• Hallo Gast, wir suchen den Renner der Woche 🚴 - vielleicht hast du ein passendes Rennrad in deiner Garage? Alle Infos

Warnung, Pelizzoli

Richtig ist sicher, dass die bei der Bestellung genannten 20 Wochen nicht als fest vereinbarter Liefertermin angesehen werden können. Aber spielen wir doch mal durch, was nach deutschem Recht gelten würde. Zunächst gilt Kaufrecht und kein Werkvertragsrecht (§ 651 BGB). Mangels Vereinbarung eines festen Liefertermins, gilt als Lieferfrist, was "aus den Umständen" zu entnehmen ist (siehe § 474 Abs. 3 Satz 1 BGB). Und wenn der Verkäufer bei Vertragsschluss eine Lieferzeit von ungefähr 20 Wochen in Aussicht stellt, dann muss die Lieferung ungefähr in dieser Größenordnung erfolgen. Das ist nämlich das, was aus den Umständen zu entnehmen ist. Da kann man sich darüber streiten, ob diese 20 Wochen nur um 10 % oder vielleicht auch noch um 20% überschritten werden dürfen, jedenfalls ganz sicher nicht um mehrere Monate. Das heißt, er hätte hier nach deutschem Recht bereits liefern müssen, oder - wenn er das nicht kann - wenigstens die Anzahlung/Vorauszahlung zurück geben müssen. Soweit ist es die zivilrechtliche Seite. Die kann übrigens in Italien nicht viel anders sein als hier, weil das auf eine EU-Richtlinie zurück geht. Wenn er dann von vornherein weiß, dass er die ungefähr 20 Wochen nicht einhalten wird, und trotzdem auf dieser Vertragsgrundlage eine Anzahlung/Vorauszahlung kassiert, dann ist es neben zivilrechtlich unseriösem Geschäftsgebaren auch eine strafrechtlich relevante Täuschung über seinen Lieferwillen und/oder seine Lieferfähigkeit. Und je mehr Fälle es gibt, in denen der Anbieter so gehandelt hat, um so mehr spricht für Täuschungsabsicht bereits bei Vertragschluss.
 
Zuletzt bearbeitet:

Anzeige

Re: Warnung, Pelizzoli
@lagaffe, eigentlich kann ich meinem Kommentar in post'13 nichts hinzufügen.
@zauberflo der einzige Trost wäre vielleicht, wenn der Rahmen kommt, ist er was ganz besonderes;) 0815 Gelärch, das amazon inerhalb von 24 Stunden per Drohne in unbegrenzter Stückzahl abwirft kann jeder haben. Dazu, also für einen echten Italiener, braucht es mehr als Geld, nämlich einen starken Charakter.
Das ist nicht nur ironisch gemeint. Warum wohl werden die Oldies gehegt und gepflegt? Weil sich eben nicht so einfach nachwachsen. Und selbst Teile, die noch unverändert neu gebaut werden (wie z.B. ein Colnago Master) haben ihren Wert auch aus der begrenzten Stückzahl.
 
Ja ganz klar, wenn er kommt ist er wirklich was spezielles! Die Vorgehensweise der Firma ist jedoch katastrophal und natürlich auch rechtlich nicht korrekt. Erhalte immer wieder neue Versprechen, die natürlich nicht gehalten werden. Echt unglaublich!
 
Richtig ist sicher......................Täuschungsabsicht bereits bei Vertragschluss.

Abgesehen davon, dass Du m.E. mit einigen Einschätzungen ein wenig daneben triffst, hilft die Jonglage mit dem deutschen BGB recht wenig. In der EU ist zwar in Sachen Verbraucherrecht einiges harmonisiert worden, aber längst nicht alles und vor allem greift nicht unbedingt alles.
Es fängt schon damit an, dass die Auftragserteilung, die Anzahlung und die Bestätigung der Anzahlung formal, wie es eben üblich ist, eher einfach gehalten ist. Es gibt keinen formalen Vertrag, keine Unterschrift etc., es gelten die allgemeinen Geschäftsbedingungen. Das würde selbst wenn es nur mündlich und per Handschlag vereinbart wurde prinzipiell nichts am rechtlichen Hintergrund ändern, nur die Nachweislage ist u.U. etwas komplizierter.

