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Was macht ein guter Laufradsatz...

macMeck

Schönwetterfahrer
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Was macht ein guter Laufradsatz anders als ein Schlechter? Hier wird so viel über die verschiedenen LRS diskutiert, und mir ist schon klar, dass da jeder so seine persönlichen Präferenzen hat.
Also mal ganz objektiv: Wo merkt man die wirklichen Unterschiede beim Fahren? Ich will keine Kaufempfehlungen sondern Fakten, Fakten, Fakten! ;)

Danke schon mal für eure Aufklärungsversuche...

macMeck
 
Gewicht / Haltbarkeit / Günstig (Davon gehen schonmal immer zwei Sachen)

dazu dann noch die Komponente Aerodynamik.

Die einen Laufräder rollen, bei anderen denkt man jemand hätten ne Turbo gezündet ...
 
Marthaler schrieb:
Also, Amnesia, bei welchen wird der Turbo gezündet?

Freundlich fragend
Marthaler
Ich drängle mich mal vor: Bei meinen Zipp Schlauchies. Donnerzack, plötzlich kachelt man die gleiche Strecke mit nem Schnitt, der deutlich höher liegt. Auf 70km war es - glaube ich - ein um 3km/h erhöhter Schnitt. Mag sein, dass meine animalische Psyche etwas nachgeholfen hat. Bei dem Preis wäre es etwas unangenehm gewesen, wenn alles beim alten geblieben wäre. Haltbar, leicht und schnell - günstig nicht.
 
macMeck schrieb:
Was macht ein guter Laufradsatz anders als ein Schlechter? Hier wird so viel über die verschiedenen LRS diskutiert, und mir ist schon klar, dass da jeder so seine persönlichen Präferenzen hat.
Also mal ganz objektiv: Wo merkt man die wirklichen Unterschiede beim Fahren? Ich will keine Kaufempfehlungen sondern Fakten, Fakten, Fakten! ;)

Danke schon mal für eure Aufklärungsversuche...

macMeck

Um mal ein paar wesentliche Fakten - aus meiner persönlichen Sicht - zu nennen, was zu einem guten LRS gehört:

- leicht
- steif
- sauber verarbeitet: z.Bsp. überdrehte Felgenflanken bei Alu-Felgen
- leichtlaufende Lager, die sauber gedichtet und einfach zu warten sind
- haltbare Kassettenaufnahmen, die nicht nach 1000km schon Kerbungen haben, daß man die KAssetten nur noch mit Gewalt demontieren kann

Aerodynamik und Optik haben aus meiner Sicht nix mit Qualität zu tun, sondern das sind mehr oder weniger wichtige Eigenschaften, die aber keine Klassifizierung in gut oder schlecht rechtfertigen.
 
@macMeck
Ein paar Fakten und meine Erfahrungen mit Laufradsätzen habe ich hier gepostet. [Update auf neuesten Stand kommt in den nächsten Tagen]
Feedback erwünscht :D
Gruss
BaIP
 
BaIP schrieb:
Feedback erwünscht :D
Ich kenne mich zwar mit Carbonfelgen nicht aus, halte aber deinen ersten Abschnitt für übertrieben, insbesondere, was das Überfahren von Unebenheiten angeht.
Vielleicht meldet sich ja jemand, der sich damit auskennt.

Aerodynamik:
Zur Aerodynamik trägt das Felgendesign, die Anzahl Speichen sowie die Speichenform wesentlich bei
Die Speichenform würde ich da ausklammern oder zumindest nicht als wesentlich bezeichnen.

Der Unterschied ist ca. 10% weniger Leistungsbedarf im Flachland.
Woher hast du das?

Steifigkeit:
Radial eingespeichte Laufräder bringen kaum Elastizität (die Speichen werden direkt auf Zug belastet, nur wenige Speichen „tragen“).
Auch beim radialen Laufrad tragen alle Speichen.

Besonders beim Hinterrad, bei dem auf der Ritzelseite meist sehr steil eingespeicht wird, reißen die Speichen schnell;
Das hört sich so an als ob da Speichenrisse an der Tagesordnung sind.

Campa hat mit dem G3 Einspeichsystem doppelt so viele Speichen auf die Ritzelseite gebracht, um hier mehr Stabilität und Steifigkeit zu schaffen.
Das hat Campagnolo nicht getan.
Campagnolo hat bei dem G3 System nicht rechts Speichen hinzugefügt, sondern links die Hälfte der Speichen entfernt!
Es wurde damit überflüssiges Material entfernt, also das Gewicht verringert; die Aerodynamik wurde verbessert und die verbleibenden Speichen haben nun eine höhere Spannung und damit eine höhere Sicherheit gegen Riß.

Die Gefahr bei hoher Speichenspannung ist, dass die Speichen an der Biegung in der Nabe brechen; diese Schwachstelle haben alle aus Draht gezogenen und gebogenen Speichen;Sapim schmiedet die CXray Speichen, da treten die Probleme nicht auf
Die CX Ray sind meines Wissens auch normale gezogene Speichen, die in der Mitte breit geklopft wurden. Ihr Speichenbogen ist genauso anfälig wie der von anderen Speichen.
 
gebogene Speichen haben nur Nachteile, ich verstehe nicht warum es fast keine geraden gibt

Radial würde ich nicht am Antriebsrad auf beiden Seiten machen ;)
 
@AndreasIllesch
Ich kenne mich zwar mit Carbonfelgen nicht aus, halte aber deinen ersten Abschnitt für übertrieben, insbesondere, was das Überfahren von Unebenheiten angeht.
Vielleicht meldet sich ja jemand, der sich damit auskennt.

