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LEL 2017

Bei den meisten UK-Brevets, die hier in der Tat "Audax" heißen, gilt inzwischen ebenfalls: "no entry on the line". Die Teilnehmerzahl wird auch bei shoestring events oft beschränkt, weil sonst in kleineren Orten auch an commercial controls schnell Chaos herrscht.

Ich führe hier in London seit einiger Zeit immer wieder mal Friday Night Rides to the Coast (100km, ab Hyde Park Corner) - das sind sehr nette, informelle Gruppentouren. Wir bestehen aber auch auf Voranmeldung, und begrenzen die Teilnehmerzahl (weil die Half way stops oft nur Platz für 60 oder 70 Leute haben, und weil der Ride mit größerer Teilnehmerzahl immer komplexer wird). Es gab immer wieder mal Leute, die versucht haben, bei vollen Rides trotzdem einfach mitzufahren. Die hatten keine schöne Nacht, und haben sich keine Freunde gemacht.

Wenn ein Ride voll ist, ist er voll - nicht den Willen des Organisators zu akzeptieren, der viel Zeit in die Organisation gesteckt hat, ist respektlos und unhöflich.

Noch ein Wort zu dem Kosten: Vergesst bei dem Vergleich mit PBP nicht, dass für LEL keine Qualifikation verbunden ist - die Kosten für An- und Abreise sowie Hotel am Start und ggf Ziel wegfallen.

Generell halte ich es für etwas vermessen, den "einzig wahren Audax" definieren zu wollen. Es gibt eine vielzahl verschiedener Events, vom DIY Audax über x-rated Brevets mit Geschäften als Kontrollen, PBP mit Campervan, LEL all inclusive. It's a broad church. Und es gibt übrigends keine Verpflichtung, irgendwas davon zu fahren. Und dann gibt es ja auch noch die Bikepacking-Community, die den Gedanken der individuellen Autarkie unterwegs extrem betont - beim Transcontinental Race darf man ja noch nicht mehr Übernachtungen im Voraus buchen, oder die Luftpumpe eines anderen Fahrers benutzen. Wäre nicht meines, aber jeder nach seiner Facon.

Was mich ärgert ist die Haltung, vom Sofa aus Leute zu kritisieren, weil sie in Ihrer Freizeit und ehrenamtlich viel Zeit und Herzblut in die Organisation eines Events stecken und das nicht ganz genau so organisieren, wie man es persönlich am liebsten hätte.
 

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Re: LEL 2017
Der Widerspruch ist hier ein anderer. Du hast entweder nicht gelesen was ich geschrieben habe, oder es nicht (richtig) verstanden, oder es nicht verstehen wollen, oder was auch immer.

Mit 1000 Leuten hat man ein Problem. Mit deutlich weniger Leuten, wie vor 2013, ich habe konkret max. 500 genannt, hat man dieses Problem so nicht und dann geht es anders.
Ich bin LEL auch schon 2009 gefahren. Da sah es auch nicht direkt aus, als wäre die Organisation aus dem Ärmel geschüttelt worden.

Nur mal, damit ich mir ein Bild machen kann: Wie viele Brevets mit mehr als 100 Fahrern hast Du organisiert, bzw. bei wie vielen davon hast Du geholfen?

Dann sei froh darüber, daß du es nicht verstehst und dich die Volkskrankheit "Depression" noch nicht ereilt hat.

Ich bin ganz froh, wenn ich immer schneller die Kurve bekomme, dort loszulassen, wo ich auf verlorenem Posten stehe, danke der Nachfrage.
 
Ach Olaf, du bleibst dabei, auch du machst es dir einfach. Ist natürlich bequemer hintenrum und ohne sich mit Argumenten, oder gar konkreten Vorschlägen zu befassen, dann die altbekannten Sprüche dieser Art abzulassen:
Und es gibt übrigends keine Verpflichtung, irgendwas davon zu fahren..
Auf die indirekte Beleidigung am Ende gehe ich nicht ein. Wenn du sowas primitives brauchst, bitteschön.

