Solange die Radmitnahme aber nur ein Trinkgeld kostet (oder gar umsonst ist) bleibt das Rad für ein nach wirtschaftlichen Kriterien arbeitendes Bahnunternehmen zwangsläufig ein Störfaktor und für die Mitfahrer ein quersubventionierter Preistreiber für die eigenen Tickets. “Bahn und Rad“ ist zwar eigentlich eine wirklich gute Mobilitätsutopie, die aber realistisch wirklich nur mit gepäcknetzkompatiblen Falträdern funktionieren kann. Und dafür sind wir hier wohl im falschen Forum, auch wenn es so Zwischendinger wie Bikefriday gibt.
Hallo, es gibt halt zwei Sorten von Kunden, welche das Rad auf die Bahn mitnehmen.
Kunden mit Radkoffer, die haben ein fixes Reiseziel. Da braucht es auch keine Hacken, wo man die Dinger hinhängen kann.
Da stören die Dinger auch nicht gross, wenn man diese einigermassen gescheit hinstellt.
Dann gibt es auch Kunden wie mich. Am Morgen fahre ich eine kurze Strecke mit dem Rad, dann geht's ab in den Zug und an den Hacken. Ich bezahle für ein Jahr 200 Euronen (CHF 220.00) für den "Velopass". So kann ich das Rad in fast jeden Zug nehmen, bei den ICN muss man eine Reservation tätigen, aber auch dort werden die Räder mitgenommen. Die übrigen Fahrgäste beschweren sich nie.
Eine gute Sache. Platz habe ich immer, es gibt nie ein Problem. Abends radle ich dann immer von der Arbeit nach Hause, 36 km. Diesen Sommer konnte ich den Arbeitsweg oft hin und zurück mit dem Rad fahren. Wenn ich immer einen Radkoffer mitnehmen müsste, könnte ich den Arbeitsweg nie für das Training nutzen, den Radkoffer kann ich ja nicht auf den Rücken schnallen.
Probleme gibt es nur, wenn es Zugsausfälle gibt. Dann heisst es für mich radeln, weil dann zuviele Leute in einen Zug steigen.
Ich finde, es sollte auch für Radfahrer eine Infrastruktur geben, um das eigene Rad mitnehmen zu können. In der CH ist es nicht schlecht organisiert, aber wir haben auch kurze Distanzen, da kommt (fast) niemand mit einem Radkoffer.
Beim Transitverkehr im ICE habe ich ein gewisses Verständnis, dass man keine Räder mitnehmen kann, aber in DE ist es offenbar auch mit den anderen Zugsverbindungen schlecht organisiert. Hier könnte die DBahn mit wenig Aufwand eine Infrastruktur aufbauen und etliche Kunden dazu gewinnen, aber wo kein Wille ist, ist auch kein Weg.