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Schaltröllchen-Dynamo - möglich? sinnvoll?

Stadtmensch

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Hatte schon mal jemand die Idee zu einem Schaltröllchen-Dynamo?
Ich denke da als Nachrüstlösung an Mini-Neodyms im Schaltröllchen und einen Aufkleber mit einer gedruckten Spüle für die Innenseite des Schaltröllchenkäfigs. Dazu eine handvoll weitere Elektronikbauteile und man könnte doch genug Strom erzeugen, um zumindest moderne LEDs zum Leuchten zu bringen?

Das Schaltröllchen ist doch das Teil, was sich bei einem Fahrrad am schnellsten bewegt - da müsste doch was gehen in Sachen Stromerzeugung?

Ab-Werk-Lösungen könnten auch ohne Aufkleber mit gedruckter Spule funktionieren und den Schaltröllchenkäfig besser mit einer Spule verheiraten...
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von grandsport

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Ja, aber der Dreck ist dem Schaltröllchen egal. Wenn man mal sieht, was für schwarze, kaum identifizierbare Klumpen da teilweise hinten an der Schaltung hängen. Und dennoch dreht sich das Schalträdchen!
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von grandsport

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Eine interessante Idee.
Hauptsächlich stellt sich mir die Frage, wie robust das am Ende sein kann. Auch die Kabelführung stelle ich mir ein wenig unpraktisch vor.
Der Widerstand am Schaltröllchen könnte auch negativen Einfluss auf das Fahr-/Schaltgefühl haben.
Insgesamt aber durchaus erwägenswert, denke ich!
 
Das ließe sich ggf. besser durch einen Kondensator machen. Aber im Prinzip ist das ja die gleiche Richtung.
Dennoch ist mit @twobeers Hinweis ein tatsächliches Problem benannt: Dynamos liefern ihre Leistung nach Drehzahl.
Bei Seitenläufern, ob auf Felge oder Reifen, bei Walzendynamos, Nabendynamos drehen sich die Dynamos entsprechend der Fahrgeschwindigkeit.
Das führt dazu, dass das Licht leutet, wenn man fährt. So weit, so simpelt, so sinnvoll.

Bei einem Dynamo am Schaltröllchen - die Idee ist ja erstmal ziemlich interessant! - hängt die Drehgeschwindigkeit aber nicht an der Fahrgeschwindigkeit, sondern an der Trittfrequenz. Wer dicke Gänge tritt, bekommt demnach weniger Strom als der mit den leichten Gängen - bei gleichem Tempo. Auch das müsste irgendwie ausgeglichen werden.
 
ich wüsste auch jemanden, der erklären kann, wie man Schaltröllchen absolut sauber hält :)

Aber ernsthaft: Die Position finde ich nicht so ideal:
  • Schmutz
  • die Röllchen hängen am Arm, der sich deutlich bewegt
  • zu einem Dynamo gehören Permanentmagnete und Spulen, die eine nicht unerhebliche Masse darstellen

Deswegen ist der Nabendynamo eigentlich der bessere Standort.
 
zu einem Dynamo gehören Permanentmagnete und Spulen, die eine nicht unerhebliche Masse darstellen
Im Prinzip ja, muss man bedenken, allerdings ist der Velogical-Felgendynamo klein und leicht könnte glatt eine Idee für diese Position sein.
Aber Dreck und ruckartige Ausgleichsbewegungen sind schon ein echtes Hindernis.
 
Meine Idee ist, dass man das Schalträdchen als Träger für die Magneten nutzt und den Schaltkäfig als Träger für die Spule. Kein zusätzlicher Dynamo irgendwie angeflanscht, sondern Schaltröllchen und Schaltkäfig erhalten die Zusatzfunktion, Strom für zwei LEDs zu erzeugen. Leistung von knapp unter 1 Watt wäre ja ausreichend für 2 LEDs...

Wenn sowas in Serie hergestellt wird, wäre das nur sehr wenig Zusatzgewicht im Vergleich zu Nabendynamos und es wäre superbillig! So im einstelligen Eurobereich, schätze ich.
 
