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Veranstaltungen / Prioritäten

Adler

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Servus Rennrad-Gemeinde,

ich wollte mich einmal umhören, wie Ihr es einschätzt, daß manche Veranstaltungen für Rennradfahrer unzählige Leute anlocken, während andere "Events" ein Schattendasein führen.

Es fällt doch eklatant auf, daß Marathons, RTF´s und ähnliche Dinge ganz groß in Mode kommen, während z. B. der Lizenzbereich eine Domäne für wenige Spezialisten und ein Fachpublikum ist.

Beispiele gibt es genügend. Die Jedermann-Rennen auf den Originalstrecken der klassischen Profi-Rennen haben unüberschaubar große Starterfelder, bei den RTF´s ist die Teilnehmerzahl oft bei weit über 1.000 Fahrern, eine Veranstaltung wie der Öztaler Radmarathon sind trotz 4.000 Startplätzen in kürzester Zeit vollkommen ausgebucht, auch die "kleineren" Radmarathons in meiner Gegend (z. B. Rosenheim, Berchtesgaden) locken tausende von Startern.

Aber wenn irgendwo ein Kriterium im Lizenz-Bereich ausgefahren wird, dann nehmen die meisten Radler davon nicht einmal Notiz, obwohl dort evtl. der härtere Sport geboten wird und dem Athleten mehr abverlangt wird.

Ich kenne Leute, die fahren im Jahr mehrere lange Marathons und RTF´s, trauen sich aber nicht, an einem Straßenrennen über 80 Kilometer teilzunehmen.

Irgendwie ist das für mich nicht ganz verständlich. Denn ganz ehrlich, wenn sich die ganzen "Özi"-Finisher einmal wirklich beweisen wollen, dann sollen sie eine Lizenz nehmen und sich einmal in einem A/B/C-Straßenrennen durchbeißen. Vielleicht wird dann die Sicht auf Leistung wieder etwas zurecht gerückt.
 
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Könnte sein, dass sie das alle gar nicht wollen, die Lizenzfahrer keinen Bergmarathon und die Bergmarathonfahrer keine Lizenzrennen. Natürlich gibt es überall auch eine Schnittmenge, aber die ist überschaubar.
Sicher haben viele im Laufe ihres Rennraddaseins Verschiedenes probiert und dabei herausgefunden, was ihnen am meisten liegt und Freude macht. Das tun sie dann einfach.
Wozu soll ich mich in einem Lizenzrennen an den Start stellen, wenn ich schon vorher weiß, dass mir das keinen Spaß machen wird?
Sind denn Lizenzrennen die Königsdisziplin? Muss sich denn jeder mit anderen messen?
Ein Radmarathon ist landschaftlich schöner als ein Rennen um den Block.
Ich schaue mir aber gern Rennen an und am Streckenrand trifft man viele Bekannte wieder, das reicht mir schon.
 
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@RennM.
Natürlich soll jeder das machen, wozu er Spaß hat. Und ja, eine 150-Kilometer-Runde durch die Berge in Bayern und Tirol ist sicher landschaftlich reizvoller, als 75 Runden über einen 800-Meter-Kurs mitten im Gewerbegebiet.

Mir geht es eigentlich auch nicht darum, die Marathons, RTF´s und Jedermann-Veranstaltungen schlecht zu machen. Aber ich will schon ein bisschen darauf hinweisen, daß das nicht die einzigen Dinge sind.
Und zur Frage bzgl. Königsdisziplin: Ja, das ist für mich ganz eindeutig der Lizenz-Bereich.

Weiß Du, warum das meiner Meinung nach so ist? Bei den Jedermannrennen beispielsweise sind die Starterfelder riesig und es gibt Rennradfahrer in allen Leistungsbereichen. Wer nicht mit den richtig starken Fahrern mithalten kann, der läßt es gemütlicher angehen und kommt eben etwas später ins Ziel. Für viele, die lange Marathons, RTF´s und ähnliches fahren kommt es auch auf das Ankommen an. Frei nach dem Motto: "Egal wie gut die anderen sind, ich habe mich auch angestrengt und bin stolz darauf."

