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LEL 2017

Hallo halbrenner,

Ich sehe es ja ähnlich wie Andreas, aber der Kommerz-Vorwurf ist dann wohl doch vielleicht etwas zu stark.
Ich habe den Begriff nicht ganz richtig verwendet. Ich wollte keinesfalls unterstellen, dass Audax UK Geld verdienen will. Sondern, dass ich es beim Audaxfahren nicht mag, dass Gefühl zu haben, für eine Leistung zu bezahlen. Das Gefühl, dem Organisator seine Kosten zu erstatten, finde ich viel angenehmer. Wie gesagt, man könnte die Zusatzleistungen optional machen. Berechtigte bekommen ein blaues Bändchen ums Handgelenk.

Grüße
Andreas
 

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Re: LEL 2017
Noch eine Überlegung zur Startgebühr.


Durch das wieder recht starke britische Pfund ist der Preis aus kontinentaleuropäischer Sicht in der Tat recht happig (442 Euro ggf plus Bankgebühren). Aber was die tatsächliche Kaufkraft betrifft, kannst du mit einem Pfund hier ungefähr genauso viel Kaufen wie mit einem Euro in Deutschland oder Frankreich.

Um die Kosten aus Sicht der Organisationen zu betrachen, sollte man daher 1:1 rechnen.

Wenn du so die Startgebühr von LEL und PBP vergleichst, wird eigentlich schnell deutlich, wie günstig LEL ist.

PBP kostete 115 Euro, was mutmaßlich die Fixkosten der Organisatoren abdeckte. Bei 4 Tagen waren das also 28.75 Euro pro Tag.

LEL dauert einen Tag länger und hat daher mutmaßlich höhere Fixkosten. Angekommen, pro Tag kostet die Organisation von LEL genauso viel wie die von PBP, läge die "nackte" Startgebühr bei rund 143.75 Euro (5 x 28.75).

Tatsächlich bezahlt man 320 Euro, also 176.25 Euro mehr - pro Tag also 35.25 Euro mehr. Für diese 35.25 Euro pro Tag bekommst du sämtliches Essen, Schlafplätze und Gepäcktransport. Ich habe meine Ausgaben bei PBP nicht nachgehalten, aber ich bin ziemlich sicher, dass ich mehr als 35 Euro pro Tag durchgebracht habe für Essen, Getränke, Schlafen und Duschen.
 
2013 sollte es, wenn ich das richtig im Kopf habe, 750 Startplätze geben. Die waren dann nach weniger als 24 Stunden vergriffen :eek:AUK hat dann 250 weitere Startplätze hinzugefügt, was damals das absolute Limit war. Am Ende konnte wohl jeder, der wollte, mitfahren. :daumen: Dieses Mal wird es 500 Startplätze mehr geben als 2013.
stimmt wohl nicht ganz: LEL's "money man" Roger schreibt auf YACF:

given the demand in 2013 ( and there was unsatisfied demand -- even with 1100 entries ) we felt that to give our foreign riders a fair chance of riding if they wished to we had to up the size of the field -- but as alwyn has pointed out - this means we have to rely on paid for support in areas such as catering and cleaning. So price goes up -- it then is clearly a different experience to nearly every audax ride in the calendar .

https://yacf.co.uk/forum/index.php?topic=93029.msg1916644#msg1916644[/QUOTE]
 
Für mich ist der Preis aber dennoch ein Ausschlusskriterium;
+1

Zumal ich zu denen gehöre, die in vollen Sälen kaum bis gar nicht "mal eben" schlafen können. Und bei der Verpflegung setze ich lieber auf Dinge von denen ich weiß, daß sie mir gut tun und v.a. wo ich nachvollziehen kann, was drin ist. Bei Fertigmampf schwebt immer das Damoklesschwert Natriumglutamat über dem Appetit und was ich bei einem Brevet nun als allerletztes brauchen könnte, wäre ein sich regelmäßig abschaltender Kopf.
Und meinen Kram karre ich auch lieber selber, da weiß ich wenigstens wo mein Handtuch ist.

