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Wir erbasteln uns einen 9fachen Ultegra -STI

Panchon

Gassiradler
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Guten Tag allerseits,

wie bereits vor einem Jahr im ersten Teil der STI-Bastelstunde mit dem Bastelonkel Panchon geschrieben, bleibt das Thema STI stets aktuell. Aus diesem Grund und anläßlich der Bitte um Unterstützung, die ein relativ neues Forumsmitglied vor ein paar Tagen an mich gerichtet hat, will ich nun versuchen zu erklären, wie die folgenden, fast baugleichen STI-Typen von Shimano für 9fach Schaltungen zerlegt und auch erfolgreich wieder zusammengesetzt werden können:

Ultegra
ST-6500, ST-6501, ST-6510

105
ST-5500, ST-5501, ST-5510

Tiagra
ST-4400 (wenn ich mich nicht irre)

Vorab möchte ich aber auch hier klarstellen, daß es sich bei der folgenden Erläuterung nicht um eine Anleitung bzw. einen in irgendeiner Weise von Shimano vorgegebenen Weg handelt (weder offiziell noch inoffiziell). Weil das so ist, lehne ich als Autor jegliche Verantwortung, was die Korrektheit der Anleitung und die Funktionstauglichkeit hiernach zusammengebauter STIs oder andere mögliche Zusammenhänge betrifft, ab. Ich weise ausdrücklich darauf hin, daß STIs, die nach dieser Beschreibung zerlegt und wieder zusammengebaut werden, aus Gründen der eigenen Sicherheit wie auch der Sicherheit Dritter nur noch als Anschauungsmaterial, nicht jedoch wieder an einem tatsächlich verwendeten Rennrad verbaut und eingesetzt werden sollen bzw. daß jeder, der solchermaßen bearbeitete STIs verwendet, dies auf eigenes Risiko macht.

Des Weiteren werde ich mangels ausreichender Zeit die Gesamtprozedur des Zerlegens und Zusammenbauens in mehrere Beiträge aufteilen, so daß nach und nach ein vollständiges Bild entsteht. Beginnen möchte ich dabei mit der Wiederverwertung eines leicht veränderten Textes, den ich bereits vor eineinhalb Jahren, als mich ebenfalls ein Forumsmitglied um Unterstützung gebeten hatte, verfaßt habe.

Gut. Nun zur Sache.

An Werkzeug verwende ich lediglich folgendes:

- Einen Kreuzschlitzschraubendreher
- Einen Satz Inbus-Schlüssel (man braucht eigentlich nur einen bzw. zwei)
- Zwei Uhrmacherschraubendreher (nur zum Festhalten bzw. Drücken)
- Eine kleine Zange mit feinen Enden
- Zwei Schraubenschlüssel (8 und 9 mm)
- Für den Zusammenbau empfehle ich, einige wichtige Schrauben mit flüssiger Schraubensicherung zu sichern.
- Schmierfett
- Shimano-Tool TL-ST02*

* Beim Shimano-Tool TL-ST02 handelt es sich um ein recht kleines Metallröhrchen, das zumindest bei den 8fachen und 9fachen Gruppen in jeder STI-Schachtel dabei war. Ich glaube, es war in der gleichen Plastikhülle wie die Zuganschläge und die Zugführung eingeschweißt. Falls das Röhrchen da nicht drin ist, dann sollte es bei den Schaltinnenzügen mit eingeschweißt sein. Das Tool TL-ST02 (Return Spring Installation Tool) ist eigentlich als Hilfsmittel vorgesehen, um die Rückholfeder des Bremshebels beim Einbau zu spannen, doch das klappt auch ohne recht gut. Beim STI-Basteln verwende ich das Tool dazu, die Feder unter dem großen Hebel zu spannen. Mehr als einen Euro sollte es übrigens nicht kosten.

Am besten gehen wir davon aus, daß der STI bereits vom Lenker demontiert und die beiden Züge entfernt sind. Wenn der STI nun so arglos vor uns liegt, fangen wir am besten damit an, den Griffgummi zu entfernen und die Platte im Griffkörper zu öffnen (nur bei Flight-Deck-STIs), unter der sich das Flight-Deck-Kabel befindet, auf das man sehr aufpassen muß, denn es reißt total leicht ein.

Danach entfernen wir mit einem kleinen Inbus auf der Unterseite des Griffkörpers die Sicherungsschraube der Achse, um die sich der ganze Griff/Hebel beim Bremsen dreht. Anschließend treiben wir diese Drehachse mit einem geeigneten Dorn (einer der Inbuse tut's) aus und trennen, sobald die Achse entfernt ist, die Schaltmechanik komplett vom Griffkörper. Dabei aber bitte nicht vergessen, auch das bereits erwähnte Kabel durch den Griffkörper zu ziehen bzw. zu drücken.

Nur bei ST-6510, ST-5510 und Tiagra (sowie Austausch-Mechaniken neuster Bauart für ältere STIs):
Sobald die Mechanik vom Griffkörper getrennt ist, biegen wir auf der Unterseite des großen Hebels die beiden nach oben gebogenen Metallsicherungen der einzigen Kreuzschlitzschraube, die wir da sehen, von der Schraube weg.

Nun können wir diese Schraube herausdrehen, allerdings sollten wir ab jetzt das Schalten vermeiden, denn nun ist die Mechanik locker und kann sich verklemmen.