Nochmal: ich finde die Art, wie hier mit den Kunden umgegangen wird, keineswegs besonders prickelnd. Und in nochmal anderen Umständen habe ich sowas in der Art auch schon hinter mir, nur mit deutlich einschneideneren Folgen, bei denen selbst ein fähiger Rechtsbeistand nicht geholfen hätte. Das werde ich hier nicht weiter ausbreiten, soll aber deutlich machen, dass ich durchaus mit dem TE "mitfühle".
Allein die Schlußfolgerungen kann ich so nicht unterschreiben.

Vielleicht ein paar Tips, wie man vielleicht besser zu seiner Sonderanfertigung kommt:

Als Verbraucher scheint man manchmal, zumindest in Deutschland, regelrecht "gepampert" zu sein. Vieles gilt auch in der EU, außerhalb, vor allem im angelsächsisch geprägtem Raum gilt ( verschärft): "Caveat emptor" - Der Käufer möge sich in Acht nehmen. Dabei sollte man nicht davon ausgehen, dass Verbraucherrecht einseitig dem Kunden dient, sondern im Gegenteil, die "Gegenseite" ihre eigenen Vorteile dabei hat.

Wenn man sich erstmal vergegenwärtigt hat, dass zum "mündigen" Verbraucher doch etwas mehr gehört, als eine rechtliche Schmusedecke, die es so ohnehin nicht gibt, wird der Rest auch einfacher:

- Rahmenbauer können ziemliche Diven sein. Entweder aus grober Selbstüberschätzung, weil sie eine willfährige Fangemeinde haben oder einfach, weil die kaum über ihren eigenen Horzont hinausblicken. Andere wieder sind allem aufgeschlossen und zugänglich. Für alle gilt, dass sie so ihre Überzeugungen haben.
Schaue Dir den betreffenden vorher an, rede / schreibe mit ihm. Manchmal passt man einfach nicht zusammen, dann geht es nicht. Versuche auch nicht, gegen deren Überzeugungen etwas zu verlangen. Das wird auch nicht funktionieren.

- Vergiß alle "Rennradbravo-Prosa"! Vieles hat mit realen Anforderungen an ein Werkstück wenig zu tun. Tatsächlich wissen die meisten besser, was wie möglich ist und welche Eigenschaften wirklich erforderlich sind.

- Viele Rahmenbauer haben keine Ahnung von Ergonomie, bzw. neigen dazu so manches Maß vermeintlichen, technischen Sachzwängen zu unterwerfen. Wer hier besondere Anforderungen hat, sollte sich einen suchen, bei dem der Fahrer im Mittelpunkt steht.
Wer quasi die notwendige Geometrie schon mitbringt, kann wieder fast jeden beauftragen.

- Nahezu jeder Rahmenbauer wird Deine Sonderwünsche verwirklichen. Im Zweifel hat man die aber selber zu verantworten.
- Wenn besondere Bauteile an den Rahmen kommen sollen: Gib sie ihm in die Hand ( und achte darauf, dass Du sie nachher auch wieder bekommst). Sonst schlägt die ausgesuchte Kurbel eben doch an die Kettenstrebe.......

- Zu dem Geschäft gehören immer zwei, die voneinander etwas wollen: der Eine den Rahmen, der Andere den Auftrag, das Honorar. In der Regel reicht das, um sicher zu gehen, dass schlußendlich alles so läuft, wie es soll.

- Mißtraue ein wenig einem allzu deutlichen "Kultstatus" eines Rahmenbauers, auch wenn manche den für bestimmte Dinge vielleicht zu Recht haben ( .... die Lackierungen von Pegoretti z.B. die verschnörkelten Muffen bei Hetchins etc... ).
Wenn irgend ein Name auch nur kurzfristig "gehypt" wird, bist Du im Zweifel der -zigste Auftraggeber und ganz hinten in der Warteschlange.

- Besondere "mythische" Eigenschaften eines Rahmens oder "übermenschliche" Fähigkeiten eines Rahmenbauers gehen fast ausschließlich auf die "Heldengesänge" Fangemeinden zurück. Genauso wie gerne dem allgemeinen italienischen Rahmenbau besondere Qualitäten zugesprochen wird: hier gab es scheinbar mal die meisten kleinen Rahmenbauer, viele Große, Handwerkskunst genauso wie Massenmist. Qualität kennt aber keine Nationalität

- je mehr Handarbeit, je mehr Optionen, desto teurer. Und zwar völlig unabhängig vom Herstellerland. Wer einzeln gefertigte Rahmen für einen deutlich niedrigeren Preis, als der Durchschnitt anbietet, hat auch ein paar Arbeitsschritte rationalisiert. Das ist nichts schlimmes, kann sogar für beide Seiten eine gute Wahl sein. Wer Arbeit ausgelagert hat, läuft aber wieder in Gefahr vielleicht nicht so schnell liefern zu können. Der "Beschleuniger" kann schon mal nach hinten losgehen.

