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Sinn von Gravelbikes

Da war der Event, dann ein dem Event angepasstes Fahrrad. Der Begriff Mountainbike ist ja auch erst nach der Tätigkeit entstanden. Die Kategorie wurde auch nicht von der Industrie erfunden, sondern von der Community. Gravel ist keine Industrieverschwörung, sondern halt Amis, die gemerkt haben, dass ihre normalen Straßen nicht gut zum Radfahren taugen. Die Amis haben jetzt ihre spezielle Kultur entwickelt und damit den Rest der Welt geprägt, die ihre eigenen Entwicklungen schon wieder vergessen hatte. Das Marketing kam also eher von unten raus. Die Industrie ist dann aufgesprungen. Spielt aber keine Rolle. Namen sind Schall und Rauch.
 

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Re: Sinn von Gravelbikes
Da war der Event, dann ein dem Event angepasstes Fahrrad. Der Begriff Mountainbike ist ja auch erst nach der Tätigkeit entstanden. Die Kategorie wurde auch nicht von der Industrie erfunden, sondern von der Community. Gravel ist keine Industrieverschwörung, sondern halt Amis, die gemerkt haben, dass ihre normalen Straßen nicht gut zum Radfahren taugen. Die Amis haben jetzt ihre spezielle Kultur entwickelt und damit den Rest der Welt geprägt, die ihre eigenen Entwicklungen schon wieder vergessen hatte. Das Marketing kam also eher von unten raus. Die Industrie ist dann aufgesprungen. Spielt aber keine Rolle. Namen sind Schall und Rauch.
Völlig richtig.

Entsprechend ist es gar nicht so einfach, in Mitteleuropa passende Gravel-Strecken zusammen zu stecken.

Also hauptsächlich unbefestigt und so. Und keine technischen Höchst-Schwierigkeiten wie im Kwerfeldein.

Ich habe mich diesen Winter hier vor Ort mal bemüht, den Jungs und Mädels ein paar "echte" Gravelrunden anzubieten. Das geht weitgehend, ~ 50 % Nebenstrecke lässt sich aber kaum vermeiden, hat aber wohl (fast) allen Spaß gemacht.

War so ein bisschen "Reverse-Engineering": Wir haben ein Werkzeug, jetzt brauchen wie eine Anwendung:D.

Wir haben hier auch ein paar kilometerlange Abschnitte auf gutem Schotter/Sand, ich fand das schon geil, da mit sechs Mann im Windschatten langzuballern. Das dürfte dann echtes Gravel im "Unbound"-Sinne sein.

Ich sehe schon den Sinn der Schotter-Räder, aber er ist - in der Tat - für mitteleuropäische Verhältnisse etwas konstruiert.

g.
 
Ja und nun? "Gravel" heißt doch nichts anderes als Schotter oder Kies und nicht asphaltierte / gepflasterte Straßen Gravel Road oder ähnlich.

"Gravel" heißt Schotter und Kies ist "pebble".

bei den Briten hatten oft genug selbst hochwertige Rennräder noch Ösen für Schutzbleche, was bei italienischen oder französischen Herstellern eher verpönt war.

Gerade französische Rennräder waren da doch sehr pragmatisch. Bei Mercier-Rädern finden sich an 531er Rahmensets Ösen für Schutzbleche. Meins fährt sich auch auf wassergebundenen Wegen entsprechend gut und ich habe es auch schon mit 35er Reifen gefahren. Lange Bremsen sind eh nötig.


Nochmal zur eingangs gestellten Sinnfrage:

Guten Morgen!

Ich verfolge die Radszene gerne und schaue auch viel YT Videos über sog. Graveltouren und "Bikepacking"-Touren. Oft seh ich fett bepackte Radl die krampfhaft mit Taschen und Allerlei Behältnissen mehr oder weniger zugeballert sind - Stichwort "Arschrakete".
Viele fahren dann Mehrtagestouren oder Weltreisen. Dann jammern diese Leute rum, das man vollgespritzt wird bei Regen.

Ich würde nur gern verstehen, warum viele krampfhaft auf Gravel setzen und nicht auf ein vollwertiges Trekingbike mit Gepäckträger, die auch für lange Touren gedacht sind. Ist das dem Gravelhype zuzuschreiben oder sind Trekingbikes so viel langsamer?

Für Kurztrips, wo man schnell von A nach B mit wenig Gepäck will verstehe ich das ja noch halbwegs, aber aus irgendeinem Grund meidet man oft die Trekingibikes wie die Katz das Wasser.

Vielleicht kann mir das jemand erklären, vielleicht bin ich dazu auch zu wenig informiert. Merci


Hab mal Rennrad und Gravelwege in meiner Umgebung verglichen, ich denke zwei Bilder sagen mehr als tausend Worte:

Mit dem Rennrad legal sinnvoll nutzbares Straßennetz
01_Teer.jpg


Mit dem Gravelbike legal sinnvoll nutzbares Wegenetz
02_OffTeer.jpg


Ich nutze lieber Rennlenker, deshalb bleiben meine MTBs (26 Zoll) meist zu Hause.
Habe noch immer kein Geld in teures Material investiert, weil mir im Dreck Hochwertiges zu schade ist, muss halten, der Reifen sollte passen, der Rest ist Lifestyle.