Wir wenden uns jetzt dem Vorderteil der Mechanik zu und schrauben wir uns quasi von vorne nach innen. Wann immer wir ein Teil abnehmen, legen wir es in der Reihenfolge und in der Position, in der wir es abgenommen haben, an einer sicheren Stelle ab, wo die Teile nicht durcheinander geraten können.

Sobald der große Hebel abgenommen ist, wird seine Feder aller Wahrscheinlichkeit nach unkontrolliert herausfallen. Nachdem wir diese in Sicherheit gebracht haben, sollten wir am kleinen Hebel eine mehrmals gewickelte Feder sehen, die wir nun ebenfalls entfernen, damit sie nicht von alleine abspringt.

Das Ganze ist total unkritisch, bis wir an die zweite, auf die Schaltachse aufgeschraubte Mutter (9 mm) stoßen. Erst wenn diese Mutter gelöst und die darunter befindliche Scheibe entfernt ist, kann die restliche Mechanik zerfallen.

Kommen wir also zur zweiten Mutter, die mit einem 9-mm-Schlüssel gelöst wird. Interessant dabei ist, daß diese Mutter, auch wenn sie ganz fest ist, die Mechanik nicht zusammendrückt und das auch aus dem Grund nicht darf, weil die Mechanik sonst klemmt. Shimano erreicht das dadurch, daß die Gewindeachse, auf die diese Mutter geschraubt wird, an einer Stelle dicker wird, so daß die Mutter nicht mehr weitergeschraubt werden kann.

Sobald die Mutter gelöst ist, nehmen wir die darunter befindliche Platte ab und setzen die Mechanik auf einen festen Untergrund, falls das noch nicht geschehen ist (ich halte sie bis zu dieser Stelle immer in der linken Hand zusammen). Mit einer Hand halten wir die Mechanik fest, mit der anderen nehmen wir einen Gegenstand, z.B. einen der Uhrmacherschraubendreher. Damit drücken wir einerseits gegen den grauen Plastikkörper des Flight-Deck-Potentiometers, andererseits ziehen wir mit den freien Fingern den Kunststoffgehäusedeckel nach oben, so daß die Mechanik frei vor uns erscheint und dennoch nicht auseinanderfällt. Als nächstes nehmen wir den Flight-Deck-Poti samt Kabel ab (der STI sollte dabei übrigens, soweit möglich, in Grundstellung sein. Am Poti zu drehen und zu spielen, sollten wir übrigens tunlichst vermeiden, denn sonst wissen wir beim Zusammenbau nicht mehr, wie er korrekt eingesetzt werden muß; rein mechanisch gesehen, gibt es dafür nämlich zwei Möglichkeiten).

Nach dem Abnehmen des Potis befindet sich eine Kunststoffeinlage, die den Poti auf der Gewindestange richtig platziert, entweder im entsprechenden Sitz in der Mitte des Potis oder diese Einlage befindet sich noch auf der Gewindestange. Wir entfernen sie gegebenenfalls. Danach nehmen wir die Feder, die auf eine Achse oberhalb des Potis gesteckt ist, ab.

Nächster Schritt ist das Entspannen der Feder, die eine Klinke „unten“ beim kleinen Hebel gegen die Rasterung drückt. Wir sollten einen feinen Federdraht sehen, den wir mit einem feinen Werkzeug einfach über die Metallsperre nach oben und außen drücken können. Danach drehen wir die betreffende Klinke von der Rasterung weg.

Den Rest zu beschreiben wird schwierig, denn ab jetzt ist die Zerfallswahrscheinlichkeit der Restmechanik sehr hoch. Allerdings sind nicht mehr viele Teile zum Zerfallen da, und wir riskieren nichts, solange uns die richtige Reihenfolge bekannt ist.

So, das war's zunächst einmal, was das Zerlegen dieses STI-Typs betrifft. Wann ich an der Fortsetzung schreiben kann, steht noch nicht fest, doch ich bemühe mich um eine möglichst rasche Fortsetzung.

Für die Zwischenzeit möchte ich diejenigen Leser, die hierüber einen Erfahrungsaustausch oder eine Diskussion führen möchten, bitten, dazu einen separaten Thread zu erstellen, denn ich fände es recht gut, wenn die Erläuterung der demontierten Einzelteile, eventuelle Fotos sowie die Erklärung des Zusammenbaus direkt folgen könnten.

Herzlichen Dank an die Leser für die bisher geschenkte Aufmerksamkeit.

Viele Grüße
Franz
 
AW: Wir erbasteln uns einen 9fachen Ultegra -STI

Eigentlich wäre es mir, wie ich oben geschrieben habe, lieber, die Bastelerläuterung nicht mit solchen Fragen zu unterbrechen, weil das später störend sein könnte, doch da die Frage nun mal gestellt ist: Ob's eine M4 ist, weiß ich nicht, doch ich weiß, daß die Inbus-Schrauben, die an Bremsschuhen von Shimano-Rennradbremsen (Dura Ace und Ultegra) verwendet werden, in das Gewinde passen. Das Problem hierbei ist jedoch, daß sich bei diesem STI-Modell zwischen Rückwand und großem Hebel zwei Unterlegscheiben befinden sollten, die, wenn die Schraube verloren gegangen ist, eventuell ebenfalls fehlen, wodurch die Mechanik einen schrägen Sitz bekommen kann.

Außerdem handelt es sich um eine spezielle Schraube, die zwar schlecht, aber immerhin gegen ein Lockern gesichert sind. Ersatzschrauben hingegen haben diese Sicherung nicht und können sich daher noch schneller lockern als die Originalschraube.

