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Schwarzer Abrieb an neuer Kurbelwelle (kniffliger Fall, mit Fotos)

Straßenjunge

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Moin!
Schon der Einbau des verschraubbaren Innenlagers (zwei gegeneinander verschraubbare Hälften) hat sich bei meinem ersten Selbstaufbau (Cervélo Caledonia Rahmen) sehr schwierig gestaltet hat: quasi 0 Toleranz im Rahmen, habe die erste Hälfte trotz viel Fett (sanft) reinhämmern müssen statt mühelos reinflutschen lassen wie in der Anleitung versprochen – und konnte erst dann beide Hälften miteinander verschrauben und so festziehen.

Nichtsdestotrotz habe ich es geschafft, das Innenlager sitzt jetzt entsprechend bombenfest drin, die Kurbel war dann auch schnell installiert.
Also auf zur ersten 100 km-Testfahrt! Zu Beginn alles bestens: Kurbel lief rund, Rad machte herrlich Spaß.
Schon nach wenigen km aber die Ernüchterung: Es quietschte und knarzte extrem laut bis zum Ende der Runde – und das beim neuen Rad 😥. Das sollte eigentlich das verschraubbare Innenlager verhindern (im Gegensatz zu den üblichen gepressten "Pressfit"-Lagern verspricht es kein Knarzen mehr).

Also daheim die Kurbel wieder ausgebaut, Innenlager inspiziert und noch mal kräftig angezogen (passt soweit alles, zumindest soweit für mich als Anfänger ersichtlich) – aber die Kurbelwelle hat einen deutlichen schwarzen Abrieb auf der Nicht-Kettenblatt-Seite, der sich auch nicht wegwischen lässt. Und das nach nur 100 km – siehe Foto. Übrigens nur auf einer Hälfte, wie ich jetzt gesehen habe, der Abrieb läuft also nicht ganz rundum, sondern nur auf einer Seite (siehe Foto 2):
IMG_5814.JPG IMG_5816.JPG

Woran könnte das liegen und hat das was mit dem Knarzen zu tun? Gibt's da Abhilfe?

Ein interessantes Detail noch: Beim Abschrauben dieser runden Plastikabdeckplatte beim gegenüberliegenden Kurbelarm kamen im Fettfilm 3 kleine Metallspäne zum Vorschein: silbrig auf der einen, schwarz auf der anderen Seite. Keine Ahnung, wo die herkamen? Siehe Foto:
IMG_5815.JPG

Danke euch!
 
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Re: Schwarzer Abrieb an neuer Kurbelwelle (kniffliger Fall, mit Fotos)
Hilfreichster Beitrag geschrieben von Maxmaxmax

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Hilfreichster Beitrag geschrieben von Maxmaxmax

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Das Lager auf der entsprechenden Seite dreht sich leicht ?
Dteht sich gar nicht würde ich sagen.
Gute Frage, ich weiß jetzt nicht, wie sich ein "normales" Innenlager drehen sollte, aber es lässt sich schon ganz gut bewegen mit dem Finger, siehe Video (warum imgur die ab-18-Abfrage bringt, weiß ich nicht, ist echt nur das Innenlager):
https://imgur.com/a/PJPM1sN
Im Video ist natürlich noch Fett dran, weswegen mein Finger mit Gummihandschuh nicht so gut greift. Jetzt mit abgewischtem Fett lässt es sich noch einen Ticken flüssiger drehen als im Video.

Hier übrigens ein Video, als ich die frisch installierte Kurbel drehte, läuft jetzt für meine Kenntnisse nicht besonders schwergängig oder auffällig:
https://imgur.com/a/a6QElpQ
 
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Also wenn da mal nicht das Lager unter Last 'festgeht'. Auf der Welle hat sich der Innenring gedreht - definitv!

Bei der Beschreibung "bombenfestes Innenlager" werde ich immer hellhörig … könntest Du das mal spezifizieren?