Ablauf:

Wenn Preise, Farbe, Wunschausstattung etc. soweit besprochen sind gibt man den Auftrag. Meist recht formlos.

- Anzahlung: ist obligatorisch. Zum einen sichert sich der Rahmenbauer damit ab, dass der Kunde nicht willkürlich wieder abspringt, das ist im Grunde das Wichtigste für ihn und völlig legitim. Üblich sind 30-50% des Endpreises. Damit begleicht man auch Vorarbeiten wie Zeichnungen, Abnehmen der Maße, Einkauf von Materialien etc.
Bei einer Stornierung des Auftrages kann es allerdings vorkommen, dass ein Teil oder die ganze Anzahlung dann eben weg ist, weil bereits Arbeit in Rechnung gestellt werden kann.

- Lieferzeit: ist ( fast) immer länger als angegeben. Nur wenige können ( oder wollen) es sich leisten so transparent damit umzugehen, wie z.B. Florian Wiessmann oder Seven Cycles.
Zudem ist der Rahmenbauer auch auf die Pünktlichkeit seiner Zulieferer angewiesen: Rohrhersteller, Lackierer, Zulieferer von Ausfallenden usw... Es gibt eben außer einer vollen Werkstatt noch eine Menge oft schwer kalkulierbarer Faktoren.

Wird die Lieferzeit überschritten: nachfragen! Bei Ausflüchten und ungenauen Angaben: immer wieder nachfragen. Wer hier nicht konkret wird oder mauert, wird die weniger hartnäckigen Kunden nach hinten schieben.
Wer nicht gerade einen lukrativen Großauftrag hat, hat in der Regel ein Interesse auch zu liefern. Der Rahmenbauer geht mit Arbeitsbeginn in Vorleistungen, die in der Regel über die Höhe der Anzahlung hinausgehen.

Das kann der nervigste Teil des Ganzen werden, wie hier ja auch geschildert wurde.

- Das "Werkstück": Auch hier kann man sich als Kunde ein paar Eigentore schießen: Fahrradbau ist keine Nano-Technik, das sollte man sich von vorn herein klarmachen. Die Toleranzen sind relativ grob und es wird gedengelt und gerichtet ( obligatorisch) und nachgearbeitet, dass es eine Lust ist.
Eine gewisse Sorgfalt sollte schon sein und es gibt Sachen, die nicht tolerabel sind: falsch gesetzte Bohrlöcher mit Messinglot zuzukleistern, falsch anesetzte Streben usw. das wäre alles zu Lasten des Rahmenbauers.

Wenn jetzt ein bestehendes Modell auf Kundenwunsch manipuliert werden soll ( "tighte clearance..." z.B. oder andere "hippe" Sachen), sollte man als Auftraggeber entweder wissen, was man da verlangt, oder im Einzelnen mit dem Rahmenbauer besprechen, was hier geht und welche Konsequenzen das haben sollte.
Ist der hier zugänglich und erklärt alles, was zu bedenken ist, ist es gut und sicher auch den Aufpreis wert, den er vielleicht dafür verlangt.
Wenn er ganz ablehnt auch. Wenn der nur mit den Schultern zuckt und einfach macht, erwarte, dass nachher etwas vielleicht nicht passt.

- Abholung: Achte darauf, dass alle notwendigen Vorarbeiten gemacht worden sind: Steurlager planfräsen etc. Wer es selber nicht kann, kann ja ein paar Sachen einbauen lassen. Den Rahmen gut durchsehen, eventuelle Mängel gleich beheben lassen. Auch Nacharbeiten sind nichts ungewöhnliches. Schlimmstenfalls wurde so geschlampt, dass der ganze Rahmen noch einmal gebaut werden muß.
 
Abgesehen davon, dass Du m.E. mit einigen Einschätzungen ein wenig daneben triffst, hilft die Jonglage mit dem deutschen BGB recht wenig. In der EU ist zwar in Sachen Verbraucherrecht einiges harmonisiert worden, aber längst nicht alles und vor allem greift nicht unbedingt alles.
Es fängt schon damit an, dass die Auftragserteilung, die Anzahlung und die Bestätigung der Anzahlung formal, wie es eben üblich ist, eher einfach gehalten ist. Es gibt keinen formalen Vertrag, keine Unterschrift etc., es gelten die allgemeinen Geschäftsbedingungen. Das würde selbst wenn es nur mündlich und per Handschlag vereinbart wurde prinzipiell nichts am rechtlichen Hintergrund ändern, nur die Nachweislage ist u.U. etwas komplizierter.

