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Hilfe bei Identifikation eines unbekannten Bahnradls

radltandler

Bitte nicht stören, ich träume vom Fahrradies
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Liebe Alteisenexperten,

für einen lieben Bekannten, der nicht hier im Forum unterwegs ist - ja sowas gibt 's - bitte ich um Unterstützung bei der Identifikation seines Bahnradls.

Zeitlich würde ich es Ende der 50er Anfang der 60er Jahre einordnen wollen. Bitte korrigiert mich, wenn ich falsch liegen sollte. Der Vitus-Aufbapper an der Gabel könnte zur Orientierung dienen. Ich kenne mich mit franz. Komponenten so gar nicht aus.
Die Muffen, die Ausfallenden und vor allem der Gabelkopf könnten verräterische Details zur Bestimmung sein.
Was meint ihr?

Bis auf die Laufräder, die nur zum Fotografieren eingehängt wurden ist die Ausstattung so, wie er das Radl übernommen hat. Inwieweit sie zur Bestimmung des Alters und des Herstellers dienen kann, mag ich nicht entscheiden und würde mich auf Eure Einschätzung freuen.

Danke für Eure Unterstüzung.

Feuer frei - die Bilder, die bekanntlich mehr als alle Worte sagen:

Bahnradl AK-01.jpg


Bahnradl AK-01.jpg Bahnradl AK-02.jpg Bahnradl AK-03.jpg Bahnradl AK-04.jpg Bahnradl AK-05.jpg Bahnradl AK-06.jpg Bahnradl AK-07.jpg Bahnradl AK-08.jpg Bahnradl AK-09.jpg
 
Kann es sein, dass die Bilder bei der Veloclassic in Ebersbach entstanden sind? Fahrrad und Ambiente kommen mir irgendwie bekannt vor.
 
Sehr schönes Rad!

50er/60er Jahre könnte stimmen. Obwohl die Gabel mir fast etwas moderner aussieht (vielleicht nicht "original"?).

Die Solida Kurbel und der Vitus-Aufkleber deuten auf Frankreich hin.

Wichtig wären noch die Angaben zu den Maßen (Sattelstütze, Innenlager, Gabeldurchmesser, Steuersatz, etc.). Die Franzosen hatten da manchmal etwas andere Varianten als die Italiener, Briten und der Rest Europas.

Den Hersteller herauszufinden wird leider nicht so einfach!
 
@KarlRad: Maße habe ich leider keine, werde sie aber gerne erfragen.

Die Gabel gehört ziemlich sicher zum Radl.

@101.20: Danke für die zeitliche Einschätzung.

@Crocodillo: Genau so ist es.

Gruß radltandler
 
Die Steuerrohrmuffen bei meinem Gold-Rad scheinen die gleichen zu sein.
(Besseres Bild hab ich leider nicht)

Bildschirmfoto 2015-11-06 um 20.35.43.png
 
So, ein paar Maße sind eingetrudelt:

- Durchmesser Sattelstütze 27,0 mm
- Breite Innenlager 68 mm

Ließe sich bei einem 6-Kant-Konterring auf ein franz. Innenlager schließen? Wenn ja, dann ist ein franz. Innenlager verbaut.

Die Steuerrohrmuffen sind sehr charakteristisch und wurden wohl Jahrzehnte lang verbaut. Gibt es noch weitere Rahmen, die solche Muffen eingelötet bekommen haben?

Wie sieht es denn mit den Bohrungen am Ausfallende aus? Die scheinen mir vom Hersteller zu stammen und nicht nachträglich angebracht.

@KarlRad: Die Gabel lässt mich auch immer wieder beim Betrachten der Bilder stutzen. Irgendwie mag sie für mich nicht zum Rahmen passen. Wobei das mehr ein Gefühl als ein Fakt ist.

Kennt denn jemand das verbaute Innenlager? So einen Konterring habe ich noch nie in Händen gehalten.

Ich frage auch nochmal nach dem Außendurchmesser vom Sattelrohr und dem Durchmesser des Vorbaus.
Da waren die Franzosen ja schlanker als der Rest der Welt.

Danke bis dahin für Eure Informationen. Wenn ich noch etwas nachfragen soll, bitte einfach sagen.

Gruß radltandler
 
Der Sechskant auf der Lagerschale sieht bei Stronglightlagern auch so aus.

So einen Achtkantkonterring habe ich mal auf einem Bahnhinterrad mitbekommen.
 
den 8 Kant gab es aber auch bei deutschen Innenlagern

Apropos Aussen-Durchmesser franz. Sattelrohre: wenn 531 dann garantiert Standardmäßig und nicht schmaler. Bei Tubes allege kann's auch dünner sein. Bei Vitus und Durifort sollte man das mal erheben.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich habe gerade mal nachgemessen an Peugeot LX-10, PHX-10, PX-10 aus verschiedenen Baujahren (also z.B. Erstes/ frühes in weiß/schwarz bis Anfang Siebziger) und PY-10/CP ... immer 28,6 ... und nu?