Viele Grüße
Franz
 
Feder fixieren/vorspannen

Hi,

ich hab meine Hebel (Sora)zum Teil auseinandergebaut und krieg jetzt die Feder für die Schaltfunktion nicht mehr gespannt und richtig reingesetzt. Man sieht es ein bisschen auf den Bildern, die Feder sitzt in dem Hebel:



Habt ihr eine Ahnung wie man die Spannen und Einsetzen kann?

Danke
 
AW: Wir erbasteln uns einen 9fachen Ultegra -STI

Hallo headmyshoulder,

auf deinen Fotos kann man leider nichts erkennen, so daß ich dir auch nichts beschreiben kann. Ich kann nur sagen, daß ich diese Feder (ich vermute jedenfalls, daß ich die gleiche Feder meine wie du) bereits einmal beim Zusammenbau richtig gespannt und das Gehäuse wieder über die Mechanik bekommen habe. Leider ist das bereits so lange her, daß ich mich nicht mehr an die Details erinnere und nur noch sagen kann, daß es mir nicht schwer gefallen ist. Ob dir diese Antwort aber hilfreich ist, wage ich zu bezweifeln.

Viele Grüße
Franz
 
AW: Wir erbasteln uns einen 9fachen Ultegra -STI

@Bastelinteressierte: Ich will an diesem Thread schon weiterschreiben, doch noch bin ich im Urlaub und, was das Schreiben betrifft, lustlos.

Bis bald
Franz ;)
 
AW: Wir erbasteln uns einen 9fachen Ultegra -STI

Guten Tag allerseits,

anläßlich einer gestern für einen Freund durchgeführten STI-Wiederbelebung (es geht um einen mit dem Ultetra-STI baugleichen rechten 9fachen 105er STI, ST- 5501) hab ich ein paar Fotos gemacht, auf denen die wesentlichen Schritte des Zusammebaus veranschaulicht werden sollen. Den Erläuterungstext dazu habe ich vor, möglichst bald nachzuliefern, doch vielleicht hilft das Fotomaterial dem einen oder anderen Bastler ja bereits auch so ein wenig.

Wie immer bei mir als absolutem Nicht-Fotografen sind einige der Fotos ziemlich unscharf, was ich jedoch bitte, mir zu verzeihen. Wenn man einen zerlegten STI vor sich liegen hat, zeigen die Fotos meiner Meinung nach aber dennoch ausreichend viel. Das Problem, das ich beim Fotografieren habe, ist ganz einfach, daß ich, während des Bastelns und Schraubens mit Fingern voller Schmierfett und eingedenk einiger anderer Widrigkeiten wie das gleichzeitige Halten des Bastelobjekts den Fotoapparat einfach nicht gut genug bedienen kann.

Hier aber nun die Fotos in der für den Zusammenbau richtigen Reihenfolge:










Bald geht's weiter...

Viele Grüße
Franz
 
AW: Wir erbasteln uns einen 9fachen Ultegra -STI

@kintaro: Ich kann mangels Zeit keinen richtigen Anleitungstext schreiben, aber ich kann versuchen, Fragen zu beantworten. Bevor ich das aber nun tue, will ich den Rat geben, die im folgenden erläuterten Schritte zunächst einmal soweit, wie möglich, als Trockenübung und ohne andere, zuvor montierte Teile auszuprobieren. Zumindest bei einigen Arbeitsschritten lernt man dadruch die zu montierenden Teile besser kennen und mit ihnen umzugehen, wenn sie irgendwo anecken oder verkanten oder ähnliches.

Gut, fangen wir an. Hier ist Bild 1:



Hier Bild 4:



Auf diesem Bild ist zu sehen (sollte zu sehen sein), daß die auf Foto 1 von links nach rechts zu sehenden ersten vier Teile in der dargestellten Reihenfolge zusammengesetzt sind. Bei Teil 3 ist darauf zu achten, daß die nach außen stehende Zunge, wenn man, wie auf dem Bild zu sehen, von oben auf die Teile schaut, rechts und der gebogene Teil nach oben gerichtet sein soll. Teil 4 wird so eingesetzt, daß die "Nase" enfalls nach rechts weist.

Achtung: Bei neueren Varianten dieses STIs ist das Teil 3 ohne Zunge und Teil 4 ist ebenfalls anders geformt. Bei diesen Varianten ist die Nase so geformt, daß sie keine Nase mehr ist, sondern mehr ein Einkerbung, in die man die Rückstellfeder des kleinen Hebels einhackt.

Teil 5, besagte Rückstellfeder, wird an der Nase eingehängt und wird, was eine Verschiebung nach außen anbelangt, von der Zunge des zuvor eingelegten Blechs beschränkt. Teil 6 wird einfach aufgelegt, allerdings so, daß die Scheibe unterhalb des Innenendes des kleinen Schalthebels liegt. Dazu braucht man die Scheibe nur ein wenig schräg über den Gewindebolzen nach unten führen und sie mit einem eher zarten Werkzeug, wie das ein Uhrmacherschraubenzieher ist, mit ein klein wenig Druck unter das Ende des Schalthebels führen.

Teil 7 kommt so auf den Gewindebolzen und die bereits montierten Teile, daß die nach rechts weisende Zunge links von dem nach oben gebogenen Ende der Rückstellfeder zu liegen kommt und diese, bei einer Drehung im Uhrzeigersinn spannt. Das innere Ende des kleinen Schalthebels muß in der entsprechenden Mulde von Teil 7 plaziert sein.