Zwei Kollegen aus unserem Club hatten innerhalb von 2 Monaten beide ihre Carbonfelgen am Rand zerbröselt, als ich den Text verfasst hatte. Beide schwören, sie hätten miindestens 7 bar drin gehabt ...

Aerodynamik:
Die Speichenform würde ich da ausklammern oder zumindest nicht als wesentlich bezeichnen.

Messerspeichen sind laut diversen Tests in der Tour aerodynamisch von Vorteil gegenüber Rundspeichen.

Der Unterschied ist ca. 10% weniger Leistungsbedarf im Flachland.
Woher hast du das?

Tour Laufrad-Test 2003.

Steifigkeit:
Auch beim radialen Laufrad tragen alle Speichen.

Wenn das LR gut eingespeicht ist, sind alle Speichen auf ~gleicher Spannung. Die Speichen, die gegenüber der Aufstandsfläche sind, werden am meisten gedehnt, die an der Aufstandsfläche am wenigsten (sozusagen etwas entlastet). Die Speichen orthogonal dazu verhalten sich neutral. Die Verteilung der Kräfte bündelt sich daher.
Frage: Ist das bei gekreuzt eingespeichten LR genauso oder warum bieten die mehr Elastizität bzw. gefühlten Komfort bei nahezu gleicher Spannung?

Das hört sich so an als ob da Speichenrisse an der Tagesordnung sind.
In 2003, als die Seite geschrieben wurde, hatten wir tatsächlich mengenweise Speichenbrüche im Club (so bei jeder 5. Ausfahrt war ein Fall dabei). Anscheinend sind die Laufräder inzwischen besser geworden (oder die Kollegen achten jetzt mehr auf gleichmässige Speichenspannung), denn jetzt treten Speichenbrüche seltener auf - es gibt sie aber noch [letztes WE, Ksyrium Elite, Ritzelseite].

Das hat Campagnolo nicht getan.
Campagnolo hat bei dem G3 System nicht rechts Speichen hinzugefügt, sondern links die Hälfte der Speichen entfernt!
Es wurde damit überflüssiges Material entfernt, also das Gewicht verringert; die Aerodynamik wurde verbessert und die verbleibenden Speichen haben nun eine höhere Spannung und damit eine höhere Sicherheit gegen Riß.

Gut, Deine Sicht klingt besser :)

Die CX Ray sind meines Wissens auch normale gezogene Speichen, die in der Mitte breit geklopft wurden. Ihr Speichenbogen ist genauso anfälig wie der von anderen Speichen.
Die CX Ray sind AFAIK geschmiedet, also die Enden in warmem Zustand umgebogen. Beim schnöden Kaltverbiegen leidet die Zugkraftstabilität. Die CX-Ray in meinem LRS sind so stark gespannt, da würden die DT schon reissen. Ich mag halt gern einen stabilen LRS für die Berge ;)

P.S.: Vielen Dank für die Kommentare, ich werde die Seite bei Zeiten überarbeiten

@xrated
gebogene Speichen haben nur Nachteile, ich verstehe nicht warum es fast keine geraden gibt
Die Nabe wird für gerade Speichen komplizierter und muss stabiler ausgelegt werden (mehr Gewicht).

Radial würde ich nicht am Antriebsrad auf beiden Seiten machen
Gute Idee :D
Habe ich irgendwo von radial eingespeichten Hinterrädern geschrieben? Wäre ja oberpeinlich :o
 
BaIP schrieb:
Zwei Kollegen aus unserem Club hatten innerhalb von 2 Monaten beide ihre Carbonfelgen am Rand zerbröselt, als ich den Text verfasst hatte. Beide schwören, sie hätten miindestens 7 bar drin gehabt
Oh, schon zwei Fälle...

BaIP schrieb:
Messerspeichen sind laut diversen Tests in der Tour aerodynamisch von Vorteil gegenüber Rundspeichen.
Sicher sind sie das. Aber nicht viel. Besonders nicht bei Seitenwind.
Die 10 % Leistungseinsparung kommen mir ziemlich viel vor. Zwischen welchen Laufrädern war denn dieser Unterschied?

BaIP schrieb:
Die Speichen, die gegenüber der Aufstandsfläche sind, werden am meisten gedehnt, die an der Aufstandsfläche am wenigsten (sozusagen etwas entlastet). Die Speichen orthogonal dazu verhalten sich neutral. Die Verteilung der Kräfte bündelt sich daher.
Das ist nicht so.
Die Felge wird am Auflagepunkt plattgedrückt. Die zwei Speichen an der Stelle verringern ihre Spannung. Die direkt benachbarten Speichen erhöhen ihre Spannung. Kurz gesagt: am Auflagepunkt gibt es eine kleine Kompressionszone, wo sich Speichenspannungen ändern, ansonsten halten alle Speichen ihre Spannung.
Dazu empfehle ich das Laufradbuch vom Jobst Brandt, ich kann's dir per Email schicken.

BaIP schrieb:
Frage: Ist das bei gekreuzt eingespeichten LR genauso oder warum bieten die mehr Elastizität bzw. gefühlten Komfort bei nahezu gleicher Spannung?
Das oben von mir beschriebene ist bei gekreuzten Speichen genauso.
Die höhere Elastizität kommt daher, dass unterkreuzte Speichen nicht gerade vom Flansch zur Felge laufen, sondern gebogen, sie biegen sich ja am letzen Kreuzungspunkt umeinander.
Wenn also da eine Belastung kommt, dann kann die unterkreuzte Speiche nicht direkt dagegen an, sondern wird erst mal gerade gezogen.

BaIP schrieb:
In 2003, als die Seite geschrieben wurde, hatten wir tatsächlich mengenweise Speichenbrüche im Club (so bei jeder 5. Ausfahrt war ein Fall dabei).
Da lief irgendwas schief. Waren alle beim selben Einspeicher?
 
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