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Sport gegen Depression

AW: Sport gegen Depression

Wenn du Medikamente gegen Depressionen nimmst, verändern diese ja deine Gemütslage, ansonsten bleibt wahrscheinlich alles gleich. Der normale Alltag eben.
Wenn du Sport treibst "gegen" die Depressionen hast du etwas, wo du dich dran festhalten kannst, wofür du vielleicht auch "lebst".
Wenn dir der Sport dann Spaß macht wird das wohl auch helfen.
Was ich sagen will, die Medikamente beeinflussen den Menschen, werden diese abgesetzt ist alles beim alten und die Rückfallgefahr natürlich viel höher.
Wenn du dir deine Motivation im Sport suchst, regelmäßig fährst und siehst, wie du besser wirst, vlt. auch an Radrennen hällt das viel länger. Man sieht einfach, was man schaffen kann und hat Freude dran.
Ich hoffe ihr versteht was ich meine.
Beruht natürlich nur auf Annahmen, da ich von Psychologie keine Ahnung habe.
 
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Bis vor ca. 1 Jahr hatte machte ich auch eine depressive Phase durch . Ich kann dazu auch nur sagen, daß es wirklich nicht mit "schlecht drauf sein " zu vergleichen ist - die komplette Psyche ändert sich radikal - zumal die Sache oftmals von massiven Ängsten begleitet wird. . Man kommt sich vor wie ein anderer Mensch...
Rad gefahren bin ich die ganze Zeit, auch wenn ich mich oft sehr zusammenreissen mußte (Fahrt mal mit Depri und Panikattacken Rad .. viel Spaß ;) ) .
Fazit war aber immer, daß ich mich nach dem Training besser gefühlt habe - wenn auch nur vorrübergehend, aber das wars Wert .

P.S. : Antidepressiva nahm ich die ganze Zeit nicht ein - nur Insidon in geringster Menge gegen die Anxio .Ansonsten wären der Sport evtl. kaum möglich gewesen (unter Diazepam und Derivaten) . Hab die Sache wirklich homöopathisch in den Griff bekommen - gottseidank.

Grüße,
 
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Da kann es sich eigendlich nur um Andreas Niedrig handeln. Einen Triathleten. War vor wenigen Jahren noch einer der besten Deutschen. Und einmal sogar dritter in Hawai wenn ich nicht irre.
Im Kreuz Verlag ist sein Buch "Vom Junkie zum Ironman" erschienen. Sehr beindruckende Geschichte.
 
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Sport allein hilft bei einer ausgeprägten Sucht auch nicht. Zeitweise auf jeden Fall, besser ist aber ein harmonisches soziales Umfeld in dem man sich Fallen lassen kann. In einem Interview was ich von Ihm mal gelesen habe, sagte er auch das es früher der Sport war der ihn clean gehalten habe jetzt ist es aber wohl mehr die Familie.

Ausdauersport resetet den Kopf eines von negativen Gedanken geplagten Menschen. So erklärs ich immer Leuten, die Wissen wollen, warum ich so viel davon ausübe. :)

Gruss,

kitt
 
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Sport kann in jedem Fall die Stimmung heben. Wenn man nach drei oder vier Stunden auf dem Rennrad wieder zuhause ist, frisch geduscht, dann ist man ein ganz neuer Mensch.

Gegen Sucht und Depressionen ist zwar Sport nicht das Allheilmittel, aber er kann sicher unterstützend wirken.
 
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Das ist (leider) ziemlich komplex. Aus eigener Erfahrung :mad: weiß ich, dass wenn man eine echte Depression hat, auch das Radfahren keinen Spaß mehr macht, sondern eher belastend wirkt. Da kann dann schon das Vergessen der Überziehjacke, einsetzender Nieselregen oder eine quietschende Bremse wirklich nach hinten losgehen. Zu lange oder zu harte Einheiten sind auch nicht förderlich, weil man dann "merkt", was man für ein Schlaffi ist und sich dafür hast, dass man letzte Woche Fußball gesehen hat, statt zu trainieren... Aus hormoneller Sicht ist wohl am ehesten leichtes Krafttraining bei Depression geeignet.
 
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meines wissens und meiner erfahrung nach, wirken lange ausdauerfahrten sehr wohl und auch sehr gut bei (ich schreibe absichtlich nicht "gegen") depressionen.

natürlich kriegt man seinen hintern in einem richtigen schub kaum aufs rad (oder irgendwo anders hin), aber in all die anderen zeiten wirkt sport und grade ausdauersport wunderbar. um den kopf zu reseten (schön geschrieben kitt!), um ein selbstbewusstsein aufzubauen, für die vielen hormone, die dabei im körper freigesetzt werden und für ein wohlbefinden sorgen. und für einen selber einfach, weil man es getan hat.
 