Also anstatt sich inhaltlich mit etwas zu beschäftigen, wird weggewischt. Muss man ja nicht mitfahren. Punkt. Für solch eine Argumentation hast du studiert? Bitte nicht.

Ich habe lediglich meine Meinung kundgetan, ich habe zusätzlich komplett unverbindliche Vorschläge gemacht, wie man die sich aus zuviel Wachstum ergebenden Probleme vermeiden, oder stark reduzieren kann. Was ich zu keinem Zeitpunkt getan habe, ist Forderungen zu stellen. Und ich bin höflich gebleiben.

Und wenn immer nur die bei irgendetwas mitdenken dürften, die sich zuvor selber jahrelang als Organisator einen Namen gemacht haben, dann stelle ich mir das lustig vor, wenn von sagen wir 100 Leuten die miteinander über Brevets sprechen möchten, diese 100 erst viele Fahrten organsieren müssen, ehe sie sich dann austauschen dürfen.

Fazit: Solcher Art der Meinungsunterdrückung zeige ich die gelbe Karte.
 
Selber machen ... ja, sagt sich immer sehr leicht. Ich hab vorhin Andreas auch vorgeschlagen man könne ja für die Wintersonnenwende auch hier was organisieren, anstatt für viel Geld nach Tours zu reisen. Vielleicht wird ja aus dem Gedanken noch etwas mehr ..

Du hast es erfasst: So eine Veranstaltung organisieren ist leichter gesagt als getan. LEL ist wie PBP im Laufe der Jahre gewachsen, die Veranstalter haben aus den Erfahrungen gelernt und Verbesserungen eingeführt wie es Ihnen richtig erschien. Dein Vorschlag, nur 500 Teilnehmer zuzulassen, dafür aber die Veranstaltung jedes Jahr durchzuführen klingt auf den ersten Blick gut, würde aber die Veranstalter vermutlich überfordern.

Übrigens: "Man könnte mal ..." ist eigentlich schon die Garantie für das Scheitern der Idee.
 
Ich habe lediglich meine Meinung kundgetan, ich habe zusätzlich komplett unverbindliche Vorschläge gemacht, wie man die sich aus zuviel Wachstum ergebenden Probleme vermeiden, oder stark reduzieren kann. Was ich zu keinem Zeitpunkt getan habe, ist Forderungen zu stellen. Und ich bin höflich gebleiben.

Und wenn immer nur die bei irgendetwas mitdenken dürften, die sich zuvor selber jahrelang als Organisator einen Namen gemacht haben, dann stelle ich mir das lustig vor, wenn von sagen wir 100 Leuten die miteinander über Brevets sprechen möchten, diese 100 erst viele Fahrten organsieren müssen, ehe sie sich dann austauschen dürfen.

Fazit: Solcher Art der Meinungsunterdrückung zeige ich die gelbe Karte.
Niemand unterdrückt deine Meinung, wie denn auch? Ich erlaube mir aber die Empfehlung, dich mal mit Leuten zu unterhalten, die schon Brevets organisiert haben. Der Zeitaufwand ist beträchtlich. Teilweise gibt es auch Auflagen der Behörden, die Freiburger mussten sich sogar schon gegen ein Verbot "ihrer" Brevets wehren. Einige sehen sich daher gezwungen, die Teilnehmerzahlen zu begrenzen. Andere freuen sich über jeden Teilnehmer, haben aber eine ganze reihe von Familienmitgliedern und Freunden eingespannt, um den Aufwand stemmen zu können. Bei LEL habe ich den Eindruck, dass sich das allmählich zu einem britischen Gegenstück zu PBP auswächst. PBP ist ja sozusagen eine Vollversammlung der Randonneure der Welt, die leider nur alle vier Jahre stattfindet. Ist doch schön, dass es das jetzt alle zwei Jahre gibt! Die Veranstalter fahren vermutlich zwischendurch auch gerne Rad. Das könnten sie wahrscheinlich nicht mehr, wenn sie LEL jedes Jahr verantalten würden.
 