Nochmal: ich finde die Art, wie hier mit den Kunden umgegangen wird, keineswegs besonders prickelnd. Und in nochmal anderen Umständen habe ich sowas in der Art auch schon hinter mir, nur mit deutlich einschneideneren Folgen, bei denen selbst ein fähiger Rechtsbeistand nicht geholfen hätte. Das werde ich hier nicht weiter ausbreiten, soll aber deutlich machen, dass ich durchaus mit dem TE "mitfühle".
Allein die Schlußfolgerungen kann ich so nicht unterschreiben.

Vielleicht ein paar Tips, wie man vielleicht besser zu seiner Sonderanfertigung kommt:

Als Verbraucher scheint man manchmal, zumindest in Deutschland, regelrecht "gepampert" zu sein. Vieles gilt auch in der EU, außerhalb, vor allem im angelsächsisch geprägtem Raum gilt ( verschärft): "Caveat emptor" - Der Käufer möge sich in Acht nehmen. Dabei sollte man nicht davon ausgehen, dass Verbraucherrecht einseitig dem Kunden dient, sondern im Gegenteil, die "Gegenseite" ihre eigenen Vorteile dabei hat.

Wenn man sich erstmal vergegenwärtigt hat, dass zum "mündigen" Verbraucher doch etwas mehr gehört, als eine rechtliche Schmusedecke, die es so ohnehin nicht gibt, wird der Rest auch einfacher:

- Rahmenbauer können ziemliche Diven sein. Entweder aus grober Selbstüberschätzung, weil sie eine willfährige Fangemeinde haben oder einfach, weil die kaum über ihren eigenen Horzont hinausblicken. Andere wieder sind allem aufgeschlossen und zugänglich. Für alle gilt, dass sie so ihre Überzeugungen haben.
Schaue Dir den betreffenden vorher an, rede / schreibe mit ihm. Manchmal passt man einfach nicht zusammen, dann geht es nicht. Versuche auch nicht, gegen deren Überzeugungen etwas zu verlangen. Das wird auch nicht funktionieren.

- Vergiß alle "Rennradbravo-Prosa"! Vieles hat mit realen Anforderungen an ein Werkstück wenig zu tun. Tatsächlich wissen die meisten besser, was wie möglich ist und welche Eigenschaften wirklich erforderlich sind.

- Viele Rahmenbauer haben keine Ahnung von Ergonomie, bzw. neigen dazu so manches Maß vermeintlichen, technischen Sachzwängen zu unterwerfen. Wer hier besondere Anforderungen hat, sollte sich einen suchen, bei dem der Fahrer im Mittelpunkt steht.
Wer quasi die notwendige Geometrie schon mitbringt, kann wieder fast jeden beauftragen.

- Nahezu jeder Rahmenbauer wird Deine Sonderwünsche verwirklichen. Im Zweifel hat man die aber selber zu verantworten.
- Wenn besondere Bauteile an den Rahmen kommen sollen: Gib sie ihm in die Hand ( und achte darauf, dass Du sie nachher auch wieder bekommst). Sonst schlägt die ausgesuchte Kurbel eben doch an die Kettenstrebe.......

- Zu dem Geschäft gehören immer zwei, die voneinander etwas wollen: der Eine den Rahmen, der Andere den Auftrag, das Honorar. In der Regel reicht das, um sicher zu gehen, dass schlußendlich alles so läuft, wie es soll.

- Mißtraue ein wenig einem allzu deutlichen "Kultstatus" eines Rahmenbauers, auch wenn manche den für bestimmte Dinge vielleicht zu Recht haben ( .... die Lackierungen von Pegoretti z.B. die verschnörkelten Muffen bei Hetchins etc... ).
Wenn irgend ein Name auch nur kurzfristig "gehypt" wird, bist Du im Zweifel der -zigste Auftraggeber und ganz hinten in der Warteschlange.