Schade, für mich ist LEL damit zu teuer und over-supported und raus aus dem "must have". Obwohl es 2012, als ich aus einer längeren sehr schweren depressiven Phase heraus kam, für mich DAS Motivationsziel schlechthin war. Aber 2013 hab ich die Anmeldung dann um nen Tag verpasst und es war ratzfatz ausgebucht = neue Depression und nach einem unglücklichen Sturz im Februar auf Glatteis mit vermutlichen Knochenabruch und 6-wöchigem Pausieren, war das Radeljahr eh so gut wie gelaufen.
 
Wie gesagt, man könnte die Zusatzleistungen optional machen. Berechtigte bekommen ein blaues Bändchen ums Handgelenk.

Moin Andreas,

das würde aber eine Zwei-Klassen-Gesellschaft erzeugen und den Futterneid der Bändchen-Losen nähren. Die LEL-Veranstalter werden schon ihre Gründe für das Vorgehen haben. Wo das riesige Problem an Bargeld sein soll, leuchtet mir zwar nicht ein, aber okay (klar würde das einige Wartezeiten erzeugen).

PBP kann man auf jeden Fall für deutlich weniger Geld fahren. Ich hatte diverse Baguettes, paar Bananen und Croissants, 2mal warmes Essen, diverse Cola, ein paar Mal in Shops eingekauft, eine Übernachtung in einer Kontrollstelle für 4 EUR (oder was das war), keine Dusche; davor zwei Übernachtungen auf einem Campinglpatz für jeweills 9 EUR, danach im Auto im Parkdeck gepennt für 0 EUR - es geht also auch günstiger. :p:D

Viele Grüße

Lars
 
Für diese 35.25 Euro pro Tag bekommst du sämtliches Essen, Schlafplätze und Gepäcktransport.
da die Teilnehmeranzahl nur 1/4 von PBP beträgt gibt es dort gibt es dann hoffentlich keine Zeitraubenden Schlangen an der Ausgabe. Schlafplätze soweit ich gelesen habe, aber auch nur wenn verfügbar. Gepäcktransport naja da ich ein 12 Liter Beautycase auf meinem Langstreckler habe brauche ich das nicht.
PBP habt mich knapp 190€ gekostet (Startgebühr + Essen/Trinken/Schlafen/Duschen)
 
Wo das riesige Problem an Bargeld sein soll, leuchtet mir zwar nicht ein, aber okay (klar würde das einige Wartezeiten erzeugen).
Nein, weshalb sollte es das? Es hindert einen doch niemand daran und bei normalen "richtigen" Brevets ist das doch normal, daß man sich unterwegs entlang der Strecke selber einen Laden (aus)sucht und zwar genau DANN wenn man es für nötig erachtet, sich dort etwas warmes oder was kaltes holt und entweder vor Ort kurz mampft und pausiert, oder direkt weiterfährt und unterwegs isst/trinkt. Da hat man dann lediglich die ganz normalen, alltäglichen Wartezeiten vor einer Kasse, oder bis man die Bestellung aufgeben kann. Mit einem zentralem Versorgungsangebot sammeln sich aber hingegen völlig klarerweise die Brevetfahrertrauben und dann kommt es zu den unangenehmen langen Wartezeiten.

Gut, bei solchen MenschenMASSEN ist solch ein rund-um-die-Uhr Angebot und durchaus hilfreich. Jedoch, bei LEL hat man a) noch nicht solche Massen und b) wird das Argument man müsse für Verpflegung sorgen, weil es in Schottland streckenweise extrem dünn mit den normalen Ladengeschäften zugehen, dafür genutzt um die Komplettversorgung auf der gesamten Strecke zu rechtfertigen. Wenn da Logik mit im Spiel sein sollte, erschließt sie sich mir nicht.
Es geht ebene auch anders. WENN man das will. Will man aber nicht. Die Briten rechtfertigen das mit Pragmatismus und anderen Sprüchen, die m.E. aber allesamt nicht wirklich griffig sind und daher keine gute Begründung darstellen. So heißt es, daß wäre so hygienischer, wenn eine Person für alle die Wasserflaschen auffüllt. Geniale Logik, v.a. wenn diese eine Person sich nach dem letzten Klogang nicht die Pfoten wäscht und sich mit den Handschuhen dann einmal kurz an bereits verseuchten Stellen kratzt.
Ich möchte Probleme vermeiden, deswegen vermeide ich gerne die Stellen wo häufig systematische Fehler geschehen.
Und wenn man weiß es kommt ein Abschnitt mit dünner Versorgung, dann ist es für einen Randonneur doch selbstredend klar, daß man vorher genug bunkert und v.a. auch immer Reserven mitführt.

