Sein Interesse für den Rahmenbau wurde in dieser Zeit immer größer. Nach den Olympischen Spielen in Tokio (1964) geriet Konno an einige Cinellirahmen, die er auseinandernahm und genau untersuchte. So eignete er sich das Wissen über die Rahmenbautechniken der italienischen Meister an. Ein Jahr später gründete er mit seinen Brüdern Hitoshi und Shin die erste eigene Rahmenschmiede, Cherubim Cycle in Tokio.
Unter dem Namen Cyclone vertrieb Yoshi Konno ab 1974 seine ersten eigenen Rahmen. Das Geschäft lief von Anfang an recht erfolgreich und bereits 1975 erhielten die Cyclone-Bahnradrahmen die begehrte NJS-Zertifizierung. Ab diesem Zeitpunkt konnten Konnos Rahmen offiziell in den prestigeträchtigen Keirin-Rennen gefahren werden, was der Rahmenschmiede einigen Aufschwung bescherte. Einige Zeit später wurde die Marke Cyclone um den Zusatz 3Rensho erweitert und so war 3Rensho Cyclone geboren.
Übersetzt bedeutet „san rensho“ drei Siege in Folge und steht für die außergewöhnliche Leistung eines Athleten an den drei Tagen des Keirinwettberwerbs sowohl in der Qualifikation als auch im Halbfinale und Finale den ersten Platz zu belegen.
Obwohl 3Rensho heute vor allem für die wunderschön verarbeiteten und detailreichen Keirinrahmen bekannt ist, wurden unter diesem Namen auch hochwertige Straßenrahmen vertrieben, die ebenfalls beispielhaft für die hohe japanische Rahmenbaukunst stehen. In der 3Rensho-Werkstatt waren zeitweise bis zu sechs weitere hochklassige Mitarbeiter beschäftigt, die das Tagesgeschäft des Rahmenbaus erledigten, während sich Konno mehr mit neuen innovativen Ideen für seine Rahmen befasste.
Hatten die ersten, von Konno gefertigten, Rahmen noch sehr den Cinellimodellen aus den 60er Jahren geähnelt, versuchte sich Yoshi später zunehmend als Innovator. So modifizierte er Schritt für Schritt die Muffen seiner Rahmen und erschuf sich so ein eindeutiges Alleinstellungsmerkmal seiner Baukunst. Besonders die wunderschönen Modeulo-Lugs und die 3Rensho Superends können hierfür als Beispiele genannt werden.
Später experimentierte er außerdem mit neuartigen Rahmenformen oder anderen Materialien zur Rahmenherstellung.
Diese völlige Hingabe zum Rahmenbau führte jedoch auch dazu, dass er selbst für seine Frau und Kinder oft unerreichbar schien.
Die Hochphase seines Schaffens sollte auch nicht von Dauer sein. Konno verfiel zunehmend dem Alkohol. Ihm nahe stehende Personen versuchten ihn oft davon abzubringen, besonders weil der Meister es sich auch nicht nehmen ließ, betrunken Auto zu fahren. Einige kleinere Unfälle, die Konno unter Alkoholeinfluss verschuldete gingen glimpflich aus, doch 1995 kam es zur Katastrophe. Bei einem schrecklichen Crash wurde fünf Menschen getötet und Yoshi Konno querschnittsgelähmt. Auch die Marke 3Rensho war ohne ihr Gesicht nicht mehr die selbe. Unter der Führung von Masahiko Makino wurde die Marke zwar noch einige Jahre weitergeführt, im Jahre 1998 aber aufgelöst.
3Rensho mag heute vielleicht Geschichte sein, das Vermächtnis wird jedoch in vielfältiger Form durch ehemalige Mitarbeiter Yoshis weitergetragen.
Koichi Yamaguchi ging schon 1987 in die Vereinigten Staaten, um seine eigene Firma zu gründen. Auch jetzt noch wird auf der Firmenwebseite von Yamaguchi damit geworben, dass Koichi über vier Jahre als Rahmenbaumeister bei der „legendären Firma“ 3Rensho gearbeitet hat.
Masahiko Makino begann nach dem Ende 3Renshos damit, Rahmen unter seinem Namen herzustellen. Keirinahmen von Makino stehen für höchste Qualität. Schließlich führt der Neffe von Yoshi, Shinichi Konno, heute die Marke Cherubim Cycles weiter.
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