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Seitenzug- vs. Scheibenbremse

Linn

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Liebe Forummitglieder,

kann mir jemand Vor- und Nachteile dieser beiden Bremstypen nennen? ... habe schon im Glossar versucht, mich selbst aufzuklären, leider ohne Erfolg :confused: :ka:

Danke für eure Hilfe!

Grüße
Linn
 
Ich vermute, der wesentliche Nachteil der Scheibenbremse ist, dass es sie im Rennradbereich eigentlich nicht gibt. Aber wie immer gilt: Ausnahmen bestätigen die Regel.
 
ich nehme mal stark an, dass du die Bremsen am MTB montieren willst.
Hier mal meine Meinung vom MTB:

Seitenzug:
+ Einfach zu warten und einzustellen
+ leicht
- die Felge nutzt sich ab
- sieht nicht so cooooool aus :D

Scheibenbremse:
+ ziehen wie die sau (in der Regel)
- kann SEHR nervig sein beim Einstellen
- du hast hohe Kosten beim Umrüsten

... das fällt mir auf Anhieb ein.
 
joerg_ffm schrieb:
Aber wie immer gilt: Ausnahmen bestätigen die Regel.
Das ist ein Crossrahmen, erkennbar an den riesigen Abständen Hinterrad/Sattelrohr und Vorderrad/Unterrohr. Ist halt für voluminöse Reifen gedacht. Ausserdem stehts drauf :)
Ich meine aber, Corratec hatte mal vor Jahren ein Rennrahmen für Scheibenbremsen im Programm, bin mir aber nicht sicher.

Es stellt sich aber die Frage nach dem Sinn von Scheibenbremsen am Rennrad. Die brachiale Bremskraft einer Scheibe braucht keiner am Renner, da die Räder viel schneller blockieren als z. B. am MTB. Im Gegenteil, ich frage mich, was mit einem radial gespeichten 12-Speichen-Aerovorderrad passieren würde, wenn die Bremskraft an der Nabe einsetzt. Reisst es die Speichen weg?
Weniger Verschleiss an der Felge und bessere Dosierbarkeit lass ich meinetwegen gelten, aber das alleine ist kein Grund, so etwas ans Rad zu schrauben.
 
Hi
an einem exakt rund laufenden Laufrad, was bei RR ja die Regel sein sollte, kann man die Seitenzugbremsen ausreichend dicht beistellen, daß man in Kombination mit den relativ langarmigen Bremshebeln genug Reibschluß bekommt, um das Rad dosiert bis zum Blockieren abbremsen zu können und noch Hebelweg übrig zu haben.
Und mehr als dosiert und bis zum Blockieren bremsen kann man von keiner Bremse, egal welcher Bauart, erwarten.
Am MTB macht so ein Teil Sinn, da es weiter vom Schmutz weg ist und somit sicherer greift als eine Felgenbremse. Das Mehrgewicht ist hier auch nicht so problematisch.
Aber an nem Rennrad sehe ich so ein Ding als überflüssigen, teuren und wohl auch unnötig schweren Schnickschnack an.
Zudem dann, wie auch bereits erwähnt wurde, zumindest am Vorderrad die Speichen völlig anders belastet werden, wenn sie die Bremswirkung auf die Felgen weitergeben müssen.
 
Hi
Nachtrag
hab letztens das Rad von meinem Patenkind vorgezeigt bekommen, wird wohl ein Kaufhaus-MTB sein. Vorderrad mit Scheibenbremse mit Bowdenzug. Moniert wurde ungenügende Bremswirkung.
Ich probiere, und tatsächlich: Bremshebel bis zum Anschlag angezogen, und trotzdem läßt sich durch kräftiges Schieben das Rad durchdrehen.
Also erst mal den Zug strammer gestellt, aber das war nicht in ausreichendem Maße möglich. Die Bremse drückt nur von einer Seite auf die Scheibe und der Bremssattel ist nicht schwimmend gelagert. Dadurch wird die Scheibe zum Gegenhalter hin verbogen und erst dann eingeklemmt.
Hier war wohl der Gegenhalter nicht dicht genug an die Scheibe angestellt worden, so daß die Scheibe bei jedem Bremsen stark verbogen wurde. So stark, daß sie jetzt einen Schlag hat.
Dadurch läßt sich jetzt der Zug nicht stramm genug einstellen, da sonst die Scheibe abwechselnd innen und außen anschlägt. Zumindest die Scheibe ist jetzt Schrott.
Ich hab das der Mutter des Kindes mitgeteilt und sie aufgefordert, damit zum Händler zu gehen und zu reklamieren. Meiner Meinung nach ist diese Bremse eine Fehlkonstruktion und reines Blendwerk. Ne ordentliche Cantileverbremse wäre wohl günstiger und besser, aber wohl zu "normal".