dafür aber die Veranstaltung jedes Jahr durchzuführen klingt auf den ersten Blick gut, würde aber die Veranstalter vermutlich überfordern.
Vermuten ist nicht wissen. Dazu eine Frage zur Orientierung: Überfordern die jedes Jahr stattfindenden 600er die Veranstalter?
Mir ist klar, daß 1400 nicht dasselbe sind wie 600. Jedoch spräche ja nichts dagegen, wenn sich so etwas dann Leute aus dem Norden mit denen aus dem Süden teilen. Und wenn eine Route einmal steht und gut ist, wird der Organisationsaufwand auch nicht mehr größer.

Übrigens: "Man könnte mal ..." ist eigentlich schon die Garantie für das Scheitern der Idee.
Denke ich auch immer wieder. ;) Für mich ist es aber in erster Linie ein Spruch. Ein Spruch der nach aussen dann vielfältig wirken kann. Aber das ist letztlich mit allen Sprüchen so.

Mir geistert aber schon länger die Idee einer Nachtfahrt zum Van Gogh-Roosegaarde Radweg bei Eindhoven (Nuenen) im Kopf herum und .. schauen wir mal. Ja, ist auch so ein Spruch.
Mein liebster Spruch ist ja: Oooooch, es gibt Schlimmeres! Hab ich im Januar wohl sogar mal richtig übersetzt, der Engländer mit leerer Batterie am Frontscheinwerfer, den ich durch die Nacht beim WillyWarmer mit"schleppte" musste jedenfalls laut lachen bei meinem Verweis auf Monty Python "Oh, it could be worse!". Und es kam "worser" für ihn. Auf den allerletzten Kilometern, bereits durch den Ort, wo ich mich dann nicht mehr umgeschaut habe, denn es war ja alles hell, da hat er sich in nem besonders tiefen Pothole nen doppelten Snakebite geschossen und kam dann erst so ne halbe Stunde später wirklich an. Sein Händedruck war lang und fest.

Lassen wir das.
 
Hallo,

der Grundgedanke von Brevets ist es nun mal, eine Strecke ohne fremde Hilfe in einer bestimmten Zeit zu bewältigen. Als Teilnehmer muss ich mir selbst überlegen, wie ich die Strecke einteilen. Wo ich Pause mache. Wo ich etwas esse. Wo ich Wasser bekomme. Und so weiter. Das alles zu meistern, ohne viel Zeit zu verlieren, ist Teil der Herausforderung. Das ganze gerne mit einer minimalen Organisation, denn zusammen macht das Radfahren mehr Spaß. Die Brevet-Geschichte bedeutet auch eine gewisse Anerkennung, die einen Teil meiner Motivation ausmacht. Jeden Monat einmal 200 Kilometer alleine zu fahren, ist für mich etwas anderes als ein "offizieller" RRtY-Status. Selbst wenn ich einen Brevet komplett alleine fahre, fühle ich mich als Teil einer Gruppe von Leuten, die ähnlich denken wie ich. Meine Gadenkan scheinen auch andere Menschen zu haben, sonst gäbe es keine Medaillen und Auszeichnungen.

Nun gibt es Veranstaltungen, die sich Brevets (in UK Audax) nennen, sich aber vom Grundgedanken entfernen. Dem Teilnehmer werden Dinge angeboten, um die er sich – gemäß der ursprünglichen Idee – selbst kümmern sollte. Und genau diese Entwicklung finde ich sehr schade, und das kritisiere ich öffentlich an dieser Stelle. Dazu gehört im Wesentlichen das Full-Service-Paket (Essen und Schlafplätze), aber auch die Ausschilderung der Strecke bei PBP.