Mit dieser Einstellung käme man im Lizenzbereich nicht weit. Wenn man da die Ausschreibung liest, dann wird man auf den Satz stoßen "Rennfahrer die aussichtslos zurück liegen werden von der Jury aus dem Rennen genommen".

Heißt im Klartext, wer zu langsam ist, fällt zurück und wer zurück fällt, für den ist irgendwann Schluß. Das ist dann wirklich Sport wo man auf die Zähne beißen muß, wo man sich ans Hinterrad beißen muß, bis nichts mehr geht. Da gibt es kein "für mich persönlich war es Anstrengung genug".

Versteh mich nicht falsch, ich will nichts schlecht reden. Aber mich regen die Leute auf, die damit groß auftrumpfen, pro Jahr 10 Marathons beendet zu haben, ohne zu wissen, die wievielte Zeit sie haben. Nur Ankommen ist einfach zu wenig.
 
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Ist das nicht ähnlich wie Äpfel und Birnen.
Mir ist mal gesagt worden,Cyclassics ist zu voll,die selben Leute fahren dann den NoveColli.Da fahren auf kleineren Straßen ,nur 6000 weniger.

Jedermann kann ich auch mit 48 noch fahren,nicht vorne,nicht hinten.
In meinem Alter sollte man soviel im Kopf haben,das es sinnlos ist,sich mit jungen Bikern zu messen.
Die haben mehr Zeit,weniger Skrupel und sind biologisch im Vorteil.
Es mag Cracks geben die da ,auch in meinem Alter,noch mithalten können.
Deshalb jedem das seine.Hauptsache es macht Spaß und man ist stolz auf die Leistung.
 
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Ich verstehe Dich und will weder das eine noch das andere schmälern.
Ich kenne jedoch genug Leute und gehöre sicher selbst zu denen, die auch 200 km recht zügig fahren können, aber schon in der ersten Kurve beim Rennen abplatzen. Und da ist völlig egal ob Jedermann oder Lizenz. Mich nerven viele Leute um mich bei nem Rennen wie bei nem Marathon.
Wieviele Fahrer starten in einem Lizenzrennen? Genau so viele, wie bei einem Jedermannrennen auch im vorderen Bereich mitfahren können. Der Rest sind die, von denen Du meinst, dass sie mal Lizenzrennen fahren sollen. Gott bewahre uns davor. Ich bin mir sicher, dass das von den Lizenzrennfahrern keiner möchte und die Leute selbst auch nicht. Bis auf einige, die meinen das könnten sie auch und nach 3 Runden schon raus sind oder völlig schwarzgefahren Teile vom Feld mit abräumen.
Die tun es einfach nicht, weil sie schlau genug sind und wissen, dass sie da nicht hingehören.
Rennen und Marathone, das sind doch 2 völlig unterschiedliche Disziplinen. Du sagst auch keinem Langstreckenläufer er möge mal bei 110m Hürden antreten. Was soll er da? Sich blamieren.
Ich kann schnell fahren, aber ich kann nicht bremsen, antreten, bremsen, lenken, überholen, Ellenbogen ausfahren, Gegner beobachten, bremsen, antreten, ausweichen ... da werde ich wahnsinnig.
Ich werde aber nicht wahnsinnig, wenn ich schnell fahren soll und das auch noch lange. Ich brauche auch keinen Windschatten und aus selbigem sprinten kann ich schon gar nicht.
Das können Rennfahrer, aber nicht mehr nach 200 km.
Zwei verschiedene Disziplinen, ganz klar, manche können alles, manche können nichts und manche machen Sachen nur so zum Spaß, denen ist egal wer schneller ist.
 
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@ Adler: Mach doch den Sprung vom "potentiellen Sieger" zum "Sieger", dann sollte sich der Impuls zum virtuellen "fishing for compliments" eigentlich erledigen!

Anders gesagt: Natürlich sucht sich jede/r sein Terrain für seine ganz persönlichen, im Rahmen der individuellen Möglichkeiten liegenden Erfolgserlebnisse! Was denn sonst?

