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Tour de France der Frauen 2022

stage8: Annemiek von Vleuten fährt wie von einem anderen Stern.
Ich denke, Sie hat in dem Interview mit Ihrer Ex-Mitchelton-Scott-Kameradin (aus AUS od. NZL, Name habbich vergessen) alles Notwendige dazu gesagt:
  1. Nur das tun, was einem wirklich Spaß macht (wohlbemerkt: das sagt eine, die vor ihrer Radsportkarriere ein Master Studium abgeschlossen hat) und mit dem Radsport aufhören ("stop it"), wenn das nicht mehr der Fall ist.
  2. (stark gerafft zusammengefasst) sich Ziele setzen und hart daran arbeiten.
Und ich denke, Fahrerinnen wie Marta Cavalli, Demi Vollering, Silvia Persico - um nur die Wildesten der jungen Wilden zu nennen, werden das schon bald in die Tat umsetzen.
Bedenken hätte ich allenfalls bei Punkt 1. Aber dafür müsste man die Mädels schon persönlich kennen.
 
  1. Nur das tun, was einem wirklich Spaß macht (wohlbemerkt: das sagt eine, die vor ihrer Radsportkarriere ein Master Studium abgeschlossen hat) und mit dem Radsport aufhören ("stop it"), wenn das nicht mehr der Fall ist.
  2. (stark gerafft zusammengefasst) sich Ziele setzen und hart daran arbeiten.
Heißt das, dass 1. anderen Radfahrerinnen der Radsport keinen Spaß macht? 2. dass die anderen Radfahrerinnen nicht so hart an ihren Zielen arbeiten? 3. dass man ein abgeschlossenes Studium hinter sich haben muss, um eine gute Radsportlerin zu werden?

Wahrscheinlich habe ich die Aussage falsch verstanden: Du meinst mit P2, dass van Vleuten alles tun würde, um ihre Ziele zu erreichen.
 
Heißt das, dass 1. anderen Radfahrerinnen der Radsport keinen Spaß macht? 2. dass die anderen Radfahrerinnen nicht so hart an ihren Zielen arbeiten? 3. dass man ein abgeschlossenes Studium hinter sich haben muss, um eine gute Radsportlerin zu werden?

Wahrscheinlich habe ich die Aussage falsch verstanden: Du meinst mit P2, dass van Vleuten alles tun würde, um ihre Ziele zu erreichen.
Ich glaube, Du hast so ziemlich alles falsch verstanden, nicht nur meinen Beitrag.
Falls ich mich irre, entschuldige ich mich in aller Form.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich glaube, Du hast so ziemlich alles falsch verstanden, nicht nur meinen Beitrag.
Falls ich mich irre, entschuldige ich mich in aller Form.
Ich denke, @artes hat da schon korrekte Einwände geliefert. Du hast notwendige Bedingungen geliefert (abgesehen von dem Studienabschluss), um die stärkste Radsportlerin der Welt zu werden, und so getan, als ob sie hinreichend wären. Da wir aber davon ausgehen müssen, dass mindestens, und das ist sehr konservativ ausgedrückt, die Top 10 diese notwendigen Bedingungen auch erfüllen, sind diese in Bezug auf die Frage, warum AvV so dominant ist, völlig bedeutungslos.
 
Ich hoffe, die deutschen Radsportfans verzeihen mir, daß ich auf die Verletzungen von Laura S. (ich wünsche ihr alles gute, hoffe, es kommt alles wieder i.O.) nicht eingehe und nochmal auf Annemiek van Vleuten zurückkomme. Ich denke, die letzten Beiträge zeigen sehr gut, wo heutzutage im Allgemeinen, bei Hobby-Sportlern und leider auch - hoffentlich nicht zu sehr - bei jungen Menschen im Profi-Radsport ein Problem liegt.

Wie gesagt, ich hoffe, Frauen wie Marta Cavalli, Demi Vollering, Silvia Persico und die nicht mehr ganz so junge Katarzyna Niewiadoma sind frei davon, aber die Tendenz, durch Erfüllung "notwendiger und hinreichender Bedingungen", Befolgung der Erfolg garantierenden Trainingsregeln sei man schon fast auf der sicheren Seite, blickt ja auch hier aus vielen Beiträgen durch. Ich bin jetzt einfach mal in Bezug auf die jungen Frauen optimistisch.

