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Rennrad oder Crossrad, Scheibenbremsen, Bereifung?

MarkusSIC

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Hallo!

Ich würde mich über eine Einschätzung zu folgendem Anforderungsprofil bzw. Nutzerprofil freuen.

Ich (33 Jahre, 1,75, 65kg) fahre pro Jahr rund 5.000 Kilometer Rennrad, davon ca. 3.000 Kilometer zur Arbeit (einfacher Weg 9 Kilometer). Tendenz steigend.
Derzeit besitze ich ein ca. 15 Jahre altes Stahl-Rennrad aus dem Hause Olmo, das für lange Touren genauso herhalten muss wie fürs Brötchen holen "um die Ecke".

Im Frühjahr erhält die Familie Zuwachs um ein Canyon Ultimate CF SLX, das ich für längere Touren aber auch ab und zu bei trockenem Sommerwetter zur Arbeit nutzen möchte. Ich möchte für Fahrten zur Arbeit im Herbst/Winter und nassem Wetter aber ein weiteres Rad anschaffen.

Ich fahre ausschließlich Radwege und Straßen, das Rad sollte eine ordentliche Bremsleistung haben und guten Halt auf nasser/verschmutzter Fahrbahn, Lauf und Schneematsch haben. Das "Rennradfeeling" möchte ich aber beibehalten, ein MTB möchte ich nicht haben. Der Blick richtet sich also auf ein Crossrad, z. B. dieses von C14 (um die Ecke von mir) http://www.c14-bikes.com/crosscompdisc.htm oder ein Canyon Inflite, welches mir persönlich optisch noch ne Ecke besser gefällt.

Meine Fragen für den anstehenden Kauf sind folgende: Welche Bereifung ist sinnvoll für meine Wege, breite Rennradreifen wie der GP4Season oder trotz 100% Asphalt ein Crossreifen? Sind Scheibenbremsen tatsächlich bei Nässe spürbar besser als Felgenbremsen? Oder ist am Ende der Crosser die falsche Wahl und sollte ich doch im Rennradbereich bleiben?

Über eure EInschätzung würde ich mich sehr freuen, danke schon mal!
 
Mit einem CX als 2.Rad kann man mal grundsätzlich nichts falsch machen, da universell einsetzbar. Mit der Bereifung kann man experiementieren. Für reinen Asphaltbetrieb tut es sicherlich auch ein 28er 4Seasons, dünne Semislicks rollen aber fast genau so gut und haben mehr "Reserven" falls der Weg doch mal schlechter werden sollte.
 
Ich habe ein ähnliches Anforderungsprofil wie Du: ca. 2000-2500km/a reiner Arbeitsweg, das ganze Jahr durch, durch Umwege auf dem Heimweg bei schönem Wetter und Zeit auch bis zu 1000km/a mehr. Grundsätzlich Strasse/Radweg, bei den Umwegen ist auch mal eine ordentliche Waldautobahn (keine Spurrillen, etc.) dabei.
Bei mir kommen noch Urlaubsreisen mit Gepäck um die 1000km am Stück (da lassen wir uns dann aber 3 Wochen Zeit für) dazu.
Ich benutze dazu ein Surly CrossCheck, also einen Crossrahmen, mit permanentem Licht (Nady), Blechen und Träger, jedoch möglichst zum Renner identer Sitzposition (Brooks Team Pro statt Arione am Renner und SPD statt Keo).
Daß das eher ein Oldschool Stahlrahmen ist, kann man, glaube ich, vernachlässigen.
Bremsen Mini-V, Bereifung 37er un-(marginal)profiliert, aber leichtlaufend, Randonneur Pro, Contact Extralight, im Winter Marathon Winter 240 Spikes.

Ich fang mal mit der Bereifung an: Im Sommer wären sicher auch 25-28er möglich, vor allem wenn wirklich nichts unbefestigtes gefahren wird, die 37er machen es aber bei schlechten Strassen, Katzenköppen etc. auch bequemer. Das Rennradfeeling leidet allerdings dadurch etwas. Profil ergibt kaum Sinn, auf Schmier oder gar mehreren Schichten Lauf auf Asphalt hält eh nichts, bzw. ein Profil, das sonst sauschlecht rollt.
Arbeitsweg im Winter ohne Spikes halte ich für Blödsinn, auch wenn ich tatsächlich 80% kein Eis habe, Stürze auf Eis sind sche.....Allerdings haben auch die M-Winter
bei tiefem gespurten Schnee, vor allem bei verharschten Spuren. Sind die 37mm im Sommer sehr auf der komfortablen Seite, für den Winterreifen ist es ein Kompromiss in der Mitte.

Daraus verbietet sich für mich ein RR-Rahmen, da ist für die Winterreifen einfach kein Platz. >Crosser.

Bremsen an dem Rad: MiniV. Würde ich das Rad heute neu aufbauen, wären es wohl Scheiben, ohne über dieses Setup Langzeiterfahrungen zu haben. Die Mini-Vs sind grundsätzlich ausreichend, im Urlaub, mit Gepäck und bei auch mal mehreren 100m Abfahrt am Stück, am besten noch bei Regen, habe ich mir ab und an schon was besseres gewünscht. Scheiben haben für mich zwar immer etwas von "Männerspielzeug" und werden lang nicht an meinen Renner kommen, aber in diesem Fall würde ich mir echte Vorteile versprechen.