Auf jeden Fall Innenlager raus und das Lager auf der Nichtantriebsseite im ausgebauten Zustand inspizieren.
Bei den 'Spänen' - wie Du sie bezeichnest - kann es sich nicht zufällig um eine gebrochenen Kugel aus dem Lager handeln? Das Bild lässt jetzt genaue Schlüsse nicht zu.
 
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Also wenn da mal nicht das Lager unter Last 'festgeht'. Auf der Welle hat sich der Innenring gedreht - definitv!

Bei der Beschreibung "bombenfestes Innenlager" werde ich immer hellhörig … könntest Du das mal spezifizieren?

Auf jeden Fall Innenlager raus und das Lager auf der Nichtantriebsseite im ausgebauten Zustand inspizieren.
Bei den 'Spänen' - wie Du sie bezeichnest - kann es sich nicht zufällig um eine gebrochenen Kugel aus dem Lager handeln? Das Bild lässt jetzt nicht genaue Schlüsse zu.
"Bombenfest" heißt, dass ich die erste Hälfte des verschraubbaren Innenlagers trotz Fett nur mit viel Kraft reinbekommen habe. Laut Anleitung von Token (Hersteller) sollte sich die erste Hälfte von Hand leicht einsetzen lassen (aber scheinbar ist Cervelo berüchtigt für extrem schlechte Toleranzen im Rahmen, habe da ein bisschen im Netz recherchiert).

Die Späne sind sehr klein und eher kantig als Stücke einer Kugel. An den Kugellagern selber kann ich an beiden Seiten keine Beschädigung erkennen, die sind auch metallisch silbern (und haben keine schwarze Seite wie die Späne).

Allerdings zur Vorgeschichte: Es ist bereits das zweite Innenlager, das ich (vor der Inbetriebnahme!) installiert habe, ich hatte 2 gekauft, 1 als Ersatz in weiser Voraussicht. Das erste ließ sich so schwer installieren, dass sich die beiden verschraubbaren Hälften verkanteten und ich dann beide mit Stahlspänen am Gewinde rausziehen und wegwerfen musste. Vielleicht sind das noch übriggebliebene Späne vom ersten Innenlager?
Dürfte aber nicht sein, weil ich ja das Loch im Rahmen danach gründlich geputzt und neu gefettet habe.

Dann werde ich mal versuchen, ob ich das Lager wieder rausbekomme und genau anschauen.
Danke für den Tipp soweit!
 
Wahrscheinlich ist der Durchmesser der Öffnung im Rahmen zu klein oder nicht ausreichend rund ( eher oval). Das führt dazu das das Innenlager schwierig zu montieren ist und das Kugellager stark komprimiert wird, was zu einer erhöhten Reibung führt.

Gibt es von Hambini und Mapdec Link zu youtube einige Videos auf youtube zu.

Denke da muss leider der Rahmen nachgearbeitet werden.
 
Ich mag mich täuschen, aber ist da nicht was an der Kurbel abgebrochen?... stammen daher die Bruchstücke?

Kurbel.PNG
 
Wahrscheinlich ist der Durchmesser der Öffnung im Rahmen zu klein oder nicht ausreichend rund ( eher oval). Das führt dazu das das Innenlager schwierig zu montieren ist und das Kugellager stark komprimiert wird, was zu einer erhöhten Reibung führt.

Gibt es von Hambini und Mapdec Link zu youtube einige Videos auf youtube zu.

Denke da muss leider der Rahmen nachgearbeitet werden.
Das macht SInn.
Ich versuche jetzt, das Lager rauszuholen (geht beim ersten Versuch nicht mehr raus, ist wohl zu fest drin) und genau anzuschauen.
Dann geht der Rahmen wohl oder übel wieder zurück an den Händler.
Ob ich dann noch mal zu Cervelo greife, überlege ich mir gründlich ...

