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Tödlicher Unfall von Radsportlerin: Geldstrafe

kastel67 schrieb:
Wobei man bedenken muß dass heutzutage jeder verantwortungsvolle Dienstherr sein Personal von Seelsorgern betreuen lässt. So wird z.B. meines Wissens nach das Personal an der bekannten Klinik für Brandverletzte in Ludwigshafen (der meine Meinung nach härteste Job der Welt "Behandlung von Brandopfern) betreut, gekurt und regelmässig ausgetauscht. Auch an Helfern geht so etwas nicht schadlos vorbei.


Mmh,
also bei uns gab es sowas wie Seelsoorge nicht. Da hieß es immer nur: "Laßt uns heute nicht noch einen verlieren."

Für mich kann ich nur sagen, daß mich ein Jahr Intensivstation verdammt hart gemacht hat (gegenüber allen, auch gegenüber mir selber). Aber das war es dann auch.
Glaub nicht daß es Spaß macht, wenn du da eine 5jährige vor dir hast, die trotz voller Dosis Morphium schreit, daß du fast Oropax brauchst. Oder wenn da die Beatmungsmaschine nem 1jährigen die Lunge zerfetzt bzw. er erblindet, weil mit reinem Sauerstoff beatmet werden muß. ...


Chrissi
 
cbk schrieb:
Was soll ihr schon durch den Kopf gehen? Ich behaupte mal "nichts". Weil wenn das so schlimm wäre, müßten unsere Großeltern alle einen Schaden haben. Im 2. Weltkrieg sind ca. 50 Mio. Menschen umgekommen. Da müßte ja rein rechnerisch ungefähr jeder zweite jemanden umgebracht haben. Aber dafür gibt es doch relativ wenige, die da einen bleibenden Schaden zurückbehalten haben oder?

Wenn es so wäre, daß man sich da wirklich Jahre lang mit rumquält, dann dürfte es kein Personal in Krankenhäusern (ich mein speziell Intensiv-Station und OP) geben. Denn da stirbt dir mehr als ein Patient in deinem Berufsleben weg.:


cbk schrieb:
Mmh, also bei uns gab es sowas wie Seelsoorge nicht. Da hieß es immer nur: "Laßt uns heute nicht noch einen verlieren."

Für mich kann ich nur sagen, daß mich ein Jahr Intensivstation verdammt hart gemacht hat (gegenüber allen, auch gegenüber mir selber). Aber das war es dann auch.
Glaub nicht daß es Spaß macht, wenn du da eine 5jährige vor dir hast, die trotz voller Dosis Morphium schreit, daß du fast Oropax brauchst. Oder wenn da die Beatmungsmaschine nem 1jährigen die Lunge zerfetzt bzw. er erblindet, weil mit reinem Sauerstoff beatmet werden muß. ... Chrissi

Tut mir Leid für dich das du von deinem Arbeit ''hart gemacht'' worden bist, und das auch noch ohne Betreuung. :(

Nimmt nicht weg, das deine Bemerkungen iBz Menschen die Kriegen erlebt haben, sowas von unsensibel un undurchdacht sind, das ich es kaum glauben kann. :o Vielleicht wegen deinen Berufserfahrungen, aber ich fürchte eher einen Art von jugendlicher Unwissendheit. An sich nicht so einen Punkt; jeder muß es irgendwie lernen. Aber überlege dich nächsten mal lieber, vorher du wieder ähnliche Spruche loss lässt. Du könntest viele Menschen damit schmerzhaft treffen.

Nachdenklicher Gruß, Jent.
 
cbk schrieb:
Wenn es so wäre, daß man sich da wirklich Jahre lang mit rumquält, dann dürfte es kein Personal in Krankenhäusern (ich mein speziell Intensiv-Station und OP) geben. Denn da stirbt dir mehr als ein Patient in deinem Berufsleben weg.

Wenn bei uns Patienten sterben, so nicht durch unser direktes Einwirken oder anders ausgedrückt - wir sind nicht Schuld wenn ein Patient stirbt. Eine Parallele zu ziehen zwischen diesem Unglück und dem beruflichen Situation mit dem Tod umgehen zu müssen ruft bei mir ein ganz großes Kopfschütteln hervor. Wie kommt man denn auf so eine Konstruktion?
 
cbk schrieb:
Mmh,
also bei uns gab es sowas wie Seelsoorge nicht. Da hieß es immer nur: "Laßt uns heute nicht noch einen verlieren."

Für mich kann ich nur sagen, daß mich ein Jahr Intensivstation verdammt hart gemacht hat (gegenüber allen, auch gegenüber mir selber). Aber das war es dann auch.
Glaub nicht daß es Spaß macht, wenn du da eine 5jährige vor dir hast, die trotz voller Dosis Morphium schreit, daß du fast Oropax brauchst. Oder wenn da die Beatmungsmaschine nem 1jährigen die Lunge zerfetzt bzw. er erblindet, weil mit reinem Sauerstoff beatmet werden muß. ...


Chrissi


Die einen schaffen es noch Gefühle zu bewahren die anderen stumpfen gnadenlos ab - was für die Pflege wohl selten förderlich ist. "Hart gemacht" würd ich als etwas sehr negatives betrachten, das hat auch nichts mit gesunder Distanz zu tun.
 
cbk schrieb:
Mmh,
also bei uns gab es sowas wie Seelsoorge nicht. Da hieß es immer nur: "Laßt uns heute nicht noch einen verlieren."

