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MTB Pedale vs. Rennrad Pedale

Ich habe auf dem Crosser jetzt das neue Speedplay SYZR. Man läuft besser als auf SPD und man kann den "Float" +/-10° nach belieben einstellen. Das Pedal ist absolut unempfindlich gegen Dreck, aber das einklicken ist etwas schwieriger, bzw. man muss besser treffen. Ich finde die Stabilität auch extrem gut.
Eine echte Alternative für SPD und gut für Leute für mich, die mit SPD und SPD-SL Knieprobleme bekommen.

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Ich hab am Cube das Look-System und am Motobecane und am Mountainbike das Shimano SPD. Am MTB hab ich Kombipedale, um je nach Fahrsituation auch ohne Klick fahren zu können. Mit dem Cube habe ich nicht vor, mich in Situationen zu begeben, in denen ich viel gehen muss, insofern ist dort das Look-System für mich die beste Wahl. Das Motobecane nutze ich als eine Art Citybike, deswegen SPD.
 
Nach drei Jahrzehnten schafsbraver SPD und Time Benutzung habe ich mal angefangen nachzuforschen weshalb eigentlich alle Systempedale verwenden. Blöderweise fand ich nur jede Menge wissenschaftlich anmutender Behauptungen die sich bei genauerer Betrachtung als Unsinn herausstellten.

Die Behauptungen: Systempedale verbessern den runden Tritt durch bessere Kraftübertragung da man am Pedal ziehen kann und es beim Sprint nicht ’verliert’. Durch die Verbindung ist das Pedalieren sicherer, man rutscht nicht vom Pedal ab, und bei einem Crash lösen sie automatisch aus.


Leider weitgehend falsch. Es gibt keinen runden Tritt. Biomechanische Untersuchungen zeigen, dass selbst bei Profis kaum jemand zieht und kaum jemand schiebt (z.B. Coyle et al., Med Sci Sports Exerc. 1991 Jan;23(1):93-107, Mornieux et al. Int J Sports Med 2008; 29:817-822, Korf et al. Med Sci Sports Exerc 2007; 39:991-995). Offenbar ist unser Körper fürs Laufen konstruiert und kein Mensch erzielt eine gleichmäßige Kraftübertragung auf die Kurbel. Versucht man mit einem Bein zu ziehen, blockiert man mit dem anderen. Noch schlimmer: Versuchen Fahrer bewusst zu ziehen, verringert sich die Effizienz der Kraftübertragung.
Ob man gut oder schlecht vom Klickpedal wegkommt kann an der Einstellung von Pedal und Platten liegen oder Übungssache sein. In jedem Fall erscheint ein Fuß der sich ungehindert vom Pedal trennen kann vorteilhaft. Außerdem: Mehr als die Hälfte aller Radsportler scheinen Fußschmerzen zu haben und Systempedale scheinen daran beteiligt zu sein (Journal of Science and Cycling 2012; 1(2): 28-34).

Inzwischen frage ich mich nur noch: Sind Systempedale einfach eine unhinterfragte Tradition, eben eine Gewohnheit –oder sind wir alle brainwashed? Ich denke fast letzteres. Schaut man sich folgendes Video
an, kommt im (zweifellos nicht representativen) Vergleich ein einfaches Plattformpedal sogar besser weg - aber was macht der Testfahrer? Statt aufmerksam zu werden und mal das eigene Vorgehen zu hinterfragen verfällt er in Trotz und behauptet einfach weiter Klickpedale seien besser. Am besten daran der Hinweis auf den Bunny Hop. Wahrscheinlich weiss er nicht, dass beim echten Bunny Hop (im Gegensatz zum Schweine Hop) gar keine Klickpedale verwendet werden.

Und jetzt? Ich habe an einem Renner noch die Time Pedalen am andere inzwischen Plattformpedale. Und meine Erfahrung im Vergleich ist: Plattformpedale sind angenehmer, weil die Fußstellung frei wählbar ist. Im Winter kann ich warme Schuhe tragen, einen Einfluss auf die Geschwindigkeit oder Ausdauer kann ich nicht finden.
 
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TVMBison,

Du sprichst mir aus der Seele, die Entscheidung Klickies Ja/Nein ist am Schluss vermutlich eine reine Geschmackfrage.
Was aber meiner Meinung nach ganz sicher nicht stimmt ist RR Klick Systeme eine bessere Kraft Übertragung haben als SPD.
Das ist Wunschdenken um sich selber den Nachteil des "nicht laufen könnens" schönzureden.
 
