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Carbonrahmen kälte, Salz

Nein, von ein bisschen Spiel geht ein Steuerlager nicht gleich kaputt. Allerdings hätte ich das von dir beschriebene Verhalten eher bei Stahlgabel in Alurahmen erwartet.

Mich hat das auch gewundert-ich vermute, dass sich die Alu-Lagerschalen so weit zusammenziehen, dass Spiel ensteht, zumal bei dem Steuersatz die kegelförmigen Stahl-Laufbahnen oben und unten lose in die Lagerschalen eingelegt werden, was natürlich Passungsungenauigkeiten begünstigt.
 
Der Hersteller des Epoxidharzes hat dieses nur bis minus X Grad freigegeben, und der Komponentenhersteller gibt diese Spezifikation weiter. Das bedeutet nur, dass das Zeug bis minus X Grad getestet wurde. Nicht, dass es unterhalb kaputt geht. Und man testet nur bis zu der für die Applikation sinnvollen Grenze, darunter würde man nur unnötig Geld für Tests ausgeben, die in <1% der Applikationen relevant sind.
Fährt ein Holzrad und gibt hier Tipps... Tststs
 
Hallo zusammen!

Bei einem ordentlich verarbeiteten Rahmen, besteht kein Grund zur Sorge.

Tiefe Temperaturen sind für Faser-Kunststoff-Verbunde - im Gegensatz zu hohen Temperaturen verbunden mit Feuchtigkeit, grundsätzlich als unproblematischer einzustufen. Die Steifigkeit und Festigkeit der Polymere also der Matrix erhöht sich üblicherweise deutlich. Die Steifigkeitszunahme der Kunststoffmatrix (der schwächere Teil) verbessert damit den gesamten Verbund. Leider verspröden die Kunststoffe aber auch. Dies vermindert die Schlagzähigkeit. Der Werkstoff kann Spannungsspitzen nicht mehr durch plastisches Fließen abbauen, das Bruchverhalten wird spröde. Duroplastische Matrixsysteme verhalten sich ohnehin in einem weiten Temperaturbereich – d.h. im üblichen Gebrauchsbereich – glasartig spröde; die zusätzliche Versprödung durch tiefe Temperaturen ist demgegenüber vernachlässigbar.

Interessanter ist die Fragestellung bei hohen Temperaturen, wenn z.B. das Rad an einem heißen Sommertag im Auto liegt, welches wiederum in der prallen Sonne steht. Da können schnell Temperaturen von 80°C erreicht werden. Carbonbauteile mit einer Matrix, die nicht ordentlich getempert wurde und die nur eine niedrige Glasübergangstemperatur besitzt, können sich dann durchaus bleiben verziehen / verformen.

Ein weiterer Aspekt bei hohen wie extrem niedrigen Temperaturen sind tatsächlich Klebestellen zwischen Aluminium und Carbon. Die Carbonfasern selbst haben tatsächlich einen negativen Wärmeausdehnungskoeffizienten - beim fertigen Bauteil ist dieser dann je nach Faserausrichtungen positiv negativ oder bei Null. Grunsätzlich aber nahe bei Null. Das Carbon dehnt sich also kaum das Alu aber sehr stark. Mir hat sich mal das Titansattelgestell vom Billig-Carbonsattel gelöst - genauer die Verklebung ist gerissen.
Salz macht dem selbst Carbon an sich kaum etwas, ist ja normal eh Lack drauf. Aber bei Metalleinsätzen im Carbonrahmen, kann Salz und Wasser erheblichen Schaden anrichten. Stichwort Reduktion: Elektronenfluss zwischen metallischer Schraube und Kohlefaser.