Die Leute die solche Fahrten nur mit einem absolut auf Kante genähtem Konzept fahren, tun dies auf eigenes und zwar entsprechend größeres Risiko. Dafür ist nicht der Organisator verantwortlich. Mich nervt dieses Alles Inklusive Denken und die verborgene "Vollkaskomentalität". (Besonders in UK, aber auch in Schottland hat sich dieses "Safety first" massiv verselbstständigt, sehr viele Stöhnen darüber, aber niemand begehrt auf.)
Es mag zwar bequem sein und vordergründig ein paar Vorteile haben, aber es läuft dann eben auf das hinaus, was Andreas schon kritisiert hat und was auch in dem Text bei Christoph Moder sehr schön herausgearbeitet ist und sich eben auch in den Grundzügen des Selbstverständnisses für diesen Sport niedergeschrieben ist: Der Herausforderung soll sich jeder Teilnehmer selber stellen, die Aufgabe selber bewältigen. Es gibt immer einen Weg, es gilt diesen zu finden. Es ist okay sich auch untereinander zu helfen, das ist sogar wünschenswert und stärkt unsere sozialen Kompetenzen.
Ich will aber nicht, daß mir ein Veranstalter wie eine große Mama alles vorsetzt und die gleichzeitig überall installierte Werkstatt mir meinen Zossen hier und da wieder hübsch herrichtet. Ich will das selber schaffen. Und ich möchte dies mit Anderen zusammen erleben können.

Die Zweiklassengesellschaft würde bestehen, ja. Aber anders als du meinst. Sie würde aus denen bestehen, die sich der Herausforderung komplett ehrlich stellen und denen die nur so tun.
Klar, das kann man auch komplett anders sehen und das ist auch in Ordnung so. So wird mir Ivo nachher bestimmt noch den Kopf hier waschen. Ändert aber nichts daran, wie ich solch eine Fahrt bestreiten möchte: Im ursprünglichen Sinne. Mit einem Minimum an finanziellem Aufwand, denn ich habe auch nicht so unbegrenzt viel Geld. Andere, besonders jene die sehr gerne so tun als wäre das nur eine Nebensächlichkeit, stecken m.E. schon viel zu tief drin in dieser Abhängigkeit, nur wird ihnen das nicht und vielleicht auch niemals klar werden.

Viele Manager und Menschen mit auch sonst zuviel Geld, buchen ja gerne die sauteuren Kurse bei Sport- und Naturgrößen, begeben sich ein Selbsterfahrungscamp in der Wüste, in den Bergen, oder sonstwo in der Wildnis von Schweden oder was weiß ich und dort stellen sie dann verwundert fest, was so alles auch mit ganz wenig geht und das Bescheidenheit ganz neue und bis dahin ungeahnte Kräfte freisetzen kann. Und dann wird wieder ein Selbsterfahrungsbuch vion einem VIP geschrieben und noch ein Vortrag gehalten usw. ...

Es reicht wenn man Brevets fährt und zwar ohne umfängliches Vollverpflegungsprogramm. Das stärkt das Bewußtsein für die eigenen Fähigkeiten und die v.a.auch die Selbstverantwortung für sorgsame und achtsame Vorbereitung ungemein.

Das aber selbst dann noch herausragende sportliche Spitzenleistungen möglich sind, hat Björn Lenhard nun vorbildhaft gezeigt. Danke dafür.
 
Es reicht wenn man Brevets fährt und zwar ohne umfängliches Vollverpflegungsprogramm. Das stärkt das Bewußtsein für die eigenen Fähigkeiten und die v.a.auch die Selbstverantwortung für sorgsame und achtsame Vorbereitung ungemein.
Klar, sehr cool. Wozu aber eigentlich ein Brevet? Das kannst Du doch auf einer Langstreckenfahrt für Dich ganz allein auch haben?

