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Klassiker schneller als aktuelles Laminat?

Bei dem Vergleich in der Zeitung wird deutlich, dass die Unterscheide zwischen altem Stahlrenner und neuem Carbonrad nicht so groß sind, dass sie sich auf der gewählten Runde auswirken. Im Rennen wirken sich die geringen Unterschiede jedoch aus:
  1. Die Möglichkeit, in jeder Situation schalten zu können, auch im Wiegetritt. Das geht mit Rahmenschalthebeln schlecht, mit ungerasterten noch schlechter.
  2. Der steifere Rahmen lässt brutale Sprints zu.
  3. Wenn zwischendurch kurz mal beschleunigt werden muss, um eine Lücke zu schließen, ist der leichtere Carbonrenner im Vorteil.
Bei der durchschnittlichen RTF oder trainingsrunde ist das natürlich völlig egal. Da zählt eher, das der Stahlrahmen robust und komfortabel ist und Kratzer nicht übel nimmt.
 
Ganz interessant ist der Bericht, wo einer täglich eine längere Strecke zur Arbeit gefahren ist, mal mit einem Stahlrad, mal mit einem Carbonrenner, abwechselnd und nach Zufallsprinzip. Hinterher hat er das statistisch ausgewertet:

http://www.bmj.com/content/341/bmj.c6801.full

Conclusion...
...
a reduction in the weight of the cyclist rather than that of the bicycle may deliver greater benefit and at reduced cost.
Super Fazit, hätte ich nicht gedacht:p
 
Die Zeitmagazin "Tests", egal ob Outo oder seit neuerem auch Fahrräder sind samt und sonders das lesen nicht wert.
Da wird mal ein PS-Protzer längs über Sylt bewegt oder der Autor freut sich über viele Schalter im Auto...
Die Radartikel bewegen sich auf dem gleichen Niveau.

Das einzig konsequent lesenswerte am Zeitmagazin sind die Schachecke mit dem guten alten Helmut Pfleger (meine Lieblingsschachkolumne) und das Zeiträtsel. Könnte ich das Abo finanziell reduzieren und dafür das Magazin auf diese 2 Seiten zusammendestillieren, wäre ich der allererste, der unterschreibt.
 
Ich kenne aus eigener Erfahrung den Unterschied zwischen Aluminium und Stahl. Neuzeitliche Aluminiumrahmen sind leichter, steifer und unkomfortabler als Stahrahmen. Wie Ivo schon sagte, lässt man mit dem Stahlrenner auf Kopfsteipflaster die Alu- und Carbonrenner locker hinter sich.
Ich habe es vor einigen Jahren beim Charity-Bike-Cup in Weil der Stadt erlebt: Kaum ging es über das Kopfsteinpflaster der Altstadt, wurden die Kollegen auf ihren Carbon- und Alurennern langsam... http://www.rennrad-news.de/forum/threads/unterwegs-mit-dem-klassiker.67822/page-27#post-1759348
Ob die geringen Gewichtsvorteile (etwa 2-3% bezogen auf das Gesamtsystem Fahrer + Fahrrad) diesen Nachteil ausgleichen, hängt sehr von der Strecke ab.
 
also ich bin auf stahl und alten campa naben zuverlässig schneller den berg unten als meine carbon kollegen ;-))

auf pavé halte ich zunächst mal stahl für die bessere wahl. wobei der rahmen alleine nur ein teil des ganzen ist. für wichtig halte ich auch die wahl des laufrades. entgegen dem bild von boonen fahren viele bei den frühjahrsklassikern die flachen nemesis felgen von ambrosio, respektive den reine-du-nord lrs.
carbon ist nicht gleich carbon, wie stahl nicht gleich stahl ist. ich halte carbon in jedem fall für das deutlich interessantere material im vergleich zu aluminium.
kann ein guter rahmenbauer bei stahl die eigenschaften des rahmens durch die wahl der rohre, ihre dimension und die materialeigenschaften der jeweiligen legierungen in etwa steuern, so kann man bei carbon, sofern man intelligent damit arbeitet, mit kunststoffen die natur nachempfinden und die faserstruktur je nach rahmenbereich, belastung bzw. erfordernissen gezielt ausrichten.