Beste Grüße,
Simon
 

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...Ein weiterer Aspekt bei hohen wie extrem niedrigen Temperaturen sind tatsächlich Klebestellen zwischen Aluminium und Carbon. Die Carbonfasern selbst haben tatsächlich einen negativen Wärmeausdehnungskoeffizienten - beim fertigen Bauteil ist dieser dann je nach Faserausrichtungen positiv negativ oder bei Null. Grunsätzlich aber nahe bei Null. Das Carbon dehnt sich also kaum das Alu aber sehr stark. Mir hat sich mal das Titansattelgestell vom Billig-Carbonsattel gelöst - genauer die Verklebung ist gerissen.
Salz macht dem selbst Carbon an sich kaum etwas, ist ja normal eh Lack drauf. Aber bei Metalleinsätzen im Carbonrahmen, kann Salz und Wasser erheblichen Schaden anrichten. Stichwort Reduktion: Elektronenfluss zwischen metallischer Schraube und Kohlefaser.

Beste Grüße,
Simon

Was wäre denn "extrem niedrig"? Ich bin gerade dabei, ein Giant CFR (Cadex, Carbonrohre in Alu-Muffen geklebt) als Winterrad aufzubauen (bei Siffwetter bleibe ich allerdings meist drinnen), ein Kumpel ist auch einige Jahre mit einem Giant Cadex-Rad im Winter gefahren (allerdings auch auf der Rolle, so dass sich das rechte Ausfallende von der Kettenstrebe löste). Allerdings bin ich mittlerweile dazu übergegangen, bei Temperaturen unter -5°C nicht mehr draußen zu fahren (soviele Klamotten habe ich gar nicht, wie ich dann anziehen müßte:eek:), allerdings gilt der Effekt mit den gefühlten Temperaturen (Windshell-Effekt) bei starkem Wind ja sicher nicht nur für menschliches Temperaturempfinden, sondern auch in diesem Fall für Rennradrahmen (so dass z.B. -5°C mit einigem Wind den gleichen Effekt haben wie -10°C ohne Wind). Geht das noch, oder wäre das doch keine gute Idee?
 
Sach ich doch, Carbon is nix für Winter: [QUOTE="Der ultimative Schutz meines Carbonrenners vor Frost und Salz ist jedoch vor der Ausfahrt der Griff zum Winterrad:D, hat bis jetzt gut funktioniert:cool:
[/QUOTE]

(Winterrad ist aus Alu, auch nicht immer Ideal. Noch besser ist der Griff zu den Langlaufskiern.)
 
Der Wind-Chill-Effekt gilt für das Rennrad nicht in dem Sinne wie beim Menschen! Das liegt daran, dass es erstens nicht schwitzt und zweitens nicht heizt. Natürlich führt die erzwungene Konvektion um den Rahmen dazu, dass er sich schnell auf die Umgebungstemperatur abkühlt, aber ab dann findet quasi kein Wärmeaustausch mehr statt. Der Mensch kühlt aber nicht auf - 5°C herunter (solange er Rennrad fährt). Durch den Fahrtwind ist der Wärmeverlust aber höher. Man verliert also z.B. dieselbe Wärme wie es bei z.B. -10°C im Stand wäre. Aber wenn es draußen -5°C hat wird nichts kälter als -5°C. Außer ein Kühlschrank...
Fazit: Es ist dem Rennrad egal ob es steht oder fährt, es wird bald Umgebungstemperatur angenommen haben.

Extrem niedrig sind 0 Kelvin. Da wird aber niemand Rennradfahren können.

Bei den Temperaturen bei denen man noch sinnvoll fahren kann, ich sag jetzt mal pauschal - 5/ - 15 °C wird Crbon normal keine Probleme haben. Klebungen nur wenn sie schlecht sind. Erst bei einem Sturz, vermute ich, dass der Rahmen eher zu Sprüngen Rissen etc neigt. Aber er wird nicht wie Glas zerschrpingen auch wenn man bei der Matrix bei der Übergangstemperatur von fest zu flüssig von einer Glasübergangstemperatur spricht.
 