Das aber selbst dann noch herausragende sportliche Spitzenleistungen möglich sind, hat Björn Lenhard nun vorbildhaft gezeigt. Danke dafür.
Du scherzt? Ich glaube nicht, dass es irgendeine Veranstaltung gibt, die den Fahrern mehr Unterstützung liefert als PBP. Das fängt bei den Planern an, geht mit den Ausschilderen weiter über jede noch so triviale Funktion und hört bei den begeisterten Menschen am Strassenrand immer noch nicht auf. Ich vermute auch extrem günstige Mieten für die genutzten Gebäude usw usw.

Keine andere Nation auf der Welt könnte diese Art von Support durch Freiwillige liefern und dann muss halt mal was bezahlt werden. Sollte ja drin sein, bis 2017 etwas für dieses besondere Erlebnis zu sparen.

Abgesehen davon stimmt es: Du kannst in GB manchmal lange fahren, bis Du einen Laden zum Einkaufen findest und Du möchtest auch keine rund 1000 Leute auf die kleinen Läden loslassen.
Zumal niemand am Straßenrand steht und rund um die Uhr Kaffee, Wasser, Crêpes und Kuchen anbietet.
 
Wozu aber eigentlich ein Brevet? Das kannst Du doch auf einer Langstreckenfahrt für Dich ganz allein auch haben?

Ganz richtig, wer noch am Stempel-Heftchen festhält, ist nicht frei im Sinne des perfekten Randonneurs. Dieser würde eine Strecke auch ohne Homologierung fahren, denn selbst das ist nur Ballast.

Bezüglich Rundum-Sorglos-Paket muss man dann aber auch PBP kritisieren. Dort bekommt man überall den Arsch abgewischt (auch wenn mal das Klopapier ausgehen sollte). PBP und LEL bieten nahezu die gleiche Versorgung, der kleine Unterschied besteht in der Art der Bezahlung. Beide Veranstaltungen sind also nichts für echte Randonneure! Trotzdem habe ich gelernt, tolerant zu sein, und die Zwei-Klassen-Gesellschaft (in Wahrheit sind es viel mehr Klassen) darf bei Brevets zum Glück existieren.

Bei LEL scheint es Schwierigkeiten zu geben, Freiwillige und Finanzierung sicherzustellen. Daher beseitigen die Veranstalter diese Unsicherheit durch Vorkasse in voller Höhe. Bei dem Aufwand solch einer Großveranstaltung kann ich dies auch völlig nachvollziehen.

Dann kommt aber noch die starke Kaufkraft des Britischen Pfund dazu, und am Ende sage auch ich, dass die Veranstaltung sehr teuer ist. Ich widerspreche Deiner Kalkulation, @redfalo , am Ende überweist der deutsche Teilnehmer doch 442 Euro, egal ob das paritätisch 320 Euro wären oder nicht.
 
Klar, sehr cool. Wozu aber eigentlich ein Brevet? Das kannst Du doch auf einer Langstreckenfahrt für Dich ganz allein auch haben?
Allein kann ich nicht mit Anderen zusammen fahren. Sollte das wirklich so schwer zu erkennen sein?
Aber ja, ich fahre auch allein in der Weise. Mit Anderen die genauso ticken ist es aber auch nett, mitunter sogar netter, weil "der Mensch" nunmal ein soziales Wesen ist und ich bin auch mehr der Hundetyp (Hunde leben im Rudel), als der Katzentyp.

Du scherzt? Ich glaube nicht, dass es irgendeine Veranstaltung gibt, die den Fahrern mehr Unterstützung liefert als PBP.
Alles sollte immer im geltenden Zusammenhang betrachtet werden. Sollte das so schwer zu verstehen sein? Björn Lenhard wurde an den Kontroll- und Verpflegungsstellen eben nicht von Helferlein versorgt. Im Rahmen dessen was sich an der Spitze ansonsten abgespielt hat, ist das absolut vorbildlich.
Bei PBP holen sich aber auch genug Leute ihre Verpflegung eben nicht an den Kontrollstellen.