Werfen wir trotzdem nochmal einen Blick auf die von Frau v. Vleuten genannten Erfolgsfaktoren: Der 2. Faktor hat - van Vleuten hat das in einem anderen Interview betont - sehr viel mit jahrelang hartnäckiger und ausdauernder Arbeit zu tun. v. Vleuten hat das sehr diplomatisch formuliert, als sie sagte, sie gehe davon aus, die werden die gleiche Qualität erreichen, wenn sie erstmal die Lebenskilometer hätten wie sie. Die können sie nämlich heute noch gar nicht haben.

Ich denke, am ehesten wird es bei jungen Sportlern an der Leidenschaft fehlen. Die Erfolgserwartung scheint mir manchmal eher Motivation zu sein. Ich hoffe auch da, Unrecht zu behalten.

Annemiek van Vleuten ist da wie gesagt diplomatischer: Sie sagt, ich bin sicher, daß die jungen Frauen das genauso schaffen wie ich, und das muß sich dann ja auch auf die Leidenschaft beziehen.

Ich hoffe, sie behält recht.
 
aber die Tendenz, durch Erfüllung "notwendiger und hinreichender Bedingungen", Befolgung der Erfolg garantierenden Trainingsregeln sei man schon fast auf der sicheren Seite,
Mein Post drückt das genaue Gegenteil dieser Aussage aus, bzw. ich wollte damit ausdrücken, dass die hinreichenden Bedingungen gar nicht bekannt sind. Wir neigen immer dazu, Erfolg erklären zu wollen und halten uns dann für in den Erklärungen bestätigt - schließlich hat die erfolgreiche Person ja Erfolg! Das ist aber ein logischer Zirkelschluss.

Dass zum ganz großen Erfolg auch ganz viel Glück und Zufall gehört, versuchen wir dagegen gerne auszublenden. Ist ein klassisch menschlicher Denkfehler. "Nur der Sieger spricht nicht von Zufall", bzw. "Der Sieg hat viele Väter, die Niederlage ist ein Waisenkind" sind Sprichwörter, die das ausdrücken.
 
Dass zum ganz großen Erfolg auch ganz viel Glück und Zufall gehört, versuchen wir dagegen gerne auszublenden.
Bei mir ist beim Lesen der letzten Postings über die Trainingsbedingungen von AvV eher der Gedanke gekommen, dass noch ganz andere Sachen ausgeblendet werden. Erfolg kann durchaus auch herbei geführt werden. Das wissen wir. Die Methode über "Gesamtkilometerstand" fällt mir dabei als eher ungewöhnlich auf. Mal Pogacar oder Vingegaard fragen, was die davon halten.
 
Einer der beiden Eurosport-Kommentatoren hatte durchblicken lassen, dass AvV wesentlich mehr trainieren würde als alle anderen Radfahrerinnen. Damit kann nicht die Lebensdauer gemeint sein (dann wäre ich eine der besten Radfahrer der Welt), sondern das aktuelle Training Stunden pro Woche.

Aus dem Männerradsport kenne ich das so, dass man schon professionell trainieren muss, bevor man Profi wird. Dazu kommt, dass alle Profis in etwa die gleichen Trainingsbedingungen haben und die Trainingstheorien sind auch allen bekannt.

D. h. ist der Frauenradsport dann doch eine Hobbyveranstaltung?
 
D. h. ist der Frauenradsport dann doch eine Hobbyveranstaltung?
Hinter jeder erfolgreichen Frau steht ein Mann, der sie finanziert, oder wie war das nochmal? In alten Tagen war es ja wirklich so, dass Sport nur etwas für wohlhabende Frauen war. Bei den aktuellen Gehältern weiblicher Radsportler*innen sind wir von diesen Zuständen wohl gar nicht so weit weg.
 
Werfen wir trotzdem nochmal einen Blick auf die von Frau v. Vleuten genannten Erfolgsfaktoren: Der 2. Faktor hat - van Vleuten hat das in einem anderen Interview betont - sehr viel mit jahrelang hartnäckiger und ausdauernder Arbeit zu tun. v. Vleuten hat das sehr diplomatisch formuliert, als sie sagte, sie gehe davon aus, die werden die gleiche Qualität erreichen, wenn sie erstmal die Lebenskilometer hätten wie sie. Die können sie nämlich heute noch gar nicht haben.