Genauso könnte dich ein Fabian Wegmann fragen, warum du nur pickelige Kirmesrennen fährst und nicht endlich die Profilizenz löst.

Nicht jeder hat eben Zeit und Lust, 20.000 km im Jahr runterzureißen, nur um bei irgendeinem Lizenzrennen am Treppchen zu stehen.
 
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Es ist keine Frage Alder, 75 Runden über einen 800-Meter-Kurs mitten im Gewerbegebiet ist schlichtweg DIE klassische Königsdisziplin und der erfolgreiche Nachweis zum Rennradfahren im Allgemeinen.
8-fache Marathonmitfahrer haben da sportlich schlicht nichts zu melden.
Ähnlich ist es in der Musik, da gibt es auch Musikleistungsabzeichen, und ohne eine solche Qualifikation sollte man sich nicht anmaßen, musikalisch zu sein. Ein Unding, daß das kein Kriterium z.B. für Stockholm ist, so charmant ich die Lena auch finde.
 
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@ Adler: Mach doch den Sprung vom "potentiellen Sieger" zum "Sieger", dann sollte sich der Impuls zum virtuellen "fishing for compliments" eigentlich erledigen!

Anders gesagt: Natürlich sucht sich jede/r sein Terrain für seine ganz persönlichen, im Rahmen der individuellen Möglichkeiten liegenden Erfolgserlebnisse! Was denn sonst?

Genauso könnte dich ein Fabian Wegmann fragen, warum du nur pickelige Kirmesrennen fährst und nicht endlich die Profilizenz löst.

Nicht jeder hat eben Zeit und Lust, 20.000 km im Jahr runterzureißen, nur um bei irgendeinem Lizenzrennen am Treppchen zu stehen.

Im Lizenzbereich bin ich kilometerweit davon entfernt, auch nur annähernd ein potenzieller Sieger zu sein. (Anmerkung an mich: den Text ändern!) Ich werde meine Lizenz-Karriere nach dieser Saison auch beenden, gegen die meisten Leute dort bin ich einfach vollkommen chancenlos.

Ich will keine Komplimente, ich hätte auch keine verdient. Doch, eines finde ich schon gut, ich habe mich zumindest für ein paar Jahre in dieses Haifischbecken gewagt. :cool:

Und zum Thema "Nicht jeder hat Zeit und Lust, 20.000 km im Jahr runterreißen..."
Ich kritisiere auch gar keine Feierabendradler, die auf 2.500 km im Jahr kommen, das sind mir die allerliebsten. Diejenigen, die ich nie und nimmer verstehen werde, das sind junge, ambitionierte Leute mit gewaltigen Kilometerzahlen, die trotzdem nie und nimmer an irgendeinem Rennen teilnehmen würden, aber die Klappe meilenweit offenhaben.

"Ich bin so toll, ich kann ganz lange und ganz weit fahren."

Es muß nicht unbedingt Lizenz sein, auch irgendein Gaudi-Rennen mit nicht zu großem Starterfeld. Nein, da könnte man sich ja blamieren, weil man trotz 25.000 km im Jahr nicht mithalten kann.

Leute, die mir erzählen, von München zum Gardasee Non-Stop ist jährliches Pflichtprogramm, am besten sogar mehrmals im Jahr und meine Kilometerzahlen belächeln. Aber wenn ich sie frage, ob sie mal zu einem kleinen EZF von unserem Club kommen wollen, dann trauen sie sich nicht. Da kriege ich die Krise. :mad:

Wer zu langsam ist, der versteckt sich einfach hinter ewig langen Distanzen. Mag sicher nicht für alle zutreffen, aber sicher für nicht wenige.
 