Das PBP ansonsten kein normales Brevet ist, darüber braucht man nicht zu streiten. Bei diesen Menschenmassen geht es anders auch nicht mehr. Daraus ergibt sich aber auch ein gewichtiger Knackpunkt für andere Veranstaltungen: Möchte man unbedingt groß werden, dann muss man sich auch den damit verbundenen Zwängen stellen und an anderer Stelle große Abstriche vornehmen. Oder möchte man die Abstriche eben nicht machen und wird daher eben nicht groß?

Abgesehen davon stimmt es: Du kannst in GB manchmal lange fahren, bis Du einen Laden zum Einkaufen findest und Du möchtest auch keine rund 1000 Leute auf die kleinen Läden loslassen.
Das ist in nicht wenigen Regionen in Brandenburg auch nicht viel anders. Aber sowas weiß man ja vorher und damit kann man pragmatische Lösungen suchen, für die sich manche Briten ja sogar rühmen. Z.B. kann man die Teilnehmerzahlen deutlich verkleinern, man kann den Läden sagen das in einem gewissen Zeitraum voraussichtlich deutlich mehr Radfahrer vorbeikommen. usw.

Solche Einschränkungen spiegeln das normale Leben wieder und damit bin ich wieder bei dem was ich vorher ausgeführt habe.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ganz richtig, wer noch am Stempel-Heftchen festhält, ist nicht frei im Sinne des perfekten Randonneurs. Dieser würde eine Strecke auch ohne Homologierung fahren, denn selbst das ist nur Ballast.
Den Sarkasmus, oder war es doch Ironie?, mal aussenvor gelassen, ja auch das habe ich schon gemacht. Bin Brevetstrecken ohne Anmeldung und daher ohne Heftchen gefahren. Das gilt aber als böse und deswegen bin ich bei Einigen hier nun richtig unten durch. Ich hab das aber nicht getan um die paar Euro zu sparen, sondern weil ich erst sehr kurzfristig entschied mitzukommen und die Anmeldung dann schon "durch" war und Nachmelden ging nicht. Schrecklich.

Nun versuch mal LEL ohne "Heftchen" und daher zu 100% unsupported zu fahren. Kann man ja machen. Was für Anfeindungen wären dann wohl die Folge? Hier, sollte man das laut zugeben und v.a. aber auf der Strecke? Hm??????

Ich will aber nicht provozieren. Ich mag die Britschen Inseln, ich mag die Landschaften, den Geruch, die Menschen, die schlechten Straßen :D und die ganze Athmosphäre. Und ganz besonders mag ich Schottland! (Hier nen paar Bildchen https://www.flickr.com/photos/46223965@N02/sets/72157626532226304 und hier ein paar Bildchen mehr einer anderen Reise https://www.flickr.com/photos/46223965@N02/sets/72157626626187497 )
Was ich nicht mag ist Stress und somatische Beschwerden. Und genau da beginnt LEL mich leider massiv zu beißen und zu verletzen. Find ich schade.
 
Hallo,

ich finde, der Preis und die gebotene Leistung machen die Geschichte zu einer organisierten kommerziellen Radreise. Vom Randonneursgeist, nämlich die Strecke ohne fremde Hilfe zu schaffen, bleibt da nicht viel übrig. Dann sollte Audax UK konsequent sein und es nicht als Brevet deklarieren, sondern als das, was es ist. Blöd auch, dass man fast zwei Jahre im Voraus reservieren muss, und dass für einen happigen Betrag.

Wegen der hohen Preise habe ich den Eindruck, es geht auch darum, Geld zu verdienen. Das ist an sich nicht verwerflich, aber dann bitte klar sagen, dass es ein kommerzielles Ereignis ist.

Hier mal eine Beschreibung, die ich zu fast 100% teile.

Grüße
Andreas
Ich habe mal auf der Webseite "Brevet" gesucht und zumindest nicht auf Anhieb gefunden. Deinem Wunsch, es nicht als solches zu deklarieren, sind sie also schon nachgekommen. :)

Es gibt dort auch einen Passus zu Begleitfahrzeugen, die wohl auch bei P-B-P immer mehr werden, und u.a. hier im Forum auch schon eine ähnliche Diskussion zu Randonneursgeist ausgelöst haben.

