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Runder Tritt mit Klickpedalen

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Mal ein bischen Wissenschaft zu Effekten mentalen Trainings selbst zum Thema Kraftzuwachs. Ich denke beim runden Tritt kommt es vor allem auf die VorstellungsgĂŒte an. Man muss sich rund ganz prĂ€zis vorstellen. Vielleicht muss man ihn dann gar nicht trainieren. Mentaltraining hat einen sehr positibven Enfluss auf die Bewegungskoordination. Also zumindest bei talentierten
Wissenschaftliche Ergebnisse weisen allerdings darauf hin, das die Effekte in den Beinen etwas schlechter sind als in den hirnnahen Armen. Kann auch sein, das die Arme besser sensorisch vernetzt sind (Homo munculus). Insofern wÀre ein Mentaltraining an einem Armergometer wohl mehr erfolgversprechender.
http://www.staff.uni-giessen.de/~g51112/pdfs/p reiser.pdf
 
Schon ein wenig alt, und die Quellen sind noch Àlter. Aber an den Ergebnissen hat sich wohl nicht viel geÀndert: "Runder Tritt".

Es gibt noch eine Untersuchung von 2010: Muscle coordination while Pulling up during Cycling“, G. Mornieux, A. Gollhofer, B. Stapelfeldt, Juli 2010)
 
Mit Klickpedalen ist es möglich die Beugemuskulatur zum Vortrieb einzusetzen. Das muss aber im Bewegungsablauf in Verbindung mit der Streckermuskulatur gut eingeĂŒbt sein. Beides wurde hier schon gesagt.
Der Effekt hĂ€lt sich auf dem Rennrad in Grenzen, weil sich dabei ja eigentlich nur das Antriebsdrehmoment stark erhöht und man diesen Effekt durch stehendes Fahren auch erreicht ohne das man dies aufwĂ€ndig einĂŒben muss.
Dieses EinĂŒben ist also vielleicht nur sinnvoll bei Fahrradformen, bei denen man gar nicht stehen kann.
Da ich nur ganz selten RR fahre (bin eigentlich jetzt nur wegen des Koga Miyata Fadens hier), dafĂŒr aber viel Liegerad, habe ich die Zugtechnik recht gut eintrainiert. Auf dem Liegerad setze ich sie dann intensiv ein, wenn ich auf dem RR aufstehen wĂŒrde, also um einen HĂŒgel zu ĂŒberfahren ohne schalten zu mĂŒssen, beim Anfahren u. Ähnliches. Die KrĂ€fteverhĂ€ltnisse sind dabei geschĂ€tzt 60/40 Druck/Zug. NatĂŒrlich nur relativ kurzfristig.
Auf dem RR setze ich die Zugtechnik fast gar nicht ein, weil sie dort mehr Nachteile als Vorteile hat:
1. Man muss das ziehende Bein nach oben ziehen anstatt nach hinten - das fĂŒhlt sich fĂŒr mich schwerer an.
2. Das Hinterrad wird dabei entlastet, statt stĂ€rker belastet wie beim Stehen. Bei feuchter Straße an steileren Anstiegen fĂ€ngt es dann an immer kurz durchzurutschen.
3. Wenn man in der Gruppe fĂ€hrt und die Technik wie gewohnt in Kurven und nach Kreuzungen einsetzt, fĂ€llt die Gruppe da immer auseinander. Jedenfalls wenn man vorne fĂ€hrt. Und zwar nicht weil man jetzt mehr Leistung generell hĂ€tte, sondern weil man die Spitzen da setzt wo es die anderen nicht tun oder erwarten wĂŒrden.
Möglicherweise fahre ich durch das GeĂŒbtsein auf dem RR abgesehen von Leistungsspitzen generell etwas mehr mit der Beugemuskulatur als andere RR-Fahrer, ich glaube aber nicht, dass mir ein runderer Tritt irgendwelche Vorteile verschafft. Hohe Trittfrequenzen sind da viel interessanter.

Gruß, Sebastian
 
Meines Erachten steht ĂŒber mir ziemlich viel Komisches.

Der Effekt hĂ€lt sich auf dem Rennrad in Grenzen, weil sich dabei ja eigentlich nur das Antriebsdrehmoment stark erhöht und man diesen Effekt durch stehendes Fahren auch erreicht ohne das man dies aufwĂ€ndig einĂŒben muss.

Antriebsdrehmoment ist per se etwas sehr Brauchbares, wenn auch bei niedrigen Geschwindigkeiten noch nicht spĂŒrbar. Wenn der Luftwiderstand oder die Hangabtriebskraft aber mal das Sagen hat, braucht's Nm an der Kurbelachse!