P.S.: Rahmenempfehlung über die grundsätzliche Richtung "Crosser" lasse ich hier erstmal, dafür musst Du Dinge wie Träger, Bleche etc. für Dich klarbekommen. Ob Du dafür dann angelötete Ösen brauchst, oder das weniger wichtig (Schellen, gar nicht) gibt dann schon die Richtung vor. Material ist im wesentlichen Geschmackssache. Für mich wäre es wohl beim nächsten Mal, nach aktueller Marktlage ein Genesis Croix de Fer. Aber das dauert halt noch.
 
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Danke für die Antwort, damit komme ich gedanklich schon ein paar Schritte weiter. Das genannte Genesis Croix de Fer ist chic! :)

Mit Spikes habe ich noch gar keine Erfahrung, irgendwie gings bisher immer ohne - vielleicht hatte ich auch nur Glück. Kann man die auch ohne Schnee und Eis fahren, z. B. pauschal Dezember - Februar oder ist der Verschleiß der Reifen/Spikes dann zu hoch? Ich habe keine Lust, morgens um halb sechs vor Fahrtantritt den LRS zu tauschen :)

Den anderen LRS könnte ich dann evtl. mit nem 32er Randonneur Pro o. ä. ausstatten, dann hätte ich mehr Reserven als mit nem 23er Conti und könnte trotzdem noch nen herkömmlichen RR-LRS fahren (C14 verbaut standardmäßig DT-Swiss R1900)...
 
Ich habe keine Lust, morgens um halb sechs vor Fahrtantritt den LRS zu tauschen :)

Die optimale Nutzung von Spike-Reifen gebietet, im Bedarfsfall genau das zu tun. Eine angenehmere Fahrt auf trockenen Straßen und ein bedeutender Sicherheitsgewinn auf Eis rechtfertigen diesen unbedeutenden Mehraufwand.
 
Stimme zu. Das Ding ist halt, dass hier im Raum Osnabrück winterliche Gegebenheiten deutlich seltener vorkommen als in den Mittelgebirgen.

Da gilt es dann zu überlegen, ob es wirtschaftlich sinnvoll ist, für 10 Fahrten pro Jahr einen echten Winter-LRS anzuschaffen oder ob man an solchen Tagen doch das Auto nimmt. Im Januar 2013 bin ich an neun Arbeitstagen wegen vereister/verschneiter Straßen mit dem Auto anstelle des Rads gefahren, ansonsten war das ganze Jahr "Saison".

Womöglich lohnt sich die Anschaffung eines stabilen gebrauchten LRS.
 
Die optimale Nutzung von Spike-Reifen gebietet, im Bedarfsfall genau das zu tun. Eine angenehmere Fahrt auf trockenen Straßen und ein bedeutender Sicherheitsgewinn auf Eis rechtfertigen diesen unbedeutenden Mehraufwand.
Geschmackssache und abhängig, wo Du wohnst, und wie der Winter ausfällt. Ich fahre die Dinger halt ca. von Dezember bis Februar/März durch. Das durchaus auch aus der Erfahrung, daß Eis etwas überraschend auftauchen kann. Der Klassiker ist trockener Frost und mittags einsetzender leichter Nieselregen. Wenns ein paar Tage und Nächte deutlich über 0 Grad hat, kann man ja tauschen, aber wenn ich die Teile sicherheitshalber anschaffe, wäre es ein wenig albern auf die Gültigkeit eines morgendlichen Blicks aus dem Fenster zu vertrauen.
Die nicht angenehmere Fahrt auf trockenen Strassen lässt sich verschmerzen, durch das fehlende Licht hast Du ja im Winter eh zuwenig Trainingsreize:D:D:D

Was mich wundert, ist der Verweis auf den letzten Winter. In Osnabrück war ich zwar nicht, und kann daher nicht sagen, wie es dort war, aber sowohl in Hamburg, als auch in Bochum erinnere ich die letzten beiden Winter eher von der Sorte, in denen sich die Spikes gelohnt haben. Im Frühjahr 2012 habe ich das Rad einen Tag auf Arbeit stehenlassen weil es mir selbst mit Spikes zu heftig war, mit der Folge, daß am nächsten Morgen nicht mal die Busse fuhren.

Die wirtschaftlich sinnvolle Entscheidung musst Du natürlich selber treffen. Die Chance, daß einmal auf Eis gemault deutlich teuerer ist, als ein Winterlaufradsatz, ist eher gross, die Chance, daß der Fall eintritt halt von Deinen individuellen Entscheidungen abhängig.
 
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Ah gut, dann kann man die Winterbereifung also auch fahren, wenn kein Schnee oder Eis liegt, ohne sie gleich zu ruinieren. Ich denke, ich werde beim Kauf des Crossers mal versuchen, einen entsprechenden zweiten LRS mit in den Preis reinzuverhandeln.

Ich habe den letzten Winter übrigens auch als ziemlich hart in Erinnerung, vermerke mir aber die Tage, an denen ich wetterbedingt nicht mit dem Rad fahren konnte immer im Kalender (kleine Macke :))

Vielen Dank für eure Antworten!
 
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