• Hallo Gast, wir suchen den Renner der Woche 🚴 - vielleicht hast du ein passendes Rennrad in deiner Garage? Alle Infos

Tour of Oman Extreme Bedingungen

Diddy1981

Kommissär
Registriert
17 März 2004
Beiträge
667
Reaktionspunkte
199
Hallo,
Zurzeit läuft gerade die Tour of Oman und einige namhafte Leute fahren mit. Für die Profis ist das immer so eine Art Saisonvorbereitung.
Die Jungs hatten die letzten Tage schon mit Temperaturen um die 35 ○C zu kämpfen, vor allem gibt's in der Wüste keinen Schatten.
Die gestrige 5. Etappe wurde erst verkürzt, weil ein Sandsturm aufkam und dann ging es bei 43 ○C los. Bei vielen Fahrern ist in der Abfahrt ein Reifen geplatzt. Kurz darauf kam es zum Fahrerstreik, die Profis wollen nicht mehr weiter, da zu gefährlich. Die Etape wurde letztendlich abgebrochen. Die Fahrer waren froh, der Organisator, kein geringerer als Eddy Mercks war sauer. Getreu dem Motto: die sollen sich nicht so haben, es gibt auch andere gefährliche Rennen.
Ich finde es einerseits zweifelhaft ein Rennen in der Wüste bei extremen Bedingungen auszutragen, andererseits verstehe ich nicht, was die Fahrer auf Carbonfelgen und Schlauchreifen unterwegs sind und nicht eher angepasstes Material nutzen.
Richtig war es an dem Tag abzubrechen, es wäre unverantwortlich Stürze billigend in Kauf zu nehmen. Ich denke hier sollten die Regularien auch angepasst werden, jetzt heißt es nur, dass ein Rennen abgebrochen werden kann, wenn die Bedingungen unzumutbar sind. Ist es aber unzumutbar den äußeren Umständen angepasstes Material zu verlangen?
 

Anzeige

Re: Tour of Oman Extreme Bedingungen
Unbenannt.PNG
 
Hallo,
Zurzeit läuft gerade die Tour of Oman und einige namhafte Leute fahren mit. Für die Profis ist das immer so eine Art Saisonvorbereitung.
Die Jungs hatten die letzten Tage schon mit Temperaturen um die 35 ○C zu kämpfen, vor allem gibt's in der Wüste keinen Schatten.
Die gestrige 5. Etappe wurde erst verkürzt, weil ein Sandsturm aufkam und dann ging es bei 43 ○C los. Bei vielen Fahrern ist in der Abfahrt ein Reifen geplatzt. Kurz darauf kam es zum Fahrerstreik, die Profis wollen nicht mehr weiter, da zu gefährlich. Die Etape wurde letztendlich abgebrochen. Die Fahrer waren froh, der Organisator, kein geringerer als Eddy Mercks war sauer. Getreu dem Motto: die sollen sich nicht so haben, es gibt auch andere gefährliche Rennen.
Ich finde es einerseits zweifelhaft ein Rennen in der Wüste bei extremen Bedingungen auszutragen, andererseits verstehe ich nicht, was die Fahrer auf Carbonfelgen und Schlauchreifen unterwegs sind und nicht eher angepasstes Material nutzen.
Richtig war es an dem Tag abzubrechen, es wäre unverantwortlich Stürze billigend in Kauf zu nehmen. Ich denke hier sollten die Regularien auch angepasst werden, jetzt heißt es nur, dass ein Rennen abgebrochen werden kann, wenn die Bedingungen unzumutbar sind. Ist es aber unzumutbar den äußeren Umständen angepasstes Material zu verlangen?
Wie sollte das angepasste Material in der Wüste den aussehen? Klimaanzug? Vollgummireifen?

Selbst wenn es sinnvoll wäre auf Clincher umzusteigen, bedeudet das für die Teams (bzw. deren Sponsoren) eine erhebliche Investition, die dann für ein Rennen geleistet werden müsste, daß kaum einer wahrnimmt und das auch sonst keine Rolle spielt.