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Ich kenne viele, die können schneller fahren als ich, aber die würden niemals 200 km und mehr am Stück fahren. Ich vergleiche mich nicht mit denen, die sich nicht mit mir.
Ich habe auch schon mehr als 20000 km im Jahr abgerissen. Aber nicht um zu trainieren oder schneller zu werden, sondern der Kilometer willen.
Dass ich dadurch schneller geworden bin, war Nebensache und auch ganz nett, aber ich würde nicht die Kilometer missen wollen und stattdessen sinniges Training für noch bessere Leistungen gefahren sein.
Genauso müsste man jetzt hier fragen, warum die guten Bergfahrer im Flachen alleine nicht so gut sind. Und die Sprinter, warum treten die nicht bei Bergzeitfahren an?
Man kann das nicht alles vermischen. "Richtige" Rennen fahren, dazu gehört nicht nur Leistungsvermögen an sich, dazu gehört Taktikverständnis, Können in Sachen Technik bei Kurvenfahrten und Fahren in der Gruppe, dazu gehört das Vermögen Antreten zu können und über kurze Passagen Höchstleistungen zu vollbringen.
Bei Langstrecken brauchst Du das meiste davon nicht. Aber viele Lizenzrennenfahrer würden trotzdem bei Langstrecken gnadenlos abkacken. Dafür braucht man völlig anderes Können. Und 100 km weit weg von zu Hause, da fühlt man sich ganz anders, als wenn man bei jeder Runde aussteigen kann.
 
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Ich verstehe nicht ganz, du sprichst hier stellvertretend für die starken Lizenzfahrern, zu denen du nach eigener Aussage nicht gehörst, und wetterst gegen Langstreckenfahrer, zu denen du auch nicht gehörst :confused:

Ausserdem, soll der Langstreckler anscheinend doch nur zu dem Zwecke ein Rennen fahren, damit du ihn danach auslachen kannst, weil er wahrscheinlich nur 83. wird oder gar abbrechen muss? Keine Ahnung, ob das gesunde Absichten sind. Nicht dass es mich interessieren würde, ich weiss aber auch nicht, ob ein junger Lizenzfahrer mal so locker 300-500km am Stück abspult (aber nicht 500x um die Dorfkirche :D) Eher auf sich alleine gestellt. Da muss man seine Kraftreserven doch ganz anders einteilen. Die Ausrüstung ist eine andere. Sich nach 10-15 Stunden im Sattel aufzuraffen und weiterzufahren erfordert auch einiges.

Insgesamt ist mir das zuviel Schwarz-Weiss-Denken, Schubladensortiererei und Verallgemeinerung. Als gäbe es nur die Feierabendfahrer, denen du grosszügigerweise 2500km pro Saison zugestehst :D. Als nächste Stufe die jungen grossmäuligen Langstrecklerfeiglinge mit 2500-unendlich km, die aber keine Rennen fahren und dann nur noch die wahren alles dominierenden Helden mit Lizenz :confused: Wenn es sich um konkrete Personen aus deinem persönlichen Umfeld/Verein handelt, die dich mit ihrer Angeberei nerven, dann sag das doch einfach.
 
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@cubeagree

Ich wettere keinesfalls gegen Langstreckenfahrer. Das ist bemerkenswert, wenn einer eine 300-Kilometer-Etappe fährt, das habe ich noch nicht gemacht und werde ich evtl. auch nie machen. Oder in 10 Jahren schauen die Prioritäten wieder anders aus. Meine Tagesetappen mit mehr als 200 Kilometer sind sehr überschaubar.

Konkretes Beispiel gefällig?

Mein Heimrennen, das der Club, bei dem ich Mitglied bin ausrichtet, kurz vor dem Start. Es steht alle Jahre wieder unter den Zuschauern auch der Herr L. aus G. mit seiner unglaublich geilen Cervelo-Rennmaschine, voll in Schale geschmissen in kompletter Rennrad-Montur. Der ist sicher kein schlechter Fahrer, fährt große Distanzen, kommt im Jahr auf 25.000 km, hat auch schon zum Spaß mehrmals einen Triathlon über die Iron-Man-Distanz absolviert. Also der Mann ist durchaus fit. Und jedes Jahr wiederholt sich das Spiel.

"Servus, fährst Du in dem Jahr auch mal mit?"

Er: "Nein, das laß ich lieber bleiben."

"Ach geh, fahr halt auch mal mit. Ist doch ein gutes Training."