Wenn man diese Teile alle sehr vorsichtig und richtig aufbaut, dann sollte das bisher zusammengesetzte Kartenhaus, soweit man es nicht unvorsichtig anfaßt, von alleine halten.

Hier ist Bild 5:


Anmerkung zu Bild 5: Auf diesem Bild sieht man, daß in der Mitte unten das Ende einer Klinkenfeder aus dem Gebilde herausragt. Die dazugehörige Klinke steht in schräg nach oben rechts weisender Richtung sozusagen auf halb zwei Uhr. In dieser Positon sollten sowohl Feder als auch Klinke beim Einbau weiterer Teile bleiben.

Hier ist Bild 6:


Hier ist Bild 7:


Zu Bild 6 und 7: Das auf Bild 6 zu sehende Teil wird so vorsichtig auf den Gewindebolzen gesteckt, daß die bereits montierten Teile nicht in ihrer Lage verändert werden. Die beiden Klinken sollten zunächst so, wie zu sehen, ausgerichtet sein, wobei die auf Bild 6 nach links außen weisende Klinke dann, wenn man sie im Uhrzeigersinn drückt, einer Feder spannen sollte. Die zweite, hier auf dem Foto nach innen bzw. rechts unten weisende Klinke hat keinen Kontakt zu einer Feder.

Wichtig ist der Schlitz, der rechts vom Klinkenbolzen zu sehen ist. In diesen Schlitz, der eine Führung ist, kommt bei erfolgter Montage das nach oben weisende Ende der zuvor beschriebenen und montierten Rückstellfeder (Teil 5) zu liegen.

Zurück zur Montage des auf Bild 6 zu sehenden Teils. Es wird, wie gesagt, vorsichtig auf den Gewindebolzen gesteckt (Klinkenposition so, daß die nach oben zeigende Klinke ein Stück weit im Uhrzeigersinn gedreht wird, die andere Klinke muß sich entsprechend mitdrehen und sollte am besten nach außen weisen). Das Teil wird nun vorsichtig so weit aufgesteckt, daß es am Ende der Feder, die in den Schlitz bzw. die Federführung gesteckt werden soll, anstößt. An dieser Stelle drehe ich die Schalteinheit, die, wie auf den Bildern 5 und 9 zu sehen ist, üblicherweise quer vor mir liegt, um 180°, so daß ich an die mir gegenüberliegende Seite der Schalteinheit, die wieder quer, doch genau andersherum vor mir liegt, besser herankomme.

Erneut braucht es ein relativ zartes Werkzeug, z.B. den Uhrmacherschraubenzieher, um die Feder sanft in die Federführung zu drücken, wobei, sobald sie am Platz ist, das Teil mit den beiden Klinken komplett nach unten gedrückt wird. (Wenn man genau hinsieht, dann erkennt man auf dem Bild unten das Ende der Feder in der Führung.)

Hier ist Bild 8:
]

Achtung: Kommen wir nochmal zum Teil 7 (Bild 1). Die in Montagerichtung nach oben gerichtete Lasche dient als Auflage für das Innennede der Klinke, die eine Federspannung hat. Bei der Montage des Klinkenteils ist daher darauf zu achten, daß besagte Klinke so, wie auf dem Bild zu sehen auf der Lasche zu liegen kommt. Ist das nicht der Fall, muß man die Lasche so weit entgegen den Uhrzeigersinn drehen, daß die Klinke entsprechend drehen kann.

... Fortsetzung folgt...

copyright (C) Panchon ät www.rennrad-news.de

P.S. Tipp- und Rechtschreibfehler bitte ich zu entschuldigen. Ich schreibe das hier allles mehr oder weniger unvorbereitet und habe keine Zeit zum Korrekturlesen.
 
AW: Wir erbasteln uns einen 9fachen Ultegra -STI

Kurze Fortsetzung...

Weiter geht's mit dem auf Bild 3 rechts zu sehenden Teil.

Bild 3:


Bei diesem Teil handelt es sich um die Mitnehmer- bzw. Rasterscheibe, in welche der Schaltzug eingefädelt wird und in welcher der Nippel des Schaltzugs eingehängt ist. Auf Bild 3 ist die Scheibe von "unten" zu sehen, auf Bild 10 dagegen in montiertem Zustand (siehe auch Bild 1, Teil 8).

Bild 10:


Zurück zu Bild 3. Das links zu sehende Teil ist bereits montiert (siehe Bild 1, Teil 7), allerdings soll Bild 3 verdeutlichen, daß die Lasche in der Mitte dieses bereits montierten Teils nach der Montage zwischen die beiden auf der Unterseite der Mitnehmerscheine zu sehenden... hm, wie die Dinger nun benennen?... Zangenenden plaziert werden muß.

Zunächst soweit, denn nun wird's mit dem Beschreiben schwieriger, aber versuchen wir's trotzdem...

Die Mitnehmerscheibe besteht aus mehreren Teilen, deren Zusammensetzung ich hier nicht erkläre, da ihre Zusammensetzung mir nicht so kompliziert erscheint (beim linken STI ist das anders!). Wichtig ist, daß es einen inneren, drehbaren zylinderförmigen Einschub gibt, in den eine in der Mitnehmerscheibe befindliche Spiralfeder entspannt eingehängt wird. Wir können das Gesamtteil somit zunächst ohne Federvorspannung so auf die Gewindeachse stecken, daß die Nippelaufnahme, wenn wir Bild 10 als Positionsgrundlage verwenden, auf ein Uhr bzw. nach oben und ein wenig nach links weist.