Radtouren mit vollem Service sind durchaus in Ordnung. Ich habe 1996 eine solche mitgemacht (über sieben Wochen) und es hat mir sehr gut gefallen. Das Gepäck wurde mit einem Laster transportiert, es gab Frühstück, Verpflegungsstationen und Abendessen. Man musste nur radfahren, essen, zähneputzen und schlafen. Ganz angenehm. Aber das hat mit dem Brevet-Gedanken nichts mehr zu tun.

Um die finanzielle Sache geht es mir persönlich weniger. Aber ich finde es dennoch schade, dass die Teilnahme an LEL nur möglich ist, wenn man Dinge kauft, die man nicht benötigt. Das bei größeren Brevets bestimmte Sachen (z.B. Raummiete) erforderlich ist und auf die Teilnehmer umgelegt wird, ist selbstverständlich und aus meiner Sicht völlig korrekt.

Auf englisch: Don't call it Audax.

Wer meint, ich würde die ehrenamtliche Arbeit nicht zu schätzen wissen, der versteht mich falsch. Mir ist klar, wieviel Mühe dahintersteckt. Alleine die Streckenbeschreibung für den 200er in Wuppertal hat mich mehrere Tage gekostet.

Grüße
Andreas
 
Auf englisch: Don't call it Audax.

http://www.aukweb.net/official/aukregs/

key points:

Events are run within maximum and minimum overall speeds

Riders obtain proof of passage through a series of predetermined controls.

Riders must be self-sufficient. Personal support is only permitted at the discretion of the organiser, with the agreement of AUK.

Where riders’ personal support is permitted, the rider and their helpers agree:
(a) Personal support is only allowed at controls
(b) Not to drive a motor vehicle on a section of route in use by riders, except within 1km of a control or in the case of an accident or emergency.

9.10 Results: AUK events are not races and no timed results list or placings list of any AUK event may be published.
 
Wenn man vollständig zitiert, wird klar, dass Vollverpflegung, Schlafplätze und Beschilderung ausdrücklich erlaubt, aber kein Muss sind:

9.9.2 Riders must be self-sufficient. Personal support is only permitted at the discretion of the organiser, with the agreement of AUK.
Organisers may provide support such as food and rest facilities at controls and route guidance. Riders remain responsible for their own welfare and may stop for food and rest at any place.
 
Was mich ärgert ist die Haltung, vom Sofa aus Leute zu kritisieren, weil sie in Ihrer Freizeit und ehrenamtlich viel Zeit und Herzblut in die Organisation eines Events stecken und das nicht ganz genau so organisieren, wie man es persönlich am liebsten hätte.
Ich glaube sagen zu können, das Du zumindest Klabautermann hier ausschliessen darfst. Wer in Twisteden schonmal gefahren ist und Kaffee & Kuchen sowie Gulaschsuppe im DJK-Heim genossen hat, dürfte sich doch mal zart gefragt haben, woher das ganze kommt.
Und die Antwort ist wahrlich kein Geheimnis (und ich bin ne Tratschtante, die da auch mal drauf hinweist), auch wenn sich viele vermutlich mit den Detailfragen/der konkreten Umsetzung von derlei Mengen in einer normalen Küche parallel zur (teilweise nicht ortsnah/im Tagespendelbereich durchgeführten) Berufstätigkeit weniger befassen.
Oder die Auswahl einer Strecke, deren Feintuning/KVP und Prüfung kurz vor dem Brevet.