Ich denke, am ehesten wird es bei jungen Sportlern an der Leidenschaft fehlen. Die Erfolgserwartung scheint mir manchmal eher Motivation zu sein. Ich hoffe auch da, Unrecht zu behalten.

Annemiek van Vleuten ist da wie gesagt diplomatischer: Sie sagt, ich bin sicher, daß die jungen Frauen das genauso schaffen wie ich, und das muß sich dann ja auch auf die Leidenschaft beziehen.

Sie hat mehr Lebenskilometer als ihre Konkurrenz und das ist das Erfolgsgeheimnis? Was sagt da z.B. im Männer-Sport ein Evenepoel oder Pogacar oder Marianne Vos, die schon mit 19 Straßenweltmeisterin wurde? Wäre eine Vollering viel besser, würde man behaupten, daß sie ergonomischer auf dem Rad sitzt und im Vergleich zur ackernden v.Vleuten einfach weniger Watt verbraucht.

Natürlich trainiert v.Vleuten wie besessen. Und sie verträgt anscheinend das viele Training auch ganz gut. Dazu muss man auch die Veranlagung bzw. entsprechen Jahre auf dem Buckel haben. Aber wir reden hier vom Profisport. Mich erinnert die ganze Diskussion an die Ära Armstrong und den Bildern von seinen Trainings im Regen in den Bergen von Frankreich.
Ich will der v.Vleuten nichts unterstellen, aber ihre Begründungen warum sie so gut ist, lässt ihre Konkurrenz aussehen wie Hobbyfahrerinnen.
 
Na was soll sie sagen. Ich hab einfach mehr talent? Wäre ja selbst wenn es zutreffend ist, auch ne blöde antwort
 
Bei den aktuellen Gehältern weiblicher Radsportler*innen sind wir von diesen Zuständen wohl gar nicht so weit weg.
Kann sein, dass bei einigen das Gehalt so niedrig ist, dass die Trainingsmotivation nicht allzu groß ist. Dazu kommt die alljährliche Babypause, die bei AvV aufgrund ihres Alters entfällt.

Außerdem scheint AvV ziemlich häufig in Pumpstudios abgehangen zu haben.
 
Aus dem Männerradsport kenne ich das so, dass man schon professionell trainieren muss, bevor man Profi wird.
Erkläre er Roglic! ☝🏼
Erst mit 24 Radprofi geworden.

Dazu kommt, dass alle Profis in etwa die gleichen Trainingsbedingungen haben und die Trainingstheorien sind auch allen bekannt.
Darüber würden sich „alle Profis“ sicherlich sehr freuen.
 
Einer der beiden Eurosport-Kommentatoren hatte durchblicken lassen, dass AvV wesentlich mehr trainieren würde als alle anderen Radfahrerinnen. Damit kann nicht die Lebensdauer gemeint sein (dann wäre ich eine der besten Radfahrer der Welt), sondern das aktuelle Training Stunden pro Woche.

Aus dem Männerradsport kenne ich das so, dass man schon professionell trainieren muss, bevor man Profi wird. Dazu kommt, dass alle Profis in etwa die gleichen Trainingsbedingungen haben und die Trainingstheorien sind auch allen bekannt.

D. h. ist der Frauenradsport dann doch eine Hobbyveranstaltung?
Ich vermute, dass Frauenradsport in der Spitze auf der Schwelle zwischen Profi und Halbprofitum liegt. In Sportarten, bei denen das so ist, ist es nicht ungewöhnlich, dass es relativ große Leistungsunterschiede gibt zwischen denen, die sich voll auf den Sport konzentrieren können (sei es, weil sie wohlhabend sind, gute Sponsoren haben oder in einem Sportfördersystem stecken, wie es in Deutschland die Bundeswehr zur Verfügung stellt) und denen, die nebenher studieren oder auf andere Weise ihre Brötchen verdienen müssen.

Edit: Link Der Link auf die Information über den Mindestlohn bestätigt das. Davon kann man nicht leben. Man muss also entweder sehr genügsam sein, über andere Tätigkeiten zuverdienen oder das als Möglichkeit sehen, ein Studium zu finanzieren. Nun werden die Spitzenkräfte nicht für den Mindestlohn fahren, schon klar. Aber dass der Anteil der Geringverdienerinnen bei den Frauen höher ist als bei den Männern, halte ich für sehr wahrscheinlich.
 
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