ich hab mir für pavé respektive einsätze à la frühjahrsklassiker mein gelbes viner aus columbus genius aufgebaut. mit 2350 gramm rahmenset gewicht bei rh 58 ist das erstmal eine relativ leichte basis. reingesteckt habe ich einen klassisch 3-fach gekreuzten schlauchreifen-lrs mit flachen, stabilen felgen, 1490 gramm. sonstige anbauteile im rahmen des üblichen, 9-f campa record titanium und eine stabile, klassische cinelli lenker-vorbau-kombi. ohne irgendwelche leichtbauextreme hat das rad ohne pedale ca. 8,2 kg.
das rad ist agil und es ist ein traum, nein, es ist DER traum auf pflaster. da scheppert nix, das geht wie butter. da tut einem nichts weh. kette auf die scheibe und drüber schweben.

so ich es mir mal leisten kann kommt mir auch ein modernes carbonrad in den stall. von dem werde ich nicht erwarten, daß es ein großes flexwerk ist wie das viner, dafür möchte ich, daß es mit über 70 den berg runterschneidet, daß ich am liebsten beide hände vom lenker nehmen will und daß es sich spontaner antreiben läßt, also wirklich leicht ist.

ich gehöre auch zu denen die erstmal an sich selbst ein gewichtstuning vornehmen könnten. aber wie blöd ist denn dieser ständig wiederholte spruch vom erstmal abspecken und dann das rad leicht machen ?
vielleicht nimmt der fahrer erstmal sein +/- variierendes lebendgewicht als gegeben. dann überlegt er sich was er mit dem rad überhaupt fahren will. ich glaube das machen viele gar nicht. die wollen "das beste" und wissen noch gar nicht wozu. und dann gibt es verschiedene faktoren an denen es sich lohnt ein rad leichter zu machen.
an zwei gewichtsmäßig und antriebsmäßig vergleichbaren rädern fahre ich
a) einen 1490 gramm lrs mit flachen felgen und schlauchreifen
b) einen rund 250 gramm schwereren lrs mit mittelhohem profil und "guten" clincherreifen
abgesehen von den rahmenbauarten a) stahl b)alu ist a) agiler am berg und b) bullert besser in der ebene.
keine meßwerte im mü-bereich vorhanden, alles mit dem popometer ermittelt.
und diese popometerwerte genügen mir ebenso wie mein körpergewicht solange mich nicht irgendjemand außerordentlich dafür bezahlt irgendetwas daran zu ändern.
auch ein schwerer fahrer merkt daß ein leichtes rad besser antritt als ein schweres.

eine zusatzgeschichte ist vielleicht auch die, zumal radsport ja auch vom kopf gesteuert wird: womit ich mich am besten fühle und wovon ich überzeugt bin daß es das beste sei, damit bringe ich meine beste leistung und habe das beste gefühl.

und wenn es nicht um geld geht, dann ist das gefühl & die freude das größte.
zum glück geht es hier nicht ums geld. das wäre das letzte.

gruß
klaus
 
Ich bevorzuge Stahl vor allem, weil es schlanker baut und ein Sturz nicht gleich mit einem Rissrisiko einhergeht.

Wichtiger sehe ich z.B. die Lager der Naben- da haben die Klassiker einfach den Vorteil, dass man die noch sauber einstellen kann und somit auf minimale Reibung und vertretbares Spiel optimieren kann... Industrielager sind zwar billig und narrensicher- aber nicht nachstellbar...

Das Gewicht macht sich auf an den drehenden Komponenten stärker bemerkbar, da da das Massenträgheitsmoment hinzukommt.

Die Verwindungssteifigkeit würde mir persönlich wohl erst beim Vergleich mit einem Gummirahmen auffallen...
 
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Wichtiger sehe ich z.B. die Lager der Naben- da haben die Klassiker einfach den Vorteil, dass man die noch sauber einstellen kann und somit auf minimale Reibung und vertretbares Spiel optimieren kann... Industrielager sind zwar billig und narrensicher- aber nicht nachstellbar...
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Doch, Industrielager sind nachstellbar:
http://www.radplan-delta.de/rennradtechnik/rillenkugellager.html

Klappt sehr gut und ist wirklich seeehr leichtgängig, wenn auch etwas "fummelig".
 
die Problematik sehe ich da aber auch bei den Simmerringen... gibt es da spezielle mit wenig Reibung?

Bei diesem Mittel ist aber von Gleitlagern die Rede.... wir habe hier aber Wälzlager....
 

Öhm,

Einspruch Euer Ehren... ;)

Das sogenannte "Industrielager" selbst kannst Du nicht in dem Sinne justieren wie ein klassisches Konenlager. Was Radplan da beschreibt ist die Eliminierung von Leichtlauf kostenden Vorpannungen auf die Lager bzw. deren Sitze. Hat das Lager selbst in nicht vorgespanntem Zustand Spiel, erst recht steht es unter Spannung, ist es reif für die Rundablage...

präzisierte Grüße

Martin
 
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