Und im Stehen lassen sich nunmal ohne Zug max. "Fahrergewicht x 10 Newton" auf's Pedal bringen. Mit Zug setzt die Physik keine Grenzen, nur der Beuger.

ich glaube aber nicht, dass mir ein runderer Tritt irgendwelche Vorteile verschafft. Hohe Trittfrequenzen sind da viel interessanter.

Kombiniere mal Beides.

Auf dem RR setze ich die Zugtechnik fast gar nicht ein, weil (...)

2. Das Hinterrad wird dabei entlastet, statt stĂ€rker belastet wie beim Stehen. Bei feuchter Straße an steileren Anstiegen fĂ€ngt es dann an immer kurz durchzurutschen.

Das ist schlicht und total falsch. Mal Dir ein KrĂ€ftediagramm auf oder fahre einfach mal RR oder MTB am Anstieg oder sonstwo. Wer sitzt, belastet das HR mehr. Logisch, weil man weiter hinten ist. Dass MTBler an steilen Anstiegen im Stehen fahren, hĂ€ngt nur damit zusammen, dass sonst das VR zum Abheben neigt. Vom Grip her wĂŒrde man am liebsten alles im Sitzen fahren. Wenn im Sitzen am Anstieg bei gleichzeitigem Druck und Zug das HR durchdreht, liegts einfach daran, dass man ordentlich Vortrieb/Drehmoment produziert.

By the way:

Ich teste ĂŒbrigens seit einiger Zeit die "softe" Version des oben von mir verlinkten Friel-Blogs, also Cleats einfach soweit wie möglich nach hinten, nachdem sich sie vorher ganz vorn hatte. Neben anderen positiven Effekten ist einer, dass man ganz automatisch mehr mit Zug arbeitet, ohne es groß zu ĂŒben oder zu wollen. Die Beine machen es einfach, wenn Leistung vonnöten ist. Die FĂŒĂŸe/Fersen arbeiten allerdings nicht mehr so dynamisch mit wie vorher, es ist etwas "stampfiger". Aber auch das ist Sinn der Sache, um die Waden zu entlasten und mehr Blut/Sauerstoff fĂŒr die Oberschenkel zu lassen.
 
Drehmoment ist schon eine feine Sache, aber du kannst ja nicht mehr Leistung abgeben, als du nachhalten kannst. Egal welche Muskelgruppen das tun, sie sind nicht der limitierende Faktor. Sonst hÀtten alle Langstreckenfahrer Oberschenkel wie Bahnsprinter.
 
Zum Thema "Hohe Trittfrequenzen hatte ich bereits vor geraumer Zeit etwas aus dem Netz runtergeladen. Der Artikel ist schon etwas Àlter, aber sicher nichtsdestotrotz immer noch aktuell.
 

AnhÀnge

  • trittfrequenz.pdf
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Zum Thema "Hohe Trittfrequenzen hatte ich bereits vor geraumer Zeit etwas aus dem Netz runtergeladen. Der Artikel ist schon etwas Àlter, aber sicher nichtsdestotrotz immer noch aktuell.

Das Ergebnis ist wie so oft, es hÀngt davon ab, der eine so, der andere so.

Also wie immer. Kann jeder so halten wie er es am besten vertrÀgt, richtig oder falsch gibt es nicht.
 
Interessant find ich die Aussage, dass hohe Trittfrequenzen erst im Zusammenspiel mit EPO in Mode kamen..

Aber unbestreitbar ist wohl, dass man mit hoher TF einen Vorteil bei Attacken/Tempowechseln im Rennbetrieb hat. Ob man sie nun einleitet, oder kontern muss. Ist aber natĂŒrlich nicht fĂŒr jeden interessant.

Unstrittig ist auch, dass der Körper unterschiedliche Reize braucht, man sollte also regelmĂ€ĂŸig alles mal ins Training einbauen. Und, hohe TF ist herrlich zum regenerieren, wurde auch schon gesagt.
 
Das Ergebnis ist wie so oft, es hÀngt davon ab, der eine so, der andere so.

Also wie immer. Kann jeder so halten wie er es am besten vertrÀgt, richtig oder falsch gibt es nicht.

