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Taxc Trainingplan - plötzlich 300 % FTP Abschnitte

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Thomas Barth

Hallo,

ich fahre seit ein paar Monaten mit dem Rennrad auf dem Neo Smart Trainer und habe vor kurzem erst mit einem strukturierten Trainingsplan begonnen. Vorher bin ich das gefahren, was ich sonst auch auf der Straße gefahren bin. Im Trainingsplan sind nun in den längeren Touren Sprint-Abschnitte eingebunden, bei denen man für 10-20 Sekunden alles auf die Pedale bringen soll, was möglich ist. Nachdem man z.B. eine Zeit lang 75% vom FTP Wert gefahren ist, wird für den "Sprint" die Wattleistung auf 300% FTP gestellt. Normal habe ich eine Trittfrequenz von 90 Umdrehungen, aber diese plötzliche Umstellung auf 300 % bremst mich so aus, dass ich diese Leistung nur noch unter größter Anstrengung und einer Trittfrequenz von ca. 15 Umdrehungen bewältigen kann. Der Puls steigt dann natürlich auch an. Ist das normales Training? Ich kenne mich da überhaupt nicht aus. Hat das überhaupt etwas mit Sprints zu tun? Normal ist doch eigentlich, dass erst mit zunehmender Geschwindigkeit der Widerstand immer größer wird. Aber ich habe so kaum eine Chance eine höhere Trittfrequenz zu erlangen. Ist das vom Training so gewollt? Und es besteht nicht die Gefahr, dass Muskeln reißen könnten? Das wäre meine größte Sorge.


Edit: Bild der Trainingseinheit eingefügt.
Ausdauer-2Stunden.png
 
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Kurze Sprints sind auch im Grundlagentraining üblich. Wenn die nicht länger als ~15 bis 20 Sekunden sind erzeugen sie wenig Effekt auf den Stoffwechsel, sondern trainieren vor allem die neuromuskuläre Funktion, vereinfacht gesagt, das Zusammenspiel von Gehirn, Nerven und Muskelzellen.

Wenn die Sprintvorgaben dich plötzlich ausbremsen, ist vermutlich der Ergometer-Modus aktiviert. Dabei steuert die Software die Bremse der Rolle so, dass versucht wird, durch ständiges Nachregelnd des Widerstands die Wattvorgabe zu "erzwingen". Bei konstanter Trittfreguenz geht dann mit Beginn des Sprints der Widerstand natürlich extrem nach oben, so dass man ein sehr hohes Drehmoment dagegen aufbringen muss.
Das ist je nach Trainingsform aber Unsinn und führt zu so einer Art "Wrestling" gegen den Widerstand der Role. Dabei ist die Vorgabe 300% der FTP je nach muskulären Voraussetzung des Sportlers auch reichlich hoch. Ich habe auch eine Neo, nutze aber nicht die Taxc-Software, sondern Zwift, da kann man den Ergometer-Modus abstellen und "einfach so" die Leistung erbringen. Vielleicht geht das mit der Taxc-Software auch. Bei solchen Sprints kommt es auchg ar nicht darauf an, eine Wattvorgabe genau einzuhalten, sondern in den kurzen Sprints mit hoher Trittfrequenz soviel Leistung zu bringen, wie eben möglich.
 
Hallo pjotr, danke für deine Erklärungen. Ja, mein Trainingsplan stammt aus dem Taxc Grundlagenprogramm. Ich verwende die Trainings App für Android Smartphones. Darin habe ich leider nicht die Möglichkeit, Einstellungen vorzunehmen. Aber wenn das Zusammenspiel von Gehirn, Nerven und Muskelzellen damit trainiert werden sollen, ist es auch gut. Mir kam das für einen Sprint nur so komisch vor. Zwift habe ich in den zwei Monaten nach dem Kauf des Neos auch ausprobiert. Und dort sind die Sprints ja wie auf der Straße mit Gänge höher schalten, daher weiß ich, dass ich 300 % FTP mit einer hohen Trittfrequenz für diese kurze Zeit eigentlich noch bewältigen können müsste. Das Zwift-Abo hatte ich aber wieder gekündigt, weil es mir u.a. irgendwann auf die Nerven ging, durch dieses ständige Rauf und Runter Gänge schalten zu müssen :) Sonntag habe ich wieder eine Trainingseinheit, bei der es die strikte Vorgabe gibt, 6 x 1 Minute 135 % FTP mit einer Trittfrequenz von 60 Umdrehungen zu fahren.


Ausdauer-3Stunden.png


Ride on!
 
schau dir mal trainerroad an. kann ich als app nur empfehlen, wahnsinnig viele trainingspläne, trainingsprogramme usw.
so langweilige 2 stunden trainings gibts da nicht ;)
(das ist ja mehr training für den kopf als für die beine :D )
 
Hallo dobelli

Na, so langweilig finde ich das nicht, zumal das erst das Grundlagentraining ist. Das strengt schon an, da du ja die ganze Zeit über die Wattleistung von deinem persönlichen FTP Wert konstant erbringen musst. Du kannst es nicht mal rollen lassen, weil sofort der Widerstand erhöht wird. Länger als 3 Stunden möchte ich aber auch nicht fahren, weil schon nach 2 Stunden die Sitzfläche ungemütlich wird und auch die Hände langsam bei mir "taub" werden, was ein ständiges Umgreifen erfordert.
 
mit langweilig wollte ich auch nicht sagen, dass es nicht anstrengend ist. sondern eher, dass ich finde, dass das training eintönig aussieht. da sehen meiner meinung nach die trainerroad-workouts etwas abwechslungsreicher aus und variieren mehr in der belastung.

und alles über 1,5 h finde ich auf der rolle schon grenzwertig :D
 
+1 für die trainerroad empfehlung.
Zur Sache mit den Sprints
Versuche schon min 4-5 Sekunden vorm Sprint mit der Frequenz auf die Ziel Frequenz für den Sprint zu gehen oder sogar noch etwas höher. In dem Moment wo das Intervall beginnt versucht der Trainer die neue Leistung mit der aktuellen Frequenz zu erreichen, falls die Frequenz noch eher niedrig ist + die evtl. sogar sogar langsamer wird’s weil du nicht proaktiv auf den antritt wartest ergibt sich schnell der Teufelskreis aus immer mehr torque bei immer weniger Frequenz. Wenn man aktiv darauf wartet und schon schnell tretend mit Elan in das Intervall startet hat man meistens keine Probleme selbst bei sehr großen Sprüngen in der Leistung.
 
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Versuche schon min 4-5 Sekunden vorm Sprint mit der Frequenz auf die Ziel Frequenz für den Sprint zu gehen oder sogar noch etwas höher.

Ich hatte erst heute wieder eine Trainingseinheit mit mehreren 300 % FTP Sprints. Mit Erhöhung der Trittfrequenz vor dem Sprint hat es dann tatsächlich geklappt. Ich habe die Trittfrequenz auf 110 rpm erhöht und während der Belastung versucht nicht unter 100 rpm zu kommen. Aber verdammt, das haut echt rein. Ich bin froh, dass man die Leistung nicht länger als 10 Sekunden pro Sprint halten muss. Der Herzschlag kommt dabei ans Limit und die Kraft lässt dann auch schon nach.
 
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