AW: Struktur des Biete / Suche Bereichs
P.S.: Nicht böse sein oder persönlich nehmen....der Spruch oben erinnert mich immer an die Antworten der Politiker nach einer wiedermal kleiner gewordenen Wahlbeteiligung
Sowieso nicht. Hier soll ja angeregt diskutiert werden.
Und Dein Einwand ist durchaus berechtigt. Allerdings reden wir da, glaube ich wenigstens, ein bisschen aneinander vorbei, obwohl wir wahrscheinlich mit unserer Kritik an einem mangelnden Demokratieverständnis gar nicht so weit auseinanderliegen.
Die "Nichtwähler" darf man natürlich keiner Seite eindeutig zuschlagen. Das habe ich auch nicht getan. Trotzdem gehört die Analyse dieser Gruppe zu den entscheidendsten Punkten bei der Nachbereitung einer jeden Abstimmung.
Das Demokratieproblem sehe ich hier eher anderswo. Man hat aufgrund der Fragestellung gewissermaßen eine Lösung gegen die Gesamtheit aller anderen möglichen Lösungen antreten lassen. Das wäre in einer "normalen Wahl" schlicht unausgewogen. (Nochmal: Umso erstaunlicher also, dass sich diese eine Lösung trotzdem durchgesetzt hat.) Der Abstimmungsmodus ist also beispielsweise nicht mit einer Bundestagswahl vergleichbar. Dann würde ich Dir völlig zustimmen. Mein Hinweis auf diejenigen, die nicht abgestimmt haben, bezieht sich also eher auf das Wesen der Umfrage selbst. Man hat sich hier nicht an einer klassischen Parteienwahl o.ä., sondern an einem Referendum (und selbst dann bleibt die Frage arg unausgewogen) orientiert. In diesem Fall: Ein Sachverhalt, zwei Möglichkeiten, die sich in Ja oder Nein unterteilen lassen, und das war es. Diese Art, die Meinung zu erheben, begünstigt aber immer diejenigen, die überhaupt erst für die Durchführung eines Referendums eintreten. Deshalb gibt es, gerade aus demokratischen Gründen, für solche Abstimmungen stets ein Quorum. In Italien beispielsweise liegt es bei 50%. Das heißt, es müssen überhaupt erst 50% abstimmen, damit das Ergebnis des Referendums Gültigkeit erlangt,sonst bleibt alles beim Alten. Wenn Du Dir die Zahl derer, die abgestimmt haben, vor Augen hältst, dürfte Dir schnell klar werden, dass die Anzahl der User, die den Suche/Biete-Bereich nutzen, diejenige derer, die ihre Meinung kundgetan haben, um weit mehr als das Doppelte übersteigen dürfte.
Also, wenn Du die Nichtwähler prinzipiell so werten möchtest, wie Du es vorschlägst, müsste man aus "Demokratiegründen" eher so abstimmen, dass man mehrere Lösungen bestimmt, diese gegeneinander antreten lässt und für den Fall, dass in einer ersten Abstimmung keine absolute Mehrheit zustande kommt, eine Stichwahl zwischen den beiden Lösungen mit dem höchsten Stimmenanteil durchführt.
Das könnte übrigens tatsächlich auch eine Lösung für den Konflikt hier sein.
PS: Demokratie lebt aber auch davon, dass man Abstimmungsergebnisse respektiert. Allerdings ist das kein Vorwurf. Es hat ja niemand das Gegenteil getan.