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Ich möchte noch eine eigene Erfahrung ergänzend hinzufügen. Ich persönlich bin im körperlich austrainierten Zustand auch mental deutlich besser drauf. Körperliche und mentale Fitness verhalten sich in gewisser Weise äquivalent zueinander.
 
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Ein gesunder Geist in einem gesunden Körper.

Früher dachte ich, das ist Geschwafel..aber nachdem mich jahrelang, zuerst unbemerkt, Depressionen und Panikattacken gequält haben, und ich über eine Kur an den Sport herangeführt wurde, weiss ich, dass das kein Gelaber ist, sondern belegbar.

Meine Droge ist RR fahren , und ich war nie glücklicher als in dieser Lebensphase.

Bischen ausführlicher liest sich ein Ausschnitt aus meiner Erfahrung in meinem Vorstellungs Thread.

Wen´s interessiert ;)
 
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Hier ein Auszug aus einem Interview mit dem Psychiater und Neurologen Dr. Jochen Rösner, das im Buch "Equipe Heiner - ganz großer Sport" (www.equipe-heiner.de/349.0.html) zu finden ist.


Lassen wir Gelenke, Muskeln und Sehnen beiseite – welche Auswirkungen hat ein solcher Tag (ein Ironman.-Triathlon) auf das menschliche Nervensystem? Was passiert mit den Athleten?

Bei einer so langen und starken körperlichen Belastung werden körpereigene Opiate, Endorphine, in den Kreislauf abgegeben. Sie sollen zu einer Euphorisierung des Athleten führen. Mit dieser Theorie wird auch die angeblich mögliche Entwicklung sportlicher Aktivität zu suchtförmigem Verhalten erklärt. Ich persönlich bezweifle solche Zusammenhänge. Ich habe bei diversen Marathonläufen nie einen rauschartigen Zustand erlebt, sondern nach einer gewissen Zeit körperliches Missempfinden, Erschöpfung, auch Schmerzen. Das Glücksgefühl beim Zieleinlauf ist für mich psychologisch erklärbar durch den Stolz, etwas Besonderes geleistet zu haben.

Ist der Reiz einer extremen sportlichen Herausforderung zu erklären? Was motiviert die Menschen zu derart außergewöhnlichen und auf den ersten Blick sinnlosen körperlichen Anstrengungen?

Hans Kammerlander, einer der besten Höhenextrembergsteiger, hat auf eine ähnliche Frage sinngemäß geantwortet: Jemandem, der solches mache, dem müsse man es nicht erklären, und jemand, der es nicht mache, verstünde es ohnehin nicht. Ein Teil meiner persönlichen Motivation liegt in dem Reiz, eigene Grenzen körperlicher Belastbarkeit auszuloten.

Spielt Sport in der Psychiatrie eine Rolle? Ausdauersport, heißt es, sei ein wirkungsvolles Mittel gegen Depressionen.

Hier gibt es eindeutige Zusammenhänge. Ausdauersport hat einen positiven Einfluss auf bestimmte Neurotransmittersysteme, also Botenstoffe im Gehirn, die bei Depressionen in ihrer Funktion beeinträchtigt sind. Sportliche Aktivität gehört auch zum Therapieprogramm psychiatrischer und psychotherapeutischer Einrichtungen. Das heißt natürlich nicht, dass sportlich aktive Menschen automatisch glücklichere Menschen sein müssen.
 
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Mir fällt nicht nur die notwendige Unterscheidung "miese Laune" und "Depression" auf, sondern auch der Versuch, einerseits wissenschaftlich die Positiv-Auswirkung von Ausdauersport auf einen depressiven Menschen zu erklären, andererseits es auf rein persönliche Erfahrensberichte abzustellen.
Beides hat hier seine Berechtigung, finde ich.

Ich hatte als Jugendlicher ausgesprochen depressive Phasen mit ständigen Suizid-Gedanken. Irgendwann, als ich wirklich Angst um mein Leben bekam, ging ich zu einem Arzt und lies mir Tranquilizer ("Saroten") verschreiben. Zunächst nahm ich 6 Stück am Tag, danach langsam weniger. Die Tabletten wirkten bei mir sehr stark, ich kam mir vor "wie auf Wolke 7". Aber auf Dauer war das keine Lösung. Als ich mit Lauftraining anfing, stabilisierte sich meine Psyche zusehends und ich konnte die Tabletten ganz absetzen.

