Venedig
Donnerstag – Sonntag
Fast 3 volle Tage liegen nun vor mir um Venedig zu entdecken und es wird eine wunderschöne Zeit !!!
Die Unterkunft finde ich für die ersten beiden Tage im "Regit". Die Nacht zum Sonntag, vorher gebucht, verbringe ich im "Plaza", direkt vor dem Bahnhof.
Die HotelPreise sind zwar deftig und das Frühstück eher mau, aber ich habe Urlaub, will genießen und zufrieden sein.
Die Bahn bringt mich für 1,25 € pro Fahrt in 10 Minuten auf die Insel und dort ist man sofort im Geschehen.
Natürlich tobt hier der Bär und es gibt Plätze, da ist es vor Menschen nicht auszuhalten. So streife ich den Markusplatz nur kurz, auf die berühmte "Ponte di Rialto" lasse ich mich mit der Masse schieben und auch am Samstag, als die Venediger das "Fest Del Redentore" feiern, mache ich mich vor dem großen Feuerwerk vom Acker und fahre ins Hotel zurück. Diesen Trubel brauche ich nicht !
Mir haben es die Gassen, die Häuser und sonstigen Bauten angetan und ruhige Orte gibt es genug. Ich durchstreife die Insel eher planlos, verlaufe mich dabei auch 3 mal und es ist alles so bildgewaltig, dass ich es nicht in Worte fassen kann. Die vielen kleinen Geschäfte in den Gassen haben fast durchgängig offen, so scheint es jedenfalls, und an den Kanälen, die alles teilen, kann ich mich nicht satt sehen. Am schönsten ist es ganz früh und im abends im Dunkeln. Man merkt, das Gros der Touristen hat sich da zurückgezogen und es ist einfach wunderschön.
Ich liebe Venedig !
Am Sonntag nutze ich den öffentlichen Wasserbus. Das Tagesticket für diesen "Vaporetto"kostet 20 €. Da ich diese überfüllten Boote schon beobachtet habe, steige ich direkt am "Piazzale Roma" ein und bekomme so einen Sitzplatz. Wir schippern den "Canal Grande" hinunter und dann hinüber zum "Lido".
Auf dem LIDO leihe ich mir ein Rad und erkunde so diese vorgelagerte Insel.
Eigentlich trage ich mich mit dem Gedanken in die Fluten der "Schönen Blauen Adria" zu springen, doch alle Strände sind in privater Hand, daher, alles ist eingezäunt und man muss Eintritt zahlen. Eine Badehose habe ich nicht dabei und so erübrigt sich dieses Unternehmen. Auch ist das Wasser sichtlich nicht so wunderbar, wie es überall verkündet wird.
PS: Bitte das originelle FahrradKörbchen beachten
!
Nach meiner Rückkehr vom "Lido" war ich total verschwitzt. Ein paar Abwaschtücher aus dem Supermarkt und eine stille Ecke im nahegelegenen kleinen Park halfen mir beim Frischmachen. Das Rad hatte ich aus der „Garage San Marco“ geholt, wo ich es untergestellt hatte.
2 Stunden musste ich nun noch auf den Zug warten, der mich gegen 20 Uhr nach München fahren sollte. Dabei sollte mir zu guter Letzt noch fast das Herz stehen bleiben. Auf der großen Abfahrtstafel war mein Zug nicht aufgeführt. Auch das Bahnpersonal wusste nicht weiter und ich sollte doch bis 10 min vor der Abfahrt warten, dann würde auf der Tafel schon etwas erscheinen. Pustekuchen ! 3 Minuten vor der Angst und Abfahrt hetze ich in die Auskunft, die gerade dicht machen will. Eine, die einzige !!! - kompetente Person auf dem Bahnhof Santa Lucia verweist mich selbstbewusst zu einem Zug, der schon mindestens 2 Stunden auf dem Gleis steht. Die Zugnummer und auch der Zielbahnhof, mit Wien angegeben, stimmt nicht mit meiner Fahrkarte überein und ich bleibe bis zur Abfahrt skeptisch. Doch alles wird gut ! Dieser Zug ist tasächlich der meinige und wird in Salzburg geteilt. Ein Teil fährt dann nach Wien und der Rest nach München.
Die 9 Stunden NachtFahrt werden grauenvoll.
Wir sitzen zu sechst im Abteil und können uns kaum bewegen. Uniformierte, schwer bewaffnet, kontrollieren 2 mal. Auch der Hinweis des Bahnpersonals, auf die Sachen aufzupassen, ist kein Witz. Irgendwann nach 6 Uhr am Montagmorgen (18.07.) ist München erreicht, und über Hof geht es zurück nach Dresden.
17 Stunden Zugfahrt zurück in die Heimat waren neben dem vielen Regen während des Radelns das einzige Negative an einer Traumtour, die wohl bis jetzt die schönste war. Natürlich gab es auch langweilige Abschnitte, wie das Inn - oder Piavetal, das mag aber auch am Regen gelegen haben. Umso intensiver dann Highlights wie der "Zinnenblick" oder das Brendatal und natürlich das Ziel, Venedig.
560 Kilometer bin ich in 4 + 1/2 Tagen gefahren, habe dabei etliche Tausend Höhenmeter überwunden. Noch vor einem halben Jahr graute mir vor den Bergen und jetzt bin ich strahlend, glücklicher Bezwinger der Alpen !
PS. Das Knie hat gehalten. Hatte erstaunlicherweise keinerlei Schmerzen oder Beschwerden
!