Zum Geld verdienen: Die meisten Helfer und Organisatoren arbeiten dort ehrenamtlich. Die große Ausnahme war die Verpflegung. In den Schulen wurden die Küchenteams bezahlt, was wohl die Qualität der Verpflegung deutlich verbessert haben soll (ich möchte nicht wissen, wie sie in den Vorjahren gewesen war). Wenn, dann bleibt der Überschuss bei Audax. Im britischen Forum gab es dazu letztes Jahr eine heftige Diskussion, ob man zumindest temporär für die Organisation Leute einstellen sollte, nachdem schon für 2013 unterstellt worden war, das z.B. Danial Webb ein Gehalt bekäme.

Und zum Preis vielleicht noch der Hinweis, das der aktuelle Wechselkurs Pfund-Euro zwar nicht ganz so extrem daneben ist, wie Franken-Euro, aber es dadurch für uns im Euro-Raum teurer ist.
 
Allein kann ich nicht mit Anderen zusammen fahren. Sollte das wirklich so schwer zu erkennen sein?
Aber ja, ich fahre auch allein in der Weise. Mit Anderen die genauso ticken ist es aber auch nett, mitunter sogar netter, weil "der Mensch" nunmal ein soziales Wesen ist und ich bin auch mehr der Hundetyp (Hunde leben im Rudel), als der Katzentyp.
Du hast doch durchaus die Möglichkeit, in GB "shoestring" Brevets zu fahren. Die sollten doch ganz Deinen Vorstellungen entsprechen. Die riesigen Veranstaltungen PBP und LEL gehen halt nicht so. Man kann nicht so viele Leute auf die nackte Landschaft loslassen, die stehen sich doch überall gegenseitig im Weg, wenn man keine Massenangebote für Übernachtung, Verpflegung und technischen Service anbietet. Wenn dann Abläufe durch ein All-inklusive-Packet beschleunigt werden (ich erinnere an die Engpässe bei PBP in den Kontrollen durch das Kassieren), kommt das jedem zugute. Auch dem, der sich nicht bei jeder Gelegenheit den Pansen vollschlägt oder seine Rerserveschaltzüge selbst dabei hat und montieren kann, und sei es nur, weil kein rollender Zombie ihn vom Rad holt.

Aber es gibt ja noch genug andere, kleine, feine Veranstaltungen, die dann mehr Deiner Vorstellung entsprechen.


Björn Lenhard wurde an den Kontroll- und Verpflegungsstellen eben nicht von Helferlein versorgt. Im Rahmen dessen was sich an der Spitze ansonsten abgespielt hat, ist das absolut vorbildlich.
Begleitfahrzeuge sind eine ganz andere Baustelle. Abgesehen davon haben die lokalen Helfer Björn unterstützt, nachdem sie mitbekommen haben, was da abgeht. Z.B. wurde er an die Spitze der Schlangen geführt. Oder sollte ich seinen Bericht mit dem eines anderen verwechseln? Meinst Du nicht, dass die gesammelte Begeisterung der Franzosen ob seines Ritts ihn nicht auch noch zusätzlich angespornt und motiviert haben? Darauf könntest Du z.B. in GB lange warten.

Bei PBP holen sich aber auch genug Leute ihre Verpflegung eben nicht an den Kontrollstellen.
Und auch das funktioniert wieder nur, weil es genug Leute gibt, die sich innerhalb der Kontrollen verpflegen und weil die radbegeisterten Franzosen rund um die Uhr ein Angebot am Strassenrand aufrechterhalten. Darauf kannst Du überall sonst auch lange warten.

Das ist in nicht wenigen Regionen in Brandenburg auch nicht viel anders.
Bei den paar Männeken, die da fahren, ist das wohl auch kein Problem. Und echt - bei einem 600er müsste man ja nicht mal unbedingt aus dem Rad steigen. Entsprechendes Rad vorrausgesetzt. :D
Oberhalb davon werden die meisten von uns schon etwas mürbe.