Hinweis: Es gibt, wie übrigens bei all diesen aufgesteckten Teile nur zwei mögliche Positionen zum Aufstecken, wobei eine richtig und die andere um 180° versetzt und somit falsch ist.

Haben wir die Mitnehmerscheibe einmal so aufgesetzt, müssen wir die auf Bild 10 links unten zu sehende Klinke (das ist die ohne Federspannung) nach außen drehen, so daß wir die zuvor beschriebene Lasche eindeutig erkennen können. Die Mitnehmerscheibe schieben wir nun weiter auf der Achse nach unten, wobei wir den äußeren Teil der Mitnehmerscheibe entgegen dem Uhrzeigersinn so weit drehen und über die Feder spannen, daß die Zangenenden und auch die Nippelaufnahme zur erwähnten Lasche passen. Sobald die Lage korrekt ist, drücken wir die Mitnehmerscheibe ganz nach unten. Gleichzeitig heben wir die nach rechts weisende Klinke so an und drehen die Mitnehmerscheibe so, daß wir das innere Ende der Klinke in die erste Rasteraufnahme (bei der Nippelaufnahme) einklinken können. Das ist sozusagen die Grundstellung des STIs, bzw. die Stellung für das kleinste Ritzel und, wenn wir bis hierher nichts falsch gemacht haben, können wir die Schalteinheit nun vorsichtig abstellen und ein wenig verschnaufen, denn so, wie die Schalteinheit mit diesem Schritt hergestellt ist, kann sie nicht auseinanderspringen.

Hinweis: Wir sollten es an dieser Stelle bleiben lassen, die Funktion des Schalthebels schon mal anzutesten, denn es funktioniert in diesem Stadium sowieso noch nicht, doch andererseits kann es passieren, daß wir mit einem Fehlversuch den zusammengesetzten Teil der Mechanik wieder durcheinanderwursteln.

Das ganze Prozedere mag ein wenig kompliziert klingen und es mag auch passieren, daß dem einen oder anderen in STI-Dingen noch ungeübten Bastler unter uns die bereits zusammengefügten Teile an dieser Stelle wieder auseinanderpurzeln, doch ich kann hier nur das alte banale Sprichwort "Übung macht den Meister" vorbeten, denn diese Aktion ist wirklich nur eine Frage der Übung und ihr Erfolg hängt lediglich davon ab, mit welchen Fingern wir welche Teile wie halten bzw. bewegen. Es gibt dabei aber keinerlei Geheimnisse und es gibt auch keine Tricks.

... Fortsetzung folgt...

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P.S. Tipp- und Rechtschreibfehler bitte ich erneut zu entschuldigen.
 
AW: Wir erbasteln uns einen 9fachen Ultegra -STI

Schön, dass Du die Arbeit an diesem Thread wieder aufgenommen hast. Ich freue mich auch schon auf das nächste Türchen im Bastel-Adventskalender!
Viele Grüße
 
AW: Wir erbasteln uns einen 9fachen Ultegra -STI

Fortsetzung... Wir stecken den Gehäusedeckel auf die Mechanik...

Werfen wir nochmal einen Blick auf Bild 10 bzw. speziell auf die kreuzförmige Distanzscheibe links neben der Mechanik. Diese Distanzscheibe stecken wir nun im nächsten Schritt auf den Gewindebolzen, wobei wir recht schnell feststellen werden, daß es nur zwei Positionen gibt, an denen man die Scheibe aufstecken kann.

Bild 10:


Das nächste zu montierende Teil ist die Spiralfeder, welche die bisher nicht unter Spannung stehende Klinke, die, wie auf Bild 7 und 8 zu sehen, nach außen weist, später unter Spannung setzt. Wir stecken diese Feder einfach so wie auf Bild 12 und 13 zu sehen auf den Klinkenbolzen.

Bild 12


Bild 13
http://fotos.rennrad-news.de/photos/view/96088

Bild 11


Beim nächsten Teil, das wir montieren, handelt es sich im den auf Bild 11 abgebildeten Flight-Deck-Potentiometer. Auf der runden und drehbaren weißen Fläche auf der Rückseite des Potis stehen zwei Zapfen hervor, die in die passenden Vertiefungen der Mitnehmerscheibe (siehe Bild 10) passen. Wichtig dabei ist, daß wir das "Oben" und "Unten" des weißen Rings korrekt identifizieren, denn der Poti läßt sich dummerweise in zwei verschiedenen Stellungen aufsetzen. Steht der weiße Ring korrekt, funktioniert die Flight-Deck-Elektrik, ist der Ring um 180° versetzt, geht leider gar nichts. Schon aus diesem Grund ist es beim Zerlegen des STIs recht wichtig, den STI in Grundposition zu schalten und den weißen Ring nicht zu verdrehen.

So weit, so gut. Den nun folgenden Schritt finde ich eigentlich recht einfach, doch muß ich zugeben, daß ich an ihm etliche Monate lang wieder und wieder gescheitert bin. Ich spreche vom Aufsetzen des Kunststoffgehäuses. Das Problem hierbei stellt die im vorletzten Schritt auf den Klinkenbolzen gesteckte Feder dar, die während wir das Gehäuse aufstecken von diesem geleichzeitig gespannt werden muß. Nachdem ich zur Durchführung dieses Schritts etliches vergebens versucht hatte, war ich es irgendwann einmal leid, einen weiteren Versuch zu unternehmen und habe daher im sicheren Wissen um ein weiteres Scheitern das Gehäuse einfach so aufgesteckt, daß ich beim Aufstecken des Gehäuses den herausragenden Teil der Spiralfeder im Schlitz (siehe Bild 17), der sich auf der Oberseite des Gehäuses befindet, quasi eingefangen habe und mit einer leichten, gegen den Uhrzeigersinn gerichteten Drehbewegung des Gehäuses einerseits die Feder spannen und andererseits das Gehäuse korrekt aufstecken konnte.

