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Taktik bei 24-Stunden-Rennen

Bernemer

Bergfreund
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N'Abend,

ein paar Bekannte möchten im 4er-Team ein 24-Stunden-Rennen fahren. Welche Renntaktik empfiehlt sich da? Gibt's ein paar Regeln oder Erfahrungen über Dauer und Ablösung?
Ich denke mal, unter 2 Stunden lohnt sich der Wechsel nicht, die erste halbe Stunde braucht man ja schon zum Warmfahren. Dann fahren, bis der Speicher leer ist, ablösen lassen und wieder Kohlehydrate bunkern?
Es ist zwar ein MTB-Rennen, ich frag trotzdem mal hier. Technik auf dem Trail ist wohl nicht so gefragt, eher stundenlanges Kurbeln. Und das Ganze just for fun :) Ich fahre nicht mit, frage nur mal so aus Interesse.

Grüße
der Bernemer
 
wo willst du den fahren - nächstes we ruhpolding...?

mal im ernst, das hängt ein bisschen von den rahmenbedingungen ab... ein 24 h rennen hat nichts mit marathon-rennen zu tun. von der belastung ähnelt es eher einem cc-rennen. ist man auf der strecke, gilt volle pulle... langsames dahingondeln, weil's ja 24 h dauert, ist käse - das funktioniert nicht, zumindest dann nicht, wenn du weiter vorne landen willst. volle pulle heisst allerdings nicht volles risiko... :D für ein 4-er team kann ich dir folgende tipps geben:

typischerweise haben 24 h rennen im mtb-bereich rundenlängen von ca. 5 km und ca. 100 - 150 hm. für den start empfiehlt sich ein fahrer, den sich von der allgemeinen hektik nicht so anstecken lässt. abhängig vom wetter liegt die anzahl der am stück gefahrenen runden zwischen 2 - max. 5... bei uns sind die fahrer selbst in der nacht max. eine stunde auf dem rad. bei heissem wetter würde ich auf alle fälle früher wechseln (2 -3 runden)... über nacht wurde ich 1 - 2 runden mehr fahren lassen, damit die ruhezeiten für die anderen fahrer grösser werden.

erstaunlicherweise verschlechtern sich die rundenzeiten der einzelnen fahrer über die gesamten 24 h nicht erheblich. bei uns liegt das immer so im 30 sec. bereich für die runde. über nacht sinken die rundenzeiten etwas aufgrund der dunkelheit. das muss aber nicht sein, wenn der kurs gut ausgeleuchtet ist (z.b. münchen). in ruhpolding ist es allerdings die hälfte der strecke finster... gute beleuchtungen, eventl. helmlampen sind also ein muss... bei schlechten wetter entscheiden sich die rennen in der nacht (falls ihr dann noch eine rolle spielt :D )...

die wechsel sollten im übrigen von einem betreuer organisiert werden. dieser muss den geraden aktiven fahrer permanent unter kontrolle halten, um auch bei defekten reagieren zu können... er sollte auch rundenanzahl und die ungefähren zeiten im auge behalten... für material und verpflegung ist bei uns jeder selbstverantwortlich...

gruss mike
 
2 Betreuer sind ideal. Einer für's Futter / Versorgung (nicht unterschätzen - am bestens autak planen!) und einer für's Material etc.

Die Rundenzeiten bestimmen den Takt. Desto öfter man wechselt desto schneller werden auch die Zeiten - allerdings steigt natürlich auch die Belastung in der Gruppe. In einem 4er Team läßt sich mit 30min. Turns noch gut leben - die Pausen sind deutlich länger die Erholung (netto 1h) noch ok.
Massagen in den Pausen sind top und halten die Leute am laufen(frühzeitig mit anfangen).

Ich würde eher nachts noch mehr Druck machen. Vor allem weil viele Teams hier in einen Art Tiefschlaf verfallen der erst von den ersten Sonnenstrahlen wieder beendet wird.

Zudem würde ich über Funk nachdenken. Sowas sorgt für gutes Vorrankommen, Pannen sind schnell erkannt und können um so schneller behoben werden. Wir haben damit nur beste Erfahrungen gemacht. Die Geräte sollten CCTSS beherrschen (wegen der Funkruhe). Knopf im Ohr ist ideal aber kein muss.

