Puhh... Handgemalte Schriftzüge sind an sich schon so eine Sache, aber dann auch noch auf relativ dünnen Rohren? Das ist auch für einen Profi nicht ganz leicht. Wenn Du die originale Optik und eben genau den Reiz einer gemalten Schrift haben willst, sind alle anderen Ansätze leider unbrauchbar: Das muss jemand malen. Von Hand. Nicht plotten, nicht kleben, nicht drucken und wasserschieben, nicht airbrushen (was auch nichts anderes ist, als lackieren). Die wirklich guten und bekannten Adressen dafür wurden ja schon genannt.
Wenn Du das aber selbst machen willst, kannst Du durchaus moderne Technik als Hilfestellung nutzen und z.B. eine Folienmaske plotten lassen, um den Schriftzug überhaupt erstmal irgendwie aufs Rohr zu übertragen: Aufkleben, Buchstabenränder mit hellem Buntstift nachzeichnen, Folie wieder abziehen, Zeichnung ausmalen. Die Folie dient dabei nur als Positionier- und Zeichenhilfe, nicht als Maske für die richtige Farbe. Ich würde mir z.B. auch nicht zutrauen, einen Schriftzug komplett frei Hand in der richtigen Größe und Ausrichtung auf ein Rohr zu bringen - weder als Vorzeichnung, noch mit Farbe. Nachteil der Vorzeichnung ist, dass Du dafür eine matte Oberfläche brauchst, also angeschliffenen Lack - und demnach anschließend frischen Klarlack über allem. Das wäre dann wieder nicht originalgetreu.
Spezielle "Schriftenmalerpinsel" brauchst Du für die abgebildeten Schriftzüge sicher nicht. Solche "Schlepper" und Kalliegraphiepinsel sind eher darauf ausgelegt, lange Linien oder wechselnde Strichstärken ohne Absetzen darzustellen, die im CNC-Schriftzug nicht vorkommen. Dafür reichen einfach ein paar sehr gute Synthetikpinsel aus dem Künstlerbedarf oder "Bastelladen": Nicht zu dünn, nicht zu lang, nicht zu spitz und möglichst weich.
Dann brauchst Du eine Farbe, die eher langsam trocknet, weil Du bei jedem Buchstaben mehrfach neu ansetzen musst und die Strichstärke vermutlich (oder vorsichtshalber) auch nicht in einem Durchgang triffst. Trocknet die Farbe so schnell, wie z.B. handelsüblicher Auto-Basislack, wären dicke Übergänge und Schmierereien kaum zu vermeiden; deshalb gibt es für viele Lacksysteme Verzögerer. Am besten ist die Farbe nicht zu dickflüssig und trocknet dünn auf (relativ hoher Lösemittelanteil, Lösemittel kann auch Wasser sein). Die Auswahl der richtigen Farbe ist vielleicht eine der größeren Hürden beim Selbermachen; ich würde wohl mit typischen "Modellbaufarben" anfangen, die sich gut verdünnen lassen und für die es oft auch passende Verzögerer direkt im Bastelladen gibt. Eine gute Alternative könnte auch ein wasserverdünnbarer PU-Möbellack sein, am besten mit Härter, falls Du sowas noch rumstehen hast. Die Farbe darf den Originallack auf keinen Fall angreifen, weil damit Korrekturen unmöglich werden würden.
Üben solltest Du auf jeden Fall gleich auf Rohren, am besten sogar auf einem alten Rahmen, weil die Vorgehensweise dabei doch stark vom Malen auf Flächen abweicht. Du musst das ja schließlich nicht für alle Ewigkeit und jeden denkbaren Fall von Grund auf lernen, sondern nur auf diesem einen Rahmen hinbekommen. Und es kann durchaus sein, dass ein Anfänger lieber nach jedem Buchstabe wartet, bis der auch wirklich trocken ist, um beim Malen des nächsten nicht mit der Hand reinzulangen.
Ich bin gespannt!