Und heute? Ja, ich weiß, dass ich eine angeborene Neigung zu Depressionen habe. Der Unterschied zu früher ist, dass ich das nun als Außenstehender beobachten und sagen kann "so ist es halt". Ich fühle mich diesen Zuständen nicht mehr schutzlos ausgeliefert. Regelmäßiges Radfahren überschwemmt meinen Körper mit Endorfinen und zeitweise fühle ich mich in einem rauschartigen Zustand. Wirklich sehr angenehm.

Besonders interessant finde ich den Nickname des Thread-Eröffners. "Der Sucher" war bezeichnend für meine eigene frühere Situation. Ich suchte nach etwas, was meinem Leben einen wirklichen Inhalt geben konnte. Dieses "Etwas" habe ich gefunden. Nicht in der äußeren Welt, sondern in mir drin. Alles, wonach ich gesucht habe, ist in mir. Dies zu erleben kann sehr erfüllend sein, lässt selbst so bedrohliche Erscheinungen wie Depression und Suizidneigung an Substanz verlieren. Die Erfahrung von Liebe kann Ängste eliminieren ähnlich wie Licht die Dunkelheit vertreibt. Das tiefe innere Wissen, wert zu sein, geliebt zu werden, macht mich auch vom Radfahren oder sonstigem Ausdauersport als Psyche-Stabilisator unabhängig.

"All you need is love" - da steckt viel mehr drin als nur der Titel eines Beatles-Songs.
Das eigene Leben bewusst wertschätzen zu können, ja für dieses Leben Dankbarkeit zu empfinden - das ist viel mehr als "psychisch gesund" zu sein. :)
 
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Marco Pantani litt doch auch unter anderem Depressionen :dope:.

Nee jetzt mal ernst. Sport ist das, was eigtl jeder Mensch manchen sollte. Nicht umsonst heisst ein Sprichtwort:

[SIZE=-1]mens sana in corpore sano!

In sofern ist Sport eigtl fast Grundvorraussetzung für Wohlbefinden und depressive Verstimmungen werden damit gelindert bis "ausgeschaltet".

schiffi
[/SIZE]
 
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Die Erfahrung von Liebe kann Ängste eliminieren ähnlich wie Licht die Dunkelheit vertreibt. Das tiefe innere Wissen, wert zu sein, geliebt zu werden, macht mich auch vom Radfahren oder sonstigem Ausdauersport als Psyche-Stabilisator unabhängig.

"All you need is love" - da steckt viel mehr drin als nur der Titel eines Beatles-Songs.
Das eigene Leben bewusst wertschätzen zu können, ja für dieses Leben Dankbarkeit zu empfinden - das ist viel mehr als "psychisch gesund" zu sein. :)

Schön umschrieben , capricorn :)
Da kann ich dir nur beipflichten - aus eigener Erfahrung.

Grüße,
 
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Ein bekannter Extrembergsteiger hat einmal folgendes gesagt:

"Unser Körper wurde konzipiert, um damit Mammuts zu erlegen und nicht um auf einem Bürostuhl zu sitzen."

Ich finde da ist etwas dran. Wahrscheinlich brauchen wir Bewegung.
 
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Das Leben ist Schön! So einfach ist das. Schön in allen Facetten in das es uns auftut. Die Möglichkeiten die es einem jeden bietet. Klar, die Vorrausetzungen die ein jeder mit sich herumträgt sind anderst und manchmal auch kompliziert, aber Glück, das ist es was einen Menschen zufrieden stellt, das kann man sich auf jed'weglicher Art holen!
Man muss nur das Glück finden, was einem zu seiner leeren Gefühlswelt passt. Schwierig, ich weiss. Wahres Glück ist halt auch immer eine Definition von inmateriellen Werten und in unserer Gesellschaft genau das Gegenteil von dem was Glücklich machen soll.
Aber da sind wir schon fast an der Frage vom Sinn des Lebens. Alles Theorie. Handeln ist viel wichtiger.

