AW: Wien
gueldensternn glaubt, genügend geduld zu haben, mir abfahrtstechnik beizubringen
...einfach mal hinter Krebs den Leithaberg runterdonnern,
Bremsen nicht betätigen, am Lenker festkrallen und cool bleiben.
Noch ein kurzer Bericht vom Rennverlauf: Gueldensternn und Krebs haben sich gleich frech vorne eingereiht. Es ging pünktlich - für Gerald68 überraschend pünktlich - los, aber wir mussten ja über den Bahnschranken. Am Leithaberg hat sich unser Dreierteam dann intuitiv gefunden. Gueldensternn hätte vielleicht einen Drang zur ersten Gruppe gehabt, was ich aber durch langsameres Fahren unterbunden habe. Ich wollte heuer ohne Absteigen durchfahren. Unser Gruppetto besteht aus einem guten Dutzend motivierten Radlern. Einer ist besonders motiviert und macht brav Tempo. Irgendwann verlässt er uns nach vorne, gemeinsam mit einem von der ersten Gruppe, der durch einen Defekt aufgehalten wurde. Das Tempo passt für uns, nach dem Leithaberg trägt uns Rückennwind. Dieser wird dann nach der zweiten kleinen Steigung eher zu Seitenwind. Aber unsere Gruppe schrumpft - still und leise verabschiedet sich einer nach dem anderen nach hinten. Wir beteiligen uns dann auch brav an der Führungsarbeit. Gegen Ende der dritten Runde sind wir dann zu fünft: Ein Sereno Fahrer, ein älterer Vermummter und wir drei. Beim Wassertanken gibt es eine Schrecksekunde für Gueldensternn: Eine Betreuerin springt ihm vor das Rad und ich sehe im Augenwinkel, wie die beiden zusammenknallen. Aber zum Glück ohne ernste Folgen. Von diesem Zwischenfall abgesehen ist es aber ein absolut vernünftiger Radmarathon. Der frühere Start der 160km Fahrer macht das Feld kleiner und dieses besteht doch eher aus routinierteren Fahrern. Runde vier wird spannend: Der Sereno Fahrer ist schon ziemlich blau und der Ältere war auch schon vitaler. Wir drei stehen abwechselnd im Wind und überlegen uns - oder zumindest ich hab mich mit dem frechen Gedanken gepielt - ob wir die beiden abschütteln sollen. Das Ende der kleinen Steigung wäre eine gute Gelegenheit für eine koordinierte Überraschungsaktion gewesen. Gueldensternn und Krebs sehen beide noch gut aus und ich würde es mir auch noch zutrauen. Aber irgendwie verabsäume ich das mit den beiden zu koordinieren und so pressen wir alle zusammen nach Purbach. Auch gut. Auf der Zielgeraden sind die beiden anderen plötzlich wieder bei Kräften, aber wir ringen sie dann doch nieder. Angesichts des Zielsprints hätte man die beiden doch in der Pampa stehen lassen sollen.
Eine schöne Überraschung unsere Platzierungen am Podest im Teambewerb. Endlich holt Radcore Blumentöpfe und das sogar ohne eine Kategorie zu erfinden! Für nächstes Jahr müssen wir das so deixeln, dass alle aufs Podest kommen. Schade, dass wir früher abrauschen mussten. Sorry Gerald.
Die Burgenländer haben den Radmarathon wieder sehr sympathisch organisiert: Jeder kriegt ein Flascherl Wein, keine Chipkaution, ein bisserl patscherte aber umso herzlichere Siegerehrung und köstlichen grünen Veltliner. Danke an alle, auch an unsere Rennleitung und Chefmechaniker, der nächstes Jahr hoffentlich wieder höchstpersönlich am Start sein wird!