Wie man es nimmt, siehe Vergleich Armstrong/Ullrich. Oder die Top-Fahrer bei Zeitfahren, insbesondere Fabian Cancellara. Bei einem Zeitfahr-Video von ihm bei Youtube schrieb ein Kommentator (nicht ich): "Armstrong=low power+high cadence, Ullrich= high power+low cadence, Cancellara=high power+high cadence". Selbst Tony Martin bewegt sein 58er Blatt mit recht viel Trittfrequenz, und bei hohen Trittfrequenzen werden eben die schnellen Muskelfasern geschont, was ja dann wohl zu einer niedrigeren Laktatbelastung fĂŒhren dĂŒrfte. Ich bin ja frĂŒher auch eher mit niedrigeren Trittfrequenzen gefahren, was aber mit dem lĂ€dierten Knie nicht mehr geht. Kurzfristig gehen auch mal niedrigere Frequenzen, aber dauerhaft ist es doch besser, hochfrequenter zu fahren. Das war von Jan auch etwas naiv anzunehmen, dass man sich von jetzt auf gleich umgewöhnen könne. Nach einer Fahrt das wieder abzubrechen war meines Erachtens etwas vorschnell. Das braucht normalerweise Wochen oder gar Monate. NatĂŒrlich fĂŒhlt sich das zunĂ€chst fremd an, aber man kann sich auch umgewöhnen. Bei mir ging das notgedrungen von jetzt auf gleich. Wenn man quasi vor die Wahl gestellt wird, entweder hochfrequent oder gar nicht mehr zu fahren, muß man nicht lange ĂŒberlegen, wenn der Sport mehr oder weniger der Lebensmittelpunkt ist. Hin und wieder versucht sich der alte Schlendrian wieder einzuschleichen, da muß man schon etwas aufpassen.
 
Aufgrund von einer Arthrose in meinen Kniescheiben und auch aus meiner schon etwas lĂ€nger zurĂŒckliegender Jugend wo hohe eine TF ĂŒblich war, fahr ich auch gerne höhere TFfen. Allerdings bemerke ich, da ich seit einiger Zeit das TT intensiver betreibe, dass meine TFfen von ca. 100 auf 90-95 abgefallen sind.
Übertreibe ich es hier, wird das mit Kniebescherden bestraft. Insbesonders wenn es mit Gewalt den Berg hoch geht und so eine 80-85 Frequenz anliegt. Muss mir hier auch wieder etwas mehr Disziplin auferlegen und entsprechende Einheiten einlegen.
 
Die TF muss immer in Verbindung mit der Kraft die eingeleitet wird und der Dauer dieser Belastung gesehen werden und den anthropometrischen Voraussetzungen. Dabei sind zu hohe wie zu niedrige TF immer erst mal kritisch zu sehen wenn die Leistung maximiert werden soll. Die Schwachpunkte des Körpers, z.B. Knie werden da immer zu Tage treten auch in einem mittleren TF Bereich. Das hat aber nichts mit dem Thema simplen Mythos "runder Tritt" zu tun sondern ist recht interessant und wichtg wenn man dauerhaft sportlich Radfahren möchte.
Ich finde aber auch dieses Tema kann man nur individuell betrachten, denn da sind die anatomischen Besonderheiten sowie die bisweilen speziellen Rad und Schuheinstellungen alleine schon so variabel. Ich hatte sowohl bei Bergtraining mit niedrigen wie beim Spinning mit sehr hohen TF immer mal wieder Überlastungsbeschwerden, jedoch an verschiedenen Stellen des Knies. Da kommt man dann schon zu Erkenntnissen um diese durch andere Einstellung oder Anpassung der TrainingsintensitĂ€t (und Dauer) sowie der HĂ€ufugkeit pro Woche vertrĂ€glicher zu gestalten. Man kann ja mal die Probleme, die bei TF120 auftreten mit denen bei TF50 bei sich vergleichen. Da kommt man dann oft darauf wo man seine Schwachpunkte hat oder etwas nicht optimal eingestellt hat (bis hin zum Material (Schuhe, Cleats, Sattel etc.).
 
Nachdem die Mehrheit hier der Meinung ist dass es den runden Tritt nicht gibt und Klickpedale nicht effizienter sind, wieso fahren dann gefĂŒhlt alle Rennradfahrer Klickpedale?
 
Nachdem die Mehrheit hier der Meinung ist dass es den runden Tritt nicht gibt und Klickpedale nicht effizienter sind, wieso fahren dann gefĂŒhlt alle Rennradfahrer Klickpedale?
Was denn sonst? Ich verspĂŒre keine große Lust, in einer Abfahrt bei Tempo >70 mal vom Pedal abzurutschen. Auch beim Ortsschildsprint ist eine stabile Verbindung Fuß-Rad durchaus wĂŒnschenswert. Und bei langen Touren sind die harten Schuhsohlen sehr entlastend (wenn die Schuhe richtig passen).
 
Geht mir ja auch so. Ich fahre selbst Klickpedal. Ich bin ĂŒberrascht dass in einem RR-Forum die Klickpedale so kontrovers diskutiert werden, obwohl praktisch alle damit fahren.
 
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