Bild 17


Am besten wir versuchen, das zunächst einmal ohne die Spiralfeder, um zu sehen, wie das Gehäuse am besten aufgesteckt wird und wie es am Ende richtig sitzt. Sobald uns das klar ist, stecken wir die Feder in der richtigen Position auf den Klinkenbolzen, ärgern uns kurz über das Flight-Deck-Kabel, das uns im Weg ist und das wir bei dieser Gelegenheit besonders vor einer Beschädigung schützen müssen, führen das Gehäuse leicht nach rechts verdreht so über den Gewindebolzen bzw. die Mechanik, daß wir, wie beschrieben, das nach oben ragende Ende der Spiralfeder in Gehäuseschlitz einfachen und dann drehen wir das Gehäuse vorsichtig ein wenig gegen den Uhrzeigersinn während wir es gleichzeitig und ebenfalls vorsichtig auf die Mechanik drücken, so daß das Ende des Klinkenbolzens, auf dem die vermaledeite Spiralfeder sitzt, ein gutes Stückchen aus der für sie passenden Bohrung des Gehäuses ragt.

Bild 14


Bild 15


Bild 16


Bild 18


Uff, denken wir uns (siehe Bilder 14, 15, 16) und hoffen, daß nun alle Teile der Mechanik in ihren Positionen so bleiben, wie sie sind, obwohl wir zumindest eine Hand von der Mechanik nehmen müssen, um die auf Bild 16 links erkennbare Scheibe so, wie auf dem Bild zu sehen, auf den Gewindebolzen und ihre obere Bohrung auf das Ende des Klinkenbolzens stecken können. Mit der auf Bild 18 leider schlecht zu erkennenden und bereits montierten messingfarbenen Mutter (9 mm) sichern wir nun die Scheibe und damit die gesamte Mechanik. Ein passender Ringschlüssel sollte dabei zu Hand sein. Mit diesem Ringschlüssel drehen wir nun die Mutter richtig fest. Wenn alles gut und richtig ist, bemerken wir beim Festschrauben einen spontanen und eindeutigen Widerstand, der uns wissen läßt, daß die Mutter nun fest sitzt. Für den Fall, daß wir die Mechanik ein wenig schlampig zusammengebaut haben und alles eben nur ein bißchen richtig ist, bemerken wir, daß die Mutter beim Festschrauben keinen eindeutigen Widerstand bekommt, sondern stattdessen langsam fester und fester wird, wobei der Widerstand größer und größer wird.

Sollte dieser letzter Fall eintreten, dann legen wir die Mechanik aus der Hand, holen uns ein Glas Rotwein, setzen uns erneut vor die Mechanik, genießen, während wir den Rotwein trinken, den Anblick der zusammengebauten Mechanik und gehen, nachdem wir das Glas geleert haben zurück auf Los und beginnen das Spiel von neuen.

Diejenigen unter uns, die mit Glück, Können und Fingerspitzengefühl nun eine perfekt zusammengebaute und mit der zuletzt aufgeschraubten Mutter gesicherte Mechanik vor sich liegen haben, haben nun endlich einen Anlaß, den sorgsam gehüteten 2005er Montalcino Rosso zu öffnen.

Hinweis: Die Eindeutigkeit des Widerstands beim Festschrauben der Mutter kommt daher, daß der Durchmesser des Gewindebolzens an einer bestimmten Stelle, nämlich an der Stelle, an der besagte Mutter nicht weiter nach unten geschraubt werden darf, zunimmt, so daß der Weg der Mutter an exakt dieser Stelle begrenzt ist. Wer ein Gefühl dafür bekommen möchte, wie sich die Eindeutigkeit des Widerstands anfühlen sollte, kann die Mutter gleich zu Beginn der Bastelarbeiten sozusagen zum Spaß oder zum Ausprobieren festschrauben. Die Bauhöhe der unter der Mutter befindlichen Mechanik ist jedenfalls so bemessen, daß sie einerseits von der Mutter und der darunterliegenden Scheibe fixiert, jedoch andererseits nicht gequetscht wird, was jedoch genau dann passiert, wenn die Mechanik, wie weiter oben beschrieben, ein wenig ungenau zusammengesetzt ist und damit die vorgegebene Fixierungshöhe überschreitet.

Hinweis: Die mit dem Gehäuse "eingefangene" und gespannte Spiralfeder ist im aktuellen Zustand noch nicht vollständig gespannt.

... Fortsetzung folgt...

Copyright (C) Panchon ät www.rennrad-news.de

P.S. Tipp- und Rechtschreibfehler bitte ich wie immer zu entschuldigen. Vielleicht schaffe ich es irgendwan nach der Fertigstellung des gesamten Texts, diesen zu überarbeiten. Insofern wäre ich auch recht dankbar für Verbesserungsvorschläge bzw. Hinweise über mangelhafte oder unverständliche Textpassagen.
 
AW: Wir erbasteln uns einen 9fachen Ultegra -STI

...meinen STI haste bestens hinbekommen!!!!;)

Nochmals Hut ab vor soviel Geduld in Sachen Feinmechanik:dope:
 
AW: Wir erbasteln uns einen 9fachen Ultegra -STI

@vanillefresser: Danke, aber so schlimm ist es auch nicht, wenn man mal herausbekommen hat, wie's geht.