Der Wind-Chill-Effekt gilt für das Rennrad nicht in dem Sinne wie beim Menschen! Das liegt daran, dass es erstens nicht schwitzt und zweitens nicht heizt. Natürlich führt die erzwungene Konvektion um den Rahmen dazu, dass er sich schnell auf die Umgebungstemperatur abkühlt, aber ab dann findet quasi kein Wärmeaustausch mehr statt. Der Mensch kühlt aber nicht auf - 5°C herunter (solange er Rennrad fährt). Durch den Fahrtwind ist der Wärmeverlust aber höher. Man verliert also z.B. dieselbe Wärme wie es bei z.B. -10°C im Stand wäre. Aber wenn es draußen -5°C hat wird nichts kälter als -5°C. Außer ein Kühlschrank...
Fazit: Es ist dem Rennrad egal ob es steht oder fährt, es wird bald Umgebungstemperatur angenommen haben.

Extrem niedrig sind 0 Kelvin. Da wird aber niemand Rennradfahren können.

Bei den Temperaturen bei denen man noch sinnvoll fahren kann, ich sag jetzt mal pauschal - 5/ - 15 °C wird Crbon normal keine Probleme haben. Klebungen nur wenn sie schlecht sind. Erst bei einem Sturz, vermute ich, dass der Rahmen eher zu Sprüngen Rissen etc neigt. Aber er wird nicht wie Glas zerschrpingen auch wenn man bei der Matrix bei der Übergangstemperatur von fest zu flüssig von einer Glasübergangstemperatur spricht.
Wie siehts bei flüssigem Wasserstoff aus? Sollte der Fall doch mal eintreten, dass man gerade neben einem Transport fährt und dieser undicht wird.

Da hilft wohl nur ein V2A Rahmen, das versprödet bei Kälte nicht.
Gidf: Kerbschlag Versuch

Gruß

Mathieu
 
Wie siehts bei flüssigem Wasserstoff aus? Sollte der Fall doch mal eintreten, dass man gerade neben einem Transport fährt und dieser undicht wird.
Dann könnte auch in einem Zug geklärt werden, wie sich das alles im All verhält. Da könnte man immerhin auch landen wenn man nicht aufpasst.
 
Sach ich doch, Carbon is nix für Winter: "Der ultimative Schutz meines Carbonrenners vor Frost und Salz ist jedoch vor der Ausfahrt der Griff zum Winterrad:D, hat bis jetzt gut funktioniert:cool:


(Winterrad ist aus Alu, auch nicht immer Ideal. Noch besser ist der Griff zu den Langlaufskiern.)

So habe ich das bisher auch gehalten, allerdings ist das bisherige Winterrad ein Stahlrad, dessen Rahmen drei Zentimeter größer ist als beim Sommer-/Schönwetterrad. Da konnte ich hundertmal die Sitzposition abmessen (Sattelhöhe, Abstand Sattel zur Tretlagersenkrechten und zum Lenker etc.), und trotzdem habe ich jedesmal gemerkt, dass die Sitzposition anders ist, und es lief nie so dolle. Mit einem zweiten Cadex will ich das Problem lösen (auch wenn ich die ursprüngliche Wunsch-Rahmengröße nicht bekommen konnte, der Rahmen ist etwas kleiner als beim Schönwetterrad), um so das Schönwetter-Cadex etwas schonen zu können, das heißt mit dem Zweit-Cadex auch im Frühjahr/Sommer zumindest unter der Woche fahren zu können-ich hoffe, meine Rechnung geht auf-dieses Mal zumindest.

wie blöd ist das denn? die sind doch nicht zum fahren!
es ist so: der carbonrahmen sucht sich seinen besitzer!

Das stimmt allerdings-der hat das gute Stück nie gepflegt (Sprühwachs-was ist das? Lackpolitur, nie gehört etc), und wenn ich eines gelernt habe, dann dies: Sei gut zu Deinem Rad, und Dein Rad ist gut zu Dir! Mein erstes Cadex habe ich 2004 gebraucht gekauft, das sieht noch aus wie neu.
 
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