Torsten
 
he airborne,

sollst du mir widersprechen??!! :D die reibungslosen wechsel zur richtigen zeit sind das wichtigste im viererteam - da benötigst du auch kein funk, wenn du einen dafür zuständigen betreuer hast... klar ist es schön, wenn ein betreuer dir direkt in der wechselzone dein rad abnimmt und dir dein duschzeug in die hand drückt :D auch schön, wenn nach dem duschen der nächste betreuer dich füttert... dient aber im endeffekt nur der verlängerung deiner regeneration (kein widerspruch, das ist extrem wichtig), aber... den meisten teams steht das nicht zur verfügung... und..... - das allerwichtigste - das gilt nur bei schlechten wetter. da ist aufwand für rad und fahrer ungleich höher. ich bin schon 24 h regenrennen gefahren - es gibt nichts beschi******** als regenrennen. tagsüber kannst du noch mithalten, aber in den nacht, wenn das material leidet und der 5 satz trikots/hosen und das dritte paar schuhe durchnässt ist, dann ledern dich die toppteams ab...

gruss mike
 
Moin!

Danke für die Tips, das ist doch schon mal was. Eine Mitfahrerin im Team (huhu Anke! :wink2: ) liest jetzt auch hier mit. Achja, es ist das Rennen in Ruhpolding.
Ich fahre ja (leider?) nicht selbst mit. CC-Rennen ist wohl eher nichts für mich. Wäre trotzdem mal interessant, ich könnte dann mit einem 20h-Marathon auf dem Rennrad vergleichen.
Um einen vorderen Platz wird's dem Team nicht gehen, eher um den Spaß, bei Nacht im Schlamm zu wühlen :D Massage und Füttern wird aber auch so gerne genommen, denke ich...

Grüße
der Bernemer
 
@ mike

Funk ist wichtig. Vor allem wenn pro Turn mehrere Runden gefahren werden. Wenn dann unterwegs etwas passiert (defekt/ Sturz/ Krampf etc) kann man kurz ansagen das man reinkommt und der nächste Fahrer steht parat.
Zudem kann abgesprochen werden wo in der Wechselzone der Partner zu erwarten ist. Manchmal ist die Zone dermassen eng und gerammelt voll das das sonst schon kniffelig werden kann.

2 Betreuer sind doch schnell gefunden. Frau/Freundin machen sowas leicht.

Wo ich dir zustimme ist das man den Worst-Case einplanen sollte. Gerade in diesem Jahr auch speziell Regen. Plastiktüten in den Schuhen halten z.B. die Füße trocken.

Zudem Beleuchtung für die Nacht. 5-10W an der Maschine und eine LED-Lampe am Helm haben gute Ergebnisse. Wichtig ist die Akkulaufzeit - hier bitte testen!!

Torsten
 
@airborne...

beim wechsel stehen wir immer an der gleichen stelle. ein lauter ruf bei einfahrt und die kurze antwort und das thema ist reibungslos gelaufen.

in ruhpolding ist das sowieso kein problem, da du hier viel platz und übersicht hast. dein wechselpartner kann dir beim start sogar noch seinen schwung mitgeben.

münchen in der halle ist natürlich das genaue gegenteil... da ist man schnell an seinem wechselpartner vorbeigefahren...

wie dem auch sei, bei 4 fahrern brauchst du eigentlich mind. 3 geräte, sonst musst du in der wechselzone immer übergeben...

betreuer sind immer so'n thema für sich. monate vorher organisiert man. 1 woche vorher kommt dann die freundliche absage... war in münchen auch wieder so. 2 betreuer hatten zugesagt, 1 hat kurz vorher abgesagt, der zweite musste am sonntag morgen um 7:30 uhr auf die landshuter hochzeit... es ging aber trotzdem... :rolleyes:

gruss mike
 
@ mike

Stimmt. Optimal sind 4 Funkgeräte (praktisch das die auch paarweise verkauft werden :D ). eines Für jeden Betreuer eines für den aktiven Fahrer und eines für den nächsten Fahrer. so sind immer alle informiert was abgeht. Der Wechsel ist einfach wenn jeder sein Headset hat - einfach umstecken im Rücken an der Hose einhängen.

@ bernemer

womit ihr euch gut befassen solltet ist Futter und trinken. möglichst vereinheitlichen und das Futter wählen. Spätestens nach Halbzeit fängt die Nahrungsaufnahme an krampfhaft zu werden.


Torsten
 
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