AW: Laufradtuning.
das ist aber physikalisch doch arg krude. lass mal da trägheitsmoment der räder nicht außen vor. und da spielt es erheblich eine rolle, ob die masse in achsnähe oder weiter außen ist.
Da musst Du schon ein wenig genauer werden, wenn Du von "krude" sprichst.
Es geht ja genau um die über das Massenträgheitsmoment gespeicherte Energie im LRS. Und genau dazu habe ich ja geschrieben, dass es beim Bergauffahren, wenn nicht gebremst wird, eben keine zusätzliche negative Auswirkung hat, ob ich einen schweren oder leichten LRS habe. "Zusätzlich" bedeutet: Ein schwerer LRS muss den Berg hochbewegt werden und dazu benötigt man natürlich eine höhere Leistung. Darüber hinaus gibt es aber keinen Effekt, der mit der Drehbewegung zu tun hat. Solange man nicht bremst.
Vielleicht wird Dir das geschriebene ein bißchen klarer mit einer Ergänzung:
Zunächst einmal muss der LRS (genau genommen: LRS +
Schläuche +
Reifen)
in Drehrichtung beschleunigt werden. Das kostet Kraft bzw. Energie, aber diese Energie ist nicht verloren, sondern im LRS gespeichert.
Wo Du aber das Massenträgheitsmoment ansprichst, hier ein bißchen mehr Information dazu:
Die Kraft, die der Beschleunigung entgegengesetzt ist, ergibt sich aus der translatorischen (Bewegung in Fahrtrichtung) und der rotatorischen (alles was sich dreht) Beschleunigung
F= m_gesamt * dv/dt + J*domega/dt
J ist das Massenträgheitsmoment, dass sich für eine punktförmige Masse aus Masse * (Abstand zum Drehpunkt)^2 ergibt. Mit ein wenig Rechnen und der Überlegung, dass eingentlich nur die bewegten Massen im Bereich Felge/
Schlauch/
Reifen eine Rolle spielen, kommt man zur folgenden Formel:
F "ungefähr gleich" (m_gesamt + m_Felge + m_Schlauch +m_Reifen )*dv/dt
Auch wenn wir radfahren und nicht rechnen wollen, zeigt die Gleichung, dass Felge+
Schlauch+
Reifen beim Beschleunigen doppelt weh tun, denn diese Massen sind bereits in der Gesamtmasse enthalten und tauchen noch ein zweites mal auf.
Bei der negativen "Beschleunigung", also beim langsamer werden, gilt das gleiche mit umgekehrten Vorzeichen: Wenn am Berg kurz die Beine etwas hochgenommen werden, wird man aufgrund der gespeicherten Energie nicht ganz so schnell langsamer.
Man muss natürlich die Kirche im Dorf lassen: Gibt man einige hundert Euro aus, um einen 1500g statt eines 1800g schweren Laufradsatzes zu fahren, dann sind es eben beim Bergauffahren die einfachen 300g die zählen und lediglich beim Beschleunigen aus der Kurve heraus 600g, die weniger beschleunigt werden wollen. Und auch diese zusätzlich aufzubringende Energie tut erst weh, wenn sie durch
Bremsen vernichtet wird und nicht dazu dient, flott in eine Steigung hineinzufahren und dort etwas länger zu rollen.