die ich aufgrund der Qualität oben gar nicht sehen kann und unten scheint mit eher ein "normales" Specialissima auf den ersten Blick. Was natürlich nicht ausschließt, dass Milani auch die Serienrahmen oder Gimmicks gelötet hat, nur das wird dann ja schwer nachzuvollziehen, oder?
Bei dem von Helmholtz sieht man es am Bremssteg, Tretlagerausschnitt und noch 2-3 weiteren Details. Ich finde leider gerade nicht im Archiv die Milanis für Bianchi, welche die offensichtlicheren Merkmale tragen. :) Bei dem Teamrad sieht man es auch am Bremssteg, da ist es etwas undeutlich. Ravi und Peter hatten mal zwei Teamräder mit den verlöteten Bremsen gezeigt, welche eindeutig Milani-Bianchis waren.

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Dario Pegoretti gibt in einem Interview die Info heraus, dass sie bei Milani 5-10 000 Rahmen fremdproduzierten und das jährlich. :)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Bei dem von Helmholtz sieht man es am Bremssteg, Tretlagerausschnitt und noch 2-3 weiteren Details. Ich finde leider gerade nicht im Archiv die Milanis für Bianchi, welche die offensichtlicheren Merkmale tragen. :) Bei dem Teamrad sieht man es auch am Bremssteg, da ist es etwas undeutlich. Ravi und Peter hatten mal zwei Teamräder mit den verlöteten Bremsen gezeigt, welche eindeutig Milani-Bianchis waren.

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Dario Pegoretti gibt in einem Interview die Info heraus, dass sie bei Milani 5-10 000 Rahmen fremdproduzierten und das jährlich. :)
Das mit den Herzchen kenne ich von Milani, habe ich auf den Fotos oben aber nicht erkannt. Die angelöteten Bremsen sind kein Alleinstellungsmerkmal behaupte ich mal, denn das hatten fast alle Teamrahmen eine zeitlang.
 
zu Bianchi:

Der Chefrahmenbauer (Gilardi) ging in den späten 1960ern.
Dann hat Confente für ca. 2 Jahre dort ausgeholfen.
Ab 73/74 dann die Werkstatt von Milani in Verona (wahrscheinlich ca. 10 Mitarbeiter, großer Auftragslöter).
Milanis erkennt man in der Regel an folgenden Merkmalen:
2 Schlitztretlager bis in die späten 70er.
Nicht konkave Strebenanlegung an die Sattelmuffe
Prugant Muffen, sehr häufig Cinelli MC Gabelkopf, bei Teamrädern auch GF Gabelkopf.

Häufig auch: Herz in der Bremsstegverstärkung, in der Gabelzunge und auf der Tretlagerführung (bei Bianchi Milanis eher selten).
In den späten 70er frühen 80ern kam das ganze Mikrofusionsmuffenzeug. Der handwerkliche Aufwand sank und Bianchi hatte vermutlich wieder einen eigenen Reparto.
 
mein pinarello special hat auch diese herzen ist aus 77/78 hat oberrohrschellen aber die zugführung ist schon unterm tretlager das kam mir an anfang auch komisch vor, spricht aber für milani
 
Das mit den Herzchen kenne ich von Milani, habe ich auf den Fotos oben aber nicht erkannt. Die angelöteten Bremsen sind kein Alleinstellungsmerkmal behaupte ich mal, denn das hatten fast alle Teamrahmen eine zeitlang.
Die Machart der angelöteten Bremsen ist aber ein Alleinstellungsmerkmal. Masi, Marastoni, Gilardi, Milani und Grenzi hatten unterschiedliche Arten dies zu machen. :)
 
Die Machart der angelöteten Bremsen ist aber ein Alleinstellungsmerkmal. Masi, Marastoni, Gilardi, Milani und Grenzi hatten unterschiedliche Arten dies zu machen. :)
Würdest du daraus schließen, dass alle Bianchis mit angelöteten Bremsstegen von Milani gebaut wurden?
 
Bei dem von Helmholtz sieht man es am Bremssteg, Tretlagerausschnitt und noch 2-3 weiteren Details. Ich finde leider gerade nicht im Archiv die Milanis für Bianchi, welche die offensichtlicheren Merkmale tragen. :) Bei dem Teamrad sieht man es auch am Bremssteg, da ist es etwas undeutlich. Ravi und Peter hatten mal zwei Teamräder mit den verlöteten Bremsen gezeigt, welche eindeutig Milani-Bianchis waren.