Ergo: nicht alles, was sich Scheibenbremse nennt, ist auch ne Bremse.
 
mechanische Scheibenbremse: Blickfang(bis zu dem Augenblick, wo man sieht, dass es eine is), schrott, finger weg.
hydraulische Scheibenbremse: wie gesagt überproportioniert, zu viel (drehendes) Gewicht, hält ne Rennrad Gabel wohl nicht aus, wegen anderer Verwindungskräfte(schätze ich).

Es gab schon mal nen Thread zu den Bremsen(inklusive V-Brake). Da gibgs speziell um die Verwendung am Rennrad. Vielleicht findest du ihn ja mit der Suchfunktion.

Schon mal vorab: V-Brakes am RR dürften wohl die Gabel auseinander brechen, da sie an jeder Seite(und nicht wie ne RR Bremse mittig) befestigt werden.


Wegen dem Einstellen von Scheibenbremsen: Im Radladen hat mir der Händler mal eine gezeigt, da muss man nur irgendwie nen Hebel lockern, Bremse anziehen, Hebel festziehen und schon ist sie eingestellt. War sogar gar nicht teuer(ungefähr deore LX Niveau) und fühlte sich gut an. Gefahren bin ich sie nicht.

Christian
 
Die Scheibenbremsen am Renn- b.z.w. Crossrad waren bisher immer mechanische.
Hydraulische hat bisher noch keiner im Angebot. Sticha in der Schweiz hat eine umgebaute Hope. Die haben auch Rahmen und Gabel. Das Problem ist nun mal, daß man da ja
keine hydraulischen Bremsschalthebel zu Verfügung hat. Daher muß man die Hydraulikgeber immer noch mechanisch anlenken. Ich denke aber, daß in den nächsten Jahren auch dort etwas passiert. Im Mountainbikebereich hat es auch Jahre gedauert, bis sich die Scheibenbremsen entgültig durchgesetzt haben.
Wer mit dem Rennrad bei schlechtem Wetter unterwegs ist, der weiß wie sch....
die Bremsleistung der Fegenbremsen sind. Selbst mit Ceramicfelgen.
Das Gewicht( vor allem das der sich drehenden Scheiben) sind wohl zu vernachlässigen. Ebenso das gesamte Gewicht so einer Bremse.
Die sind mittlerweile so leich, daß ich das geringe Mehrgewicht gerne in kauf nehme.
Auch eine Rennrad - Gabel hält das aus, da sie wenn sie eine Befestigungsmöglichkeit für Scheibenbremse hat,
auch dafür konstruiert ist!! Da wird wohl kaum jemand eine 300 gramm Superlight - Gabel verwenden.
Baue gerade ein Rennrad mit Hydraulischer Scheibenbremse auf. (Auf Basis eines Nox Crossrahmen).
Wenn´s fertig ist gibt´s Bilder.
 
Hi
mit dem passenden Bremsgummi zur Felge gibt es eigentlich keine Probs beim Bremsen mit nasser Felge.
Ich kenne das noch von vor 20 Jahren, da rutschten die Dinger bei Nässe wirkungslos durch. Dann kamen die ersten zum Felgenmaterial passenden Gummis auf, und das Problem war gegessen.
Kann mir nicht vorstellen, daß sich das in den zwei Jahren, in denen ich jetzt nicht Rad gefahren bin, derart wieder verschlechtert hat.
Und meine damaligen Erfahrungen beziehen sich eher auf Kaufhausräder und Ersatzteile aus dem Baumarkt oder von Woolworth. Kann mir einfach nicht vorstellen, daß das mit Material aus dem Fachhandel für RR schlechter sein soll.