Dann habe ich zusätzlich nachgemessen an Major aus 1905, Bergerac aus 1910, Alcyon aus ca. 1930 ebenfalls 28,6 mm und am Doppelschleifenrahmen von Favor aus 1920 sind es 28,0 mm; der braucht wenn dann aber auch einen Hebelumwerfer.

kopfkratz.gif


Außerdem fände ich das sehr spannend, wenn die Sattelstütze 27,0 mm Durchmesser aufweist. Für 28,6 bleibt da eine Wandstärke von 0,8 mm, was eingängig wäre, bei einem Sattelrohr mit Außendurchmesser 28,0 allerdings nur 0,5 mm.

Anders gesprochen: Wenn ein 531er Sattelrohr einen geringeren Außendurchmesser als 28,6 mm aufweist, dann müßte das Rohr vom Rahmenbauer nochmals gezogen worden sein. Das lasse ich mir bei Contructeurs-Radln vom Schlage Daudin, Herse, Singer und Barra eingehen, bei Peugeot, die die PeIckse bis 1974 quasi aus der Fließbandproduktion zogen, aber eher nicht.

Meine Briten und Holländer mit 531er Geröhr haben aus der Erinnerung heraus am Sattelrohr auch alle einen Durchmesser von 28,6 mm; und auch hier fänden sich ab den 30er Jahren entsprechende Meßkandidaten.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Bei der Gabel schließe ich mich gerne den Vorrednern an; die sieht mir jünger aus, als der Rahmen. Die Muffen - und hier meine ich nicht allein die am Steuerrohr sondern ziele eher auf jene zwischen Ober- und Sattelrohr ab - und die Anlegung der Sattelstreben sehen für mich nach einem älteren Baujahr aus. Derartige Formen gab es bereits in den 30ern und ich habe Rahmen aus den 30ern, bei denen die Sattelstreben sehr ähnlich und ebenfalls nicht mittig sondern tiefer und eher im unteren Drittel der Muffenhöhe angelegt wurden.

Die Solida-Kurbel ist imho auch neuer und stammt wohl eher aus den Siebzigern, maximal Ende der Sechziger. Insofern könnte auch eine "Modernisierung" mit anderer Gabel und neuer Kurbel passiert sein.

Vergleiche ich z.B. die Krümmung an den Gabeln zwischen Bahnradln aus den 30ern bis 70ern, dann sitzt die Krümmung in den 30ern tiefer und kürzer mit engerem Radius und wandert bis in die Siebziger immer weiter rauf und hat einen größeren Radius.
 
Noch einmal zum Thema 531: Ich habe soeben ein Peugeot PR-10 und ein Mercier gemessen: Bei beiden hat das Sattelrohre 28mm Außendurchmesser. Der Innendirchmesser ist 26,6mm. Es gab also 531 Rohre in französischen Abmessungen.
 
Und dieses PR-10 aus ca. 1971 hatte ein Sattelrohr mit 28,6 mm

CIMG4485.JPG


sonst hätte der Arabesque Umwerfer ja auch nicht ohne Weiteres gepaßt.

Ich bin mir da also nicht so sicher mit französischen Ausführungen/ Abmessungen von 531er Rohren.
 
Noch einmal zum Thema 531: Ich habe soeben ein Peugeot PR-10 und ein Mercier gemessen: Bei beiden hat das Sattelrohre 28mm Außendurchmesser. Der Innendirchmesser ist 26,6mm. Es gab also 531 Rohre in französischen Abmessungen.

So klären sich die unwahrscheinlichsten Vorgänge. :D
Ich wusste nicht warum die UW Schelle an meinen Stadtschlampenlöwen nicht an Ort und Stelle bleiben wollte. Da die Zeit drängte und die Optik hier eh keine Rolle spielt habe ich das sehr hemdsärmelig gelöst:

pille_fin5-jpg.262016


Die SaStü ist auch 26,6 aber das Rohr ist ein Reynolds 501 an einem 90'er Aspin.

Danke für die Erleuchtung. :daumen:

Mille - Greetings
@L€X


EDITh secht:
Oh man.....was für ein Denkfehler....:crash:....ich sollte wohl besser ins Bett gehen.........:oops:
Dann muss man es eben andersherum betrachten, die UW Schelle will an ein Franzosenrohr.
:D

Ich lasse meine geistigen Ergüsse zur allgemeinen Erheiterung stehen. ;)
Gute N8
 
PX 10 Baujahr 1963, Durchmesser 28mm. PX 10 Baujahr 1972, Durchmesser 28,6mm. Meine Messungen.

Damit haben wir aber eher die Situation, daß es quasi keine Regel gibt. Und entsprechend der Meldung von Pananoia zu seinem Aspin und diesem Ventoux PH501 mit 501 Geröhr aus September 1986

CIMG4437.JPG


CIMG4445.JPG


gibt es diese Regel wohl weder für 531 noch für 501.
 
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