• Hallo Gast, wir suchen den Renner der Woche 🚴 - vielleicht hast du ein passendes Rennrad in deiner Garage? Alle Infos

Wintertrainingslager in Thailand

fitfor

Neuer Benutzer
Registriert
2 März 2010
Beiträge
1
Reaktionspunkte
0
Reisebericht Kurzform…

Wie soll ein Wintertrainingslager sein?

Warm, trocken, abwechslungsreich, erschwinglich, spassig.

Wichtig sind: Eine hohe Garantie für gutes Wetter, flache und bergige Profile, sichere Strassen, vernünftiger Asphalt, Infrastruktur für Fahrradersatzteile und Reparaturen, treffen von Gleichgesinnten.

All das bekommt man in Thailand!

Beim surfen im Internet nach geeigneten Gebieten für ein schönes Trainingslager fand ich die homepage von Thomas Wiegand: www.bamboo-village-lake.com. Thomas ist ein deutscher IT Spezialist, der sich vor vier Jahren erst in das Land und fast parallel in eine Frau verliebt hat. Seit dem lebt er in Chiang Mai und baut eifrig an einem Trainingscamp für Hobby- und Profisportler. Thomas ist engagierter Radsportler und durch seine ständige Ausfahrten mittlerweile so fit, dass er bei allen wichtigen asiatischen Rennen vorne mitfährt. Sozusagen nebenbei trainiert er die laotische Frauenmannschaft als Co Trainer mit.

Bamboo Lake Village liegt etwas ausserhalb der Stadt an einer ruhigen Seitenstrasse. In familiärer Atmosphäre lässt es sich in neuen, sauberen und zweckmässig ausgestatteten Bungalows gut und günstig leben. Eine Übernachtung im Bungalow kostet für zwei Personen circa 12 Euro inklusive Frühstück. Unglaublich aber wahr!!!! Da alles andere auch äusserst günstig ist, kommt man bei normaler Lebensführung mit zusätzlichen 10 Euro am Tag locker aus. Inklusive Essen, Trinken und gelegentlichem Besuch der vielen Sehenswürdigkeiten: Heisse Quellen, Elefantencamp, Schlangenfarm, Tempelanlagen u v m.

Morgens trifft man sich zum gemeinschaftlichen Frühstück im Freien. (Temparatur morgens circa 20 Grad, gegen 11 Uhr 25 Grad). Gegen 9 Uhr geht es dann, wenn gewünscht, in der Gruppe los. Da alle Leistungsklassen vertreten sind (vom z. B. Europameister im Duathlon bis zum Hobbyfahrer) werden die Touren allabendlich gemeinsam besprochen und überlegt, wie gefahren wird. Alle Wünsche werden berücksichtigt und es kommt jeder auf seine Kosten! Wenn zusätzliche Lauf- oder Schwimmeinheiten gewünscht sind: Kein Problem: geeignete Wege, Pools und Seen gibt es zur Genüge….

Ich hatte leider nur sechs Tage Zeit, da ich im Vorfeld beruflich in Bangkok, der Metropole Thailands, zu tun hatte. Thomas organisierte den Flughafentransfer und seine Frau ein Leihrad beim örtlichen Radhändler: einem thailändischen Nationalfahrer. Das Material ist gut in Schuss und allen Anforderungen gewachsen. Am ersten Tag hat Thomas mich in die Infrstruktur eingewiesen und mir einen kurzen Überblick über die Umgebung verschafft – natürlich mit dem Rad! Anfangs war ich wegen der asiatischen Verkehrsverhältnisse und dem Linksverkehr sehr skeptisch. Auf den ersten Blick ist es etwas chaotisch – bei näherem Hinsehen zeigt sich jedoch, dass der Verkehr von gegenseitiger Rücksichtsnahme geprägt ist….dennoch ist es angebracht, konzentriert zu fahren. Der erste Tag war geprägt von ein paar locker gefahrenen Kilometern im Bereich des Zentrums, der Anfahrt auf den „Hausberg“ Doi Suthep und dem Essen für 25 cent im Bereich der Universität von Chiang Mai.

Tag zwei: Der Huay Thung Tao' See, 15 km vom Zentrum entfernt, ist wunderschön und von einer sehr gut geteerten, quasi verkehrsfreien Strasse umgeben. Einmal dort angekommen, ist man jedoch geneigt, sich auf einen der zahllosen überdachten Tisch/Bank Kombinationen aus Holz zu begeben und sich auszuruhen. Dazu gibt es frische Früchte für 45 cent und Thai Essen a la carte für ein bis zwei Euro –inklusive Getränke!!!!

Tag drei war die erste längere Etappe: 110 km mit 1800 Höhenmetern. Die sehr gut ausgebaute Strasse mit teilweise verkehrsfreien Teilstrecken ist was für echte Bergfreaks…Anstiege bis 20 Prozent und angenehme Abfahrten wechseln sich ab. Der amtierende Europameister im Duathlon, Andy, nutzte die Tatsache meines Mitfahrens dazu, alle Berge gleich zweifach zu fahren…..irgendwie war er ein bischen schneller…..:) In diesem Zusammenhang sei erwähnt, dass man bei Temperaturen um die 30 Grad viel trinken sollte….auch dies ist sehr einfach zu organisieren, da es quasi überall kleine Händler gibt, bei denen man Getränke, Kekse und frische Früchte kaufen kann. Ein Liter Wasser kostet jeweils fünf bis zehn cent. Gut organisiert war an diesem Tag ein Begleitfahrzeug, welches zusätzlich am Berg mit Bananen und frischem Wasser half. So mancher Anstieg war schliesslich nur im Stehen zu bewältigen.

Der vierte Tag war ein Ruhetag. Auf Grund der begrenzten Zeit bin ich jedoch zweieinhalb Stunden locker um das Stadtzentrum auf einer gut ausgebauten Strasse gerollt. Dank der Einweisung von Thomas am ersten Tag und einer entsprechenden Strassenkarte ist dies einfach möglich.

Am fünften Tag bin ich auf eigene Faust losgeradelt. Auf beiden Seiten des durch die Stadt fliessenden Flusses Nam Ping lässt es sich auf einer einspurigen Strasse sehr schön rollen. Da es immer am Fluss entlang geht, ist die Orientierung einfach. Dennoch bin ich einmal vom rechten Weg abgekommen und durch ein kleines Dorf und eine Plantage geradelt. Die dort lebenden Hunde sorgten auf der Tour für kleine Sprinteinheiten (Hunde die bellen beissen nicht, aber wissen das die thailändischen Hunde auch??). Es zeigt sich jedoch, dass die Hunde, wenn überhaupt, kurz bellen, ein paar Meter laufen und sich dann wieder zum Mittagsschlaf in die Sonne legen. Nach einem Umweg von einer Stunde bin ich am Ausgangspunkt angekommen und habe die Tour fortgeführt. Nach insgesamt fünf Stunden bin ich rundum zufrieden und gesund in Chiang Mai angekommen.

Am sechsten Tag war wieder lockeres Radeln um das Zentrum von Chiang Mai angesagt. Mit Pause fünf Stunden, Koffer packen und ab Richtung Heimat…..

Immer wieder……..
 
Zurück
Oben Unten