Guten Rutsch
Franz :wink2:
 
AW: Wir erbasteln uns einen 9fachen Ultegra -STI

Fortsetzung... Wir montieren den großen Hebel und spannen dabei die große Spiralfeder...

Zunächst setzen wir unsere Arbeit damit fort, daß wir die auf Bild 18 rechts unten zu sehende kleine Spiralfeder auf Ihren Sitz, dem Bolzenzylinder des kleinen Schalthebels, aufstecken und dabei das eine Ende der Feder in die Bohrung hinter dem Zylinder stecken, während wir das andere Ende mit einem Uhrmacherschraubendreher o.ä. so, wie auf Bild 19 zu sehen, spannen, indem wir das Ende auf die rechte Seite des Bolzens, des sich vor dem Zylinder befindet, heben.

Bild 18



Bild 19


Hinweis: Genau an diesem Bolzen ist bereits die hauchdünne Spannfeder der gleich links befindlichen Sperrklinke eingehängt (siehe viel weiter oben).

Bei ST-65xx überspringen wir den folgenden Absatz, da wir ihn nicht benötigen, bei ST-55xx lesen wir ihn aber aufmerksam durch.

Wir bringen nun den Einsatz für die große Bohrung am Hebel, mit welcher der Hebel auf die Achse gesteckt wird, in die passende Position, in der wir den Hebel samt Einsatz aufstecken können bzw. wir markieren diese Position mit einem Marker o.ä.

Nun setzten wir die Spiralfeder auf der Innenseite des Hebels korrekt ein, wobei wir das nach unten gebogene Ende der Feder in die entsprechende Bohrung des Hebels stecken. Auf das andere, nach außen gebogene Ende der Feder stecken wir ein passendes Röhrchen auf (das Shimano Return Spring Installation Tool TL-ST02 eignet sich, wenn man ein Ende ein wenig enger biegt, bestens, doch eventuell klappt das auch mit einer Kugelschreibermine o.ä.). Wichtig ist, daß das Röhrchen einen festen Halt hat und nicht bei der kleinsten unrechten Bewegung abrutscht oder gar abspringt (ich hab locker schon fünf solcher Shimano-Tools irgendwo in meinem Garten verschossen, weil ich unkonzentriert war und das Röhrchen zu locker saß).

Hinweis: Das Return Spring Installation Tool (siehe Anhang ganz unten) war zumindest bei allen 8fachen und 9fachen STIs (vielleicht sogar bei den 10fachen) Bestandteil des Lieferumfangs in der STI-Schachtel. Händler, die üblicherweise STIs von Shimano (nicht OEM, sondern reguläre) montieren, und das haben wohl die meisten Händler sicherlich viele Male, sollten eine entsprechende Anzahl solcher Tools irgendwo in irgendwelchen Schächtelchen herumliegen haben. Wenn ich mich recht erinnere, dann war es immer zusammen mit den Schaltzügen in einer Plastikfolie eingeschweißt. Das Tool sollte nicht mehr als ein oder zwei Euro kosten und kann, wenn es bei der Montage der Feder wegspringt, sehr leicht verloren gehen.

Sobald das Röhrchen gut sitzt, und die Feder mit am anderen Ende im Hebel befestigt ist, spannen wir die Feder mit Hilfe des Röhrchens ein wenig, so daß die Spirale gut auf ihre Auflagefläche auf der Rückseite des Hebels sitzt. Üblicherweise setzt sich die Federspirale bei einer solchen kurzeitigen Vorspannung ein wenig, vor allem dann, wenn man mit einem Finger der anderen Hand ein wenig auf die Spirale drückt.

So, nun kommen wir zu dem Teil der Arbeit, der immer recht heikel ist. Wir montieren den großen Hebel und spannen dabei gleichzeitig dessen Rückholfeder.

Wir stecken nun den wie oben beschrieben vorbereiteten Bremshebel vorsichtig auf die Gewindeachse der STI-Mechanik, wobei wir darauf achten, daß das Röhrchen oberhalb einer kleinen, auf der Abschlußscheibe der Mechanik befindlichen Lasche zu liegen kommt. Der Hebel ist nun aufgesteckt, doch noch nicht vollständig auf die Mechanik gedrückt, und die Feder ist nur ein wenig gespannt. Wir greifen den STI nun so, daß die Mechanik rechts und das untere Ende des großen Hebels links quer vor uns liegt. Die Rückseite des STIs ist zu uns gewandt.

Nun brauchen wir ein langes, steifes, aber zierliches Hilfswerkzeug, das wir vorsichtig in den Schlitz zwischen Abschlußblech der Mechanik und der nach wie vor im großen Hebel eingesteckten Feder und zwar möglichst weit links von Gewindeachse schieben. Der feine Uhrmacherschraubendreher (siehe Bild 20) bietet sich für diese Aufgabe als ein wunderbares Hilfsmittel an.

Bild 20


Mit diesem Hilfswerkzeug halten wir nun die Spiralfeder in Position (d.h. Druck gegen die Spirale in Richtung Auflagefläche im großen Hebel), während wir das über das zu spannende Ende der Feder gesteckte Röhrchen vorsichtig, aber konzentriert und ohne Zögern entgegen dem Uhrzeigersinn bewegen. Bei dieser Bewegung haben wir jeweils ein kleines Hindernis auf der Hebelseite und eines auf der Seite der Abschlußscheibe zu überwinden, bevor das Federende an der richtigen Stelle plaziert ist und wir den den großen Hebel endlich fest und ganz auf die Mechanik drücken können (siehe Bild 21).