Er: "Ja schon, aber 80-Kilometer-Straßenrennen ist zu kurz und außerdem und überhaupt..."

Also, dann fährt er halt nicht mit, steht bei Start und Ziel und schaut zu. Und dann nach dem Rennen gibt er schlaue Kommentare ab, daß der 41er-Schnitt für 80 Kilometer ja eher mager ist, daß er das ja alleine auch schaffen würde, bla bla bla...

Meine Güte, dann soll er einfach einmal mitfahren, dann vergeht ihm die große Klappe. Klar kann der (als ehemaliger Iron-Man-Finisher) die 80 Kilometer mit gut Druck auf dem Pedal durchziehen, das würde ihm aber nichts helfen, wenn er dadurch das Feld durch seinen Windschatten schnell macht und am letzten Anstieg von allen stehen gelassen würde. Solche Leute haben einfach keine Ahnung, was es heißt, wenn am Berg attackiert wird. Da gibt es kein Einteilen mehr, da kann man sich nicht denken "oh, es sind noch 40 Kilometer bis zum Ende, ich darf micht verausgaben". Vergiss es, da gibt es nur eines, dran bleiben, koste es was es wolle. Der Puls wird bis in den äußersten Grenzbereich hoch gejagt, irgendwann werden die Jungs vorne wieder langsamer, spätestens auf der Abfahrt will keiner mehr Tempo-Arbeit machen. Und so geht das 8 Runden à 10 Kilometer dahin, Attacken, Tempo verschleppen, Windschatten suchen, Tempo bolzen, Tempo wieder raus, neue Attacken, etc...

Da würden dem vorlauten und dreisten 180-Kilometer-Einzelzeitfahrer ganz schnell die Sprüche vergehen.

Ich stelle mich schließlich auch nicht hin und meckere beim Triathlon herum, daß das doch Muschis sind, weil sie die Attacken ihrer Konkurrenten nicht kontern müssen, sondern immer nur ihren eigenen Rhythmus fahren.
 
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@cubeagree

Ich wettere keinesfalls gegen Langstreckenfahrer. Das ist bemerkenswert, wenn einer eine 300-Kilometer-Etappe fährt, das habe ich noch nicht gemacht und werde ich evtl. auch nie machen. Oder in 10 Jahren schauen die Prioritäten wieder anders aus. Meine Tagesetappen mit mehr als 200 Kilometer sind sehr überschaubar.

Konkretes Beispiel gefällig?

Mein Heimrennen, das der Club, bei dem ich Mitglied bin ausrichtet, kurz vor dem Start. Es steht alle Jahre wieder unter den Zuschauern auch der Herr L. aus G. mit seiner unglaublich geilen Cervelo-Rennmaschine, voll in Schale geschmissen in kompletter Rennrad-Montur. Der ist sicher kein schlechter Fahrer, fährt große Distanzen, kommt im Jahr auf 25.000 km, hat auch schon zum Spaß mehrmals einen Triathlon über die Iron-Man-Distanz absolviert. Also der Mann ist durchaus fit. Und jedes Jahr wiederholt sich das Spiel.

"Servus, fährst Du in dem Jahr auch mal mit?"

Er: "Nein, das laß ich lieber bleiben."

"Ach geh, fahr halt auch mal mit. Ist doch ein gutes Training."

Er: "Ja schon, aber 80-Kilometer-Straßenrennen ist zu kurz und außerdem und überhaupt..."

Also, dann fährt er halt nicht mit, steht bei Start und Ziel und schaut zu. Und dann nach dem Rennen gibt er schlaue Kommentare ab, daß der 41er-Schnitt für 80 Kilometer ja eher mager ist, daß er das ja alleine auch schaffen würde, bla bla bla...