Aber die Geschmäcker sind verschieden, und Glaube versetzt Berge...
 
kleinenbremer schrieb:
mechanische Scheibenbremse: Blickfang(bis zu dem Augenblick, wo man sieht, dass es eine is), schrott, finger weg.

:lol: :lol: :lol: :mex: :mex: :mex: :D :D :D ................................ :spinner:

..selten so gelacht. Nachdem Motto: Kaufhaus-Rennrad Schrott = jedes Rennrad Schrott. Sehr fundierte Aussage und so unheimlich hilfreich.....

Grüße Jörg
 
Jupp schrieb:
Hi
mit dem passenden Bremsgummi zur Felge gibt es eigentlich keine Probs beim Bremsen mit nasser Felge.
Ich kenne das noch von vor 20 Jahren, da rutschten die Dinger bei Nässe wirkungslos durch. Dann kamen die ersten zum Felgenmaterial passenden Gummis auf, und das Problem war gegessen.
Kann mir nicht vorstellen, daß sich das in den zwei Jahren, in denen ich jetzt nicht Rad gefahren bin, derart wieder verschlechtert hat.
Und meine damaligen Erfahrungen beziehen sich eher auf Kaufhausräder und Ersatzteile aus dem Baumarkt oder von Woolworth. Kann mir einfach nicht vorstellen, daß das mit Material aus dem Fachhandel für RR schlechter sein soll.

Aber die Geschmäcker sind verschieden, und Glaube versetzt Berge...
Vergess das mit dem passenden Bremsgummi.
Es gibt kein Gummi, daß bei nassen Bedingungen einer Scheibenbremse auch nur im entferntesten paroli bieten kann.
Mein letztes Rennrad war ein Klein Quantum Pro eigenaufbau mit Mavic Ceramikfelgen und den passenden Gummis.
Ich bin mitlerweile in einem Alter, in dem ich sagen schon etwa 25 Jahre Renn - b.z.w Mountainbike zu fahren.
Da war schon einiges dabei. und heute ist bei meinen Rädern neben einem mit Scheibenbremse auch noch ein
MB -Stahlbike dabei, welches mit Ceramicfelgen und V-Brakes ausgestattet ist.
Ein Rad braucht, wenn es nass ist beim Bremsen mindestens eine Umdrehung, bis die Reibfläche der Felge halbwegs greift.
Selbst danach ist die Bremswirkung nicht gleich top.
auch bei trockenen Bedingungen wird eine noch so gute Felgenbremse niemals so gut bremsen und vor allen so gut zu
dosieren sein wie eine Scheibenbremse.
Ja und über die sogenanten Baumarkträder brauch man sich ja wohl erst garnicht unterhalten, oder?
 
Hi
nunja, kommt natürlich auch auf die Ansprüche an, die man stellt.
Für mich war es damals schon ein deutlicher Fortschritt, im Nassen nicht mehr 20 m ohne Bremswirkung zu fahren, sondern nur noch eine Radumdrehung.
Und mit der wirklich passenden Kombination geht es sogar noch besser.
Da ich bei Regen sowieso mit dem schlimmsten rechne und vorausschauender fahre als bei Trockenheit, hat es mit den neueren Bremsgummies bisher immer gereicht.
Mal sehen, ich hab ja jetzt seit einer Woche zum ersten Mal in meinem Leben ein richtiges RR. Bisher nur im Trockenen gefahren, Kunststück, bei uns brennt die Sonne wie doof und die Gewitter sind woanders.
Wenn ich das erste mal vom Regen erwischt werde, werd ich mal testen, ob ich mit der Bremswirkung zufrieden bin.
Was ich auf jeden Fall festgestellt habe, ist, daß ich mit dem RR die Bremswirkung deutlich besser dosieren kann als mit dem MTB mit Cantileverbremsen. Die hauen sehr schnell zu, wenn man nicht aufpaßt.
 
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