Zum Bikepacking:

Mir persönlich tut es immer weh, wenn ich sehe, wie irgendwelches Zeugs an schön lackierte neue Rahmen drangepinnt wird, um sich das dann alles über Rüttelpisten hinweg schön aneinander abreiben zu lassen.

Lenker und Sattelstützen waren in den 80ern noch unantastbar. Sattelstützen-Gepäckträger oder Lenkertaschenhalter standen im Verdacht, alsbald Kerbbruch zu verursachen. Ein derart malträtiertes Bauteil wurde bei Sichtung der ersten Riefe umgehend getauscht. Offensichtlich besteht da keinerlei Skrupel mehr.

Aerodynamik mag ein Grund sein, da ich aber eher mit 13er-Durchschnitten unterwegs bin, für mich nicht. Da ist mir dann die gut sortierte, rahmenschonende Satteltasche lieber.


Zum Marketing:

Wenn s bleibt wars kein Gag. Das sehen wir dann in zehn Jahren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe mich diesen Winter hier vor Ort mal bemüht, den Jungs und Mädels ein paar "echte" Gravelrunden anzubieten. Das geht weitgehend, ~ 50 % Nebenstrecke lässt sich aber kaum vermeiden, hat aber wohl (fast) allen Spaß gemacht.

War so ein bisschen "Reverse-Engineering": Wir haben ein Werkzeug, jetzt brauchen wie eine Anwendung:D.

Wir haben hier auch ein paar kilometerlange Abschnitte auf gutem Schotter/Sand, ich fand das schon geil, da mit sechs Mann im Windschatten langzuballern. Das dürfte dann echtes Gravel im "Unbound"-Sinne sein.

:daumen:

Bei uns ist es recht einfach und ruckzuck sind wir in den Niederlanden, da gibts noch mehr landelijke Fietsroutes.

https://fotos.mtb-news.de/s/96637
 
Das ist der Nachteil der Schreiberei in Foren. Persönlich im Biergarten würden wir uns alle bestens verstehen. Ich bin mir sicher.


Nicht nur das! Dieses Video wurde von den Mountainbikern riesig gefeiert:

Viele Mountainbiker sind sich sicher, dass man mit einem Fully Paris-Roubaix gewinnen könnte.
Da kann ich was beitragen: Als ich einmal die Paris Roubaix Challenge gefahren bin, hat mich eine Gruppe belgischer MTB-Fahrer auf den Pavés immer überholt. Und zumindest nach den ersten 8 oder so Sektoren konnte ich sie dazwischen wieder einholen, obwohl sie eine Gruppe waren. Danach nicht mehr. AV Watt auf den 150 km um die 190.

Zum Trekkingrad: Ein Gravel Bike kann ein Trekking-Bike mit Rennlenker sein und ein Trekking-Bike ein Gravel Bike ohne Rennlenker. So riesig sind die Unterschiede je nach Modell nicht. Erinnert sich noch jemand an das Simplon Nanolight?

Dem Thread Ersteller würde ich eher empfehlen, das Trekkingrad weiter zu fahren und gelegentlich an das Rennrad Bikepacking-Taschen zu machen. Preis/Leistungsmäßig ist das Trekkingrad für mich nach wie vor unschlagbar, wenn man out of the box lange Touren mit größerem Gepäck fahren will. Alles dran, was man braucht für sub 1.000.
 
@lagaffe: stimme oft mit deinen Texten überein, hier allerdings gar nicht.

Das ist m.E. keine Marketingmasche oder gar eine -geburt, sondern die Art Rad, auf das viele "gewartet" hatten. Sportlich, aber nicht zu extrem, fährt sich flott trotzdem noch hinreichend komfortabel, macht auch optisch n'en schlanken Fuß, gibt's von bezahlbar bis oben offen, von der Streckenwahl ist man wenig eingeschränkt...
...kurz: für viele das ideale Rad.

Dass das Marketing das schnell vereinnahmt ist klar.
Aber weder Ursprung noch die Tatsache, dass sich Gravelbikes explosionsartig vermehrt haben sind ursächlich auf Marketingmist gewachsen.
Sehe ich auch so, das hat einfach mehrere Trends, die sowieso da waren in einem Rad vereint.
  • Alle wollen sportlich / fit sein
  • Draußen erleben (Outdoor-Trend)
  • (am Anfang) keine abschreckende Exklusivität, Insider-Regeln, überforderndes Windschattenfahren, Tempo halten, Kräftemessen
  • auch weniger Geschlechts spezifisch

Das Marketing hat die Leute nur abgeholt und etwas Begehrenswertes / Greifbares draus gemacht.
 