Also wenn da mal nicht das Lager unter Last 'festgeht'. Auf der Welle hat sich der Innenring gedreht - definitv!

Bei der Beschreibung "bombenfestes Innenlager" werde ich immer hellhörig … könntest Du das mal spezifizieren?

Auf jeden Fall Innenlager raus und das Lager auf der Nichtantriebsseite im ausgebauten Zustand inspizieren.
Bei den 'Spänen' - wie Du sie bezeichnest - kann es sich nicht zufällig um eine gebrochenen Kugel aus dem Lager handeln? Das Bild lässt jetzt genaue Schlüsse nicht zu.

Wie befürchtet bekomme ich das Lager beim ersten Versuch nicht wieder raus.
Muss es allerdings nach der Arbeit in Ruhe versuchen. Zur Not muss ich mir diese teure Park Tool-Lagernuss kaufen, was für ein Krampf mit dem Selbstaufbau ...

Ich mag mich täuschen, aber ist da nicht was an der Kurbel abgebrochen?... stammen daher die Bruchstücke?

Anhang anzeigen 1306579
Hm, das ist nur der Lichteinfall, habe da nix entdecken können, aber gutes Auge!
 
Wahrscheinlich ist der Durchmesser der Öffnung im Rahmen zu klein oder nicht ausreichend rund ( eher oval). Das führt dazu das das Innenlager schwierig zu montieren ist und das Kugellager stark komprimiert wird, was zu einer erhöhten Reibung führt.

Gibt es von Hambini und Mapdec Link zu youtube einige Videos auf youtube zu.
Ich musste auch sofort an das neueste Video von Hambini (4:38 min) denken, als ich die Fotos gesehen habe. Ist auch ein Cervélo. Runde Löcher herzustellen ist für die Fahrradindustrie anscheinend echt unmöglich.
 
Wahrscheinlich ist der Durchmesser der Öffnung im Rahmen zu klein oder nicht ausreichend rund ( eher oval). Das führt dazu das das Innenlager schwierig zu montieren ist und das Kugellager stark komprimiert wird, was zu einer erhöhten Reibung führt.
Na ja - bei einer guten Presspassung ist die Bohrung im Rahmen zwangsläufig "zu klein". Und richtig "rund" ist techn. gesehen extrem schwierig anzufertigen. Von daher sind alle runden Sachen messtechnisch alle "oval". Beim Fahrrad/Carbonrahmen ist es nicht möglich ein Kugellager so zu verformen das eine erhöhte Reibung auftritt. Die Kräfte die dafür, bei sachgerechter, Einpressung notwendig sind bekommt man mit Heimwerkerwerkzeug nicht aufgebracht.
 
Na ja - bei einer guten Presspassung ist die Bohrung im Rahmen zwangsläufig "zu klein".
Da gebe ich dir Recht, aber dies müsste eine Bohrung nach PF30 Standard sein. Die 46mm Nennmaß sind mit +0 und -0,05 toleriert. Die Öffnung dürfte also minimal 45,95 mm sein. Im anderen Beitrag von @Straßenjunge hatte er an einer Stelle aber schon 45,6 mm gemessen --> Außer Toleranz. Damit wird die Presspassung dann zu stark mit den hier beschriebenen Nachteilen bei Montage und Nutzung.

Einen Innendurchmesser mit Messschieber messen ist aber auch schwierig, aber ist schonmal ein guter Anhaltspunkt. Am besten mehrere Messungen machen (0°, 90°, usw.) und immer probieren den maximalen Durchmesser zu messen.

Zeichnung mit Toleranzen
 
Da gebe ich dir Recht, aber dies müsste eine Bohrung nach PF30 Standard sein. Die 46mm Nennmaß sind mit +0 und -0,05 toleriert. Die Öffnung dürfte also minimal 45,95 mm sein. Im anderen Beitrag von @Straßenjunge hatte er an einer Stelle aber schon 45,6 mm gemessen --> Außer Toleranz. Damit wird die Presspassung dann zu stark mit den hier beschriebenen Nachteilen bei Montage und Nutzung.