Meine Güte, dann soll er einfach einmal mitfahren, dann vergeht ihm die große Klappe. Klar kann der (als ehemaliger Iron-Man-Finisher) die 80 Kilometer mit gut Druck auf dem Pedal durchziehen, das würde ihm aber nichts helfen, wenn er dadurch das Feld durch seinen Windschatten schnell macht und am letzten Anstieg von allen stehen gelassen würde. Solche Leute haben einfach keine Ahnung, was es heißt, wenn am Berg attackiert wird. Da gibt es kein Einteilen mehr, da kann man sich nicht denken "oh, es sind noch 40 Kilometer bis zum Ende, ich darf micht verausgaben". Vergiss es, da gibt es nur eines, dran bleiben, koste es was es wolle. Der Puls wird bis in den äußersten Grenzbereich hoch gejagt, irgendwann werden die Jungs vorne wieder langsamer, spätestens auf der Abfahrt will keiner mehr Tempo-Arbeit machen. Und so geht das 8 Runden à 10 Kilometer dahin, Attacken, Tempo verschleppen, Windschatten suchen, Tempo bolzen, Tempo wieder raus, neue Attacken, etc...

Da würden dem vorlauten und dreisten 180-Kilometer-Einzelzeitfahrer ganz schnell die Sprüche vergehen.

Ich stelle mich schließlich auch nicht hin und meckere beim Triathlon herum, daß das doch Muschis sind, weil sie die Attacken ihrer Konkurrenten nicht kontern müssen, sondern immer nur ihren eigenen Rhythmus fahren.

aha, hm.....was willst du uns damit sagen, ausser dass dich der typ mit der cervelo rennmaschine nervt? :rolleyes:

als lösungsmöglichkeiten bieten sich an:

1. du haust ihm eine auf´s maul und fühlst dich dadurch besser :D
2. du arbeitest an deinem selbstbewusstsein (therapie?) und stehst dann über dem stuss den er verzapft :D;)
3. du stellst dich bei einem seiner wettkämpfe in den start-/zielbereich und zahlst es ihm mit ähnlich dummen geschwätz heim :cool::D;)
 
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@Adler

Solche Typen stehen überall,das sind die gleichen Typen die kommen wenn Du was neues gekaufst hast,das hättest Du bei denen bestimmt günstiger bekommen.

Drüber weghören,gelassener werden,das wird sich nicht ändern.
Und am Material kann man die Leistung nicht festmachen.
 
AW: Veranstaltungen / Prioritäten

@Adler, der Typ mit dem Cervelo macht doch genau das Richtige: NICHT mitfahren.
Die 180km-Fahrer, die tun das, weil sie es wahscheinlich besser können als Rennen fahren.
Und so von wegen ... ich höre oft genug Rennfahrer die über Triathleten ablästern und finde das auch nervig.

Ab morgen sitzen wieder tausende, nee, mehrere millionen Menschen vor der Glotze und wissen auch alles besser. Sollen die doch erstmal selbst spielen.
 
AW: Veranstaltungen / Prioritäten

Es nervt mich einfach.

Es nervt mich auch unsäglich, wie wenig Ahnung die Leute haben.

Arbeitskollege: "Und, gestern Rennrad gefahren?"
Ich: "Ja klar."
Arbeitskollege (grinst): "Schön anstrengend gewesen."
Ich (grinse zurück): "Ja, schon ein bisserl. Wir haben ein kleines Rennen gehabt."
Arbeitskollege: "O cool. Wie weit denn?"
Ich: "15 Kilometer Einzelzeitfahren."
Arbeitskollege: "Häääää? Was? 15 Kilometer? Das ist ja wohl ein Witz."
Ich: "Wieso?"
Arbeitskollege: "15 Kilometer sind doch lächerlich. Ich bin am Sonntag mit meiner Frau und den Kindern auch mit dem Rad gefahren. Wir sind 35 Kilometer gefahren und das war gar kein Problem."
Ich: "Aber das ist doch was anderes als 15 Kilometer Einzelzeitfahren, wo man permanent fast am Limit fährt."
Arbeitskollege: "Ja aber, seien sie mir nicht böse, sie fahren 150 Kilometer, über Berg und Tal, sie können mir doch nicht weismachen, daß sie nach 15 Kilometern schon fix und fertig sind."

Da weiß ich dann auch nicht mehr, was ich sagen soll. Als wenn man sich nicht schon auf 5 Kilometer völlig zerstören könnte...
 
