AW: Rennrad vom Schrott
Letzten Samstag habe ich dieses Rad aussem Container gefischt und will nun wissen, ob ichs kpl. oder in Teilen verkaufen soll.
Na ja, das Problem ist ja häufig, dass ein komplettes Rad weniger bringt als die Summe seiner Teile ... Das Rad sieht tatsächlich noch relativ gut aus, und wenn die Teile auch so sind, Du sie schön putzt und gut fotografierst, kommt da vermutlich noch ein bißchen Geld ins Haus - mußt Du Dir überlegen, ob Du Dir die ganze Arbeit machen willst/kannst. Ungereinigte Teile schlecht fotografiert bringen allerdings kaum Geld ...
Für mich selber aufbauen lohnt sichs meiner Meinung nach nicht! Die Basis is meiner Meinung nach nicht so gut(Carbolite 103).
Also ich fahre ein 1987er Peugeot aus diesen Rohren im Alltag (Sportrad, 10-Gang-Positron, muffenloser Rahmen, beim Händler 60 Euro fahrfertig gekauft ...), und bin von der Qualität des Rahmens wirklich begeistert - leicht, trotzdem stabil und wirklich angenehm zu fahren. Wenn es nicht um's Angeben und den (teilweise ja auch nur ideellen ...) "Mehrwert" hochwertiger Rohrsätze geht (extrem dünnwandige Rohre sind im Alltag eher ein Nach- als ein Vorteil !), hast Du mit einem 103er Peugeot einen qualitativ hochwertigen, langlebigen und alltagstauglichen Rahmen - zudem auch sehr schick, wie ich finde, vom Design her und mit dieser verchromten Gabel (die qualitativ auch weitaus besser ist als alle verchromten "Reparaturgabeln", die man heute so kaufen kann).
Kennt jemand die Marke CTA, der Vorbau und Lenker sind von dieser Marke.Muss irgendwas französisches sein. Ich hab davon noch nie gehört und auch nichts finden können
Das ist schlicht und einfach der "Standardhersteller" für Peugeot-Vorbauten der 1980er Jahre, auch bei den höherwertigen Modellen, und qualitativ wiederum eher besser als der Billigmüll, den man sonst so kaufen kann. Wenn er "untenherum" noch "gesund" ist, spricht nichts gegen eine Weiterverwendung. Relativ gesucht sind übrigens auch immer die für Peugeot typischen Sattelstützen mit 24 mm Durchmesser - ich kann aber nicht sehen, ob dieses Rad eine solche hat. Der Lenker bringt - wenn er ganz intakt ist - auch schon ein bißchen Geld, ebenso die Bremshebel. Die
Bremsen sind/funktionieren wirklich gut, wären also sehr alltagstauglich, bringen aber im Verkauf überhaupt kein Geld.
Ein echter "Minuspunkt" ist unter "wirtschaftlichen Gesichtspunkten" auch die Positron - die hat im gebrauchten Zustand kaum einen Handelswert. Ich finde sie an einem Rennrad auch unpassend; wenn Du das Rad komplett verkaufen willst, solltest Du vorher eine "richtige" Rennradschaltung montieren. Wenn Du das Rad aber doch selber fahren willst, kann ich Dir wiederum sagen, dass die Positron im Alltag enorm robust, praktisch und zuverlässig ist, und viel angenehmer zu bedienen ist (Vorbau-Schalthebel !) als eine ungerasterte Friktionsschaltung mit Unterrohrschaltern - wenn es Dir nicht auf die Optik, sondern auf die Funktion ankommt, bist Du im Stadtverkehr mit der Positron weitaus besser bedient als mit einer teuren Campagnolo- oder
Shimano-Schaltung ...
Vllt kann ich ja nur den Vorbau vesrcherbeln und den Rest wieder inne Tonne kloppen.
Es wäre schade um das Rad, und ich denke, Du würdest (unter den oben genannten Voraussetzungen ...) auch für den "nackten" Rahmen noch Geld in der eBucht bekommen - zwar bin ich sehr gegen das "Fixieren", aber immer noch besser ein "amputiertes", als ein verschrottetes Rad ...
Aber insgesamt würde ich wegen des anscheinend guten Zustandes und der tatsächlichen Gebrauchstauglichkeit des Rades doch für einen Erhalt bzw. einen Komplettverkauf plädieren - päppel' es mechanisch noch mal ein bißchen auf, und verkauf' es komplett - damit verdienst Du zwar weniger, hast aber auch bedeutend weniger Arbeit damit. Und Weiß ist ja auch gerade wieder total angesagt ...
