Ich lasse nicht alles umbauen nur wegen 2 Zähnen. Zudem habe ich mit
Shimano seit über 45 Jahren gute Erfahrungen gemacht und das P/L ist auch besser als bei
SRAM. Und auch die Schaltlogik von
SRAM liegt mir nicht.
Statt auf
SRAM zu wechseln lässt sich das Problem ja auch mit einem Downgrade von Ultegra auf 105 lösen wie von
@DreiHügel vorgeschlagen.
Aber Campa ist ja nun wirklich geiler, das kannst Du nicht leugnen.
Denn Campagnolo steht wie kein anderer Hersteller für die Geschichte und die Tradition des Radsports. Das italienische Unternehmen wurde 1933 gegründet und hat seitdem unzählige Innovationen hervorgebracht – darunter der Schnellspanner, das erste Schaltwerk mit Parallelogramm und die erste 11-fach-Schaltung.
Während
Shimano als pragmatischer Technologieriese aus Japan oft nüchtern und funktional wirkt, strahlt Campagnolo eine fast romantische Leidenschaft für den Radsport aus. Für viele Rennradfahrer ist Campa keine Marke, sondern eine Lebenseinstellung. Wer Campa fährt, tut das oft aus Überzeugung – nicht aus Gewohnheit.
Italienisches Design ist weltberühmt – und Campagnolo ist ein Paradebeispiel dafür. Während
Shimano-Produkte meist funktional, aber eher zurückhaltend und technisch wirken, bestechen Campa-Komponenten durch ihre Eleganz, geschwungene Linien und hochwertige Materialien. Die Gravuren auf den Teilen, die Verarbeitung von Carbon, das silberne Finish der klassischen Gruppen – all das wirkt wie eine Hommage an die Kunst des Radbaus.
Ein Rennrad mit Campagnolo-Gruppe wirkt wie ein edles Handwerksstück, fast wie ein Maßanzug aus Mailand. Wer Wert auf Ästhetik legt, kommt an Campa kaum vorbei.
Ein wesentlicher Unterschied zwischen Campagnolo und
Shimano liegt in der Bedienung. Campagnolo setzt auf das sogenannte
„Ergopower“-System, bei dem die Schalt- und Bremshebel klar voneinander getrennt sind: ein Hebel zum
Bremsen, einer zum Hochschalten und ein Daumenhebel zum Runterschalten.
Diese klare Trennung ermöglicht eine intuitive und präzise Bedienung – selbst mit Handschuhen oder bei hoher Belastung. Viele erfahrene Fahrer schwören auf das knackige, mechanische Feedback der Schaltung. Es vermittelt Kontrolle, Direktheit und Fahrfreude, die
Shimano oft fehlt, insbesondere bei den elektronischen Gruppen.
Campagnolo-Komponenten sind bekannt für ihre Langlebigkeit. Während
Shimano-Teile oft günstiger in der Anschaffung sind, zeigen Campa-Teile auf lange Sicht ihren Wert: Sie verschleißen langsamer, bleiben zuverlässig und lassen sich oft leichter warten oder reparieren.
Zudem bietet Campagnolo einen hervorragenden Ersatzteilservice – selbst für ältere Gruppen. Das bedeutet, dass man auch nach Jahren noch Originalteile bekommt.
Shimano hingegen ersetzt alte Gruppen oft komplett und stellt die Produktion von Einzelteilen ein, sobald neue Serien auf den Markt kommen.
Shimano dominiert zwar den Markt, insbesondere bei Mittelklasse- und Einsteigergruppen, aber Campagnolo hingegen ist seltener, exklusiver und eher im High-End-Bereich vertreten. Wer Campa fährt, hebt sich von der Masse ab. Es ist ein Statement für Qualität, Stil und Individualität – fernab vom Mainstream.
Viele Campa-Fahrer bauen ihre Räder bewusst selbst auf, mit einem Auge fürs Detail. Es geht nicht nur darum, schnell zu fahren, sondern
schön schnell zu fahren.
Campagnolo bleibt seinen Wurzeln treu. Während
Shimano stark auf Masse und Integration (z.B. E-Bikes, Citybikes etc.) setzt, fokussiert sich Campagnolo konsequent auf den Rennradsport und auf Performance. Das merkt man nicht nur an den Komponenten, sondern auch an der Kommunikation, dem Marketing und der gesamten Markenidentität.
Campagnolo ist „Made in Italy“, in Vicenza gefertigt – kein Outsourcing nach Fernost. Diese Kontrolle über den gesamten Produktionsprozess sorgt für Qualität und Authentizität.
Shimano ist zweifellos effizient, weit verbreitet und technologisch solide. Aber Campagnolo ist das Herz und die Seele des klassischen Rennradsports. Wer ein Gefühl für Material, Ästhetik und Tradition hat, wer sich nicht nur auf Geschwindigkeit, sondern auch auf Stil und Substanz konzentriert, wird bei Campagnolo fündig.
TLDR: Campa ist nicht für jeden – aber genau das macht es so besonders. Für echte Rennrad-Enthusiasten, die mehr wollen als bloß Funktion, ist Campagnolo oft die bessere Wahl.