- Besondere "mythische" Eigenschaften eines Rahmens oder "übermenschliche" Fähigkeiten eines Rahmenbauers gehen fast ausschließlich auf die "Heldengesänge" Fangemeinden zurück. Genauso wie gerne dem allgemeinen italienischen Rahmenbau besondere Qualitäten zugesprochen wird: hier gab es scheinbar mal die meisten kleinen Rahmenbauer, viele Große, Handwerkskunst genauso wie Massenmist. Qualität kennt aber keine Nationalität

- je mehr Handarbeit, je mehr Optionen, desto teurer. Und zwar völlig unabhängig vom Herstellerland. Wer einzeln gefertigte Rahmen für einen deutlich niedrigeren Preis, als der Durchschnitt anbietet, hat auch ein paar Arbeitsschritte rationalisiert. Das ist nichts schlimmes, kann sogar für beide Seiten eine gute Wahl sein. Wer Arbeit ausgelagert hat, läuft aber wieder in Gefahr vielleicht nicht so schnell liefern zu können. Der "Beschleuniger" kann schon mal nach hinten losgehen.

Ablauf:

Wenn Preise, Farbe, Wunschausstattung etc. soweit besprochen sind gibt man den Auftrag. Meist recht formlos.

- Anzahlung: ist obligatorisch. Zum einen sichert sich der Rahmenbauer damit ab, dass der Kunde nicht willkürlich wieder abspringt, das ist im Grunde das Wichtigste für ihn und völlig legitim. Üblich sind 30-50% des Endpreises. Damit begleicht man auch Vorarbeiten wie Zeichnungen, Abnehmen der Maße, Einkauf von Materialien etc.
Bei einer Stornierung des Auftrages kann es allerdings vorkommen, dass ein Teil oder die ganze Anzahlung dann eben weg ist, weil bereits Arbeit in Rechnung gestellt werden kann.

- Lieferzeit: ist ( fast) immer länger als angegeben. Nur wenige können ( oder wollen) es sich leisten so transparent damit umzugehen, wie z.B. Florian Wiessmann oder Seven Cycles.
Zudem ist der Rahmenbauer auch auf die Pünktlichkeit seiner Zulieferer angewiesen: Rohrhersteller, Lackierer, Zulieferer von Ausfallenden usw... Es gibt eben außer einer vollen Werkstatt noch eine Menge oft schwer kalkulierbarer Faktoren.

Wird die Lieferzeit überschritten: nachfragen! Bei Ausflüchten und ungenauen Angaben: immer wieder nachfragen. Wer hier nicht konkret wird oder mauert, wird die weniger hartnäckigen Kunden nach hinten schieben.
Wer nicht gerade einen lukrativen Großauftrag hat, hat in der Regel ein Interesse auch zu liefern. Der Rahmenbauer geht mit Arbeitsbeginn in Vorleistungen, die in der Regel über die Höhe der Anzahlung hinausgehen.

Das kann der nervigste Teil des Ganzen werden, wie hier ja auch geschildert wurde.

- Das "Werkstück": Auch hier kann man sich als Kunde ein paar Eigentore schießen: Fahrradbau ist keine Nano-Technik, das sollte man sich von vorn herein klarmachen. Die Toleranzen sind relativ grob und es wird gedengelt und gerichtet ( obligatorisch) und nachgearbeitet, dass es eine Lust ist.
Eine gewisse Sorgfalt sollte schon sein und es gibt Sachen, die nicht tolerabel sind: falsch gesetzte Bohrlöcher mit Messinglot zuzukleistern, falsch anesetzte Streben usw. das wäre alles zu Lasten des Rahmenbauers.

Wenn jetzt ein bestehendes Modell auf Kundenwunsch manipuliert werden soll ( "tighte clearance..." z.B. oder andere "hippe" Sachen), sollte man als Auftraggeber entweder wissen, was man da verlangt, oder im Einzelnen mit dem Rahmenbauer besprechen, was hier geht und welche Konsequenzen das haben sollte.
Ist der hier zugänglich und erklärt alles, was zu bedenken ist, ist es gut und sicher auch den Aufpreis wert, den er vielleicht dafür verlangt.
Wenn er ganz ablehnt auch. Wenn der nur mit den Schultern zuckt und einfach macht, erwarte, dass nachher etwas vielleicht nicht passt.

- Abholung: Achte darauf, dass alle notwendigen Vorarbeiten gemacht worden sind: Steurlager planfräsen etc. Wer es selber nicht kann, kann ja ein paar Sachen einbauen lassen. Den Rahmen gut durchsehen, eventuelle Mängel gleich beheben lassen. Auch Nacharbeiten sind nichts ungewöhnliches. Schlimmstenfalls wurde so geschlampt, dass der ganze Rahmen noch einmal gebaut werden muß.

das ist ja mal ein guter Beitrag, auch wenn es dem TE nicht trösten wird. Aber auf jeden Fall sinnvoller, als diese "jetzt jage ich Euch meinen Anwalt auf den Hals" Spinner, die dann hier mit irgendwelchen Paragraphen (die natürlich in keinster Weise zum tatsächlichen Sachverhalt passen...) rumwerfen.
Wie auch immer, hoffen wir mal, das er den Rahmen zeitnah geliefert bekommt (und das er dann auch seinen Vorstellungen entspricht bzw. so ist, wie in Auftrag gegeben und nicht noch wohlmöglich reklamiert werden muss).
 