Das Eventitis und Konsumentenhaltung (Vollkaskomentalität habe ich noch anders im Hinterkopf definiert) a la Pauschaltouri um sich greifen, ist indes ein Trend, der allenthalben zu beobachten ist. Und da werden dann eben auch Brevets "mitgenommen", eignen sich solche Sachen wie PBP ja auch für die Selbstvermarktung. Andererseits bin ich mir nicht sicher, ob gewisse Services nicht auch das Format für Leute öffnen oder erhalten, die sonst wegen gesundheitlicher Probleme außen vor wären.
Ohne Service Touren zu unternehmen - da wäre ich im Rahmen meiner Möglichkeiten durchaus interessiert. Nicht nur, weil ich mit der vielfach angebotenen Verpflegung Probleme kommen sehe und berüchtigter Lautschläfer bin.
 
ja, genau, self-sufficient, das meinte ich.
Sorry Andreas, aber wer soll das genau definieren. Amazonas- oder Rocky Mountaindurchquerungen ohne Geld?
Oder doch das Bewältigen einer vorgegebenen Strecke ohne ständige Begleitung, wohl aber mit einer durchaus auch (in diesem Fall im Voraus) bezahlten Hilfe des Veranstalters?
Wenn ich bei einem "normalen" Brevet an der Tanke stempeln lasse, bezahle ich meinen Kaffee und die Bockwurst doch auch. Oder das Zimmer, falls ich doch todmüde vom Rad zu fallen drohe.
Beim letzten LEL hat mir in den Lowlands auch niemand ein Mückenspray gereicht und es wäre auch niemand da gewesen, mir einen Ersatzschlauch zu reichen (war glücklicherweise nicht nötig ;)).
Und ja, ich habe es sehr gerne, wenn auf Radtouren (oder auch Brevets) an vorher festgelegten Punkten die Möglichkeit besteht, evtl. verbrauchte Resourcen wieder aufzufüllen.
Das war bei Karls Bayern-1200, bei HBK und bei BoB nicht anders.
Wie auch immer, nach meinem Empfinden ist LEL self-sufficient genug um daran teilnehmen zu müssen ;).
 
Sorry Andreas, aber wer soll das genau definieren. Amazonas- oder Rocky Mountaindurchquerungen ohne Geld?
Oder doch das Bewältigen einer vorgegebenen Strecke ohne ständige Begleitung, wohl aber mit einer durchaus auch (in diesem Fall im Voraus) bezahlten Hilfe des Veranstalters?.

Es gibt schon Versuche, das ziemlich genau zu definieren. Am weitesten gehen die Jungs vom Transcontinental Race, bei dem du strikt unsupported fahren musst. Was das genau sein soll, dazu gibt es längliche Ausführungen:
http://reportage.transcontinental.cc/?p=1351

Selbst eine Wasserflasche von einem Fremden anzunehmen ist da schon fast grenzwertig:

If a rider is in dire need of water it would, as a last resort and having exhausted all reasonable commercial and natural sources, seek water from private individuals. However riders shouldn’t make a habit of begging for aid in this way and should not access private property uninvited. Transcontinental is not a wilderness race; water is plentiful along the route and it is the rider’s responsibility to maintain a good supply from legitimate sources.


Sich eine Luftpumpe von einem anderen Fahrer zu leihen, ist dagegen ein absolutes No go.

You may not of think it as assistance dedicated to one particular rider from outside of the race. Nevertheless sharing equipment is a no-no in self-supported races and it is in the Transcontinental too. Each rider must come equipped for their own race and not be reliant on others. They must prepare as if they were completing the task entirely on their own and no-one else were taking part in the ride, only then are they truly self supported. This applies to the sharing of information as it does the sharing of tools, clothing and food and this includes navigation.

Meine Auslegung der Audax UK-Regeln im Vergleich zum Bikepacking / Transcontinental wäre die: Die Betonung der self sufficiency bei AUK bedeutet, dass du als Teilnehmer nicht vom Veranstalter erwarten kannst, dass er sich in irgendeiner Form um sich kümmert. Die von Crocodillo zitierte Passage zeigt aber, dass es eben auch nicht gegen die Regeln ist, wenn der Brevet-Organisator weitere Hilfen bereitstellen will. Dann ist und bleibt das trotzdem formal ein Brevet.