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Dario Pegoretti gibt in einem Interview die Info heraus, dass sie bei Milani 5-10 000 Rahmen fremdproduzierten und das jährlich. :)
Das mit den 5000-10000 Rahmen im Jahr würde ich mit Vorsicht geniessen. Pegoretti hat auch gesagt, er könne 200 Rahmen im Monat löten. Ohne Befeilungen etc, aber tönt trotzdem etwas träumerisch (dies auf die provokante Frage, ob er seine Rahmen alle selber löten wuerde).
 
Würdest du daraus schließen, dass alle Bianchis mit angelöteten Bremsstegen von Milani gebaut wurden?
Nö, aber die aus den 1975-78er Jahre zu 99%. Das obere Bild lag mir am schnellsten zur Hand und ist auch aus 1976...Bei Bahnrädern aus der Zeit habe ich die Milanimerkmale noch häufiger gesehen. Diese waren aber vermutlich auch auf Kundenwunsch bzw. Maßrahmen. Mehr gilt es herauszufinden, du hast doch bestimmt einen Haufen von Bianchis aus der Zeit im Archiv. ;)
 
Das mit den 5000-10000 Rahmen im Jahr würde ich mit Vorsicht geniessen. Pegoretti hat auch gesagt, er könne 200 Rahmen im Monat löten. Ohne Befeilungen etc, aber tönt trotzdem etwas träumerisch (dies auf die provokante Frage, ob er seine Rahmen alle selber löten wuerde).
Würde die Zahlen auch mit Vorsicht genießen, aber zweifellos war Milani mit Pegoretti einer der Ersten, die es professionell verstanden Qualität bei Masse beizubehalten. Das schafften bei der Menge nur wenige wie Vetta oder Billato.
 
Das mit den 5000-10000 Rahmen im Jahr würde ich mit Vorsicht geniessen. Pegoretti hat auch gesagt, er könne 200 Rahmen im Monat löten. Ohne Befeilungen etc, aber tönt trotzdem etwas träumerisch (dies auf die provokante Frage, ob er seine Rahmen alle selber löten wuerde).
Bei einem 10 Mitarbeiterbetrieb aber im Bereich des Möglichen.
Der hat in den 70ern für wirklich vielen Marken produziert:
Colner, Chiorda, Bianchi, Bottechia, Leri, Pinarello, Battaglin, Colnago, Moser, Cinza, Piazza, Suzzi, Zanin, Maurizio und noch viele mehr.
 
Das mit den 5000-10000 Rahmen im Jahr würde ich mit Vorsicht geniessen. Pegoretti hat auch gesagt, er könne 200 Rahmen im Monat löten. Ohne Befeilungen etc, aber tönt trotzdem etwas träumerisch (dies auf die provokante Frage, ob er seine Rahmen alle selber löten wuerde).
als wir 2018 bei marciello Faggin in der werkstatt waren, war pegoretti vor 2 wochen verstorben,
wir durften frei in der werkstatt stöbern. da waren einige rahmen im Rohbau, einer fiel mir auf als ich genauer hingeschaute habe sah ich das pegoretti auf dem Tretlager stand.
marciello sagte das sei seiner, er er hatte ihn von pegoretti bekommen da war noch nichts nach dem löten dran gemacht. er grinste bei dem thema etwas verschmitzt und später hat er auch gesagt für welche firmen er bzw die familie faggin früher und eben heute noch rahmen baut. bei der Frage nach pegoretti schmunzelte er nur und wurd dann wehmütig ob des relativ frühen todes von pegoretti.
 
Das mit den 5000-10000 Rahmen im Jahr würde ich mit Vorsicht geniessen. Pegoretti hat auch gesagt, er könne 200 Rahmen im Monat löten. Ohne Befeilungen etc, aber tönt trotzdem etwas träumerisch (dies auf die provokante Frage, ob er seine Rahmen alle selber löten wuerde).
...da muss man wahrscheinlich zwischen der Einmannshow und dem Betrieb mit Angestellten unterscheiden.

Das Löten wird ja im Fertigungsprozeß als Königsdiziplin verstanden und Bedarf schon gewisser Erfahrung.
So war es durchaus normal, dass drei Mitarbeiter einem Löter zugearbeitet haben (Ablängen, Befeilen, Verputzen). So kann ein fixer Löter vielleicht acht bis zehn Rahmen am Tag löten aber nat. nicht zehn Rahmen komplett fertigen.
 
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