Es kommt drauf an was unter besserer Kraftübertragung versteht. Es wird sicher nicht mehr Kraft übertragen. Bin jahrelang nur SPD am RR gefahren ging auch und die an der Nabe gemessene Leistung war nicht anders als jetzt mit KEO.
Aber ich hab beim Sprinttraining ab und zu die bei SPD die den Schuh aus der Bindung gerissen. Das ist nicht ganz ungefährlich und es hindert dann schon daran wirklich voll reinzuhauen.
Und ich ich hatte an einer Seite Schwielen am Fuss. nach dem Umstieg auf KEO war das nach ein paar Monaten weg. Da macht sich wohl die größere Platte bemerkbar.
 
Na klar ist der Unterschied auf der Rolle/Laufband marginal, aber draussen im echten Leben ist es doch was anderes ob ich auf dem Pedal stehe oder eine feste Verbindung habe.
Man legt doch auch die Hände nicht flach auf den Lenker sondern umfasst ihn.

Das mit dem ziehen am Pedal halte ich auch für Quatsch aber die feste Verbinung ist das A&O, ich möchte nie wieder ohne fahren (ausser vielleicht zum einkaufen und am Klassiker mit Haken und Riemen)

Cu Danni
 
Wie geht das? Nach TVMBison zieht ja selbst bei den Profis kaum jemand. ;)
nein, nicht nach tvm, sondern der wissenschaftlichen literatur, kleiner unterschied. raus ist raus, kann auch rausgedreht statt gezogen worden sein. schau dir mal ne slomo vom einem sprint an - da hält keiner die füsse gerade, käme also auf den auslösewinkel an.

aber die feste Verbinung ist das A&O
bei einem plattformpedal mit pins und weicher schuhsohle ist die 'verbindung' schon erstaunlich gut. man muss den fuß anheben um ihn umzusetzen.
...dann hat man natürlich die gefahr durch die pins.
 
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Wie das geht oder warum weiss ich nicht, aber es geht. Und zwar bei maximaler Spannung und unterschieden Modellen. Bei Keo hab ich das Problem nicht. Ich ziehe nicht bewusst am Pedal, denke aber das auf jeden Fall auch Zugkräfte da sein werden. Ist aber letztlich auch egal es ist in der Praxis ein Unterschied
 
Es hat sicher auch viel mit den persönlichen Vorzügen zu tun. Als ich das Motobecane bekommen hab, wollte ich dort mit normalen Flatpedals fahren. Nach ein paar Kilometern war klar, dass das nichts mehr gibt. Also hab ich Klickpedale vom SPD-System gekauft und fahre das Rad mit den MTB-Schuhen, einfach nur, weil ich mich dabei wohler fühle, dass mein Fuß nicht auf dem Pedal hin und her rutschen kann und ggf. auch mal Kraft nach vorn bringen kann. Ohne Klick geht irgendwie kaum noch was bei mir, hab mich zu sehr dran gewöhnt.
Das Cube fahre ich von Anfang an mit Look Keo. Ich kenn's nicht anders, ich komme super damit klar, warum sollte ich wechseln?
 
Wissenschaftlicher Nonsens! In einem Jahr kommt der nächste und behauptet das Gegenteil. Dann laufen die üblichen Schafe wieder hinterher und leiern diese dann neue Erkenntnis gebetsmühlenartig runter. Ich behaupte ganz einfach es gibt den runden Tritt (rund heisst nicht zu 100% gleichförmig!), nur wer ihn nicht kennt weiss anscheinend nicht wovon er da spricht!
Fakt ist für mich, so wie ICH fahre, dass ich trete und ziehe. Letzteres vor allem am Berg. Ist dann der gleiche Effekt wie Wiegetritt, man entlastet für einige Zeit die bis dahin am stärksten belastete Muskulatur.
Wer beim schnellen Pedalieren nicht ziehen kann verschenkt locker 2-3Km/h an Speed. Ist bei mir so.
Mit den Q-Rings scheint sich für mich der Effekt auch noch verbessert zu haben, ich kann die Leistung beim Ziehen länger halten.
Und ohne eingeklinkt zu sein wäre das gar nicht möglich.
Zudem erhöht die Fixierung des Fusses am Pedal erst hohe TFs ohne abzurutschen.
Als letztes dient eine grosse Fläche am Pedal nicht der besseren Kraftübertragung sondern der Verteilung der Kraft auf eine grosse Fläche. Das mindert den Druck, den zB ein SPD Pedal punktuell am Fuss liefert. Ich fahre SPD am Crosser und merke bei langen Bergfahrten schon genau, wo sich die Cleats am Schuh befinden. Ein Effekt, den das RR-Pedal (TIME RXS) definitiv nicht hat.
 