Beim Bikepacking hingegen ist es zwingend Voraussetzung, komplett unsupported zu fahren, ohne wenn und aber.
 
Man kann alles übertreiben. Irgendwann endet das bei einem brutalen Ausscheidungsrennen wie bei den Tributen von Panem.
 
Ich verstehe das Problem nicht. Bei PBP gibts Schilder und Crepes, bei LEL heiße Suppe undn Schlafplatz. Beides ist doch toll. Ich weiß doch, wo ich mich anmelde, und was mich dort erwartet. Möchte ichs ein bisschen netter, gehts nach Paris, versorgt nach London, oder auf mich allein gestellt der Familienkutsche hinterher in den Urlaub oder ins DIY, wo wir die Regeln vorher selbst festlegen. London-Istanbul ist ja eher für die Liebhaber, die ohne Hardcore ganz zappelig werden.

LG
 
Hallo Speedmanager,

Wenn ich bei einem "normalen" Brevet an der Tanke stempeln lasse, bezahle ich meinen Kaffee und die Bockwurst doch auch. Oder das Zimmer, falls ich doch todmüde vom Rad zu fallen drohe.[...]
Der große Unterschied ist, dass Du Dich nicht darauf verlassen kannst, an der nächsten Kontrolle verpflegt zu werden. Du musst überlegen, ob Du nur eine Bockwurst kaufst oder dazu ein paar Brötchen für unterwegs. Die Einkäufe kosten auch Zeit, mit der Du umgehen musst. Bei Hotelzimmern musst Du überlegen, ob Du im Voraus buchst (und dann einen gewissen Druck hast, das Zimmer rechtzeitig zu erreichen) oder ob Du spontan nach Zimmern guckst. Ich habe es beim 600er in Ostende darauf ankommen lassen, weil ich probieren wollte, durchzufahren. Ich war aber zu Müde (und es wurde auch kalt), und ich hatte Schwierigkeiten, eine geeignete Schlafmöglichkeit zu finden. Das sind Situationen, deren Bewältigung Teil der Herausforderung ist.

Wenn ich mich "nur" von Kontrolle zu Kontrolle durchhangele und nicht viel überlegen muss, ändert das den Charakter einer Fahrt.

Grüße
Andreas
 
Der große Unterschied ist, dass Du Dich nicht darauf verlassen kannst, an der nächsten Kontrolle verpflegt zu werden.
Ja super. Sch*ß auf die langsamen Fahrer, ist doch deren eigenes Problem, wenn denen die Schnelleren das Zeug in der Tanke wegfuttern. Sollen sie halt mehr mitnehmen (und noch langsamer werden). Ist ja auch cool, wenn die in langen Schlangen hinten stehen. Das polarisiert mehr. o_O

Ich war aber zu Müde (und es wurde auch kalt), und ich hatte Schwierigkeiten, eine geeignete Schlafmöglichkeit zu finden.
Kann Dir immer noch passieren wenn Du Dich verkalkulierst, wie weit Du noch kommst.

Das sind Situationen, deren Bewältigung Teil der Herausforderung ist.
Um mich einigen Stimmen aus YACF anzuschließen: 1400 Kilometer in GB sind auch so hart genug, da hat man die Gelegenheit, sich auch unter besten Bedingungen zu verrechnen und zu scheitern. Das:
Wenn ich mich "nur" von Kontrolle zu Kontrolle durchhangele und nicht viel überlegen muss, ändert das den Charakter einer Fahrt.

finde ich arg naiv und optimistisch.

Ich selbst bin nur einen einzigen 600er gefahren, der Deinen Ansprüchen genügen sollte. 11 freie (such sie Dir selbst) Kontrollen, Wegbeschreibung französich. Einen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass andere so viele mehr "wahre" Brevets gefahren sind.
Warum stößt Dir der Komfort von ausgesuchten und auf die Aufgabe eingestellten Kontrollen denn erst jetzt auf?
 
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