Nein diese Antwort ist wie die weiteren Posts von lagaffe in diesem thread nicht wirklich sinnvoll.... Viele Worte, null Inhalt. Ich wollte nur künftige Pelizzoli Interessenten warnen. Mit lagaffes "Weisheiten" kommt ihr jedenfalls genau in meine Situation. Lg
 
Na ja, dann erkläre doch mal, wie Du ausgerechnet auf Pelizolli gekommen bist, das ist ja nicht der einzige Anbieter..........

Lasse Dir irgendwas anfertigen, was wirklich von Hand gemacht wird, ein Möbel beim Tischler, einene Maßanzug, Schuhe, was auch immer. Es ist immer das gleiche Spiel: Entweder Du bekommst erstmal keinen Termin, oder jemand sammelt schon mal Aufträge und lässt Dich so warten. Es kostet eben Zeit.

Sorry, dass ich das einfach ein wenig realistischer sehe und vor allem kenne und nicht in den allgemeinen "Betrug", "schlag den Hundesohn tot" - Chor einstimme.

Unabhängig von dieser wirklich unterirdischen Kundenkommunikation, ist es immer etwas anderes, etwas anfertigen zu lassen, als etwas zu kaufen, was der Händler nur aus dem Regal ziehen muß.

Wenn der gewünschte Serienrahmen nicht vorliegt, gibt es auch Wartezeiten, weil selbst erst gebaut werden muß.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bin aufgrund eines Fotos von einem Aeta auf pelizzoli gekommen. Und eben diese Vergleiche mit anderen Massanfertigungen sind leider falsch. Pelizzoli hat eindeutig eine Vorgehensweise, die eben nicht als "das ist eben so bei Massanfertigungen" eingestuft werden kann. Kunden werden hier bewusst mit Lügen irregeführt. Gelogen wird bei jedem einzelnen Mail - auch wenn es dreissig Stück sind. Auch wird mittlerweile kein paypal mehr akzeptiert- dies weil paypal pelizzoli als betrügerische Firma eingestuft hat. Nurn noch so zur Information am Rande
 
Ein Foto? Das war schon alles? Okay, die nächsten Informationen wie Preis und Lieferzeit klingen dann auch verlockend. Hättest Du mal jemand gefragt, der sich einen Rahmen, egal wo, hat anfertigen lassen, wärst Du zumindest vorgewarnt.

Nö, es ist tatsächlich so. Du mußt Dir einfach vor Augen halten, dass jeder Betrieb begrenzte Kapazitäten hat. Wenn es gerade brummt, dauert es länger. Problematisch sind die auftragslosen Zeiten. Und da ist der Eine oder andere geneigt, sich alles, was man kriegen kann, aufzuhalsen, wen gerade Zulauf herrscht. Manchmal unter der Gefahr den Kunden lange warten zu lassen. Andere kommunizieren das ehrlicher und nehmen eben in Kauf, potentielle Kunden zu verlieren.

Ich halte das auch keineswegs für eine feine Art, wie Pelizolli hier kommuniziert und ihre Lieferzeiten verschleiert. Es ist aber leider die Regel und nicht die Ausnahme. Deshalb bin ich wenig überrascht.


PayPal stuft niemanden ein, schon gar nicht als "Betrüger". Das liegt nicht in deren Kompetenz. Es wird wohl einen Konflikt gegeben haben und das Konto ist lahm gelegt.

Deine "Warnung" wegen langer Lieferzeiten ist ja auch okay und eine wichtige Information. Ich habe das auch schon mal weiter verbreitet.

Nur das "Betrugs-Szenario" ist einfach ein wenig dicke. Du wirst nicht betrogen, Dein Rahmen wird schon kommen, fragt sich nur, wann. Wenn Du jetzt stornieren willst, dann wird es noch mal interessant........ wenn die sich dann quer stellen, sieht das noch mal anders aus.
 