Wissenschaftlicher Nonsens! ...

gemeinhin verlangen starke behauptungen starke belege. in deinem beitrag sehe ich genau - moment - keinen.
im gegensatz dazu hab ich welche. sogar auf deutsch:
http://bildung.freepage.de/cgi-bin/...30A/rewrite/doc-hilli/VEROEFF/RUNDERTRITT.HTM

zitat aus der untersuchung von 8 spitzenathleten der disziplin bahnrad:
Der runde Tritt, der durch eine aktive Zugbewegung am Pedal in der Aufwärtsphase gekennzeichnet ist, läßt sich in unseren Ergebnissen nicht finden. Hoch qualifizierte Fahrer erzeugen den Großteil des Vortriebs in der Abwärtsbewegung des Pedals. Sie zeigen höchstens eine Entlastung des Pedal in der Aufwärtsphase, jedoch keine aktive vortriebswirksame Zugbewegung.
 
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Kann man jetzt sehen wie man will - ich fahre RXS, SPD und Plattform, mir gefällt die Plattform am wenigsten. Das ist aber das Spikes-Rad für Eis und Schnee, da bleibt das dann so.
 
Ich habe auf dem Crosser jetzt das neue Speedplay SYZR. Man läuft besser als auf SPD und man kann den "Float" +/-10° nach belieben einstellen. Das Pedal ist absolut unempfindlich gegen Dreck, aber das einklicken ist etwas schwieriger, bzw. man muss besser treffen. Ich finde die Stabilität auch extrem gut.
Eine echte Alternative für SPD und gut für Leute für mich, die mit SPD und SPD-SL Knieprobleme bekommen.

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Hast du einen Crosser bei Alberto gekauft ? ;) nice !
 
Also ich fahre überall Look Pedale weil ich bisher zu geizig war mir extra Mtb Pedale und Schuhe zu kaufen. Vorteil : kann den selben Schuh auf jedem Rad fahren , und mit Straßenschuh hat die RR Pedale eine ausreichend große aufstandsfläche.

:bier:
 
Ich fahre Flats, auch am Stahlrenner, die ich sonst ja auch am MTB verwende. Nur im Sommer fahre ich manchmal SPD, aber nur weil der Schuh luftiger ist, denn die FiveTen sind schon richtige Freeridetrampler, halten im Winter aber schön warm.
 
gemeinhin verlangen starke behauptungen starke belege. in deinem beitrag sehe ich genau - moment - keinen.
im gegensatz dazu hab ich welche. sogar auf deutsch:
http://bildung.freepage.de/cgi-bin/...30A/rewrite/doc-hilli/VEROEFF/RUNDERTRITT.HTM

zitat aus der untersuchung von 8 spitzenathleten der disziplin bahnrad:
Vermutlich weisst du nicht, dass Bahnradfahren etwas anderes ist als Strassenrad, sonst hättest du diesen Link nicht gepostet.
Übrigens tragen ovale Kettenblätter dem Umstand Rechnung, dass die Zugphase nicht so stark ausgeprägt ist wie die Druckphase.
Wenn du dir mal die Mühe machen möchtest schwing dich auf dein Rad, fahre wie immer und setze dann mal eine stärkere Zugphase ein. Dein Speed geht garantiert um 2km/h hoch. Die typischen Gruppenfahrer haben ein Problem damit, da sie ständig im Windschatten mitrollen. Da merkt man das gar nicht so sehr, aber wenn man alleine 5 Stunden am Limit fährt würde ich meinen Schnitt nie so hoch halten können ohne eine zeitweilig ausgeprägtere Zugphase.
 
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Ich bin jetzt nicht der Sprintexperte, trainiere nur hin und wieder. Denke man kommt um sowas wie eine "Zugphase" gar nicht herum. Man muss ja das Bein wieder schnell nach oben bekommen. Was jetzt erstmal nichts darüber aussagt wie hoch der Anteil am Vortrieb wirklich ist. Runder Tritt ist das sicher nicht, da zumidnst bei mir die Abwärtsbewegung unvergleichlich mehr Drehmoment erzeugt.
Aber es ging ja um Pedale: Ich ziehe zumidnst so stark nach oben, das ich machmal aus dem SPD- Pedal rutsche. Natürlich gut möglich das da auch signifikante seitliche Drehnungn bei sind. Ich trainiere viel am Berg und fahre da Unterlenker Wiegetritt
Mit Flats geht so was gar nicht. Die hab ich im Stadtrad. Da bin leider schon beim Ampelsprint den ich im Sitzen gefahren bin, vom Pedal gerutscht. Um richtig reinzuhauen muss man schon mit den rad fest verbunden sein
 
Jetzt hab ich unbeabsichtigterweise diese Endlosdiskussion wieder angestoßen. Sorry! ;-)

Die besagten Schuhe hat aber keiner mal gesehen, oder?


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