Die Kostenfrage würde ich vorsichtshalber mal unerwähnt lassen; die können schon erheblich sein. Kannst ja mal bei Velogical nachfragen, wie hoch die Entwicklungskosten waren, bis das Ding zuverlässig lief. Und wie teuer die Produktion ist, wenn man als kleiner Anbieter kleine Mengen bei den Zulieferern bestellen muss. Da gibt's kaum Rabatte und die Bestellung wird zwischen zwei großen abgearbeitet, wenn Platz ist. Deshalb würde ich diese Seite der Angelegenheit lieber außen vor lassen.

Technisch müsste man demnach das Schaltwerk umrüsten, der Nachrüstsatz müsste kompatibel zu bestimmten Schaltwerken sein. Sind ja nicht alle gleich. Ein ganzes Schaltwerk neu zu bauen, wäre zuviel des Guten und unnötig kompliziert. Die beiden Schaltwerkskäfigseiten müssten neu sein, damit sie das Zusatzgewicht halten können und der Strom per Kabel weggeführt werden kann. Da muss man die Aufhängung klären. Das untere Schaltröllchen müsste neu entwickelt werden, damit Dynamo und Zähne eins werden.

Interessant - aber sagt es den MTBlern nicht, die wenden dann gleich ein, dass ihnen die Schaltwerke abreißen und der Dynamo dann ja gleich mit hinüber ist... ;)
 
Hast Du Nähe zu einer Hochschule/Uni?
Du könntest versuchen dem mittels Exist weiter nachzugehen, wenn ich es richtig verstehe willst du am Ende ja durchaus eine Produktion haben.
Ich denke, da ist noch verdammt viel Recherche bzgl der Machbarkeit und auch der Wirtschaftlichkeit notwendig, nichts was man nebenher mal macht.
 
Ich wohne in Hamburg, hier gibt es mehrere Unis und Fachhochschulen. Ich bin allerdings kein Student und auch kein wissenschaftlicher Mitarbeiter oder etwas in der Art.

Was ist denn dieses Exist? Geht das auch für universitätsfremde Leute?
 
Letztendlich musst Du dafür an eine Hochschule angebunden sein. Ein Arbeitsgruppenleiter bzw Prof muss als Tutor dienen und Räumlichkeiten und Infrastruktur zur Verfügung stellen.
Dann kann die Hochschule einen Antrag auf Exist stellen.
Es wird für 12 Monate ein Gehalt gezahlt, sodass man eine Gründung vorbereiten kann. Gleichzeitig werden 10 000€ (Team aus einer Person) bzw 30 000€ (Team aus 2-3 Personen) für Material und Fortbildungen zur Verfügung gestellt.
Man darf vorher nicht gegründet haben, aber währenddessen gründen.
Es gibt außerdem eine durchaus sinnvolle Beratung bzgl Gründung von rechtlicher und wirtschaftlicher Seite.
Wir haben das bisher (ich als Tutor) 3 Mal erfolgreich beantragt, zwei erfolgreiche Gründungen sind daraus entstanden.
Es ist einfach eine risikofreie Variante um eine Machbarkeit zu prüfen.
Wenn Du allerdings keine inhaltliche Nähe zur Hochschule hast, ist das wohl keine Option. War nur ein Gedanke.
 
@Mpunkt_Epunkt Ja, lustig...
@Ragnar Am Tretlagerbereich ist es kaum sinnvoll. Was du für einen funktionierenden Dynamo brauchst, ist Drehzahl. Je nach Wicklung und Magnetisierung reicht weniger Umdrehung (Nabendynamo) oder muss mehr her (Seitenläufer). Aber am Tretlager bekommst du nichts weiter als die Trittfrequenz - und zwar mal 1, also nur diese. Nabendynamos drehen sich schneller, als du trittst, Seitenläufer erst recht.
Müsste man genauer anschauen, ob sich eine Umdrehungszahl von 50 bis 100/min verstromen lässt, wenn die Baugröße begrenzt ist.

Zumindest umdrehungstechnisch ist das Schaltröllchen schon mal eine näherliegende Idee.
 
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