Stornieren wollte ich schon vor 3 monaten! Keine Reaktion, wie immer. Und eben stuft paypal doch Firmen ein - pelizzoli darf keine Zahlungen mehr per PayPal abwickeln. Ihre auskunft dazu ist, dass dies aufgrund von Missverständnissen dazu gekommen sei.
 
Ja? Gibt es also sowas wie eine "Schwarzliste bei PayPal? Glaube kaum, die halten sich da durchaus zurück. Aber wenn das Konto gesperrt ist, ist es gesperrt.

Okay, dann kommt jetzt der unangenehme Teil, bei dem Du einen langen Atem brauchst: Erstmal schaue Dir die allgemeinen Geschäftsbedingungen an, sofern Du das schon nicht getan hast.
Da steht was über Rücktritt, auch über Lieferzeiten etc. Zitiere das beim nächsten Schreiben. Schreibe mindestens einmal Deine Rücktrittsabsichten per normaler "Papier-Post" und Einschreiben.

Bei der nächsten mail verlinke den einen oder anderen "Anti-Pelizolli"-Thread. Jetzt kommt es darauf an, wie hartleibig die sind. Es kann schon sein, dass die sich auf den zugkräftigen Namen verlassen und meinen, es kommen noch genug Kunden.
Zuletzt hilft dann wirklich nur noch der Anwalt.

Möglicherweise reagieren die auch darauf, wenn die spitzkriegen, dass gerade ihr Ruf ein wenig leidet.
 
Hinfahren, klären. Hipp und Familienbude und so weiter und so fort rechtfertigen nicht diese unterirdische Art und Weise, mit Kunden umzugehen.
Sind ja Zustände wie in Griechenland ;)
 
Mir völlig unbegreiflich ist, warum es solange braucht, einen noch so filigranen Rahmen zu bauen..
Arbeiten die 3 Stunden am Tag oder warten 200 Rahmen pro Woche auf die anstehende Stahlverhüttung?
Kann doch alles nicht wahr sein.
 
Na ja, was Du als üblich dargestellt hast, mag vielleicht in der Radbranche üblich sein, hat aber nichts mit professionell betriebenem Handwerk zu tun. In anderen Branchen muss und wird sich ein erfolgreicher Unternehmer anders verhalten, sonst ist er nämlich ziemlich bald draußen aus dem Geschäft. Ich kenne einen, der für teures Geld und anspruchsvolle Kundschaft Autos restauriert. Da werden feste Termine vereinbart, oft in der Größenordnung von 12 - 18 Monaten, und - von ganz seltenen Fällen mit absolut unvorsehbaren Problemen einmal abgesehen - werden die auch eingehalten. Vorkasse? Nein, der Kunde leistet Abschlagszahlungen nach Arbeitsfortschritt, d. h. er zahlt nur das, was bereits gemacht wurde, das wird penibel dokumentiert und kann vom Kunden jederzeit besichtigt werden. So sieht seriöse Maßarbeit aus. Und bei dem von Dir oben genannten Tischler ist das nicht anders. Wer Termine notorisch nicht einhält und meint, er könnte machen, was er will, der ist schnell weg vom Fenster. Ein Tischler, der glaubt, er könne eine Vorauszahlung verlangen, den lacht - jedenfalls hier in der Region - der potentielle Kunde nur aus.

Ich glaube aber nicht, dass der Umgang mit Kunden bei "Maßanfertigungen" in der Radbranche so übel ist, wie Du das als üblich darstellst. Frag' mal Felix Wolf, ob er sich vorstellen könnte, vom Kunden einerseits Vorauszahlung zu verlangen, andererseits aber in Aussicht gestellte Liefertermine ein halbes Jahr zu überschreiten und zwischenzeitlich einfach abzutauchen und auf gar nichts mehr zu reagieren.

Ach ja, und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass es jahrelange Arbeit erfordert, einen Rahmen zusammen zu löten und zu lackieren. Insofern sind wohl nicht bei den Schreibern der vorherigen Beiträge falsche Vorstellungen von Arbeitsorganisation vorhanden, sondern allenfalls bei einem "professionellen" Rahmenbauer, der nicht in der Lage ist, seine Arbeit so zu organisieren, dass er Termine einhält, Kunden, die bereits gezahlt haben, in vertretbarer Zeit zu beliefern und auf vernünftige Weise den Kontakt mit diesen Kunden zu halten. Wenn es darum geht, neue Vorauszahler zu akquirieren, dann funktioniert es ja auch.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zum einen hat der TE hat eine Anzahlung geleistet und keine Vorauszahlung.