Für mich kann ich nur sagen, daß mich ein Jahr Intensivstation verdammt hart gemacht hat (gegenüber allen, auch gegenüber mir selber). Aber das war es dann auch.
Glaub nicht daß es Spaß macht, wenn du da eine 5jährige vor dir hast, die trotz voller Dosis Morphium schreit, daß du fast Oropax brauchst. Oder wenn da die Beatmungsmaschine nem 1jährigen die Lunge zerfetzt bzw. er erblindet, weil mit reinem Sauerstoff beatmet werden muß. ...


Chrissi


hallo crissi


du glaubst gar nicht wie belebend es sein kann, gerade in diesem forum hin und wieder völlig gegen den strich zu bürsten. mit unsinnigen und vielleicht auch provokanten, hart an der grenze verlauteten kommentaren (blödsinn).

nur, was sich hier nun leider entpuppt ist nach meiner und hoffentlich auch anderer auffasung, eine diskusssionsform die respektlosigkeit und intoleranz gerade denen entgegenstellt die sie wirklich brauchen.
deine ausführungen sind tatsächlich marzialisch, lautsprecherisch und voller Pathos. wir sollten hier nicht über deine "härte" und "nehmerqualitäten" schreiben als besser eine verständigung zum eingangsthema zu bringen.

ƒ.
 
cbk schrieb:
Es ist respektlos zu behaupten, daß man diese Schuld nicht ein Leben lang täglich mit sich rum träg sondern selbst sowas verdrängen kann?


??? wie meinen??? verzeihung, aber ich kann deine antwort nicht verstehen...

ƒ.
 
cbk schrieb:
Es ist respektlos zu behaupten, daß man diese Schuld nicht ein Leben lang täglich mit sich rum träg sondern selbst sowas verdrängen kann?

Zu "behaupten", daß man so etwas verdrängen KANN, ist so überflüssig wie zu "behaupten", daß die Erde sich dreht.
Zu behaupten, daß es die meisten TUN/GETAN HABEN, ist aber ne Unterstellung, und eine, die jent, faust und andere völlig zu Recht als ziemlich out of bounds kritisiert haben.
Es mag sein, daß Du harte Dinge auf Station erlebt hast. Das haben andere aber auch.
Die Leiden, die Deine Patienten durchgemacht haben, beschäftigen Dich ja offenkundig immer noch - und das, obwohl Du sie nicht verursacht, sondern zu lindern versucht hast. Das im Blick, müßte Dir klar sein, daß es so einfach nicht funktioniert mit der Verdrängung, und dass man den fahrlässig verursachten Tod eines Andern im schlimmsten Sinn des Wortes "auf dem Gewissen hat".

Es gibt schlechterdings gar keine Indizien dafür (oder dagegen), daß die Unfallfahrerin "gewissenlos" war oder ihre Schuld verdrängt. Das kann schlicht keiner von uns beurteilen.
 
Hi
ich finde, daß allein die Höhe der Strafe keine Beurteilung darüber zuläßt, ob sie in diesem Falle angemessen ist oder nicht.
Man müßte die Würdigung der Beweise und Sachlage in der Urteilsbegründung lesen, um nachvollziehen zu können, warum der Spruch so und nicht anders lautet und um sich ein Urteil zu bilden, ob man dem so zustimmt oder nicht.

Sicher ist die junge Frau schuld am Tod der Rennfahrerin. Aber ob sie aus Leichtsinn, Blödsinn oder Unvermögen schuldig wurde, ob sie gar vorsätzlich zu schnell fuhr oder lediglich mangels Erfahrung nicht erkannte, daß sie für diese Situation zu schnell war, ob sie einen Fahrfehler beging, der trotz geringer Geschwindigkeit zum Kontrollverlust über das Fahrzeug führte, all das ist uns nicht bekannt.
Wie will man also beurteilen, ob die Strafe angemessen ist?
Sollte die Tatfolge des Todes eines Mitmenschen automatisch zu einer schweren Strafe, also etwa langjähriger Freiheitsstrafe, führen, oder ist die Tat an sich ausschlaggebend, egal, welche Folgen sich zeigen?

Hier wird wohl ein Mittelweg gegangen, wie so oft im Leben. Die Tat wird beurteilt und die schweren Folgen kommen straferhöhend, aber nicht unbedingt strafbestimmend, hinzu.

Nicht vergessen, keine noch so harte Strafe macht die Rennfahrerin wieder lebendig.
Ebensowenig beugen harte Strafen Unfällen aus Schusseligkeit oder Unerfahrenheit vor.
Also erfüllen harte Strafen in solchen Fällen nur das Bedürfnis nach Rache, und das ist eben in unserem Strafrecht nur schwach ausgebildet.
 
Das richtet sich jetzt an alle, die die Strafe für viel zu milde halten.

Meint ihr nicht, dass dieses junge Mädchen schon genug an der Tatsache zu knabbern hat, dass sie nun jemanden auf dem Gewissen hat. Natürlich passieren Fahranfängern Fehler und natürlich kann es dann auch passieren, dass durch eine Verknüpfung unglücklicher Umstände solch ein Unglück passiert. Aber soll man ihr nun komplett ihr junges Leben versauen?

Ich denke sie wird genug dran zu knabbern haben. Den Führerschein hätte man ihr vielleicht aber noch ein wenig länger vorenthalten sollen.
 
cbk schrieb:
Das haben wir hier auch schon alles durchgekaut.

Chrissi

Ein Blick auf mein Registrierungsdatum und die Anzahl meiner Postings, dürfte wohl verraten, dass ich noch nicht in der Lage war, mir alle Threads im Forum zu Gemüte zu führen. Aber danke für den Link.
 
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