enasnI
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colpics schrieb:Bin 26..zu dem Gedicht sage ich jetzt mal nichts(bin leider nicht so kitschig veranlagt)...
Mit 20 hab ich nur aufs Aussehen geachtet..naja etwas Charakter durfte er auch haben(spätestens beim Zusammenzug kam dann die große Überraschung wie er wirklich war)..aber mittlerweile schaue ich 30Sekunden wie er aussieht und dann wir analysiert...so habe ich das Gefühl das ich ewig allein bleibe.
Ich bin 23.
Und ja, man wird irgendwo vielleicht nicht direkt anspruchsvoller, aber die Ansprüche an einen Partner verlagern sich einfach auf andere Bereiche. Wer denkt denn auch im Alter von 15-18 großartig über den Charakter des anderen nach. In den meisten Fällen wird dort über die Optik entschieden. Auch der Charakter eines Teenies, das was ihn individuell und einzigartig macht, steckt doch in diesem Alter noch in der Entwicklung. Auf Grund dessen kann man in dem Alter auch noch gar keine so konkreten Vorstellungen davon haben, welcher Charakter als Partner zu einem passt. Und außerdem steckt doch das andere Geschlecht in dem Alter noch in der selbigen Entwicklung. Ausnahmen vorbehalten.
Und wenn man älter wird und die 20 überschreitet, ist man eben vom eigenen Charakter her viel weiter entwickelt und gefestigter. Man hat viel konkretere Vorstellungen, wie der Partner sein sollte und man sucht eben auch viel gezielter danach. Ich spreche jetzt so allgemeingültig, was vielleicht auch falsch ist, denn es gibt durchaus Menschen, deren Intellekt und deren soziale Intelligenz in ihrer Entwicklung einfach nie den Punkt erreicht, der weit über das Optische hinaus geht, aber gehen wir hier mal von dem Fall aus, dass beides verhältnismäßg gut ausgeprägt ist. Ausgehend von dem Fall, ist es doch absolut normal, dass du sehr schnell wissen möchtest, was hinter der Fassade steckt. Ich kann mir gut vorstellen - da ich mein Geschlecht ja selber gut genug kenne - dass man auf diese Art durchaus die ein oder andere Enttäuschung erleben kann, aber wenn man eben der Typ ist, der seine Zeit braucht, um in einer Situation des Kennenlernen warum zu werden, dann ist das halt so.
Ich selber hatte 4 Jahre keine Freundin und irgendwie ging es mir da so ähnlich wie dir. Ich sah keinen Sinn darin, mich irgendwie, durch die Optik angezogen, in irgendwas reinzustürzen. Ich wollte wissen, was dahinter steckt, wollte eine gewisse Sicherheit, wollte wissen, ob die Person zu mir passt. Irgendwann stand ich dann an dem Punkt, der mich doch stark daran zweifeln ließ, ob das der richtige Weg ist und ob ich mich nicht einfach mal auf die ein oder andere Sache einlassen sollte, denn erstens läuft einem sowieso nie der perfekte Partner über den weg und zweitens hatte ich Angst einfach "einzurosten".
Aber nein, ich habe am alten Schema festgehalten und Frauen die ich mochte, erstmal richtig gut kennen gelernt und so oftmals durch den zweiten Blick festgestellt, dass es sowieso nie etwas geworden wäre. Wie es der Zufall dann so wollte, bin ich in die WG meiner jetzigen Freundin gezogen, die ich vorher nur flüchtig kannte. Ich hatte noch eine freie Zeit im Sommer und sie auch und so hatten wir dann durch die Wohnsituation eine wirklich komprimierte Kennlernphase. Und es war wirklich außergewöhnlich, denn schon nach 4 Wochen war mir klar, dass ich es mir vorstellen könnte, mit dieser Frau in einer Beziehungsituation zusammen zu wohnen. Da eine gewisse Anziehung auf beiden Seiten bestand, war nach 4 Wochen klar, dass wir nicht mehr nur Mitbewohner sind. Unsere weitere Mitbewohnerin fand es auch ok und eigentlich läuft das nun alles super hier. Nein nicht nur super, ich sagte es ja in einem anderen Posting schonmal, die Frau meiner Kinder! :>
Conclusio:
Nur weil du gewisse Ansprüche stellst und nur weil du vielleicht kein Typ bist, der sich schnell auf etwas einlässt, bist du noch lange nicht dazu verdammt, auf Ewig *kopfschüttel* alleine zu bleiben. Wenn du dann denjenigen triffst, dessen Charakter zu dir passt und bei dem du das Gefühl hast, dass er das Zeug dazu hat, dich wirklich glücklich zu machen, hat sich die Zeit, die du dafür investiert hast, auf jeden Fall gelohnt. Was man aber nie aufgeben sollte, ist die Motivation, neue Menschen kennen zu lernen, auch wenn man dabei oft mal enttäuscht werden kann.
Ich hoffe, du hast das, was du da geschrieben hast, auch ernst gemeint, sonst habe ich den ganzen Text hier umsonst geschrieben!

Und hoffentlich baut es dich ein wenig auf.
Gruß, Takis.