Einen Innendurchmesser mit Messschieber messen ist aber auch schwierig, aber ist schonmal ein guter Anhaltspunkt. Am besten mehrere Messungen machen (0°, 90°, usw.) und immer probieren den maximalen Durchmesser zu messen.

Zeichnung mit Toleranzen
Das mit den Toleranzen ist DAS Pressfit-Problem schlechthin und deshalb gibt es inzwischen einige Überlegungen zu einem moderneren und dann hoffentlich wieder wirklich besseren Standard.

Normale Messschieber sind für Innenmessungen bei Rundungen wahrlich nicht geeignet. Es ist ja schon schwer das Messwerkzeug absolut senkrecht in die Öffnung einzuführen etc.
 
Das mit den Toleranzen ist DAS Pressfit-Problem schlechthin und deshalb gibt es inzwischen einige Überlegungen zu einem moderneren und dann hoffentlich wieder wirklich besseren Standard.
Einige Hersteller verwenden wieder BSA. Speci, Cannondale, ...
Andere setzen auf T47. Trek, Colnago, ...
 
Na ja - bei einer guten Presspassung ist die Bohrung im Rahmen zwangsläufig "zu klein". Und richtig "rund" ist techn. gesehen extrem schwierig anzufertigen. Von daher sind alle runden Sachen messtechnisch alle "oval". Beim Fahrrad/Carbonrahmen ist es nicht möglich ein Kugellager so zu verformen das eine erhöhte Reibung auftritt. Die Kräfte die dafür, bei sachgerechter, Einpressung notwendig sind bekommt man mit Heimwerkerwerkzeug nicht aufgebracht.

Richtig. Wg. solch prinzipiellen Fertigungsaufwandes gab und gibt es geschraubte Innenlager der verschiedensten Konstruktionen. Pressfit ist in diesem Kontext einfach Schaizze und dient ausschliesslich der Profitmaximierung auf Kosten des Anwenders.
 
Das mit den Toleranzen ist DAS Pressfit-Problem schlechthin und deshalb gibt es inzwischen einige Überlegungen zu einem moderneren und dann hoffentlich wieder wirklich besseren Standard.

Was jeder Hersteller vorher wissen hätte können und wohl auch hat. Presspassungen und ihre Probleme sind wirklich kein technisches Neuland, sondern stino Maschinenbauwissen.
Der ganze PF-Schaizz ist absolut typisch für die Fahrradindustrie aktuellen Zuschnitts und deren Produkte.
 
ja, an die Videos vom Hambini musste ich auch denke, was der da teilweise für Pfusch der Hersteller beim Rahmenbau z.B. (speziell im Bereich Tretlager) und die resultierenden Konsequenzen gezeigt hat, das war schon erschreckend
 
Was jeder Hersteller vorher wissen hätte können und wohl auch hat. Presspassungen und ihre Probleme sind wirklich kein technisches Neuland, sondern stino Maschinenbauwissen.
Der ganze PF-Schaizz ist absolut typisch für die Fahrradindustrie aktuellen Zuschnitts und deren Produkte.
Ertappe mich bei dem Gedanken mir zu wünschen, dass Du nicht Recht hättest. :rolleyes:
 
Ich hab' mir das eben nochmal in Ruhe durchgelesen.......die Metallspäne köönen ohne weiteres Produktionsrückstände sein die irgendwo festhingen. Die Rutschspuren an der Kurbelachse findest Du an vielen Kurbeln, unkritisch.
Jetzt zum "knarzen" - das ist eigentlich die unendliche Geschichte. Bei meinem neuen Rad hatte ich das auch, neues Tretlager war schon bestellt. War mir dann aber irgendwie unsicher und habe versuchsweise mal Sattel und Sattelstütze getauscht - Ruhe war !
 
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