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Probleme Wartung Campa Zonda Nabe

Karl-Heinz

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Guten Abend,

beim Flicken eines Plattfußes am Hinterrad ist mir heute aufgefallen, dass die Nabe (Campagnolo Zonda) nicht mehr so richtig leichtgängig ist. Wenn ich diese per Hand drehe ist so eine Art Kratzen zu spüren. Der Plan war daher die Nabe auseinanderzubauen und mal nachzufetten. Mit Hilfe der Anleitung von Campagnolo hat das auch soweit geklappt, ich konnte den Freilaufkörper, Achsstummel und diesen Stellring entfernen. Laut Anleitung (und Video im Internet) kann man nun die Achse einfach in die andere Richtung aus dem Nabenkörper herausdrücken. Dies ist bei mir allerdings nicht möglich, ich habe schon dosierte Gewalt versucht, aber die Achse bewegt sich kein Stück. Konus und Stellkonus werden ja erst später entfernt und dürften ja das Rausdrücken auch nicht behindern.
Ich bin etwas ratlos und brauche mal einen Tipp... :confused:
Ich finde es auch etwas komisch, dass die Nabe anscheinend schon schwach geworden ist, der Laufradsatz ist noch nichteinmal ein halbes Jahr alt, Laufleistung liegt wohl so um die 2k km. Alles was ich bisher vom Innenleben gesehen habe war auch ausreichend gefettet. Wartungsmäßig hab ich bisher nur nach etwa 2 Monaten mal das Achsspiel nachgestellt.
Ich fummel mal weiter, würde mich aber über Ideen von Euch freuen!
Gruß
Karl
 
Hallo Karl,

erstmal glaube ich nicht, daß die Lager deiner Zonda-Nabe schon einen Schlag haben, aber nachschauen, putzen und neu fetten ist sowieso nie verkehrt.

Nun zu deinem Problem. Wenn sowohl Freilauf als auch Achsstummel samt Einstellschraubring abmontiert sind, dann wird der feste Sitz der Achse lediglich noch von dem kleinen, dünnwandigen Aluspreizkörper, der vom Stellring gegen den Konus gedrückt wird, gehalten. Dieser Spreizring bzw. Spreizkörper sitz manchmal erstaunlich fest. Wenn er sich nicht einfach so entfernen läßt, hast du zwei Möglichkeiten:

- Du schraubst den Stummel wieder auf - aber nur handfest - und klopfst mit einem Gummihammer (oder etwas ähnlichem) beherzt gegen den Stummel. Da kann eigentlich nichts kaputtgehen. Sei also ruhig mutig.

- Du versuchst den Spreizring mit einem ebenfalls recht dünnwandigen, aber stabilen Werkzeug in seinem Sitz zu lockern.

Sobald dieses Ding den Konus nicht mehr gegen das Lager drückt, hast du gewonnen. Alles weitere ist ein Kinderspiel.

Viel Erfolg
Franz
 
Hey Franz,

blitzschnelle Antwort von Dir, unglaublich!! :daumen:
In der von Dir genannten Reihenfolge werd ich es mal probieren.
Ich werde berichten. Ganz vielen Dank schonmal!

Gruß
Karl
 
soo, der Ausbau des Nabenkörpers hat gut funktioniert. Die Lager waren in der Tat sehr sparsam gefettet. Ich habe also alles gereinigt, neu gefettet und anschließend wieder zusammengebaut. Es ist jetzt etwas besser geworden, aber die Nabe läuft immer noch leicht rau. Nun hat sich allerdings noch ein leichtes metallisches Knacken, welches hin und wieder beim Drehen auftritt, dazugesellt. Im Vergleich zum Vorderrad ist der Lauf wirklich deutlich schlechter. Sollte ich etwa zu wenig Fett genommen haben oder kann es noch andere Gründe geben...?
Für Lager nehme ich meistens Hanseline Titanfett. Kann ich das eigentlich auch für den Freilauf nehmen?

Gruß und schönen Abend
Karl
 
Für die Freilaufklinken kein Fett vewenden.
Da muss was dünnflüssigeres her. Ich nehm immer SAE90 Getriebeöl Restbestände aus dem KfZ Bereich.
 
Für den FL kann man auch Fett benutzen, allerdings nur ganz sparsam und dünn draufstreichen, keine dicke Fettpackung draufpappen.

Zum rauhen Lauf:
Kann es vielleicht sein, dass du bei dem nach 2 Monaten erfolgten Spielnachstellen (war denn Spiel vorhanden?) das Lager ein wenig zu stramm justiert hast? Das i.V.m. der (zu?) sparsamen Fettung kann dann dafür gesorgt haben, dass das Lager nun "einen weg hat".
Sind an Laufbahn und/oder Konus schon etwas härtere Laufspuren oder gar Pitting erkennbar? Wenn nicht, dann wäre erst mal als preiswerter Versuch ein Tausch der Kugeln (gibt`s für kleines Geld beim Händler ums Eck oder Online) eine Option.
Lager dann mit massiv Fett montieren und ganz penibel (und keinesfalls zu fest) einstellen; nach den ersten Ausfahrten dann noch mal nachprüfen.
 
Erstmal vielen Dank für die Beiträge! Freilauf bleibt erstmal so, ist denke ich noch genug öl drin...
Ich fürchte auch, dass ich das Lager zu stramm eingestellt habe. Spiel war nur minimalst vorhanden, hab eigentlich nur den Stellring gelöst und dann nach Gefühl festgestellt.
Den Achskörper, die Konen und die Kugeln hab ich alle gecheckt, die sehen frisch aus wie am ersten Tag. Ich werd es so machen wie du vorgeschlagen hast, Don. Werd nochmal mehr Fett benutzen und dann drauf achten, dass nix zu fest ist. Dann ev. ein paar Kilometer fahren und nochmal checken. Wenn dann immer noch Probleme auftreten werden die Kugeln getauscht.
Vielen Dank erstmal für die Hilfe!!
 
Wichtig ist auch, dass die Laufräder im Rahmen montiert sind, wenn du die Lager einstellt. Dadurch wird es zwar schwerer eine leicht zu stramme Einstellung zu erkennen, aber anders herum (Justage in ausgebautem Zustand) ist es so, dass nach dem Schleißen der Schnellspanner eine zuvor perfekte Einstellung dann ganz schnell zu einer zu strammen Einstellung wird.
An den perfekten Punkt kommt man daher i.d.R. nur mit mehreren Versuchen: Einstellen, Checken, ggf. nachziehen oder nochmal komplett öffnen und erneut Einstellen usw.
 
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