Z.B. kann man die Teilnehmerzahlen deutlich verkleinern
Klar kann man. Dann sind die Startplätze weg, bevor die meisten begriffen haben, dass man sich anmelden sollte. Wahrscheinlich bekommst Du dann auch keinen und hast dann einen anderen Grund, warum Du nicht teilnehmen kannst. :rolleyes:

Den Sarkasmus, oder war es doch Ironie?, mal aussenvor gelassen, ja auch das habe ich schon gemacht. Bin Brevetstrecken ohne Anmeldung und daher ohne Heftchen gefahren. Das gilt aber als böse und deswegen bin ich bei Einigen hier nun richtig unten durch. Ich hab das aber nicht getan um die paar Euro zu sparen, sondern weil ich erst sehr kurzfristig entschied mitzukommen und die Anmeldung dann schon "durch" war und Nachmelden ging nicht. Schrecklich.
Das ist ein deutsches Problem. In anderen Ländern ist man einfach morgens rechtzeitig am Start. Unter Umständen muss man dann seine Brevetkarte selbst ausfüllen, aber das sollte Dir ja eher zusagen.
Abgesehen davon: Es soll also eine Gruppenveranstaltung organisiert werden, aber ganz billig und einfach? Wie wäre es, wenn Du selbst so etwas nach Deinen Vorstellungen auf die Beine stellst und schaust, wie es angenommen wird?

Nun versuch mal LEL ohne "Heftchen" und daher zu 100% unsupported zu fahren. Kann man ja machen. Was für Anfeindungen wären dann wohl die Folge? Hier, sollte man das laut zugeben und v.a. aber auf der Strecke? Hm??????

Mach doch? Du bist in einem freien Land und es sind öffentliche Strassen. Übrigens auch in .de.
Wenn mir ein Veranstalter z.B. mit "Ich homologiere Dich nicht, wenn Du ohne Helm fährst" kommen würde und ich wollte die Strecke unbedingt fahren, würde ich das einfach tun.

Was ich nicht mag ist Stress und somatische Beschwerden. Und genau da beginnt LEL mich leider massiv zu beißen und zu verletzen. Find ich schade.
Ich sehe das Problem nicht. Wo ist der Stress? In drei Jahren das Geld dafür ansparen? Himmel, die Fahrt zum Start und zurück kostet Dich schätzungsweise ebenso viel und das Essen ist durchaus genießbar. Sie füttern sogar Vegetarier richtig gut, was die Franzosen wahrscheinlich nie so richtig in den Griff bekommen. ;)
 
Jedrik, ich verzichte mal auf zig Zitate und versuche mich kurz zu fassen.

Wie ich weiter oben schon andeutete, ich mag Schottland. Und ich mag es ähnlich gepolte "Verrückte" zu treffen. LEL hat da bei mir einen angenehm schwingenden Nerv getroffen. Andere Fahrten sind andere Fahrten. Es gibt aber kein anderes LEL.
Redfalo hat im YACF zwar auf den Westhighland 1200er verwiesen, aber da startet man nicht vom leicht und günstig zu erreichenden London aus. Da braucht es also entweder die wieder vergleichsweise teure Newcastle Fähre + Zug, oder eine das Sitzfleisch sehr anstrengende weitere Busfahrt (für wenig Geld), oder man nimmt den Billigflieger+Zug und muss sich mit nem Radkoffer herumprügeln.Oder man baut es in einen Radurlaub mit ein.
Ich bin mit Andreas aber tatsächlich wegen dem Westhighland 1200er am überlegen. Mal schauen wie sich das so ergibt.

Und die An- und Abreise nach/von London läßts ich sehr wohl ausgesprochen günstig bewerkstelligen. Wenn man sich einzuschränken weiß. Der Eurostar fällt inzwischen leider raus, aufgrund der behämmerten Gepäckgrößenbestimmungen. Aber dann gibt es da noch Busse... Oder wenn man die Zeit hat, kann man auch mit dem Rad anreisen und den Euroshuttle nehmen. Kostet alles nur sehr wenig.