Gruss
 
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Naja,
meine Erfahrungen sind da etwas anders, unter leichten Depressionen kann man noch ganz gut Rad fahren und sich auch dazu Motivieren!
hat man aber starke Depressionen so mag man auch kein Rad mehr fahren und die Allgemeine Motivation ist so down das man am liebsten den ganzen Tag im Bett liegt und grübelt, denn dann macht einfach garnix mehr Spass.
Der Begriff der Depression ist sehr weitläufig. Um es drastisch auszudrücken: Wer akut depressiv ist, der hat ja oft nicht einmal mehr die Energie um sich umzubringen - wie soll der sich bitte mir nichts dir nichts mit Sport gut drauf bringen? Ich denke ferner, dass man nicht in einem Zustand fahren sollte, bei dem es passieren kann, dass man losheult. Ein heulender Mensch ist als Verkehrsteilnehmer ungeeignet.
Sich selber einen Spiegel vorhalten und dann noch ehrlich zu sich sein kann nur, wer sich aktuell in einer stabilen psychischen Phase befindet. Der Depressive wird sich vor der Realität verschließen.
Stimmt sicher oft, aber nicht immer.
Aber wie schon gesagt wurde, wer ernsthafte Depresssionen hat sollte sich auf jeden Fall behandeln lassen.
Allerdings - und nicht von einem Fahrradmechaniker!;)
Die Erfahrung von Liebe kann Ängste eliminieren ähnlich wie Licht die Dunkelheit vertreibt. Das tiefe innere Wissen, wert zu sein, geliebt zu werden, macht mich auch vom Radfahren oder sonstigem Ausdauersport als Psyche-Stabilisator unabhängig.
Sicher. Nur muss man das mit der Liebe erst einmal erfahren...

Das Leben ist Schön! So einfach ist das. Schön in allen Facetten in das es uns auftut. Handeln ist viel wichtiger.
Bedeutet diese Aussage nicht, dass der thread hier überflüssig ist? Nur am Rande: Ein depressiver Mensch hat erhebliche Probleme zu handeln, kann durchaus handlungsunfähig werden.
 
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Hab mir vorher mal die Geschichte von Andreas Niedrig durchgelesen. Wirklich beeindruckend! Mir ist es echt eiskalt den Rücken runtergelaufen!
 
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Das Leben ist Schön! So einfach ist das. Schön in allen Facetten in das es uns auftut.
Gruss

Sag das mal einem , der eine akute Depression hat ... der wird mit diesem Satz nichts anzufangen wissen.
Er wird einfach kein Glück empfinden können.
Er hat eine Stoffwechselstörung im Gehirn, die man nicht so einfach "wegdenken" kann .
Man kann es mit einem Blinden vergleichen , dem man erzählt wie schön ein Sonnenuntergang ist.:cool:
 
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Sag das mal einem , der eine akute Depression hat ... der wird mit diesem Satz nichts anzufangen wissen.
Er wird einfach kein Glück empfinden können.
Er hat eine Stoffwechselstörung im Gehirn, die man nicht so einfach "wegdenken" kann .
Man kann es mit einem Blinden vergleichen , dem man erzählt wie schön ein Sonnenuntergang ist.:cool:

Stoffwechselstörung... kann, muss nicht. Der Vergleich mit der Sonne ist ja recht "anschaulich".

... vielleicht vergleichbar einem Fall ins emotionale Nichts? Schwerlich vorstellbar für denjenigen, der es nicht kennt.

Ein Bekannter von mir, körperlich absolut gesund, Rennradfahrer, hatte sich in einer langanhaltenden Phase fast einen Dekubitus gelegen. Der lag auch nicht im Bett, sondern auf dem Fußboden; hat sich quasi nicht mehr bewegt - nur für lebenserhaltende Maßnahmen...

...dem hätte man ja mal erzählen können, wie schön das Leben ist und dass er einfach nur wollen muss...

In diesem Sinne: :cool:
 
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Ist schon klar, eine richtig ausgeprägte Depression nimmt einen so ein, das man Hilfe von Außen braucht.
Ich fand den Satz, den mir mal ein guter Freund einfach so platt ins Gesicht gesagt hat, irgendwie hilfreich. Es klingt banal ich weis, aber letztendlich hat es mir ein Stück geholfen. Aus diesem "Loch mit viel Leere" herauszukommen, bedeutete für mich auch, sich auch wieder an den Einfachen Dingen im Leben erfreuen zu können. Natürlich kann man sich keine Depression wegdenken, schön wärs, ich denke aber trotzdem das man viel durch eine andere innere Haltung ändern kann. Vielleicht versteht ihr jetzt, warum ich das obige so zum Ausdruck gebracht habe und nein ich finde den Thread ganz und gar nicht überflüssig.


Gruss,

Thomas
 
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