Aber weg vom Material. Die Radfahrer betreiben ihren Sport unter Umweltbedingungen wie sie keinem anderen Sportler zugemutet werden. Ich erinnere mich an eine Saison, da sind sie im März bei Temperaturen unter 0 und wildem Schneetreiben in Italien gefahren. Ein paar Wochen später fuhren sie dann im Amiland als es so heiss war, daß im Radio durchsagen kamen, die Leute sollten ihre klimatisierten Häuser nicht verlassen, die hohen Temperaturen wären zu gefährlich. Aber die Sportler sollen bitte Höchstleistungen bringen.

IMO ist irgendwann halt Schluß und ich finde es gut, daß sie jetzt ihre Interessen selber in die Hand genommen haben und auch mal streiken, wenn das Wetter kein Rennen zulässt.
Im Fußball werden dauernd Spiele wg. Wetter gestrichen. Im Radsport gab es sowas bisher nur äußerst selten.
 
Hallo,
Ist es aber unzumutbar den äußeren Umständen angepasstes Material zu verlangen?
Was soll denn das Material sein? Alufelgen oder Clincher bringen nicht wirklich viel, die können genau so gut in der Hitze platzen, nur ist bei Clincher ein Sturz wahrscheinlicher nach dem Platzen. Das einzige, das wirklich etwas bringen würde, wären Scheibenbremsen, aber da zickt ja die UCI.
Ausserdem haben die Teams bei Rennen am anderen Ende der Welt aus Logistikgründen sehr viel weniger Material dabei. Die Zeitfahren werden aus diesem Grund mit normalen Maschinen gefahren.
Die Frage ist doch eher, ob es diese Rundfahrten in der Gegend braucht?
 
Ich finde es ja auch richtig, dass die Fahrer gestreikt haben. Irgendwo muss man die Grenze ziehen.
Ich verstehe es andererseits nicht, dass die Reifen reihenweise platzen. Das war eine Abfahrt in der Neutralisation und da hat es reihenweise geknallt.

Die Krönung war wirklich der Kommentar vom Merckx...
 
Sind aufgrund ihrer Beschaffenheit (scharf usw.) und der Hitze die sie entwickeln eine ziemlich große Gefahr für die Fahrer bei Massenstürzen. Im Mtb-Bereich ist das Problem nicht so groß, aber im Peloton gibt es ja häufig "Sturzhaufen", wenn du mit nacktem Bein auf eine heiße Scheibenbremse fällst...
 
Zuletzt bearbeitet:
Sind aufgrund ihrer Beschaffenheit (scharf usw.) und der Hitze die sie entwickeln eine ziemlich große Gefahr für die Fahrer bei Massenstürzen. Im Mtb-Bereich ist das Problem nicht so groß, aber im Peloton gibt es ja häufig "Sturzhaufen", wenn du mit nacktem Bein auf eine heiße Scheibenbremse fällst...
...das Gefühl kenn ich als ungeschickter Mountainbiker. ;)
Aber das Risiko für Reifenplatzer müssten eigentlich abnehmen, wenn die Bremshitze nicht auf der Felge entsteht.
Ich bin mir aber nicht so sicher, dass die Scheiben in den üblichen Massensturzsituationen wirklich heiss wären. Wirklich heiss werden die Scheiben nach langen "Kackabfahrten", die Massenstürze gibts eher in anderen Situationen (Finale, Fahrbahnverengung, zuviele Euskatel Fahrer am gleichen Ort...) wo die Bremsen vorher nicht stark beansprucht werden.
 
Sieht nach der Abfahrt vom Green Mountain aus, die hat über 10% Durchschnittssteigung, das kombiniert mit der Hitze und der Neutralisation - also mit schleifenden Bremsen runterschleichend wir von @GerdO vermutet:


Man sieht, es ist nicht nur Movistar betroffen, und die Reifen sind nicht nur geplatzt, sondern auch von der Felge gerollt. Mit Scheibenbremsen passiert das nicht, aber auch die versagen irgendwann bei großer Hitze. Ob es hier dazu gekommen wäre, keine Ahnung.

Der Kommentar von Merckx ist Quatsch, natürlich sind die Fahrer bei Paris-Roubaix oder der Tour bereit, größere Risiken einzugehen, als bei einer recht unwichtigen Vorbereitungsrundfahrt.