Ich hatte mein Rad erst als Rennrad mit 32er Conti 5000 GP und dann als Gravelbike mit 38er Vittoria Terreno "aufgebaut", sprich bereift. Ergebnis: Wenn man alle möglichen Straßen, Feldwege oder fein Geschotterte Waldwege fährt, ist der Gravelreifen schneller und energiesparender. Da wo ich trotz Tubeless und stabiler Felge beim RR-Reifen Geschwindigkeit herausnehmen musste, kann ich mit dem Gravelreifen einfach draufhalten, gerade in der Nacht ist es entspannter und messbar schneller.
Ein Trekkingrad würde wegen den eingeschränkten Griffmöglichkeiten nicht in Frage kommen. In welcher Haltung möchte man auf dem Trekkingbike stundenlang gegen den Wind fahren?
Ein Gravelbike braucht man dafür nicht zwangsläufig, bei der WM fahren die Pros ja auch Rennräder mit Gravelreifen.
 
Ein Trekkingrad würde wegen den eingeschränkten Griffmöglichkeiten nicht in Frage kommen. In welcher Haltung möchte man auf dem Trekkingbike stundenlang gegen den Wind fahren?
Lenker kürzen und Hörnchen drauf.
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Mein Trekkingrad ist eigentlich ein Gravel FE mit Flatbar. Da ich es zu meist für gemeinsame Fahrten mit meiner Frau nutze - sie mit dem E-Bike - find ich das passender.
 
... 32er Conti 5000 GP ... 38er Vittoria Terreno "aufgebaut", sprich bereift. Ergebnis: Wenn man alle möglichen Straßen, Feldwege oder fein Geschotterte Waldwege fährt, ist der Gravelreifen schneller und energiesparender.
Mir fällt auch auf der der 32er GP5000 auf Feldwegen sehr unruhig wird und eher wenig dämpft. Ein 32er Meghna Cross bei gleichem Druck dagegen, wie Sänfte. Ein Schwalbe X-One war dagegen nichteinmal so geschmeidig, wie der GP5000. In den X-One mußte deutlich weniger Druck rein und entsprehend teigig war die Treterei. Der X-One ist aber auch kein Gravelreifen sonder ein Spezialist für CX.

Wieviel Zentimeter hat der Lenker jetzt? Stört dich der Backsweep nicht?
 
Lenker kürzen und Hörnchen drauf.
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Mein Trekkingrad ist eigentlich ein Gravel FE mit Flatbar. Da ich es zu meist für gemeinsame Fahrten mit meiner Frau nutze - sie mit dem E-Bike - find ich das passender.
Lol ja so hab ich auch mal angefangen. Letztlich hab ich aber nur noch ausschliesslich auf den Hörnchen gegriffen. Es nervte unendlich zu schalten und zu bremsen, und durch eine Handverletzung rechts konnte ich die Daumenschalthebel dann eh nicht mehr bewegen.

So bin ich zum Dropbar gekommen und liebte es von Sekunde 1. So viel ergonomischer. Als mir meine Arthrose dann den Gar ausmachen wollte zu elektronischer Schaltung gewechselt und nun noch glücklicher.
 
Ich bin auch erst spät -2023- zum Gravel gekommen. Als eingefleischter Mountainbiker und Gelegenheits-rennradler habe ich den Mehrwert für mich lange nicht gesehen. "Ich kann doch eh schon überall fahren" war meine Meinung. Mittlerweile bin ich begeistert!
Für den bisher-nur-Rennradler liegt einer der Mehrwerte in einem Mehr von verfügbaren Netz. Als Mountainbiker liegt der Reiz für mich mittlerweile in der Reduktion. MTBs werden ständig besser und potenter. Aber die Berge und Trails nicht. Die meisten von uns leben -so wie ich- bestenfalls im Mittelgebirge. Trails, die vor 15 Jahren auf 26 Zoll mit Felgenbremse, 80mm Federweg nur vorn und 54er Lenker eine Herausforderung waren sind mit 29 Zoll, 120mm Federweg vorne und hinten, 80er Lenker, etc. oft KEINE Challenge mehr. Ich fahre jetzt im Umland von Würzburg die Trails mit dem Gravel, die ich bisher mit dem Trailbike gefahren bin. Im Vergleich ist es viel rumpeliger und schwieriger, aber eben wieder eine Herausforderung. Das erzeugt bei mir einen neuen Reiz.
 
In der heutigen Zeit wo die Autofahrer immer aggressiver sind, lasse ich oft mein Rennrad im Keller und fahre lieber schlechte Radwege und Forst bzw. Waldautobahnen. In meinen Alter lasse ich auch mit dem MTB die Trails rechts und links liegen. Dafür ist ein Gravelbike mit breiten reifen plus 40mm genau das ideale Gefährt.
 
Ich sehe schon den Sinn der Schotter-Räder, aber er ist - in der Tat - für mitteleuropäische Verhältnisse etwas konstruiert.
Wirklich? Wie definierst Du Mitteleuropa, gehört da Österreich, Italien, Slowenien, Kroatien dazu?
Dann könnte es sein, dass wir unterschiedliche Auffassungen von geeigneten Gravelstrecken haben.
Forststraßen, Radwege, Güterwege, Waldwege; geschotterte Küstenstraßen finde ich in diesen Ländern zu hauf, natürlich nicht 200km durchgängig, aber so, dass es Spaß macht und diese Radgattung sehr viel und flexibel zum Einsatz kommen kann.
 
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