Und schon gar nicht betrifft das die Radbranche alleine. Schau Dich mal bei den Häuslebauern um: Ich kenne keine, bei denen alles im Plan fertig wurde.

Und: leider ist es so, dass zwischen unternehmerischen Erfolg und Kundenfreundlichkeit, so gar keine Korrelation besteht. Das bedeutet ja nicht, dass man das so hinnehmen sollte, aber anscheinend tun es genug.

Ein Rahmen benötigt netto je nachdem, wie viel vorgeleistet wurde, so etwa 6-14 Stunden an Arbeit plus Lackierung. Und zwar nur die Arbeit am Werkstück. Dass ein Rahmen nicht unbedingt hintereinander weg gebaut wird, ist auch klar. Nicht eingerechnet die Zeiten, die für die Vorbereitungen, Einkäufe des Materials, was auch nicht unbedingt schon bereit in irgend einem Lager liegt usw.

Und wenn sich die Aufträge stapeln, dauert es eben schon mal ein Jahr, bis der bestellte Rahmen eben fertig ist. Der Tag hat nur 24 Stunden.

Klar, andere machen es transparenter: Da ist Annahmestop, wenn die Wartezeiten bei 12 Monaten liegen oder wann der Inhaber das für richtig hält. Und es gibt welche, die sagen von vorn herein, es dauert eben so und so lange. Du glaubst nicht, wie viele sich von einer wirklich ehrlichen Einschätzung abschrecken lassen.

Grundsätzlich finde ich es immer spannend, wenn sich Leute darüber äußern, was jemand ihrer Meinung nach so alles tun muß, ohne auch nur im geringsten eine Vorstellung zu haben, wie man einen, wie auch immer gearteten, Betrieb führt.
 
@lagaffe, lass einfach stecken.
Wenn ich sowas, wie @zauberflo hier schreibt, lese, fühle ich alt und im falschen Film.
Da werden auf eine hübsche Website hin Anzahlungen in die weite Welt geleistet, und wenns Ärger gibt, fällt nur ein die "Internetcommunity zu warnen". Facebookfreunde mit denen man 3 Mails getauscht hat kennt man ja geradezu intim.....
@zauberflo
den einen Oldschool-Rat hatte ich ja bereits vorn gegeben, und dafür wars da ja schon zu spät. Der andere wäre, wenn Du Dich tatsächlich betrogen fühlst, such Dir 'nen Anwalt, vielleicht kann der Dir besser als @lagaffe erklären, was geht, und was nicht. Vielleicht gibts ja auch noch andere Möglichkeiten, mit mehr Nachdruck nach Italien zu kommunizieren, als nur E-Mails zu schreiben, ob jenseits der Alpen sowas wie Einschreiben zugestellt werden bekommst Du sicher raus. Es gibt auch noch bessere Möglichkeiten, etwas über die Solvenz Deines Lieferanten herauszubekommen, als Paypal (denen traue ich inzwischen zu, die Zusammenarbeit aufzukündigen, wenn man zuviele alternative Zahlungsmöglichkeiten anbietet)

Aber weil ich wahrscheinlich zu alt für diese Welt bin, viel Spaß beim weitermachen.
 
... Und wenn sich die Aufträge stapeln, dauert es eben schon mal ein Jahr, bis der bestellte Rahmen eben fertig ist. Der Tag hat nur 24 Stunden. ...
Wer keine Kapazitäten hat, darf dann eben nicht jeden Auftrag annehmen oder er muss dem Kunden wahrheitsgemäß sagen, wie lange es dauern wird. Und wenn jemand keine Kapazitäten frei hat, trotzdem Aufträge annimmt, ohne das den Kunden zu sagen, sogar Liefertermine nennt, die er offenbar regelmäßig und vorhersehbar nicht einhält, und dafür auch noch eine Vorauszahlung nimmt (dabei ist egal, ob man das nun als Anzahlung oder sonstwie bezeichnet), dann sind wir wieder zu dem Stichwort von oben, dann ist das nämlich Betrug.
 
Das Video hier könnte zumindest einen Hinweis darauf liefern, warum das ganze so lange dauert. Ich verkneife mir mal jegliche comments

 
Mal abgesehen davon, dass solche Videos immer etwas, sagen wir mal, "schwierig" sind....... Was meinst Du da sehen zu können?

Jedenfalls nicht die gestapelten Aufträge und die Kommunikationsverweigerung, die hier das im Grunde die wesentlichen, aber auch einzigen Probleme darstellen..
 
Zurück