Btw, schöner Sieg von Brändle heute!
 
Bei einer Lufttemperatur von 43°+ und einer Temperatur des Strassenbelags von 50-60°+ kann man davon ausgehen dass die Festigkeit der Verklebung von Laufrad und Schlauch nur noch "grenzwertig" ist. Da muss man dann nicht nach der Scheibe als Allheilmittel schreien.....Frage mich sowieso was der "Sport" da unten in der Wüste soll. Kann jedem nur empfehlen mal ein paar Tage unter diesen Bedingeungen zu arbeiten. Da wirst Du von den Einheimischen keinen mehr draussen vorfinden , die sind alle in den klimatisierten Räumen. Arbeiten müssen nur die "Sklaven"....
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielleicht können die Proteams ja nächstes Jahr einfach einen Haufen Stagiares aus Bangladesh an die Rundfahrt schicken... :)

Aber mal ernsthaft (aus die Gefahr hin, dass die Admins den Thread in die Technik Ecke verschieben) die Lufttemperatur alleine ist ja nicht wirklich das Problem, sondern die Hitzeentwicklung von den Felgenbremsen, oder seht ihr das anders? Hat jemand eigene Erfahrungen?
Ich habe wenig eigene Erfahrung mit Schlauchreifen (nur mein "Sonntagslaufradsatz" hat welche), aber so Temperaturen gibt es ja z.B. beim Ironman auch hier und dort, ohne dass es massenhaft Reifenplatzer gibt, nur müssen dort die Leute weniger bremsen.

P.S. Ich habe nie gesagt, dass Scheibenbremsen ein Allheilmittel seien (ich persönlich werde mir die Dinger sicher nie verwenden, ausser ich kaufe mir wirklich mal einen richtigen edlen Laufradsatz), ich fand nur die Aussage dass die Pros "den äußeren Umständen angepasstes Material" verwenden sollen falsch.
 
Aber mal ernsthaft (aus die Gefahr hin, dass die Admins den Thread in die Technik Ecke verschieben) die Lufttemperatur alleine ist ja nicht wirklich das Problem, sondern die Hitzeentwicklung von den Felgenbremsen, oder seht ihr das anders?
Doch die Lufttemperatur ist schon ein Problem. Wenn Du schon eine Temperatur des Strassenbelags von 50-60°+ hast dann ist die Temperatur in 1m Höhe auch nicht viel geringer (ich kann mich an Temperaturen von bis zu 90° erinnern), da kann dann die Wärme die durch Hitzentwicklung beim Bremsen entsteht nicht mehr abgeführt werden, - wohin auch ?
 
Bei den Luft- (und Boden) temperaturen werden Scheibenbremsen halt anders versagen. Z.B. bei höheren Geschwindigkeiten, bzw. stärkeren Verzögerungen. Ein Tour-Redakteur hat letzten Sommer ein schickes Video vorgeführt, in dem er das Alu aus einer ICE-Tec Scheibe rausgeschmolzen hat.
Auch Clincher werden anders versagen, als Schlauchreifen. Aber nicht grundsätzlich früher oder später.
Die Luft wird halt auch fürs Material verdammt dünn, wenn man bei den Temperaturen fährt.
Und sag mir keiner, ein Scheibenbremser würde bei solchen Bedingungen entsprechend vernünftige Scheiben benutzen, die wären ihm nämlich viel zu schwer. (auf jeden Fall Vollstahl, kein Sandwich, besser 180 als 160, und evtl. tatsächlich noch mit Kühlfinnen.)
 
Das könnte die Chance für die Rückkehr der Vollgummireifen in den Radsport sein :idee::p
 
Doch die Lufttemperatur ist schon ein Problem. Wenn Du schon eine Temperatur des Strassenbelags von 50-60°+ hast dann ist die Temperatur in 1m Höhe auch nicht viel geringer (ich kann mich an Temperaturen von bis zu 90° erinnern), da kann dann die Wärme die durch Hitzentwicklung beim Bremsen entsteht nicht mehr abgeführt werden, - wohin auch ?

Und die Füße und Waden werden auch schön gekocht...
 
Zurück