@Bianchi-Hilde : Als Lehrer nicht so ohne weiteres. Guck da mal in die einschlägige Gesetzgebung sowie Vorgaben Deines Dienstherrn.
Ansonsten ist es sicherlich kein nachgerade schmückendes Mittel, solchen Leuten gelinde gesagt die Pest an den Hals zu wünschen oder selbigen gerne umgedreht zu sehen, auch wenn der Kamm mitunter mächtig schwillt. Gebongt.
Das Dilemma der verletzlichen Demokratie und offenen Gesellschaft auf der einen und ultrareaktionären Tendenzen (zu den Salafisten müsste man eigentlich im hiesigen Kontext Neonazis auch noch hinzurechnen) auf der anderen Seite ist jedenfalls hier überdeutlich, betrifft aber auch fast alle Alltagsvollzüge. Den Gang durch die Stadt und die Überlegung, was man in der jeweiligen Situation mit einer Bombe im Gepäck anrichten kann, die mag jeder für sich selber vollziehen. Mir fiel da einiges ein und unangenehme Sicherheitslücken en masse auf, nicht nur mit Blick auf die Sachen, die in Köln und Bonn beinahe passiert wären.
Wollte man dem Phänomen Salafismus und Dschihadismus begegnen, so wäre eher Ursachenforschung gefragt als Draufhauen oder reflexartiges Entsenden von Sozialarbeitern (nimmt die noch einer ernst?).
Auch wenn das Thema Sicherhungsverwahrung bei solchen Leuten sicherlich erneut zu diskutieren wäre, sind Knäste nebenbei wohl nicht nur in Frankreich Orte der Radikalisierung.
Ursachenforschung braucht dummerweise Zeit, sollte auch grenüberschreitend stattfinden, denn ISIS rekrutiert europaweit. Hier tappt man, lustigerweise fiel mir heute vormittag noch ein älteres Interview von Zeit-online mit einem franz. Soziologen in die Finger, offensichtlich nicht nur hierzulande etwas im Dunkeln. Das sich die Islam-Richtungen allesamt kritische Fragen einmal mehr gefallen lassen müssen, aller nicht allzu ausgeprägten Diskussionsfreude zum Trotz, ist diesmal wohl unumgänglich und dürfte den Granden dort wohl langsam auch als Reputations- und Einflussverlust dämmern. Zumindest, das es langsam mit der Anerkennung neben den christlichen Kirchen eng wird. Rumgeheule von wegen Diskriminierung dürfte in der derzeit aufkommenden gesellschaftlichen Stimmung und Rückbesinnung auf nationale Identitätsillusionen ohnehin zunehmend weniger verfangen. Gerne lasse ich mich da eines besseren Belehren, kenne aber aus dem räumlichen Umfeld (Pott) keinen anderen Sound als den, wonach "die Türken" auch noch am schlechten Wetter schuld sind. Immerhin ist´s nicht mehr der Jud...
Ob das unbedingt einem Euro-Islam, wie er schon länger als eher intellektuelles Projekt diskutiert wird, zum Durchbruch verhilft, halte ich für fraglich. Salafismus ist, soweit ich das mitbekommen habe, eher kein Elitenprojekt (auch wenn da immer wieder Kinder aus besseren Elternhäusern und mit Hochschulabschlüssen vorgezeigt werden) oder an solche adressiert und insofern konkurrieren da eher nicht zwei Anschauungen um identische Klientel.