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@Adler, der Typ mit dem Cervelo macht doch genau das Richtige: NICHT mitfahren.
Die 180km-Fahrer, die tun das, weil sie es wahscheinlich besser können als Rennen fahren.
Und so von wegen ... ich höre oft genug Rennfahrer die über Triathleten ablästern und finde das auch nervig.

Ab morgen sitzen wieder tausende, nee, mehrere millionen Menschen vor der Glotze und wissen auch alles besser. Sollen die doch erstmal selbst spielen.

Ich würde NIE über Triathleten lästern. Das ist eine unglaublich anspruchsvolle Disziplin. Nur dürfen die Triathleten mir nicht komisch kommen, von wegen die Rennradfahrer würden ja im Pulk sogar langsamer sein, als sie alleine. Weil das einfach anders ist, ob schnell gefahren wird, oder ob taktisch gefahren wird.

Da könnte ich den Bahnsprintern, die sich zwei Runden lang belauern und den Sieg auf den letzten 100 Metern ausmachen, auch den Vorwurf machen, daß sie einen erbärmlichen Schnitt fahren. Klar ist der Schnitt schlecht, wenn zwei Runden lang Stehversuchen mache. Aber dafür wird zum Schluß mit 65 km/h gesprintet.

Ach, die meisten Leute haben einfach keine Ahnung.

Und für die meisten Leute (die sich nie mit Radsport beschäftigen) hört es sich einfach - leider - viel imposanter an, wenn jemand erzählt, er wäre 200 Kilometer gefahren, als wenn jemand sagt, er wäre bei einem EZF über 20 Kilometer einen 46er Schnitt gefahren. Mit Durchschnittstempo kann sowieso keiner etwas anfangen. Hauptsache weit, das ist immer imposant, egal ob schnell oder langsam.
 
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Hast Du ihn denn auch gefragt wie lange er für die 15 Kilometer braucht und ihm erzählt wie lange Du brauchst?
 
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Ach Adler, dann erkläre es ihnen doch, wenn es Dir so wichtig ist, dass sie es alle wissen.
 
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Ich würde NIE über Triathleten lästern. Das ist eine unglaublich anspruchsvolle Disziplin. Nur dürfen die Triathleten mir nicht komisch kommen, von wegen die Rennradfahrer würden ja im Pulk sogar langsamer sein, als sie alleine. Weil das einfach anders ist, ob schnell gefahren wird, oder ob taktisch gefahren wird.

Da könnte ich den Bahnsprintern, die sich zwei Runden lang belauern und den Sieg auf den letzten 100 Metern ausmachen, auch den Vorwurf machen, daß sie einen erbärmlichen Schnitt fahren. Klar ist der Schnitt schlecht, wenn zwei Runden lang Stehversuchen mache. Aber dafür wird zum Schluß mit 65 km/h gesprintet.

Ach, die meisten Leute haben einfach keine Ahnung.

Und für die meisten Leute (die sich nie mit Radsport beschäftigen) hört es sich einfach - leider - viel imposanter an, wenn jemand erzählt, er wäre 200 Kilometer gefahren, als wenn jemand sagt, er wäre bei einem EZF über 20 Kilometer einen 46er Schnitt gefahren. Mit Durchschnittstempo kann sowieso keiner etwas anfangen. Hauptsache weit, das ist immer imposant, egal ob schnell oder langsam.

ok, dein anliegen ist eindeutig, dass du für das was du tust bewundert werden willst :rolleyes:
da dir das nie gelingen wird, weil so gut wie allen völlig wurscht ist was und wie du es tust, solltest du dich schnellstens in therapie begeben.......sonst wird´s vlt. noch schlimmer :eek::D;)
 
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@Adler
Habe einige Tiefflieger getroffen und alle haben sich um die Distanz 200-300km gedrückt... - sind das jetzt faule Säcke, die nie ihre Grenze erkunden??? 3-4 Stunden aufem RR sitzen kann ich auch - aber versuch mal 11 Stunden... - was soll das hier mit dem "ich bin der wertvollere Rennradfahrer"???? Jedem sein Ding!!!!!!!!!!
 
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