Hinweis: Während wir die Feder spannen, muß der Schlitz zwischen Abschlußscheibe und großem Hebel möglichst groß sein, damit wir die zur Überwindung der kleinen Hindernisse erforderliche S-Bewegung mit dem Röhrchen durchführen können. Andererseits muß dieser Schlitz auch möglichst schmal sein, damit wir überhaupt eine Chance haben, die Feder mit dem Hilfswerkzeug dabei in ihrer Position halten zu können. Am besten schauen wir uns deshalb die Hindernisse und den Weg vor der eigentlichen Montage ganz genau an, damit wir dann möglichst auswendig und blind wissen, wo's lang geht.

Bild 21


Ist die Feder nun in der richtigen Position zum Einhängen, sollten wir den Druck, mit dem wir den großen Hebel auf die Mechanik drücken nicht verringern, damit uns die Feder nicht doch noch zurückspringt, denn wir haben, bevor alles richtig sitzt, noch folgende drei Dinge zu erledigen:

- Wir müssen zunächst das Hilfswerkzeug aus dem Schliitz ziehen - vorsichtig.

- Wir müssen das Röhrchen abziehen. Zu diesem Zweck liegt am besten schon eine passende Zange bereit.

- Und wir müssen darauf achten, daß die Mechanik wirklich mit all ihren Hacken und Ösen korrekt in den entsprechenden Gegenstücken des großen Hebels eingepaßt ist. Das überprüfen wir, indem wir auf der Rückseite der Schalteinheit nachsehen, ob das Loch für die Schraube, mit der Grundplatte der Schalteinheit an den großen Hebel geschraubt wird, exakt über der Bohrung des Hebels liegt und ob die Platte auch richtig in der dafür vorgesehenen Mulde des großen Hebels liegt (bei ST-6500 und ST-6501 liegt die Platte nicht ganz auf der Mulde, denn zwischen beide Teile sind zwei Unterlegscheiben zu einzustecken - das ist übrigens wichtig!!!).

Sobald all diese Schritte erledigt sind, ist die Schalteinheit so gut wie fertig zusammengebaut.

Hinweis: Wer halbwegs gut Texte in englischer Sprache lesen kann, kann bei Bill Cotton eine andere Methode zum Vorspannen der Spiralfeder finden, doch seine Fehlerbeschreibung und damit auch sein Reparaturvorschlag für den defekten STI ist meiner Meinung nach falsch und ist daher nicht wirklich zielführend.

...Fortsetzung folgt, aber vermutlich nicht mehr in diesem Jahr…

Copyright (C) Panchon ät www.rennrad-news.de

Einen guten Rutsch ins neue Jahr, liebe STI-Bastlerinnen und Bastler
Franz

P.S. Tipp- und Rechtschreibfehler bitte ich wie immer zu entschuldigen. Vielleicht schaffe ich es irgendwan nach der Fertigstellung des gesamten Texts, diesen zu überarbeiten. Insofern wäre ich auch recht dankbar für Verbesserungsvorschläge bzw. Hinweise über mangelhafte oder unverständliche Textpassagen.

Hier das Return Spring Installation Tool:
 

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AW: Wir erbasteln uns einen 9fachen Ultegra -STI

Ich habe nicht alles gelesen, weil ich gar keine STI habe, aber finde es mega stark, so etwas für andere so ausführlich zu beschreiben.:daumen:
 
AW: Wir erbasteln uns einen 9fachen Ultegra -STI

Ja, lieber Panchon,

auch von mir Anerkennung und Dank.

Die Restauration des Eddy Mercks meines Sohnes ist soweit fertig, sodass ich mich dem defekten rechten STI DA 7403 (?), von dem ich Dir vor längererZeit in einer PN geschrieben habe, in Angriff nehmen will.
Vorsorglich habe ich Deine Anleitungen ausgedruckt und nehme sie mit in den Keller.

Freundliche Grüße und gute Wünsche für das Neue Jahr

radjog
 
AW: Wir erbasteln uns einen 9fachen Ultegra -STI

@revon & radjog: Herzlichen Dank für die netten Worte.

@radjog: Wenn dein Dura-Ace-STI aus der 8fach-Gruppe stammt, dann ist es ein ST-7400. Diese STIs kannst du leider nicht nach der obigen Anleitung zerlegen und zusammenbauen, denn sie sind komplett anders aufgebaut. Wenn du willst, erstellen wir einen anderen Thread und besprechen das Vorgehen dort (beispielsweise wird ein solcher STI nicht von vorne, sondern von hinten geöffnet).

Ebenso gute Wünsche fürs neue Jahr
Franz
 
AW: Wir erbasteln uns einen 9fachen Ultegra -STI

Hallo Franz, Panchon,

war der letzte Thread vom Herbst nicht auch aufschlussreich für die 74xx DA STIs?

Gerne kannst Du auch Dein Wissen für die 74xx STIs kundtun. Es wäre gut für die, die einen defekten Hebel haben und ihn reparieren könnten (wie ich) und für die, die nicht reparieren können /wollen, weil die Preise für die Hebel wahrscheinlich sinken, wenn man sie reparieren kann.
Ich werde demnächst mal meinen Patienten näher anschauen. Wenn ich nicht weiterkomme, werde ich mich erstmal per PN melden.

Grüße

Hansjürgen radjog
 
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