LEL mit wengier Teilnehmern - ich hatte das absichtlich nicht weiter ausgeführt. Da du aber .. nun ja, pragmatisch weiterdenken. Ein klassicher Brevet mit minimalem Organisationsaufwand läßt sich, wie das bei den 600ern ja auch der Fall ist, jedes Jahr anbieten. Weshalb also nicht auch ein 1400er? Wenn man das will, dann geht das.
Um dann aber aufgrund der Beliebtheit und um in einem 4-Jahresrythmus zu bleiben, kann man jedem Teilnehmer nur einmal in 4 Jahren die Teilnahme erlauben. Zack, hat man bei max. 500 Teilmehmern, 2000 verschiedene Leute in 4 Jahren und damit mehr als das jetzt bei ungleich größerem Aufwand der Fall ist. Na sowas.
Würde sich dann aber nicht so groooooss darstellen. Vielleicht spielt da auch das Ego eine Rolle. Ich weiß es nicht. Vielleicht glaubt man sich auch nur in so einem Zwang zu befinden, daß nur größer = besser ist.

Das mit der nicht mehr möglichen Nachmeldung war ein Audax in UK... der Organisator ist von der alten Sorte, hat nicht einmal Internet.
Bei dem Audax im Januar war der Organisator (ein anderer, der hat auch Internet) mit seinen wenigen Helfern aber voll am Anschlag, denn da hatten sich nicht weniger als 175 Leute (weil PBP Jahr und frühe Quali..) für den 200er angemeldet. ;) ( Bilder https://www.flickr.com/photos/46223965@N02/sets/72157650393992855 )

Ich sehe das Problem nicht. Wo ist der Stress?
Dann sei froh darüber, daß du es nicht verstehst und dich die Volkskrankheit "Depression" noch nicht ereilt hat.

Selber machen ... ja, sagt sich immer sehr leicht. Ich hab vorhin Andreas auch vorgeschlagen man könne ja für die Wintersonnenwende auch hier was organisieren, anstatt für viel Geld nach Tours zu reisen. Vielleicht wird ja aus dem Gedanken noch etwas mehr ..
 
Wie schon oben geschrieben wurde, sind PBP und LEL Massenveranstaltungen, die eine entsprechende Logistik erfordern. Das kostet nun mal Geld, außerdem ist die Anreise teuer und das GBP teuer. Das ist natürlich ärgerlich, aber nicht zu ändern. Wenn man einen 1200er mit wenigen Teilnehmern und wenig Organisation möchte, wäre vielleicht Karls 1200er Rundfahrt durch Bayern eine Überlegung wert.
 
Nach PBP habe ich einen Eindruck bekommen, wie aufwändig die Organisation solch einer Veranstaltung ist. Ich glaube dass LEL einfach beliebt ist/beliebter wird, und das ganz ohne Hype durch den Veranstalter. Das macht es zu einer Mammutaufgabe. Und so wie ich es mitbekommen habe wurde durchaus auch diskutiert, ob LEL überhaupt angeboten werden kann.
 
Viele Sachen haben ja so ihre eingebauten Widersprüche. Mit 1000 oder 6000 Leuten durch eine Landschaft ziehen und gleichzeitig von Autarkie träumen zu wollen, ist wohl so einer. Da ist mir ein Organisator, der sagt, er wolle die Verwirklichung anderer nicht auf Ausnutzung seiner Helfer fußen lassen, doch sehr lieb. Ansonsten hat @redfalo die Organisationsmechanik oben ja gut beschrieben.
 
Viele Sachen haben ja so ihre eingebauten Widersprüche. Mit 1000 oder 6000 Leuten durch eine Landschaft ziehen und gleichzeitig von Autarkie träumen zu wollen, ist wohl so einer. .
Der Widerspruch ist hier ein anderer. Du hast entweder nicht gelesen was ich geschrieben habe, oder es nicht (richtig) verstanden, oder es nicht verstehen wollen, oder was auch immer.

Mit 1000 Leuten hat man ein Problem. Mit deutlich weniger Leuten, wie vor 2013, ich habe konkret max. 500 genannt, hat man dieses Problem so nicht und dann geht es anders. Aber wie schon mehrfach gesagt: Es geht nur, wenn man es auch will. Und das scheint auch für richtiges sinnentnehmendes Lesen zu gelten.
 
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